Archive - Feb 2016

February 18th

Treffpunkt der Massenspektrometrie-Experten

Die österreichische Massenspektrometrie-Szene trifft am 23. und 24. Februar an der TU Wien zum alljährlichen <a href=http://mass-spec-forum-vienna.conf.tuwien.ac.at/home target=“_blank“>“Mass Spec Forum Vienna“</a> zusammen. Zwei Tage lang werden technologische Entwicklungen und unterschiedliche Anwendungsgebiete beleuchtet.

 

 Am 23. und 24. Februar findet zum 27. Mal das „Mass Spec Forum Vienna“ statt, das sich als fixer Treffpunkt der heimischen Massenspektrometrie-Experten etabliert hat. Neu ist, dass das Event in diesem Jahr im Chemie-Hochhaus der TU Wien stattfindet, nachdem man einander in den vergangenen Jahren an den chemischen Instituten der Universität Wien getroffen hatte.

Mit Renato Zenobi (ETH Zürich), Michael Linscheid (Humboldt-Universität Berlin), Stephen A. Martin (Novartis Institute of Biomedical Research) und Frank Vanhaecke (Universiteit Gent) konnten vier international renommierte Forscher als Vortragende gewonnen werden, die den Bogen von neuen Ionisierungsquellen über Massenspektrometrie mit induktiv gekoppeltem Plasma bis hin zu Anwendungen in Arzneimittentwicklung und Biowissenschaften spannen.

 

Jungwissenschaftler-Preis mit ehrenwertem Namen

Der Massenspektrometer-Anbieter Sciex konnte als Sponsor des im Rahmen des Forums vergebenen „Best Oral Presentation Award of a Young Scientist“ gewonnen werden. Zu Ehren von Klaus Biemann, des aus Österreich stammenden Professor Emeritus am Massachusetts Institute, der als einer der Väter der organischen Massenspektrometrie gilt, sowie von Franz Viehböck senior, ehemals Professor an der TU Wien, der in jungen Jahren den Grundstein für die Sekundärionen-Massenspektrometrie legte, wird der Preis den Namen „Biemann Viehböck Award“ erhalten.

 

 

 

February 17th

Apeiron schließt Lizenzabkommen mit Columbia University

Das Wiener Biotechnologie-Unternehmen <a href=http://www.apeiron-biologics.com target=“_blank“>Apeiron</a> hat eine exklusive Lizenzvereinbarung mit dem Technologie-Transferbüro der Columbia University geschlossen. Apeiron erweitert damit sein IP-Portfolio für die Immuntherapie von Krebs.

 

Apeiron hat bereits selbst geistiges Eigentum auf dem Gebiet der sogenannten Checkpoint-Inhibition erworben. Mit diesem neuartigen Ansatz sollen Blockaden des Immunsystems gegenüber Krebszellen aufgehoben werden. Ein aussichtsreicher Kandidat dafür ist das Protein Cbl-b. T-Zellen, in denen Cbl-b gehemmt ist, stellen größere Mengen an Zytokinen her und teilen sich über längere Zeiträume als jene, in denen keine Hemmung erfolgt. Apeiron hat Verfahren entwickelt, bei dem humane periphere mononukleäre Blutzellen aus Patientenblut entnommen werden, um Cbl-b ex vivo mithilfe von small interfering RNAs (siRNAs) stillzulegen.  Derzeit finden klinische Phase-I-Studien zur Sicherheit der Therapie statt.

Zur Erweiterung des eigenen IP-Portfolios wurde nun ein Lizenzabkommen mit der Columbia University (New York City) geschlossen. Gegenstand ist eine an der US-Universität entwickelte Technologie, die ebenfalls auf die Hemmung von Cbl-b in T-Zellen abzielt.

 

 

Clariant steigert Cashflow und Marge

Das Spezialchemie-Unternehmen <a href=http://www.clariant.com target=“_blank“>Clariant</a> konnte seine Geschäftsaktivitäten im Jahr 2015 ausbauen. Die Bilanz wird aber durch den Kursanstieg des Schweizer Franken getrübt.

 

Exportorientierte Schweizer Unternehmen haben die Aufwertung des Franken in ihren Bilanzen für 2015 stark zu spüren bekommen. Davon war auch der Spezialchemiekonzern Clariant betroffen. Aus einem Umsatzanstieg von 3 Prozent in lokalen Währungen wurde so ein Rückgang um 5 Prozent (von 6,116 auf 5,807 Milliarden Schweizer Franken) in der Bilanzwährung.

CEO Hariolf Kottmann zeigt sich aufgrund eines von 334 auf 502 Millionen gesteigerten operativen Cashflows und einer EBITDA-Marge von 14,7 Prozent dennoch zufrieden mit dem Geschäftsverlauf. Das EBITDA vor Einmaleffekten aus fortgeführten Aktivitäten stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 8 Prozent in Lokalwährungen, umgerechnet in Schweizer Franken betrug es 853 Millionen. Vor allem die Geschäftsbereiche Care Chemicals, Catalysis und Natural Resources hätten sich als wachstumsstark erwiesen, hieß es von Seiten des Unternehmens. So konnte etwa der Bereich „Natural Resources“, in dem unter anderem Spezialchemikalien für Erdölgewinnung und Bergbau angeboten werden, seinen Umsatz in lokalen Währungen um 4 Prozent steigern.

Kottmann hat Clariant in den vergangenen Jahren stark umgebaut, die Süd-Chemie und ihr Katalyse-Geschäft übernommen und zahlreiche andere Geschäftsbereiche abgestoßen. Im vergangenen Jahr war das Unternehmen immer wieder als Übernahme-Kandidat gehandelt worden.

 

Schwierige Bedingungen für 2016 erwartet

In seinem Ausblick auf 2016 erwartet das Schweizer Unternehmen eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die durch eine hohe Volatilität von Rohstoffpreisen und Währungen gekennzeichnet sein würden. Dennoch will man in den margenstarken Geschäftsbereichen eine weitere Verbesserung der Geschäftsergebnisse erzielen.

 

 

 

 

February 15th

Krach nach 14 Tagen Frieden

Erst am 2. Februar schlossen die Pharmabranche und der Hauptverband der Sozialversicherungsträger (HV) den neuen Rahmen-Pharmavertrag endgültig ab - nach monatelangen Auseinandersetzungen, die mit einiger Vehemenz geführt wurden. Knapp 14 Tage später hängt der Hausfrieden nun bereits wieder schief. Der Hintergrund sind die Ende Jänner angelaufenen Verhandlungen über den Erstattungskodex, der, grob gesprochen, festlegt, welche Medikamente die Krankenkassen für die Patienten bezahlen und was die einzelnen Arzneimittel kosten. Geplant ist, den Erstattungskodex im Lauf des Jahres zu reformieren. Vorsorglich verlautete die neue HV-Vorsitzende Ulrike Rabmer-Koller, für heuer sei ein Defizit der Krankenkassen von rund 94 Millionen Euro zu erwarten. Und, so der Wink mit dem Obelisken: „Die größten Kostensteigerungen in der Krankenversicherung waren 2015 in den Leistungsbereichen Zahnbehandlung (+5,6 Prozent) und Medikamente (+5,4 Prozent) zu verzeichnen.“ 

 

Allerdings musste Rabmer-Koller einräumen, dass sich der HV und die Kassen mit ihren Defizitprognosen für 2015 einigermaßen kräftig vertan hatten. Anstatt der kolportierten 135 Millionen Euro, die später auf 129 Millionen korrigiert wurden, verzeichneten die Kassen im vergangenen Jahr ein Minus von nur rund 21,9 Millionen Euro. Das ist nicht einmal ein Sechstel des ursprünglich genannten Betrags.

 

Vorsicht mit Prognosen

Jan Oliver Huber, der Generalsekretär des Pharmaindustrieverbands Pharmig, warnte denn auch davor, Rabmer-Kollers 94-Millionen-Abgang als in Stein gemeißelt anzusehen: „Diese Prognosen kann man unter dem Aspekt der kaufmännischen Vorsicht zwar verstehen, aber es wäre angebracht, sie während des Jahres nicht schon als sichergestellt in der Öffentlichkeit zu kommunizieren. Dadurch wird die Situation der Krankenkassen laufend schlechter dargestellt als sie ist, was sich letztlich auch negativ auf das Vertrauen der Pflichtversicherten in die Leistungsfähigkeit ihrer Krankenkassen auswirkt.“ Und Huber fügte hinzu: Aufgrund des neuen Rahmen-Pharmavertrages bekämen die Kassen von der Branche heuer ohnehin 125 Millionen Euro an Solidarbeiträgen zur Deckung der Medikamentenkosten. Für die kommenden beiden Jahre sehe der Vertrag weitere Zuschüsse von jeweils bis zu 80 Millionen Euro vor. Hubers Fazit: „Unternehmen sind permanent gefordert, sich neuen Rahmenbedingungen zu stellen und sich an veränderte Strukturen anzupassen, um überleben zu können. Nichts anderes gilt im Grunde für Körperschaften öffentlichen Rechts“ wie eben die Krankenkassen.

 

Keine Quersubventionierung

Ähnlich argumentierte Sylvia Hofinger, die Geschäftsführerin des Fachverbandes der Chemischen Industrie Österreichs (FCIO). Ihr zufolge wünschen der HV und die Kassen die Querfinanzierung defizitärer Bereiche, „anstatt Sparmaßnahmen im eigenen Haus umzusetzen. Wir weisen seit Monaten auf die zahlreichen Einsparungspotenziale bei den Krankenkassen hin. Die Liste ist lang und reicht von den Verwaltungskosten bis zum Betrieb der kasseneigenen Einrichtungen. Allerdings werden diese Vorschläge geflissentlich übersehen. Auf der anderen Seite wird scheinbar versucht, mit dem Nennen von nicht nachvollziehbaren Finanzierungslücken den Druck auf die Industrie zu erhöhen und politisch eine Sanierung mit fremden Mitteln vorzubereiten.“ Dies sei umso weniger nachvollziehbar, als die Krankenkassen laut „Berichten in den Medien ein Reinvermögen in der Höhe von 2,5 Milliarden Euro aufweisen.“

 

 

February 12th

Endress+Hauser-Bilanz 2015: „Schwieriges Umfeld“

Die auf Prozessmess- und -automatisierungstechnik spezialisierte Schweizer Unternehmensgruppe <a href=http://www.at.endress.com/de target=“_blank“>Endress+Hauser</a> hat ihren Geschäftsabschluss für das Jahr 2015 vorgelegt. Einem Umsatzwachstum von 6,6 Prozent steht dabei ein um 25 Prozent niedrigeres Ergebnis vor Steuern gegenüber.

 

Luc Schultheiss, Chief Financial Officer von Endress+Hauser, sieht den Gewinn vor allem durch die Freigabe des Frankenkurses belastet. Sorge bereiten ihm einer Aussendung zufolge aber auch das „schwierige Umfeld“ der Geschäftsaktivitäten, insbesondere die wirtschaftlichen Veränderungen in China  sowie die niedrigen Öl- und Gaspreise. Vor diesem Hintergrund zeigte sich Schultheiss mit dem Geschäftsverlauf im vergangenen Jahr als „nicht zufrieden“.

Positiv sei hingegen zu vermerken, dass die Eigenkapitalquote gesteigert werden konnte und die Zahl der Mitarbeiter um mehr als 500 Stellen auf 12.952 angewachsen ist. Für 2016 erwartet Endress+Hauser keine Verbesserung des wirtschaftlichen Umfelds, rechnet aber dennoch mit Umsatzwachstum im einstelligen Bereich bei gleichbleibender Rendite.

 

Antibiotikaresistenzen in EU im Steigen

Die Antibiotikaresistenzen von Zoonosebakterien nehmen in Europa weiter zu. Das zeigt der diesbezügliche Jahresbericht der europäischen Lebensmittelagentur EFSA und des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC). Der Bericht stützt sich auf Analysen, die in den EU-Mitgliedsstaaten im Jahr 2014 durchgeführt wurden. Zoonosebakterien können Krankheiten, die normalerweise nur bei Tieren vorkommen, auch bei Menschen auslösen.

 

Sehr hoch ist dem Bericht zufolge insbesondere die Resistenz von Campylobacter gegenüber Ciprofloxacin, einem der wichtigsten Medikamente gegen Infektionen bei Menschen. Auch breiten sich multiresistente Salmonellenbakterien immer mehr aus, warnen EFSA und ECDC. Unter anderem gibt es in Geflügelbeständen Hinweise auf die Unempfindlichkeit von Salmonellen und Escherichia coli gegen das Antibiotikum Colistin. Wie es in dem Bericht heißt, bestehen innerhalb der EU erhebliche regionale Unterschiede bei den Resistenzen. Als besonders betroffen gelten vor allem die Länder in Ost- sowie Südosteuropa.

 

Gefährliche Salomonellen

 

Hohe bis extrem hohe Resistenzen gegen Ciprofloxacin traten bei Masthähnchen und Bakterien von Menschen auf. In 69,8 bzw. 60,2 Prozent der Fälle erwies sich das Antibiotikum als wirkungslos. Hohe bis extrem hohe Resistenzen gegen Nalidixinsäure und Tetracycline wiesen auch Bakterien bei Masthähnchen auf. Salmonellen in Menschen wiederum zeigten sich in jeweils rund 30 Prozent der gemeldeten Fälle gegen Tetracycline, Sulfonamide, und Ampicillin unempfindlich. Multiresistenzen waren laut EFSA und ECDC bei Bakterien von Menschen (26 Prozent der Fälle) sowie in Masthähnchen- und Putenfleisch festzustellen. Als besonders gefährlich stufen die beiden Organisationen Salmonella Kentucky und Salmonella Infantis ein, die gegen Ciprofloxacin unempfindlich sind und überdies hohe Multiresistenzen aufweisen.

 

Laut Vytenis Andriukaitis, dem EU-Kommissar für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, führen Infektionen durch antibiotikaresistente Bakterien jährlich europaweit zu etwa 25.000 Todesfällen. Die Resistenzen seien indessen „ein globales Problem, das eine globale Lösung erfordert. Die EU steht seit langem an vorderster Front im Kampf gegen Antibiotikaresistenzen und ist führend auf diesem Gebiet.“

 

February 11th

Energieeffizienz: Chemiebranche nicht belasten

Noch immer haben nicht alle EU-Mitgliedsstaaten die Energieeffizienzrichtlinie (Energy Efficiency Directive, EED) vom Dezember 2012 umgesetzt. Dennoch arbeitet die EU-Kommission bereits an einer Revision und plant verschärfte Vorgaben. Dafür gibt es zwei Gründe: Erstens dürfte das Ziel, die Energieeffizienz bis 2020 um 20 Prozent zu steigern, verfehlt werden. In ihrem Fortschrittsbericht vom November vergangenen Jahres geht die Kommission von einer Verbesserung um nur etwa 17,6 Prozent aus. Zweitens haben sich die Staats- und Regierungschefs der EU-Mitglieder verpflichtet, die Energieeffizienz bis 2030 um 27 Prozent zu steigern. Rechtlich bindend ist dieses Ziel vorerst nicht. Unter Berücksichtigung der Ergebnisse des Pariser Klimagipfels vom Dezember 2015 (COP 21) bestehen allerdings Überlegungen, es rechtsverbindlich festzuschreiben.

 

Zurzeit ist eine Konsultation im Gang, im Rahmen derer die Betroffenen zu den Überlegungen der Kommission bezüglich EED-Revision Stellung nehmen können. Der europäische Chemieindustrieverband CEFIC legte seine Stellungnahme am 10. Februar vor. Einmal mehr bekennt er sich darin grundsätzlich zu dem Ziel, die Energieeffizienz weiter zu verbessern. Er stellt allerdings klar, dass die bisherigen umfangreichen Anstrengungen der Branche dabei angemessen zu berücksichtigen sind. Überdies weist die CEFIC auf erhebliche noch ungenutzte Potenziale in anderen Wirtschaftsbereichen hin, etwa im Gebäudesektor, auf den nicht weniger als 40 Prozent des Endenergiebedarfs in der EU entfallen.

 

Wie die CEFIC betont, senkte die Chemieindustrie ihre Energieintensität - also den Energiebedarf pro Produkteinheit - seit 1990 um rund die Hälfte, was ihr zufolge kein anderer Industriezweig zustande brachte. Überdies trägt die Chemiebranche zur Steigerung der Energieeffizienz in anderen Sektoren bei, etwa durch Leichtbaumaterialien für die Autoindustrie oder durch moderne Dämmstoffe für Gebäude.

 

Keine Obergrenzen

 

Ausdrücklich abgelehnt werden von der CEFIC absolute Obergrenzen für den Energiebedarf von Unternehmen bzw. Anlagen. Solche Grenzen würden die bereits erzielten Erfolge nicht angemessen berücksichtigen und die Möglichkeiten für das dringend benötigte wirtschaftliche Wachstum einschränken, was sich wiederum negativ auf das Investitionsklima auswirke.

 

Die CEFIC plädiert dafür, Unternehmen, die am EU-internen CO2-Handel (EU-ETS) teilnehmen müssen, von allfälligen Effizienzzielen auszunehmen, um sie nicht zusätzlich zu belasten. Energieeffizienz müsse vor allem durch technische Innovationen gesteigert werden, wofür die Klima- und Energiepolitik Anreize bieten solle. Wichtig sind laut CEFIC nicht Ziele, sondern wirksame Maßnahmen, um die Effizienzpotenziale in allen wirtschaftlichen Bereichen zu heben. Als wesentliche Aufgabe der EU-Kommission erachtet die CEFIC, die Fortschritte der Mitgliedsstaaten in Sachen Energieeffizienz zu überprüfen, für angemessene Beiträge aller Mitglieder zu sorgen und auf das Vermeiden unnötiger Belastungen für die Wirtschaft zu achten.

 

Wie der Chemieindustrieverband betont, laufen mehrere Projekte, um die Energieeffizienz branchenweit zu verbessern. Darunter sind das Public-Private-Partnership-Programm SPIRE (www.spire2030.eu) und das Programm SPICE3 (www.spice3.eu), das sich vor allem an Klein- und Mittelbetriebe richtet.

 

 

 

Gerresheimer AG steigert Umsatz und EBITDA

Ein organisches Wachstum des Umsatzes um 1,5 Prozent auf 1,30 Milliarden Euro sowie des EBITDA auf 262,4 Millionen Euro meldet die Gerresheimer AG, die Kunststoff- sowie Glasverpackungen für die Pharmaindustrie herstellt. Wegen der Übernahme der US-amerikanischen Centor, die Tablettenverpackungen aus Kunststoff für US-Apotheken produziert, wuchs der Umsatz insgesamt um 6,8 Prozent auf 1,37 Milliarden Euro. Das EBITDA erhöhte sich währungsbereinigt auf 271,9 Millionen Euro.

 

Als Umsatzbringer erwies sich besonders der Verkauf von „pharmazeutischen Kunststoffverpackungen und Produkten zur sicheren und einfachen Verabreichung von Medikamenten wie Insulin-Pens, Diabetiker-Stechhilfen und Asthma-Inhalatoren“, teilte die Gerresheimer AG mit. Zusätzliche Einnahmen brachte der Verkauf der Röhrenglasproduktion, sodass insgesamt ein Konzernergebnis von 112,7 Millionen Euro zu verzeichnen war, verglichen mit 54,6 Millionen im Geschäftsjahr 2014. Vorstandsvorsitzender Uwe Röhroff sprach von einem „erfolgreichen und wichtigen Jahr“. Er sehe „mit viel Zuversicht auf die nächsten Jahre“.

 

Das Behälterglaswerk in Chicago wurde im Spätsommer 2015 modernisiert. Vor allem in den USA und der Tschechischen Republik weiter ausgebaut wurden auch die Kapazitäten zur Herstellung von Produkten, mit denen Medikamente verabreicht werden. Dabei handelt es sich unter anderem um Insulin-Pens und Asthma-Inhalatoren. In Indien errichtete die Gerresheimer ein neues Produktionsgebäude für Injektionsfläschchen und Ampullen, das Ende 2016 in Betrieb gehen soll.

 

Für das Geschäftsjahr 2016, das am 1. Dezember 2015 begann und bis einschließlich 30. November 2016 dauert, erwartet das Unternehmen ein organisches Umsatzwachstum von rund vier bis fünf Prozent auf 1,5 Milliarden Euro. Das bereinigte EBITDA soll sich auf etwa 320 Millionen Euro belaufen.

 

 

February 10th

ECHA: Konsultation zu SVHCs

Die europäische Chemikaliensicherheitsagentur ECHA hat eine öffentliche Konsultation über 27 Anträge zur Autorisierung mehrerer Stoffe für insgesamt 39 Anwendungen eingeleitet. Konkret geht es um Chrom-VI-Verbindungen, die unter anderem für Oberflächenbehandlungen, Chrombeschichtungen, Kühlsysteme sowie für die Produktion von Kupferfolien und rostfreiem Buntstahl eingesetzt werden sollen. Weiters beziehen sich die Anträge auf Ethylendichlorid (EDC), das als Lösungsmittel für die Herstellung eines Polymers Verwendung finden soll. Drittens schließlich befasst sich die Konsultation mit dem Einsatz von Diglycoldimethylether (Diglyme) bei der Produktion eines Inhaltsstoffes für ein Medikament.

 

Die Konsultation läuft bis einschließlich 6. April. Sie ist ein obligatorischer Bestandteil des strengen Zulassungsverfahrens im Rahmen des europäischen Chemikalienmanagementsystems REACH, mit dem die ECHA das Inverkehrbringen bzw. die Verwendung sogenannter „besonders besorgniserregende Stoffe“ („Substances of Very High Concern“, SVHCs) genehmigt oder untersagt. Die Zulassung muss erfolgen, wenn der Antragsteller nachweist, dass die Risiken durch die Verwendung des Stoffes in ausreichender Weise beherrscht werden. Ist dies nicht der Fall, kann die Zulassung trotzdem erteilt werden, wenn es keine Alternativen zu dem Stoff gibt bzw. die sozioökonomischen Vorteile seiner Verwendung deren Nachteile überwiegen.

 

Umfassende Informationen über REACH bietet der österreichische REACH-Helpdesk (www.reachhelpdesk.at).

 

 

 

Warum Mädchen leichter Vokabel lernen

Zwei Wissenschaftler der Universität Salzburg gehen in einer aktuellen Studie der Frage nach, inwieweit ein höherer Östradiol-Spiegel das deklarative Gedächtnis unterstützt und so eine Erklärung für unterschiedliches Lernverhalten von Buben und Mädchen sein könnte.

 

Über die Unterschiede zwischen Männern und Frauen und deren Gründe lässt sich trefflich streiten. Neben soziokulturell bedingten Faktoren werden dabei auch handfeste biologische Grundlagen ins Treffen geführt. So gibt es deutliche Hinweise dafür, dass neurokognitive Prozesse durch die Höhe des Spiegels an weiblichen Geschlechtshormonen beeinflusst werden. Der Linguist Hubert Haider und der Neurowissenschaftler Hubert Kerschbaum, die beide an der Universität Salzburg tätig sind, haben nun eine Studie gestartet, die den Einfluss von Östradiol (des wichtigsten weiblichen Geschlechtshormons aus der Gruppe der Östrogene) auf das sogenannte deklarative Gedächtnis, das uns ermöglicht, uns Fakten und Namen zu merken, untersucht. Das prozedurale Gedächtnis, das etwa für das Erlernen grammatikalischer Regeln wichtig ist, wird dagegen durch den Neurotransmitter Dopamin beeinflusst.

Im Rahmen der Studie bekommen Testpersonen Sprachaufgaben zu lösen, etwa sich Pseudowörter zu merken oder Wörter von hinten nach vorne zu lesen. Gleichzeitig werden die Spiegel von Östradiol und Dopamin gemessen und die Gehirnaktivitäten mittels EEG, MEG und Nah-Infrarot-Spektroskopie verfolgt.

 

 

 

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