Archive - Mär 14, 2012

Hirnforscher wollen den neuronalen Code entschlüsseln

Von 12. bis 16. März wird am <a href=http://cbr.meduniwien.ac.at>Zentrum für Hirnforschung</a>  der Medizinischen Universität Wien die „Woche des Gehirns“ begangen. Thomas Klausberger, der dort das Zentrum für kognitive Neurobiologie leitet, sprach aus diesem Anlass über den sogenannten „Neuronalen Code“.

 

Darunter verstehen die Hirnforscher die neuronalen Aktivitätsmuster, die einer bestimmten kognitiven Leistung entsprechen. So lasse sich bereits Sekunden vor einer Entscheidungsfindung aus einer Aktivität im präfrontalen Cortex – einem Teil des Frontallappens der Großhirnrinde – ablesen, wie die Entscheidung ausfallen wird, wie Klausberger ausführte. Bisher könne man allerdings nur feststellen, wie Entscheidungen in verschiedenen Hirnregionen vorbereitet werden, vom Verständnis des Entscheidungsprozesses selbst sie man noch weit entfernt.

Was man gemeinhin als freien Willen bezeichnet, setzt Klausberger in Verbindung mit der Möglichkeit des Menschen, sich langfristige Ziele zu setzen. Gerade für diese Fähigkeit sei der präfrontale Cortex von Bedeutung, der beim Menschen von außerordentlicher Größe sei. Dieser Teil des Gehirns ist immer dann verstärkt aktiv, wenn starke Emotionen gezügelt werden, um dadurch effektiver auf die vorhandene Situation reagieren zu können. Wird eine Emotion ausgelöst, beginne der präfrontale Cortex sofort mit der Analyse und gleiche mit unterschiedlichen neuronalen Pfaden alle erdenklichen Reaktionen ab, so Klausberger. Auf dieser Grundlage werde dann die Entscheidung  für die geeignetste getroffen.

 

Die Woche des Gehirns

Die „Woche des Gehirns“ findet von 12. bis 16. März 2012 im Rahmen der internationalen Brain Awareness Week statt, einer weltweiten Kampagne, die die Aufmerksamkeit auf die Fortschritte der Gehirnforschung lenken will. Am Zentrum für Hirnforschung der Med-Uni Wien werden aus diesem Anlass Vorträge und Workshops für Schüler ab der zehnten Schulstufe veranstaltet.

 

 

Bild: Gray´s Anatomy, 1918