Archive - Jul 2007

July 8th

3D-Modell zeigt, wie Tumorzellen wandern

Wie Tumorzellen, ja ganze Tumoren sich im Körper ausbreiten - das beschreiben Forscher aus Würzburg, USA und Kanada nun in <a href=http://www.nature.com/ncb/journal/vaop/ncurrent/abs/ncb1616.html>Nature Cell Biology</a> an einem 3D-Modell. In mehreren Filmen zeigen sie, wie sich die Tumoren ihren Weg durchs Gewebe bahnen. 3D-Modell zeigt, wie Tumorzellen wandern <% image name="Wandernde_Tumorzellen1" %><p> <small> Einzelne Tumorzelle (rot), die durch ein Kollagengewebe (schwarz, linkes Bild grau) wandert. Wo es zu eng wird, schneiden molekulare Helfer (Proteasen) den Weg frei. Gewebefasern, die sich gürtelartig um die Zelle legen, werden geschnitten (grün) und weggedrückt. Quelle: Nature Cell Biology, DOI: 10.1038/ncb1616 </small> Wie ein Kletterer am Berg wandern Tumorzellen in lebenden Geweben. Mit kleinen Greifarmen heften sie sich an das Gewebe und ziehen sich daran entlang. Und da sich das Gewebe oben, unten und seitlich um die Tumorzellen herumspannt und damit für die Zellen viel zu dicht ist, um sich darin frei bewegen zu können, schneiden sie sich mit molekularen Helfern ständig das Netz zurecht und bauen die losen Netzenden wieder so zusammen, sodass sie sich mit ihren "Füßen" daran abdrücken können. Dramatischer wird es, wenn sich eine ganze Tumormasse im Kollektiv ihren Weg durch das Gewebe bahnt. Dann wird aus dem kleinen Pfad eine riesige Röhre, in deren Inneren mehrere Zellen nebeneinander Platz haben. Welche molekularen Helfer die Zelle hat, um sich im Gewebe fortzubewegen, das ist seit längerem bekannt: Integrine, mit denen sich die Zelle am Gewebe festhält und Proteasen, die das Gewebe zerschneiden, sind die wichtigsten. Wie der gesamte Bewegungsablauf in einem echten 3D-Gewebe abläuft, wusste jedoch niemand. <% image name="Wandernde_Tumorzellen2" %><p> <small> Eine Tumormasse (grün: Zytoskelett der Zelle, rot/gelb: Zellkern) wandert von unten in ein Gewebe (grau) ein. Die Masse bildet riesige Röhren aus, in denen mehrere Zellen nebeneinander Platz finden. Blaue Stellen geben an, wo das Gewebe von der Zelle geschnitten wird. Links die normale Wanderung, rechts wurden die Scheren der Zellen, die Proteasen, blockiert. Folge: Nur noch einzelne Zellen kommen voran, die Tumormasse kommt als Ganzes nicht mehr vorwärts. </small> So ließen Versuche im Reagenzglas annehmen, dass die Tumorzellen mit ihren Armen nicht nur zugreifen, sondern gleichzeitig den Weg wie eine Art Bagger für den nachfolgenden dickeren Zellkörper freimachen. Das wäre allerdings so, als würde man den Ast auf dem man sitzt absägen, denn nachkommende Massen oder auch nur die hinteren Enden der Zelle könnten sich dann nicht mehr festhalten. "In unseren Filmen ist deutlich zu sehen, dass erst dort Gewebe zerschnitten wird, wo es für die Zelle zu eng wird. Danach wird ein Teil der losen Enden wieder zusammengeflickt, damit die hinteren auch noch Gewebe zum Abstützen haben", berichtet Peter Friedl vom <a href=http://www.rudolf-virchow-zentrum.de>Rudolf-Virchow-Zentrum</a> in Würzburg. Auch wie die molekularen Helfer die Wanderung ganzer Tumormassen ermöglichen, war nicht bekannt - obwohl Histologen schon länger wissen, dass Tumorzellen bevorzugt in ganzen Zellmassen wandern. <% image name="Wandernde_Tumorzellen3" %><p> <small> Einzelne Bilder der Bewegung in Abständen von 5 min aufgenommen. Einzelne Tumorzelle (rot/bzw. Umriss rot), die durch ein Kollagengewebe (grau) wandert. </small> Gemeinsam mit Katarina Wolf entwickelte Friedl eine Art Ersatzgewebe, Kollagen aus Rindern, in dem sich ein künstlich erzeugter Tumor wie im lebenden Körper ausbreiten kann. Über viele Jahre haben sie Methoden entwickelt, mit denen sie nun das gesamte Gewebe, dessen Auf- und Umbau und die einzelnen molekularen Helfer erstmals zusammen in zeitlicher Folge sichtbar machen können. Biochemie live unter dem Mikroskop sozusagen. Nun überprüfen die Forscher die Gültigkeit im lebenden Organismus - erste Ergebnisse bestätigen die Übertragbarkeit der Daten.

July 7th

Rezeptor Gpr37 steigert Kokain-Empfindlichkeit

Forscher des <a href=http://www.cnr.it>Istituto di Biologia Cellulare</a> in Monterotondo bei Rimini haben nachgewiesen, dass der im Säugetiergehirn vorkommende Rezeptor Gpr37 die Empfindlichkeit gegenüber der Stimulanzwirkung von Rauschgiften steigert. Die Entdeckung soll neue Wege in der Bekämpfung der Drogensucht eröffnen. <% image name="Kokainkonsum" %><p> "Anhand von Versuchen mit Labormäusen haben wir festgestellt, dass dieser Rezeptor die Eigenschaften des Dopamin-Transporteurs (DAT) beeinflusst", erläutert Institutsleiter Glauco Tocchini-Valentini. Dopamin ist ein Neurotransmitter aus der Gruppe der Katecholamine, der bei Säugetieren als wichtigster Regulator der motorischen und emotionalen Reaktionen dient. Das Forscherteam hat deshalb eine genetisch manipulierte Generation von Mäusen gezüchtet, bei der die Fähigkeit zur Produktion von Grp37-Rezeptoren fehlte. "Bei diesen Tieren hat sich gezeigt, dass sie weitaus weniger auf die stimulierende Wirkung von Kokain reagieren als genetisch unbeeinflusste Exemplare. Da Dopamin auch auf die extrapyramidale Motorik des Menschen wirkt, wird auch eine Korrelation zur Parkinson-Krankheit und somit die Möglichkeit innovativer Therapieansätze vermutet. <small> Die 1996 entstandenen Forschungslabors von Monterotondo sind Teil des Netzwerkes des Europäischen Mutantenarchivs (EMMA), das der italienische Nationale Forschungsrat CNR mit EU-Mitteln aufgebaut hat. Dort sind inzwischen über tausend mutierende Stämme von multifaktoriell bedingten Humanpathologien gespeichert. Tocchini-Valentini geht davon aus, dass künftig 300-500 neue Stämme pro Jahr aufgenommen und verteilt werden können. Auf dem Campus von Monterotondo sind über 150 Wissenschaftler tätig. </small> Rezeptor Gpr37 steigert Kokain-Empfindlichkeit

NV1020: Virus eliminiert gezielt Lebermetastasen

Das Münchner Biotech <a href=http://www.medigene.de>MediGene</a> hat erste Wirksamkeitsdaten aus der laufenden Phase I/II-Studie mit dem onkolytischen Herpes-Simplex-Virus NV1020 gemeldet. Sie geben Hoffnung, mit den Viren erfolgreich Lebermetastasen bei Dickdarmkrebs behandeln zu können. <% image name="Medigene_Logo" %><p> Das krebszerstörende Virus NV1020 habe vielversprechende Ergebnisse bei der Behandlung eines Patienten in einer an 7 US-Zentren durchgeführten Studie mit bisher 18 Teilnehmern erzielt. Bei diesem hatten sich 10 Metastasen um die Leber herum - Lebermetastasen sind bei Dickdarmkrebs-Patienten verbreitet - und 4 in der Lunge gebildet. 6 Monate nach der Behandlung mit NV1020 seien die Leber-Metastasen des Patienten nahezu verschwunden, der Patient habe nach der Gabe des Medikaments (4 wöchentliche Infusionen in den Blutkreislauf) und einer gängigen Chemotherapie noch 12 Monate lang gelebt. "Diese Ergebnisse zu diesem frühen Stadium sind wirklich ziemlich ermutigend", sagte Axel Mescheder, Leiter der klinischen Entwicklung bei Medigene. In der gegenwärtigen Studie werden Dickdarmkrebs-Patienten, die nicht auf eine Chemotherapie ansprechen und bei denen sich der Krebs auf die Leber ausgebreitet hat, mit dem Virus behandelt. MediGene entwickelt noch einen weiteren Stamm krebszerstörender Herpes-Simplex-Viren (HSV), die sich gezielt in Tumorzellen vermehren und dadurch den Tumor zerstören. Neben NV1020 befindet sich das Virus G207 in einer klinischen Studie der Phase I zur Behandlung von bösartigen Hirntumoren. Die Viren-Technologie basiert auf der Annahme, dass Viren gezielter als herkömmliche Krebsbehandlungen wirken und weniger schwere Nebenwirkungen zur Folge haben. <small> Die Phase I/II-Studie mit NV1020 zur Behandlung von Lebermetastasen bei Dickdarmkrebspatienten wird an 7 führenden onkologischen Zentren in den USA durchgeführt. Im September 2006 hatte MediGene positive Sicherheitsdaten und Wirksamkeitstrends aus dem ersten Studienteil gemeldet. </small> NV1020: Virus eliminiert gezielt Lebermetastasen

July 6th

Lanxess forciert Butylkautschuk-Expansion

<a href=http://www.lanxess.de>Lanxess</a> treibt den Ausbau seines Butylkautschuk-Geschäfts weltweit voran. Im kanadischen Sarnia hat das Unternehmen die erste Ausbaustufe seiner Anlage abgeschlossen und erhöht dort die Kapazität für Butylkautschuk um 42 %. Bis 2010 will Lanxess eine weltweiten Butylkautschuk-Kapazität von 280.000 t/Jahr erreich. Lanxess forciert Butylkautschuk-Expansion <% image name="Lanxess_Kanada" %><p> <small> Mit der zweiten Expansionsstufe in Sarnia hat Lanxess bereits begonnen. Damit soll die Kapazität dort bis 2009 um weitere 10 % erhöht werden. </small> Um die weltweit wachsende Nachfrage nach Butylkautschuk zu begleiten, beschleunigt Lanxess die Expansion auch in Europa und Asien. Am belgischen Standort Zwijndrecht erweiterte Lanxess die Kapazität bereits 2006 um 10 %. Vergangene Woche kündigte Lanxess zudem Pläne für ein neues Werk in Asien an. Das wichtigste Einsatzgebiet von Butylkautschuk sind Innerliner – die innerste Lage eines Reifens, die verhindert, dass Luft entweicht. Der Reifendruck bleibt damit über lange Zeit konstant. Fahrzeuge werden dadurch sicherer, verbrauchen weniger Kraftstoff und haben einen geringeren Emissionsausstoß. Weitere Anwendungen von Butylkautschuk sind Blasen von Sportbällen, die ein Entweichen von Luft verhindern, sowie Verschlussstopfen für Arzneimittelbehälter, die ein Eindringen von Luft und Feuchtigkeit nicht gestatten. Das Marktwachstum von Butylkautschuk wird insbesondere durch den Ausbau der Produktion von Radialreifen in Asien beschleunigt. Dadurch werden Kapazitätserweiterungen für Butylkautschuk gerade in dieser Region notwendig. "Wir gehen davon aus, dass das Investitionsvolumen in der Größenordnung von rund 400 Mio € liegt", kommentiert Lanxess-Chef Axel C. Heitmann die Pläne für eine neue Butylkautschuk-Produktion in Asien. "Dies wäre das größte Investitionsprojekt in der jungen Geschichte unseres Unternehmens." In den kommenden Monaten will das Unternehmen die finale Machbarkeit mit möglichen Partnern verhandeln. Bei einem positiven Ergebnis könnte das neue Butylkautschuk-Werk 2010 in Betrieb genommen werden.

Maßnahmen gegen Schaum auf der Raab

Um der von der steirischen Lederindustrie verursachten Schaumbildung am österreichisch-ungarischen Grenzfluss <a href=http://www.iwag.tuwien.ac.at/page1046.aspx>Raab</a> Herr zu werden, geht in Österreich eine neue Abwasseremissions-Verordnung für Gerbereien sowie eine Qualitätsziel-Verordnung für Chlorid in Begutachtung. <% image name="Schleuse" %><p> Neben höheren Grenzwerten soll auch eine dritte Reinigungsstufe bei den Gerbereien vorbereitet werden. Weiters sollen die Salzbelastung des Raab-Lafnitz-Systems gesenkt sowie ein Renaturierungsprojekt für die Raab umgesetzt werden. Im Detail sieht das Aktionsprogramm die Festlegung eines neuen Grenzwertes für Chlorid in Gewässern vor. Zusätzlich wird in einer Novelle zur Abwasseremissions-Verordnung für Gerbereien ein neuer Parameter eingeführt und begrenzt, der die Schaumkapazität des Abwassers charakterisiert. Gleichzeitig werden die Grenzwerte für CSB (Chemischer Sauerstoffbedarf) und TOC (Total Organic Carbon) verschärft. Grundlage für die Grenzwert-Bestimmung bzw. Verschärfung sind jeweils Gutachten der TU Wien. Die Entwürfe der Verordnungen sollen im September verlautbart werden. Das Schäumen wird durch Naftalin-Sulfonat, ein in der Lederindustrie angewandtes Mittel, verursacht. Das Wasser kann mit Ozon davon weitgehend gereinigt werden. <small> <b>Die Raab</b> kommt aus den steirischen Alpen, durchquert das Burgenland und erreicht in der Nähe von Szentgotthárd Ungarn. Danach fließt sie durch Körmend und Sárvár bei Gyõr (auf Deutsch Raab) in die Donau. Der Fluss ist das letzte Wildwasser Ungarns - der Fluss wurde mit Ausnahme einiger bewohnter Ortschaften nie reguliert. </small> Maßnahmen gegen Schaum auf der Raab

Studie: CNG und Biomethan haben Zukunft

Eine Studie der <a href=http://www.energyagency.at>Österreichischen Energieagentur</a> bescheinigt komprimiertem Erdgas (CNG) sowie Kombinationen von Biomethan und Erdgas als Kraftstoff großes Potenzial. Vor allem dank "signifikanter Einsparungen an Treibhausgasemissionen und klassischer Schadstoffe aus dem Verkehr". <% image name="Erdgastankstelle" %><p> Weiters ermögliche die Herstellung von Biomethan aus fermentativem Biogas die Verwertung der gesamten Pflanzensubstanz, was sehr hohe Energieerträge pro Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche ermögliche. Die Biomethanproduktion könne in kleinräumiger Kreislaufwirtschaft und damit besonders Ressourcen-schonend zu vergleichsweise attraktiven Bedingungen erfolgen. Aufbereitet kann das Biogas als Biomethan insbesondere in fruchtbaren und bevölkerungsreichen Regionen ins öffentliche Erdgasnetz eingespeist werden. Die Studie empfiehlt einen anfangs über zusätzliche Steueranreize finanzierten Infrastrukturausbauplan, der in Folge auch höhere Biomethananteile im Methangaskraftstoff ermöglichen soll. Durch die Berücksichtigung von Methangasfahrzeugen bei der Beschaffung öffentlicher Fahrzeugflotten bzw. die Umstellung solcher Flotten auf Methangasfahrzeuge soll ein wesentlicher Beitrag zur Erhöhung des Bestandes geleistet werden. Für die Markteinführung wird ein 5-Punkte-Programm empfohlen: Bei Erdgas und Biomethan als Kraftstoff gibt es bisher keine langfristig stabilen Rahmenbedingungen. Insbesondere eine längerfristige Mineralölsteuerbefreiung seien jedoch Voraussetzung für angebots- und nachfrageseitige Investitionen und damit für die rasche Etablierung eines entsprechenden Methangasmarktes. <small> Auftraggeber der Studie waren das Land Niederösterreich, das Landwirtschaftsministerium sowie Erdgas Oberösterreich, EVN, OMV Gas, Salzburg AG und Wien Energie Gasnetz. </small> Studie: CNG und Biomethan haben Zukunft

July 5th

Clariant öffnet sein Kunststoff-Testlabor

Ein neuer Prüfservice von <a href=http://www.clariant.com>Clariant</a> richtet sich an mittelständische Polymerverarbeiter in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz. <% image name="Clariant_Brandpruefung" %><p> <small> Bei der Brandschutzprüfung muss ein Kunststoff die Glühdrahttemperatur standhalten – vorgeschrieben ist das für Elektroartikel wie Schaltkästen oder Verteilerdosen. </small> Clariant versteht sich nicht nur als Hersteller von Spezialchemikalien, sondern auch als Anbieter von Dienstleistungen. Ganz im Sinne dieser Service-Ausrichtung steigt das Schweizer Unternehmen nun auch in den Markt für Kunststoffprüfung ein. Unter dem Namen Clariant Polymer Services führt es in Gersthofen bei Augsburg Messungen und Analysen von Thermoplasten durch. Dieses Angebot richtet sich vor allem an mittelständische Kunststoffverarbeiter aus Süddeutschland, Österreich und der Schweiz. Sie können ihre Rohstoffmischungen verarbeiten und anschließend testen lassen – etwa auf Witterungsstabilität, Flammschutz, mechanische, optische und elektrische oder Verarbeitungseigenschaften. <b>Kostendruck.</b> Die Nachfrage nach solchen Prüfdiensten entsteht durch den stetig steigenden Kostendruck im Polymersektor. Kleine und mittlere Firmen können sich Anschaffung und Unterhalt sehr teurer Geräte, zum Beispiel zur künstlichen Bewitterung, oft nicht leisten. Andererseits brauchen sie aber technische Untersuchungsergebnisse, um die Qualität ihrer Produkte nachweisen zu können. Auch größere Unternehmen sind immer wieder darauf angewiesen, Versuche nach außen zu geben, wenn die eigenen Kapazitäten ausgeschöpft sind. Auf dem Markt für Kunststoffprüfung drängen sich mittlerweile viele Anbieter: Da sind zum einen mittelständische Prüffirmen, zum anderen Universitäten, die viele Gerätschaften für Forschungszwecke vorhalten oder große Chemiefirmen wie Bayer Material Science. <% image name="Clariant_Folienblasanlage" %><p> <small> Folienblasanlage. </small> Nun ist Clariant im Gegensatz zu Universitäten und Prüfinstituten in erster Linie ein Hersteller von Kunststoff-Additiven. Diese Zusatzstoffe, die einer Polymermischung in geringer Menge hinzugefügt werden, verleihen ihr hochwertige Eigenschaften. So haben Lichtschutzmittel, Stabilisatoren und Antioxidantien die Aufgabe, Kunststoffe langlebig zu machen. Sie sorgen dafür, dass die Polymere Witterungseinflüssen wie Sonne, Wärme und Sauerstoff länger standhalten. Antistatika vermeiden, dass dünne Folien aneinander haften – ein Effekt den man von billigen Plastikbeuteln kennt. Flammschutzmittel erhöhen die Brandsicherheit. Wachse verhindern, dass Polyamide beim Spritzguss in der Form haften, oder sie tragen zu einer feineren Verteilung der Pigmente im Polymer bei. <% image name="Clariant_kuenstliche_Bewitterung" %><p> <small> Künstliche Bewitterung. </small> Das Kunststofflabor der Clariant in Gersthofen verfügt über sämtliche Verfahren, die notwendig sind, diese Wirkungen der Zusatzstoffe nachzuweisen. Hier werden Polymere über Tausende von Stunden bestrahlt, besprüht und erhitzt. Prüfstäbe werden bis zum Reißen gedehnt, sie werden gebogen, von einem Hammer zerschmettert oder einer Flamme ausgesetzt. Glanz und Farbe werden bestimmt – rund 50.000 Einzelprüfungen im Jahr. Das Labor wird von einer Analytikabteilung unterstützt, die beispielsweise herausfindet, welche Wachse in unbekannten Polymerproben enthalten sind. Die Kunststoffe für diese Tests müssen allerdings zunächst unter realistischen Bedingungen hergestellt werden – daher findet sich in Gersthofen auch die gesamte vorgelagerte Prozesskette: Vom Einwiegen, Mischen, dem Compoundieren (also dem Zusammenschmelzen sämtlicher Bestandteile einer Rezeptur), Granulat- oder Strangpressen bis zur Formgebung durch Folienblasen oder Spritzguss. Im Gegensatz zu den meisten Kunststoffverarbeitern verfügt Clariant über kleine, variable Anlagen, in denen sich ein breites Spektrum an Prozessen für Probemengen simulieren und messtechnisch überwachen lässt. Daher nutzen die mittelständischen Kunden den neuen Service vor allem für die Kombination mehrerer Verarbeitungs- und Prüfverfahren. Manchmal, wundert sich Eric Richter, Leiter der Polymer Services, kommen aber auch Anfragen aus unerwarteten Ecke: So lässt derzeit ein Glasbauunternehmen seine Verbundscheiben auf Witterungsbeständigkeit testen. Kunststoffe sind eben fast überall - wenn auch zuweilen unsichtbar. <% image name="Clariant_Waermealterung" %><p> <small> Prüfung auf Wärmealterungsbeständigkeit. </small> Clariant öffnet sein Kunststoff-Testlabor

Ophtalmologie: Croma-Pharma kauft in Frankreich zu

Das österreichische Familienunternehmen <a href=http://www.croma.at>Croma-Pharma</a> aus Korneuburg ist seit 15. Juni Besitzer der ophthalmologischen Sparte der französischen <a href=http://www.corneal.com>Cornéal Laboratoir</a> mit Sitz in Paris. Die Übernahme erfolgte am 2. Juli. <% image name="Croma_Pharma_Gerhard_Prinz" %><p> <small> Mit der Akquisition stößt Gerhard Prinz mit seiner Croma-Pharma nun zu den Top 5 am europäischen Augenheilkunde-Markt vor. </small> Die ophthalmologische Sparte von Cornéal Laboratories hat sich durch Innovationen für die Vorder- und Hinterabschnittschirurgie wie viskoelastische Injektionen, Intraokularlinsen (künstliche Linsen) und medizintechnisches Equipment am Augenheilkunde-Markt etabliert und erzielte zuletzt eine Umsatz von 28 Mio € - jener von Croma-Pharma wird sich somit auf rund 70 Mio € erhöhen. <a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/5922>Croma-Pharma</a> verfügt bereits über Vertriebsgesellschaften in Deutschland, Polen, Ungarn und Rumänien, die zahlreichen Cornéal-Vertriebsfirmen werden in die Croma-Pharma eingegliedert. Das Familienunternehmen verfügt so über 8 Niederlassungen europaweit. Die derzeit 175 in Frankreich tätigen Cornéal-Mitarbeiter werden übernommen, die Croma-Pharma verzeichnet nun 400 Mitarbeiter. Ophtalmologie: Croma-Pharma kauft in Frankreich zu

2006: Österreichs Lackindustrie wächst um 9,2 %

Nach einer Umsatz- und Mengenstagnation im Jahr <a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/3812>2005</a> konnte sich die Lackindustrie 2006 wieder deutlich erholen. Beim Produktionswert gab es eine Steigerung von 9,2 % auf rund 380 Mio €. Maßgeblich verantwortlich dafür war wie in den letzten Jahren der Bereich der Bautenanstrichmittel und Bautenlacke. <% image name="Adler_Pinsel_in_Dose" %><p> <small> Bereits mehr als 50 % der österreichischen Lack- und Anstrichmittelproduktion werden mit wasserverdünnbaren Systemen erzeugt. Lösemittelarme Beschichtungsstoffe zählen mit einer Quote von 30 % zu den Exporterfolgen. </small> Zusätzlich konnte ein deutliches Plus im Bereich Industrielacke und eine erfreuliche Entwicklung im Do-it-yourself-Bereich verzeichnet werden. Bei wasserbasierenden Lösungen lag das Wachstum sogar bei 20 %. <b>Gute Ost-Geschäfte.</b> Eine besonders positive Entwicklung zeigte wertmäßig der Export von Lacken, Anstrichmitteln und Druckfarben in die neuen EU-Länder. So ist der Export in die Slowakei um 23,9 % auf beinahe 20 Mio €, nach Rumänien um 28 % auf 8 Mio € und nach Ungarn um 4 % auf nahezu 20 Mio € gestiegen. Insgesamt gingen etwa 40.000 t Lacke und Anstrichmittel in die neuen EU-Länder. Traditionell größter Abnehmer ist weiterhin Deutschland mit 20.000 t und einer Steigerung um 2,2 % auf einen Gesamtwert von 70 Mio €. UK, Griechenland, Portugal und Spanien zeigten beim Export 2006 eine leicht rückläufige Tendenz. Die gute Entwicklung ging auch im ersten Halbjahr 2007 weiter, wo die österreichische Lackindustrie den Export noch einmal um rund 5 % und den Produktionswert um rund 6 % steigern konnte. Die noch immer ungebremste Rohstoffnachfrage in Asien setzt aber den Rohstoffmarkt weiterhin unter Druck und lässt so die Lackindustrie um den nachhaltigen Aufschwung bangen. Problematisch sei, dass von Rohstofflieferanten keine langfristigen Zusagen bezüglich Preis und Lieferbarkeit abgegeben werden. Sorge bereitet auch die Entwicklung der neuen Bauproduktenrichtlinie, insbesondere die in Umsetzung befindlichen Bestimmungen zu Umwelt, Hygiene und Gesundheit. Gefordert wird eine gegenseitige Berücksichtigung von REACH und der Bauproduktenrichtlinie, um sinnlose Kostensteigerungen und doppelte Testverfahren zu vermeiden. <b>Lacke mit Zusatzfunktionen.</b> Künftig sollen Lacke und Bautenfarben noch deutlich verbesserte Eigenschaften sowie Zusatzfunktionen aufweisen - als schmutzabweisende Lacke, Fassadenfarben mit längeren Renovierungsintervallen sowie spezielle Solarzelleneffekte wie Strahlungswärmedurchlässigkeit. Der Industrie- und Fahrzeuglackbereich setzt auf Entwicklungen im Bereich Self-Healing-Beschichtungen, Korrosionsschutzsysteme oder auch Fahrzeuglacke mit schaltbaren Farben - sie verändern je nach Temperatur die Farbe, um etwa vor Glatteis zu warnen. Möglich sind auch reflektierende Straßenmarkierungen oder elektroisolierende Lacke. Der letzte Schrei sind Anstriche zur Reinigung von Rauminnenluft. 2006: Österreichs Lackindustrie wächst um 9,2 %

febit synbio: Synthetische Gene ab Herbst

Mit einer besonders effektiven Produktionstechnologie will <a href=http://www.synbio.com>febit synbio</a> demnächst synthetische Gene herstellen. Basierend auf der bereits seit Jahren erfolgreich für die Synthese von Biochips eingesetzten Geniom-Plattform von febit können auch Oligonukleotide mit hoher Qualität produziert werden. febit synbio: Synthetische Gene ab Herbst <% image name="febit_synbio" %><p> <small> Die Geniom-Technologie von febit ermöglicht die Produktion synthetischer Gene auf Basis der Microarray-Chip-Technologie. </small> Erstmals werden für die Produktion synthetischer DNA die Vorteile der Technologie des mikrofluidischen Geniom-Biochips genutzt. Die Produktion von Synthesizer und synthetischen Genen ist optimal aufeinander abgestimmt, da bei febit beide Produktionsschritte aus einer Hand kommen. Ein breites Portfolio erteilter Patente für Europa und die USA sichert febit bereits seit 1999 die Rechte an der Nutzung von Biochips für die Herstellung synthetischer Gene. Im Rahmen eines Pilotprojektes mit einem großen internationalen Biotech wurde die Marktreife der Technologie auf dem Gebiet der synthetischen Biologie evaluiert: Die Testbestellung umfasste 9 synthetische DNA-Konstrukte unterschiedlicher Länge und Schwierigkeitsstufen. Das Unternehmen bekundete sein Interesse an einer weiteren Zusammenarbeit. Für Peer Stähler, den Chef der febit synbio gmbh, war diese Kooperation ein wichtiger Schritt zur Markteinführung dieser Produktlinie: "Der Erfolg dieses Tests stimmt uns optimistisch, dass sich aus der Kooperation eine langfristig orientierte Kundenbeziehung entwickelt." Anfragen weiterer Unternehmen liegen bereits vor. Der offizielle Start für den Verkauf synthetischer Gene von febit synbio im Herbst geplant. Bis dahin werden die Kapazitäten für eine kommerzielle Produktion ausgebaut und das erforderliche Vertriebssystem eingerichtet. <small> Auf Basis der <b>Geniom-Technologie</b> ist eine Biochip-basierte Produktion jeder gewünschten DNA-Sequenz möglich. So hergestellte Oligonukleotide können dazu verwendet werden, synthetische Gene, Gencluster und sogar Genome herzustellen – ein individueller Baukasten, der eine umfassende Palette von Anwendungen in der Synthetischen und Konstruktiven Biologie ermöglicht. </small>

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