Archive - Feb 10, 2016

ECHA: Konsultation zu SVHCs

Die europäische Chemikaliensicherheitsagentur ECHA hat eine öffentliche Konsultation über 27 Anträge zur Autorisierung mehrerer Stoffe für insgesamt 39 Anwendungen eingeleitet. Konkret geht es um Chrom-VI-Verbindungen, die unter anderem für Oberflächenbehandlungen, Chrombeschichtungen, Kühlsysteme sowie für die Produktion von Kupferfolien und rostfreiem Buntstahl eingesetzt werden sollen. Weiters beziehen sich die Anträge auf Ethylendichlorid (EDC), das als Lösungsmittel für die Herstellung eines Polymers Verwendung finden soll. Drittens schließlich befasst sich die Konsultation mit dem Einsatz von Diglycoldimethylether (Diglyme) bei der Produktion eines Inhaltsstoffes für ein Medikament.

 

Die Konsultation läuft bis einschließlich 6. April. Sie ist ein obligatorischer Bestandteil des strengen Zulassungsverfahrens im Rahmen des europäischen Chemikalienmanagementsystems REACH, mit dem die ECHA das Inverkehrbringen bzw. die Verwendung sogenannter „besonders besorgniserregende Stoffe“ („Substances of Very High Concern“, SVHCs) genehmigt oder untersagt. Die Zulassung muss erfolgen, wenn der Antragsteller nachweist, dass die Risiken durch die Verwendung des Stoffes in ausreichender Weise beherrscht werden. Ist dies nicht der Fall, kann die Zulassung trotzdem erteilt werden, wenn es keine Alternativen zu dem Stoff gibt bzw. die sozioökonomischen Vorteile seiner Verwendung deren Nachteile überwiegen.

 

Umfassende Informationen über REACH bietet der österreichische REACH-Helpdesk (www.reachhelpdesk.at).

 

 

 

Warum Mädchen leichter Vokabel lernen

Zwei Wissenschaftler der Universität Salzburg gehen in einer aktuellen Studie der Frage nach, inwieweit ein höherer Östradiol-Spiegel das deklarative Gedächtnis unterstützt und so eine Erklärung für unterschiedliches Lernverhalten von Buben und Mädchen sein könnte.

 

Über die Unterschiede zwischen Männern und Frauen und deren Gründe lässt sich trefflich streiten. Neben soziokulturell bedingten Faktoren werden dabei auch handfeste biologische Grundlagen ins Treffen geführt. So gibt es deutliche Hinweise dafür, dass neurokognitive Prozesse durch die Höhe des Spiegels an weiblichen Geschlechtshormonen beeinflusst werden. Der Linguist Hubert Haider und der Neurowissenschaftler Hubert Kerschbaum, die beide an der Universität Salzburg tätig sind, haben nun eine Studie gestartet, die den Einfluss von Östradiol (des wichtigsten weiblichen Geschlechtshormons aus der Gruppe der Östrogene) auf das sogenannte deklarative Gedächtnis, das uns ermöglicht, uns Fakten und Namen zu merken, untersucht. Das prozedurale Gedächtnis, das etwa für das Erlernen grammatikalischer Regeln wichtig ist, wird dagegen durch den Neurotransmitter Dopamin beeinflusst.

Im Rahmen der Studie bekommen Testpersonen Sprachaufgaben zu lösen, etwa sich Pseudowörter zu merken oder Wörter von hinten nach vorne zu lesen. Gleichzeitig werden die Spiegel von Östradiol und Dopamin gemessen und die Gehirnaktivitäten mittels EEG, MEG und Nah-Infrarot-Spektroskopie verfolgt.