Archive - Mär 30, 2012

Die Rolle der Micro-RNAs bei Fettsucht und Diabetes

Im Rahmen der Tagung „Neun Jahre Gen-Au-Programm“ in Innsbruck präsentierte ein Forscherteam rund um Marcel Scheideler von der TU Graz neueste Ergebnisse zur Rolle von Micro-RNAs (miRNAs)  im menschlichen Fettstoffwechsel.

 

Micro-RNAs können die Proteinsynthese hemmen, in dem sie die dafür erforderliche Messenger-RNA abfangen und sich an diese binden. miRNA-27b tut dies zum Beispiel für das Protein PPARgamma, wie Michael Karbiener aus dem Team von Marcel Scheideler herausfand. Von diesem Protein ist bekannt, dass es die Aufnahmefähigkeit des Fettgewebes steigert, aus diesem Grund wird es auch als Target für die Bekämpfung von Diabetes verwendet – einer Erkrankung, die Folge der Überschreitung der Fetteinlagerung des weißen Fettgewebes sein kann. Die darauf abzielenden Medikamente sind aber noch mit vielen Problemen behaftet. Die Hemmung von miRNA-27b könnte nun ein Ansatz sein, diesen Typ von Arzneimittel in geringerer Dosis und mit weniger Nebenwirkungen anwenden zu können.

Die Arbeiten der Scheideler-Gruppe fanden im Rahmen des Gen-Au-Teilprojekts zu nichtcodierender RNA statt, das von Alexander Hüttenhofer von der Medizinischen Universität Innsbruck und Norbert Polacek von der Universität Bern geleitet und vom Center of Excellence in Medicine and IT (CEMIT) in Innsbruck koordiniert wird.

 

 

 

  

GSK und Janssen beteiligen sich an Venture-Fonds

Das Venture-Capital-Unternehmen <a href=http://www.indexventures.com>Index Ventures</a> hat einen neuen Fonds über 150 Millionen Euro aufgelegt, der ausschließlich in Unternehmen in der Life-Sciences-Branche investiert. Das Besondere daran: Mit Glaxo Smith Kline und Janssen sind zwei Global Player der Pharma-Industrie als Partner mit an Bord.

 

Das Modell des Kapitalgebers sieht vor, in aussichtsreiche europäische und US-amerikanische Unternehmen mit wenigen Projekten zu investieren, die „First- in-class“- oder „Best-in-class“-Mechanismen zu Indikationen mit ungedecktem medizinischen Bedarf adressieren. Die beiden Pharma-Unternehmen werden im neunköpfigen Scientific Advisory Board mit je zwei Senior Executives vertreten sein. Index spricht von einem einzigartigen Partnerschaftsmodell zwischen Venture-Szene und Pharma-Branche, durch die die Arzneimittelkonzerne Chancen in einem sehr frühen Stadium der Entwicklung eines Wirkstoffkandidaten nutzen wollen.

 

Pharma-Unternehmen sichern sich Zugang zu Innovationen

In einer Aussendung betonte auch Paul Stoffels, Chairman der Pharmagruppe von Johnson & Johnson, zu der Janssen gehört, dass neue und kreative Ansätzen zur Finanzierung von Innovationen für die Entwicklung von „transformativer Medizin“ ausschlaggebend seien.  Und Moncef Slaoui, der bei Glaxo Smith Kline (GSK) Forschung und Entwicklung verantwortlich ist, sprach davon, dass sein Unternehmen dem „biotechnischen Ökosystem“ verpflichtet sei, innerhalb dessen man kreative Wege gehe, um den Zugang zu bahnbrechender Wissenschaft zu finden.

Was das Engagement bei Unternehmen mit innovativen Ansätzen betrifft, ist GSK auch in Österreich überaus aktiv. In den vergangenen Jahren wurden Kooperationsverträge mit den Biotechnologie-Schmieden Affiris, Intercell und Apeiron abgeschlossen, die – je nach Ausgang der Projekte – einen möglichen Gesamtwert von 780 Millionen Euro erreichen können.