Archive - Feb 26, 2016

BASF-Bilanz 2015: „Herausforderndes Marktumfeld“

BASF hatte 2015 mit sinkenden Umsätzen aufgrund fallender Verkaufspreise zu kämpfen. Das Ergebnis wurde vor allem durch das Öl- und Gasgeschäft belastet. Vorstandsvorsitzender Kurt Bock sprach von einem  „herausfordenden Marktumfeld“.

 

Vor dem Hintergrund einer Weltwirtschafts-Dynamik, die hinter den Erwartungen des Unternehmens zurückblieb, präsentierte BASF eine Bilanz 2015, die einen Rückgang der Umsätze um 5 Prozent auf 70,4 Milliarden Euro ausweist. Sinkende Verkaufspreise (über alle Bereich hinweg minus 9 Prozent) aufgrund des niedrigen Preisniveaus für petrochemische Rohstoffe konnten auch durch einen um 3 Prozent gesteigerten Absatz nicht wettgemacht werden – zumal diese hauptsächlich im Segment Öl und Gas erzielt wurden, während die Mengen im Chemiegeschäft nahezu konstant blieben. Lediglich in der Agrarchemie konnten steigende Mengen und Preise erzielt werden. Der Umsatz wurde darüber hinaus durch Portfoliomaßnahmen wie den Tausch von Vermögenswerten mit der Gazprom verringert.

Auch das EBIT vor Sondereinflüssen lag mit 6,7 Milliarden Euro um 618 Millionen Euro unter dem Wert des Vorjahres – auch hier war der ölpreisbedingte Umsatzrückgang aus der Öl- und Gasförderung ein Hauptfaktor. Das Ergebnis im Segment Functional Materials & Solutions konnte dagegen signifikant gesteigert werden.

 

 

 

 

 

Vollständige Sequenzierung des Genoms der Gartenbohne

Mit der vollständigen Sequenzierung des Genoms einer Varietät der Gartenbohne sind nun die genetischen Ressourcen einer weiteren Kulturpflanze bekannt. An dem Forschungsprogramm waren auch Wissenschaftler der Wiener Universität für Bodenkultur (BOKU) beteiligt.

 

Die Züchtung von ertragreichen und widerstandsfähigen Kulturpflanzensorten baut heute in erheblichem Maße auf die Kenntnisse der bei der betreffenden Art vorhandenen genetischen Ressourcen auf. Die vollständige Sequenzierung des Genoms einer solchen Pflanze erweitert die Möglichkeiten daher enorm. Einem internationalen Wissenschaftsverbund, geleitet von Alfredo Herrera-Estrella vom Laboratorio Nacional de Genómica para la Biodiversidad im mexikanischen Irapuato und von Roderic Guigó und Toni Gabaldón vom Center for Genomic Regulation in Barcelona ist dies nun für eine Varietät der Gartenbohne (Phaseolus vulgaris) gelungen – einer Pflanze, die bereits vor Jahrtausenden in Amerika domestiziert wurde. Am Zustandekommen der Ergebnisse, die in der Zeitschrift „Genome Biology“ veröffentlicht wurden, waren auch Heinz Himmelbauer und Juliane Dohm vom Department für Biotechnologie der BOKU beteiligt.

Zur Anwendung kamen dabei moderne Sequenzierungstechnologien ebenso wie bioinformatische Tools auf leistungsfähigen Rechnern, die zu Tage brachten, dass das Genom der Gartenbohne eine Größe von 620 Millionen Basenpaaren besitzt, unter denen 30.491 Gene identifiziert werden konnten.  Das Genom der Bohne besitzt somit nur ein Fünftel der Größe des menschlichen Erbguts, enthält aber um rund 50 Prozent mehr Gene. Zusätzlich konnten in der Studie die Aktivitätsmuster der identifizierten Gene (das Transkriptom) ermittelt werden. Mithilfe einer umfassenden Phylogenom-Analyse wurde der evolutionäre Ursprung der vorgefundenen genetischen Ressourcen beleuchtet.

 

 

 

Chemieindustrie: Umsatz sinkt um 2,9 Prozent

Ein Boom sieht wohl anders aus: Von 2014 auf 2015 erhöhte sich die Produktion der europäischen Chemieindustrie um gerade einmal 0,3 Prozent. Gleichzeitig sank der kumulierte Branchenumsatz um 2,9 Prozent, wozu nicht zuletzt die um 4,7 Prozent gefallenen Preise beitrugen, meldet der Branchenverband CEFIC in seinem aktuellen Chemical Trends Report.

 

Dennoch sieht der Verband auch positive Entwicklungen. So lag der Außenhandelsüberschuss im Zeitraum Jänner bis einschließlich Oktober 2015 bei rund 38,4 Milliarden Euro. Er war damit um zwei Milliarden Euro bzw. 5,2 Prozent höher als im Vergleichszeitraum 2014. Zufriedenstellend verliefen vor allem die Exporte in europäische Staaten außerhalb der EU. Allerdings brachen die Exporte in die Russländische Föderation um 15,8 Prozent bzw. 1,29 Milliarden Euro auf etwa 6,9 Milliarden Euro ein. Im Gegenzug gingen die Importe aus der Russländischen Föderation um 9,8 Prozent bzw. 675 Millionen Euro zurück. Gegenüber den drei asiatischen Wirtschaftsmächten China, Japan und Indien wurde ein Außenhandelsdefizit von 1,2 Milliarden Euro erwirtschaftet. Weiter aufgeholt haben die USA, denen es gelang, ihr Defizit gegenüber der EU um rund drei Milliarden Euro auf 7,55 Milliarden Euro zu verringern.

 

Wenigstens einigermaßen zufrieden zeigt sich die CEFIC mit der Auslastung der Anlagen der Chemieindustrie. Ihr zufolge erhöhte sich diese vom dritten auf das vierte Quartal 2015 von rund 81 auf 82,2 Prozent. Mit diesen Werten lag sie nur 0,9 Prozent unter dem Durchschnitt der Jahre 1995 bis einschließlich 2014. Der „Nachkrisenrekord“ von 2011, der bei etwa 85 Prozent lag, blieb allerdings außer Reichweite.

 

Österreich leicht im Minus

 

In Österreich verzeichnete die Chemieindustrie 2015 ein leichtes Umsatzminus, meldete der Fachverband der Chemischen Industrie (FCIO) auf seiner Website. Wie es dort hieß, hatte das „erste Quartal des Jahres schon schwach begonnen, das zweite gab Anlass für Hoffnungen auf einen leichten Aufschwung, diese verflogen aber in den Folgequartalen wieder.“ Die Investitionen lagen 2015 um rund ein Fünftel unter denen des Jahres 2014. Für heuer werde aber wenigstens ein moderater Anstieg erwartet. Detaillierte Zahlen zur Branchenentwicklung im vergangenen Jahr werden voraussichtlich im April veröffentlicht, erfuhr der Chemiereport auf Anfrage.