Kleine Kugeln gegen Krebs
Die bisher größte multizentrische Vergleichsstudie auf dem Gebiet der Radioembolisierung zeigt, dass diese Behandlungsmethode zu einer deutlich erhöhten Überlebensrate bei Patienten mit chemoresistenten Lebermetastasen einer Darmkrebserkrankung führt.
Bei der Radioembolisierung werden Lebertumore mit Kunstharzkügelchen („Microspheres“) behandelt, die mit radioaktivem Yttrium-90 beladen sind. Die Microspheres werden von Interventionsradiologen implantiert, um Tumore gezielt Strahlung auszusetzen, das gesunde Lebergewebe aber zu schonen.
Bei der am St. Vincent´s Hospital in Sydney durchgeführte Studie wurden 251 Patienten mit kolorektalen Lebermetastasen untersucht. Dabei lag die durchschnittliche Überlebensdauer der 220 mit Mikrosphären behandelten Patienten bei 11,6 Monaten, im Vergleich zu nur 6,6 Monaten bei den 31 Patienten, die normale oder beste unterstützende Pflege erhielten. Bei 212 Patienten mit Lebertumoren aus anderen Krebsarten - darunter Gallengangkrebs (41), neuroendokrine Tumore (40), hepatozelluläres Karzinom (27), Bauchspeicheldrüsenkrebs (13) Brustkrebs (11), Magenkrebs (9) und andere (71) - lag die Überlebensdauer im Schnitt bei 9,5 Monaten bei den 180 mit Radioembolisierung behandelten Patienten im Vergleich zu 2,6 Monaten bei den 32 Patienten, die normale oder beste unterstützende Pflege erhielten.
Postdocs kommen gern nach Wien
Die beiden Wiener Institute <a href=http://www.imba.oeaw.ac.at>IMBA</a> und http://www.cemm.oeaw.ac.at/CeMM der Österreichischen Akademie der Wissenschaften wurden in einer Erhebung des amerikanischen Fachmagazins „The Scientist“ unter die besten drei Plätze für Postdoktoranden außerhalb der USA gewählt.
Das Fachpublikum beurteile die Institute dabei nach Kriterien wie Qualität der Ausbildung, Möglichkeiten der Karriereentwicklung, Bezahlung, aber auch Unterstützung bei der Vereinbarkeit von Job und Familie. Das IMBA (Institut für Molekulare Biotechnologie) belegte in der Kategorie „International“ dabei den zweiten Platz, gefolgt vom CeMM (Forschungszentrum für Molekulare Medizin) auf Rang drei. Geschlagen geben mussten sich die beiden Wiener Forschungsstätten nur gegenüber dem Champalimaud-Institut in Lissabon.
Die beiden wissenschaftlichen Leiter, Josef Penninger (IMBA) und Giulio Superti-Furga (CeMM) freuten sich, dass neben der wissenschaftlichen Arbeit auch die Qualität des Arbeitsplatzes internationale Würdigung erfährt. „Das Postdoktorat ist eine sensible Phase. Man muss nicht nur wissenschaftlich erfolgreich sein, sondern auch lernen, danach ein eigenes Labor zu führen“, so Penninger. Am IMBA gebe es dazu ein spezielles Ausbildungsprogramm, das vermittle, wie man wissenschaftliche Publikationen verfasst, Förderungen einwirbt und vor allem Führungsqualitäten entwickelt.