Archive - Feb 19, 2016

Dekkers fordert „Innovationsprinzip“

Die EU sollte neben dem bestehenden Vorsorgeprinzip ein „Innovationsprinzip“ einführen, fordert der Präsident des deutschen Verbandes der Chemischen Industrie (VCI), Marijn Dekkers. Bei der Konferenz „Zukunftsperspektive Industrie 2030“ am 18. Februar 2016 im Berliner Wirtschaftsministerium sagte Dekkers, das Vorsorgeprinzip sei „ein richtiger Ansatz zum Umgang mit Risiken und zu Recht eine Leitlinie der Europäischen Verträge. Wir brauchen aber auch einen Ansatz zum Umgang mit Chancen. Wir brauchen ein Innovationsprinzip.“ Dieses solle das Vorsorgeprinzip keineswegs ersetzen, sehr wohl aber „komplementär ergänzen.“ Auf diese Weise sei es möglich, die Chancen und Risiken neuer technologischer Entwicklungen „vernünftig, wohlinformiert und transparent“ abzuwägen. Die Politik müsse „alles tun, um Innovationen zu erleichtern. Und zwar nicht nur inkrementelle, sondern auch disruptive Innovationen. Also revolutionäre Technologien, die Märkte komplett verändern oder sogar neue Märkte schaffen können.“

 

Dekkers sprach sich in diesem Zusammenhang für eine „faktenbasierte Regulierung“ aus, die sich davor hüte, „Meinungen und Vermutungen“ ebenso ernst zu nehmen wie wissenschaftliche Studien. Denn dies blockiere die dringend benötigten Innovationen. Letzten Endes gilt es laut Dekkers, „größere gesellschaftliche Akzeptanz“ für neue Technologien zu schaffen. Andernfalls werde Europa an Wettbewerbsfähigkeit verlieren, warnte der VCI-Präsident.