Archive - Nov 2006

November 9th

Kärcher Leasing startet in Österreich

Mit der Gründung von <a href=http://www.kaercher.at>Kärcher Leasing</a> Österreich können Unternehmen Reinigungsgeräte direkt vom Reinigungsspezialisten leasen und dafür flexible Finanzierungs­lösungen in Anspruch nehmen. Kärcher Leasing startet in Österreich <% image name="Kaercher" %><p> <small> Mehrere Leasingvarianten für Reinigungsgeräte ab sofort bei Kärcher Österreich. </small> Das bereits seit einiger Zeit in Deutschland und Frankreich betriebene Leasing-Service bietet nun auch ein eigenständiges Schwesterunternehmen der Alfred Kärcher GmbH Österreich mit Sitz in Salzburg an. Dessen Chef Hans Szivatz sieht das Finanzierungsmodell vor allem für Gebäudereiniger interessant, die Spezialgeräte nur für einen bestimmten Kundenauftrag benötigen. Kärcher Leasing bietet sowohl beim Direktvertrieb als auch im Handel Finanzierungsmöglichkeiten für den Kauf von Reinigungsgeräten. Hier bestimmt der Kunde bei Vollamortisationsverträgen am Vertragsende über Kauf, Verlängerung oder Rückgabe. Die Restwertverträge wiederum kennzeichnen Leasingraten, die dem echten Wertverbrauch entsprechen. Ein Mietkauf bietet sich schließlich bei staatlichen Förderungen an: Der Kunde beantragt die Mittel und erhält das Kärcher-Equipment direkt ohne Umwege, das ihm dann nach der Bezahlung der letzten Mietkaufrate gehört.

Arbeiterkammer wettert gegen Biodiesel

Die Wiener Arbeiterkammer betont: Die neu zugelassenen Dieselfahrzeuge werden immer stärker und schwerer als die Benzin-betriebenen - im CO<small>2</small>-Ausstoß nähern sich daher die Benzin-Fahrzeuge den Diesel-Kfz bereits an (165 zu 161 g/km). Und: Die Beimischung von Biodiesel sei alles andere als eine sinnvolle Alternative. <% image name="KFZ-Pickerl" %><p> <small> AK-Vorschlag: Zusätzliches "Pickerl" soll Feinstaub-Sünder deklarieren. </small> Die um 10 bis 15 % höhere Motorenleistung bei Dieselantrieb findet nicht in der CO<small>2</small>-Bilanz Niederschlag: Denn diese wird in der Regel für Autos im Mittelklassesegment - mit wesentlich mehr Hubraum als der Durchschnitt - verwendet. Als Sports Utility Vehicles sind die Dieselfahrzeuge daher alles andere als umweltfreundlich. <b>Feinstaub-Pickerl.</b> Nachdem im Vorjahr sowohl in Sachen Feinstaub als auch bei Stickoxiden die Grenzwerte flächendeckend überschritten wurden und strengere Dieselgrenzwerte im Rahmen von EURO 6 (zwingende Abgasnachbehandlung für NO<small>x</small>) erst ab 2015 in Europa eingeführt werden, bleibt Österreichs Landeshauptleuten nur, angelegentlich ein Fahrverbot auszusprechen. Statt pauschaler Fahrverbote für Pkw spricht sich die Arbeiterkammer aber für eine Kennzeichnung von Lkw, Off-Road-Maschinen und Diesel-Pkw ein: So soll transparent werden, wie viel Schadstoff diese jeweils ausstoßen, und ein Fahrverbot nur für die tatsächlichen Sünder gelten. Denn: Wenige Off-Road-Maschinen - vor allem Baumaschinen und Traktoren - stoßen mehr Schadstoffe aus als sämtliche Pkw in Summe. <b>Teurer Biodiesel.</b> Dass der Diesel Verursacher von 20 % der österreichischen Treibhausgasemissionen ist, ist alleine schon bedenklich. Noch problematischer - und teurer - aber wird die Situation durch den verstärkten Einsatz von Biodiesel, meint die Arbeiterkammer. Denn durch die Biodiesel-Beimischung würden gerade einmal 0,83 der 20,3 Mio t an von Diesel-Fahrzeugen verursachten CO<small>2</small>-Emissionen eingespart werden - für rund 140 Mio €. Im Falle des Biodiesel-Imports errechnet die AK 171 € je eingesparter t CO<small>2</small>, im Falle der Biodiesel-Produktion in Österreich selbst gar 343 €. Im Vergleich dazu kommen andere Umweltförderungen deutlich billiger: Die energetische Abfallverwertung wird mit 0,7 € je eingesparter t CO<small>2</small>, Biomasse-KWK mit 4,6 €/t, Biomasse-Fernwärme mit 7,8 €/t, die thermische Gebäudesanierung mit 35 €/t von Arbeiterkammer-Experte Christoph Streissler angegeben. <b>Tank-Tourismus.</b> Schließlich wirkt sich für Österreich in Sachen Kyoto-Verpflichtungen der "Tank-Tourismus" spürbar aus - insbesondere große Flottenverbände tanken in Europa aufgrund der niedrigen MÖSt-Sätze gerne in Luxemburg oder in Österreich. Für Österreich bedeutet das: Von den 5,74 Mio t hier im Jahr 2003 getankten Diesel wurde rund ein Drittel im Ausland "verbrannt". Die österreichische Treibhausgas-Bilanz wurde damit aber mit 5,77 Mio t CO<small>2</small> "belastet". Die große Frage für die künftige Regierung in Wien ist daher: Soll an der MÖSt-Schraube - 2003 wurden durch den Tanktourismus 657 Mio € mehr in die Kassen gespült - gedreht werden oder nicht. So gut wie sicher ist jedenfalls schon heute, dass Österreich die Kyoto-Verpflichtungen bis 2012 deutlich verfehlen wird. Arbeiterkammer wettert gegen Biodiesel

November 8th

Rivaroxaban: 20.000 Patienten für Phase III

<a href=http://www.bayerhealthcare.de>Bayer HealthCare</a> und die J&J-Tochter <a href=http://www.ortho-mcneil.com>Ortho-McNeil</a> haben das endgültige Design des Phase-III-Studienprogramms in zwei chronischen Indikationen für den oralen Gerinnungshemmer Rivaroxaban festgelegt. 2010 soll der Zulassungsantrag dafür eingereicht werden. Rivaroxaban: 20.000 Patienten für Phase III <% image name="Messung_von_Gerinnungszeiten" %><p> Dabei handelt es sich zum einen um die Schlaganfall-Prophylaxe bei Vorhofflimmern (SPAF), zum anderen um die Initialbehandlung und langfristige Sekundärprävention der venösen Thromboembolie (VTE). Insgesamt sollen mehr als 20.000 Patienten in dieses Studienprogramm aufgenommen werden. Die <u>Schlaganfall-Prävention bei Vorhofflimmern</u> ist die bedeutendste Indikation mit hohen medizinischen Bedarf. In einer großen Doppelblind-Studie soll belegt werden, dass Rivaroxaban gegenüber der Standardtherapie mit dosisangepasstem Warfarin nicht unterlegen ist. 14.000 Patienten werden dazu ab den nächsten Wochen in 1.100 Zentren in mehr als 40 Ländern untersucht. Die Studie wird erst dann beendet, wenn die statistisch notwendige Anzahl von Schlaganfällen und anderen Thromboembolien außerhalb des Gehirns aufgetreten sind. Bei der <u>VTE-Therapie</u> besteht das Programm aus 3 Studien an Patienten mit akuter tiefer Venenthrombose und Lungenembolie. Sie werden verglichen mit der derzeitigen Standardtherapie - der Behandlung mit niedermolekularem Heparin und anschließender Gabe eines dosisangepassten Vitamin-K-Antagonisten. Die Behandlungsdauer beträgt bei 2 Studien variabel bis zu 12 Monate. Eine dritte, placebokontrollierte Doppelblindstudie wird den Wert einer langfristigen Therapie bei VTE untersuchen. An diesen Studien werden 7.500 Patienten in über 20 Ländern ab 2007 teilnehmen. Derzeit sind die meisten Gerinnungshemmer nur in injizierbarer Form erhältlich und daher weniger für die Langzeitbehandlung geeignet. Die einzigen oralen Gerinnungshemmer sind Vitamin-K-Antagonisten wie Warfarin, die häufige Laborkontrollen erfordern und darüber hinaus mit zahlreichen Lebensmitteln sowie mit Arzneimitteln in Wechselwirkung treten. <small> Bayer HealthCare und Ortho-McNeil entwickeln das Anti-Thrombose Medikament Rivaroxaban gemeinsam - es hemmt ein Schlüsselenzym der Gerinnungskaskade, die Protease Faktor Xa. Rivaroxaban befindet sich bereits in Phase-III-Prüfungen für die Prävention venöser Thromboembolien (VTE) nach einem größeren orthopädischen Eingriff. Der Zulassungsantrag für diese Indikation ist Ende 2007 in der EU und 2008 in den USA vorgesehen.</small>

Abbott übernimmt Kos Pharmaceuticals

<a href=http://www.abbott.com>Abbott</a> wird <a href=http://www.kospharm.com>Kos Pharmaceuticals</a> für 3,7 Mrd $ in bar übernehmen. Damit bekommt Abbott insbesondere eine starke Präsenz im auf 20 Mrd $ geschätzten Lipidmanagement-Markt und übernimmt zahlreiche Late-Stage-Kandidaten. <% image name="Bauchspeck" %><p> <small> Lipidmanagement - andere nennen es den Kampf gegen Dickleibigkeit: Abbott und Kos bündeln ihre Pipelines. </small> Der Lipidmanagement-Markt ist das größte Einzelsegment des Pharmamarktes und zeigt zweistellige Zuwachsraten. Die beiden erfolgreichsten Produkte von Kos sind <b>Niaspan</b> (retardierte Niazin-Tabletten, die für gute Cholesterolwerte sorgen) und <b>Advicor</b> (ein Kombi-Produkt aus Niaspan und Lovastatin zur Behandlung multipler Fettstoffwechselstörungen). Eine neue Niaspan-Caplet-Formulierung wird derzeit in unterschiedlichen Dosierungen von der FDA geprüft. Kos hat auch <b>Simcor</b> im fortgeschrittenen Entwicklungsstadium - ein Kombi-Präparat in Tablettenform aus Niaspan und Simvastatin (generisches Zocor) zur Behandlung von Fettstoffwechselstörungen. Es soll in den USA im ersten Halbjahr 2007 zur Prüfung vorgelegt werden. Die bereits auf dem Markt befindlichen Cholesterolprodukte und die Entwicklungsmöglichkeiten werden dem Lipidmanagement-Portfolio von Abbott angegliedert, zu dem das bereits auf dem Markt befindliche TriCor (Fenofibrat-Tabletten) gehört. Kos entwickelt auch eine Reihe anderer Produkte, darunter ein Asthmamedikament und eine inhalierte Insulin-Formulierung. Abbott übernimmt Kos Pharmaceuticals

Wacker steigert Siloxanproduktion

<a href=http://www.wacker.com>Wacker</a> hat im sächsischen Nünchritz die zweite Ausbaustufe seiner Anlage zur Produktion von Monomeren in Betrieb genommen. Chef Peter-Alexander Wacker spricht von "einem Meilenstein im Ausbau des Standortes zum Center of Excellence für die Herstellung von Siliconen". Wacker steigert Siloxanproduktion <% image name="Wacker_Logo" %><p> Neben Methylchlorsilanen wird in der neuen Anlage vor allem Siloxan produziert - der wichtigste Ausgangsstoff für Siliconprodukte. Die nun in Betrieb genommene zweite Ausbaustufe der Monomeranlage ermöglicht eine Steigerung der Siloxanproduktion am Standort Nünchritz auf 100.000 Jahrestonnen. Auf diese Weise wird Nünchritz neben dem Wacker-Stammwerk in Burghausen zum zweiten wichtigen Standbein für die Monomerversorgung im Konzern. Insgesamt hat Wacker seit 1999 rund 500 Mio € in Produktionsanlagen für Silicone und deren Vorprodukte in Nünchritz investiert. Davon entfallen auf die neue Monomeranlage rund 150 Mio €. <small> Wacker Silicones produziert am Standort pyrogene Kieselsäuren, Chlorsilane, Kieselester, Siliconöle, Siliconemulsionen, Antischaummittel, Siliconate und Siliconkautschuk sowie die dafür benötigten Vorprodukte. Silicone lassen sich vielseitig einsetzen: Sie werden in der Bau- und chemischen Industrie ebenso verwendet wie in der Automobil-, Textil-, Kunststoff-, Elektro- und Elektronikindustrie sowie in der Kosmetik- und Papierindustrie. Silicone aus Sachsen werden in alle Welt exportiert. </small>

Platinen aus Lignin, Pflanzenfasern und Naturharz

Naturharz Arboform heißt der aus Nawaros bestehende, thermoplastisch verformbare Werkstoff, der in einem von der Agentur Nachwachsende Rohstoffe (<a href=http://www.nachwachsende-rohstoffe.de>FNR</a>) geförderten Projekt für die Platinen- oder Leiterplattenproduktion entwickelt wurde. Platinen aus Lignin, Pflanzenfasern und Naturharz <% image name="Lignin_Fernbedienung" %><p> <small> Äußerlich kaum erkennbar: Die Leiterplatte dieser Fernbedienung besteht aus Strohlignin, Hanf, Baumwolle und Naturharz. </small> Gewöhnliche Platinen, die sich in zahllosen elektronischen Geräten befinden, werden aus Papier- oder Glasfaser-verstärkten Phenol- oder Epoxydharzen hergestellt. Die neu entwickelte Platine dagegen besteht großteils aus pflanzlichen Materialien: Aus einer Matrix aus Strohlignin mit Hanf-Kurzfaser und Baumwollgewebe zur Verstärkung; als Haftvermittler dient Naturharz, als Flammhemmer expandierbarer Graphit. Damit kommt sie auch ohne die sonst üblichen halogenierten Flammschutzmittel aus. Die Bestückung erfolgt mit bleifreien Loten - somit können elektronische Baugruppen hergestellt werden, die konform mit der neuen EU-Richtlinie RoHS ("Restriction of Hazardous Substances") sind, die bestimmte Stoffe in Elektrogeräten wie Blei, Cadmium und Quecksilber verbietet. Um ihre Praxistauglichkeit zu überprüfen, wurden die doppelseitig durchkontaktierten Leiterplatten in eine Fernbedienung eingebaut. Es zeigte sich allerdings, dass der Fertigungsprozess noch weiterer Optimierung bedarf. Insbesondere der Temperatur-Druckverlauf während des Pressens muss für größere Anlagen noch erarbeitet werden. Die Forscher gehen davon aus, damit die derzeit noch bestehenden Probleme bei der Feuchteaufnahme und bei der nicht ausreichenden Kupferhaftung in den Griff zu bekommen. <small> Beteiligt waren der Arboform-Hersteller <a href=http://www.tecnaro.de>Tecnaro</a>, der Leiterplattenhersteller <a href=http://www.andus.de>Andus Electronic</a>, das Ingenieurbüro <a href=http://www.kew-konzeptentwicklung.de>KEW Konzeptentwicklung</a>, das Fraunhofer Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration (<a href=http://www.izm.fhg.de>IZM</a>) und das Elektronikunternehmen <a href=http://www.loewe.de>Loewe</a>. </small>

Boehringer Ingelheim präsentiert Onkologie-Pipeline

Onkologie: Das ist jenes Indikationsgebiet, das seit 2000 von <a href=http://www.boehringer-ingelheim.at>Boehringer Ingelheim</a> in Wien erforscht wird. Mit Erfolg: Mehr als 200 Forscher haben seitdem 8 klinische Kandidaten entwickelt, 3 davon befinden sich aktuell in Phase II. Boehringer Ingelheim präsentiert Onkologie-Pipeline <% image name="Boehringer_Onkologieforschung" %><p> <small> Krebsforschung in Wien: Boehringer Ingelheim will ab 2008 mit Anti-Angiogenese, Polo-Arrest und neuen HER2- und EGFR-Inhibitoren punkten. </small> Wolfgang Rettig, Forschungsleiter bei Boehringer Ingelheim Österreich, ist überzeugt: "Die Wissenschaft ist weit genug gediehen, um nunmehr nicht nur Visionen zu produzieren, sondern mit konkreten Produkten gegen metastasierende Krebsformen vorgehen zu können." Mit Know-how also gegen mehr als 200 verschiedene Krebsarten: Erworben wurde dieses Wissen in den letzten Jahren insbesondere aus Genomvergleichen zwischen normalen Zellen und Tumoren. Eingesetzt wird es von Boehringer Ingelheim jetzt auf dreierlei Art: "Einerseits, indem wir die Polo-like Kinase 1 hemmen und so die Proliferation der Zellen abschalten. Die ,crazy cancer cells' erhalten in einem Tumor ständig den Auftrag, sich zu teilen - hier setzen wir mit <b>BI 2536</b> an und führen die Tumorzelle erfolgreich zur Apoptosis." Der erste in klinischen Studien untersuchte <u>Plk1-Hemmer</u> könnte bei nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom, Brustkrebs, Darmkrebs, Eierstockkrebs, Leukämie und Lymphom wirksam und besser verträglich als herkömmliche Chemotherapeutika sein. Variante 2: Boehringer Ingelheim ist überzeugt, dass ab 2010 die heute noch revolutionär anmutenden Medikamente zur <u>Anti-Angiogenese</u> von Tumoren wie Avastin (Roche), Nexavar (Bayer) oder Sutent (Pfizer) nicht länger state of the art sein werden. Denn während diese - heute noch als Blockbuster-Kandidaten gehandelten - Medikamente meist nur auf eine oder zwei Angiokinasen abzielen, kann <b>BIBF 1120</b> mehr: Hier werden zwar ebenso die Sauerstoff- und Nährstoffversorgung der Krebszellen gehemmt, indem die Entwicklung von Blutgefäßen zum und im Tumor unterdrückt wird, das neue Molekül dockt aber gleich an drei Rezeptor-Familien an: BIBF 1120 soll künftig einen "Dreifachschutz" bieten, indem es sowohl auf VEGF-, FGF- als auch auf PDGF-Rezeptoren in verschiedenen Zelltypen abzielt - und die sind allesamt für den Aufbau und Erhalt von Tumorblutgefäßen erforderlich. Variante 3: Mit <b>BIBW 2992</b> schließlich wurde ein neuartiger Kinasehemmer entwickelt, der sowohl die Aktivität des epidermalen Wachstumsfaktorrezeptors <u>EGFR</u> (Epidermal Growth Factor Receptor) als auch des verwandten humanen epidermalen Wachstumsfaktorrezeptors <u>HER-2</u> (human epidermal growth factor receptor) wirkungsvoll blockiert. Und das bedeutet, dass mit einem Medikament gleich mehrere Krebsarten angesprochen werden können - denn eine fehlerhafte Signalisierung dieser Rezeptorfamilie (erbB-Familie) ist an verschiedensten Karzinomtypen beteiligt. Daher kann der duale Inhibitor BIBW 2992 gegenüber den HER2-Inhibitoren der ersten Generation wie Herceptin und Tarceva (Roche), Erbitux (Merck KGaA) und Iressa (AstraZeneca) deutlich mehr Anwendungsmöglichkeiten entfalten. Mehr noch: Aufgrund seiner irreversiblen Bindung könnte BIBW 2992 auch gegen Rezeptoren aktiv sein, die gegen die Inhibitoren der ersten Generation resistent sind. <small> In Phase III befinden sich bei Boehringer Ingelheim außerhalb der Onkologie derzeit der Thrombinhemmer Dabigatran etexilat - der Spitzenreiter unter allen zurzeit neu entwickelten oralen Antikoagulanzien. Zudem soll Flibanserin Frauen mit reduziertem sexuellem Verlangen helfen. </small>

November 7th

Zulassung für Biscaya: Mittel gegen den Rapskäfer

<a href=http://www.bayercropscience.de>Bayer CropScience</a> hat in Deutschland die Zulassung für das systemische Insektizid Biscaya bis 2016 erhalten. Das Produkt aus der Wirkstoffgruppe der Chloronikotinoide kann als Alternative zu allen gängigen Pyrethroiden gegen den Rapsglanzkäfer und andere beißende Schädlinge eingesetzt werden. <% image name="Bayer_Spritzstrasse" %><p> Weitere zugelassene Anwendungsgebiete sind Kartoffelkäfer und Blattläuse in Kartoffel, Blattläuse und Getreidehähnchen in Getreide sowie Kohlschotenmücke in Raps. Durch die Ungefährlichkeit des Mittels gegenüber bestäubenden Insekten wie Bienen und Hummeln ist Biscaya auch während der Blüte geeignet. Im Sommer 2006 bereitete der Rapsglanzkäfer nicht nur Landwirten in Schleswig-Holstein und Brandenburg große Sorgen. Schätzungen zufolge sind &Oslash; 30 % der Rapsernte in Brandenburg durch den 1,5 bis 2,5 mm langen, blau-schwarz glänzenden Käfer vernichtet worden. Das vermehrte Auftreten des Rapsglanzkäfers hing sehr wahrscheinlich damit zusammen, dass nach einem langen kalten Frühjahr die Populationen des Käfers sich explosionsartig nach der Erwärmung vermehren konnten und der Zuflug in Rapsbestände extrem stark war. Darüber hinaus hat der „Rapskäfer“ Resistenzen gegenüber eingesetzten Pflanzenschutzmitteln auf Basis von Pyrethroiden entwickelt. Zulassung für Biscaya: Mittel gegen den Rapskäfer

Brustkrebs: Erster Echtzeit-Gentest eingeführt

Die J&J-Tochter <a href=http://www.veridex.com>Veridex</a> vermarktet jetzt in Europa den weltweit ersten diagnostischen Test auf Genbasis für die Entdeckung der Ausbreitung von Brustkrebs in die Lymphknoten. Brustkrebs: Erster Echtzeit-Gentest eingeführt <% image name="Genchip" %><p> Der bedeutendste Prognosefaktor bei Brustkrebspatientinnen: Der Zustand der axillaren Lymphknoten. Das Problem dabei: Die Entfernung aller axillaren Lymphknoten zur Untersuchung durch den Pathologen (ALND) hat schwere Nebenwirkungen - und während der letzten Jahre wurde festgestellt, dass sich viele Frauen unnötigerweise einer ALND unterzogen haben. Um nun diejenigen Patienten, die eine ALND brauchen, besser von jenen zu unterscheiden, für die sie unnötig ist, kann die Sentinel-Lymphknotenbiopsie (SLNB) angewendet werden. Dabei wird nur der erste axillare Lymphknoten (der Wächter oder "Sentinel") entfernt, der die aus der Brust kommende Flüssigkeit filtert - er hat die größte Wahrscheinlichkeit, Krebszellen zu enthalten, falls sich der Tumor bereits ausbreitet. Die Entfernung von weniger Gewebe macht diese Prozedur weniger invasiv. Und falls sich im Sentinelknoten kein Hinweis auf Krebs findet, ist es höchst unwahrscheinlich, dass sich der Krebs auf andere Knoten ausgebreitet hat - weitere Operationen können unnötig sein. Der Brustlymphknotentest (BLN) ist nun der erste in-vitro Test für die rasche Entdeckung klinisch relevanter Metastasen in Sentinel-Lymphknotengewebe. Er liefert in typischen Fällen Resultate innerhalb von 30 bis 40 min nach der Sentinelknotenentnahme, im Vergleich zu der zwei- bis dreitägigen Wartezeit bei der Sektionshistologie. Der neue Assay hat auch eine verbesserte Empfindlichkeit im Vergleich zu gegenwärtigen intraoperativen Sentinelknoten-Tests wie Imprintzytologie und Gefrierschnitt: Via RT-PCR (Real Time Reverse Transcriptase Polymerase Chain Reaction) werden Gene gefunden, die die Metastase von Brustzellen im Lymphknoten indizieren.

Eine Molekül-Kamera der Superlative

Forscher des Max-Planck-Instituts für Kernphysik in Heidelberg haben die Schwingungs- und Drehbewegung der Kerne in einem Wasserstoffmolekül als quantenmechanisches Wellenpaket sichtbar gemacht - und zwar erstmals auf einer extrem kurzen Zeitskala in Raum und Zeit. <% image name="Wassterstoffmolekuel_in_Bewegung" %><p> <small> Einer der vielen Schnappschüsse, die die Physiker vom schweren Wasserstoffmolekül aufgenommen haben. Jeder Punkt entspricht einem bestimmten Winkel zwischen Laserpolarisation und Molekülachse sowie einem bestimmten Abstand der Deuterium-Kerne. Rot markierte Konstellationen kommen häufiger vor. </small> Sie "photographierten" das Molekül unter Verwendung von intensiven, ultrakurzen Laserpulsen zu unterschiedlichen Zeitpunkten und setzten die einzelnen Aufnahmen zu einem Film zusammen. So visualisierten sie das quantenmechanische Wellenverhalten des schwingenden und rotierenden Moleküls. Eine Molekül-Kamera der Superlative

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