Archive - Jul 2007

July 19th

PM10: Hohe Quarzstaubemissionen durch Eisenbahnen

Der Straßenverkehr ist die am meisten diskutierte Feinstaubquelle. Eine neue Studie der TU Wien, so der Österreichische Verein für Kraftfahrzeugtechnik (<a href=http://www.oevk.at>ÖVK</a>), belege, dass auch Schienenfahrzeuge einen bedeutenden Anteil zur Belastung durch PM10 beitragen. <% image name="Eisenbahn" %><p> Die PM10-Emissionen (Particulate Matters 10 µm) des Schienenverkehrs würden in der gleichen Größenordnung wie jene des Straßenverkehrs gleichen, so die Kernaussage. Daher sollten Schienenfahrzeuge ebenfalls in die einschlägigen Emissionsstatistiken aufgenommen und in gleichem Maße wie bei anderen PM10-Verursachern darangegangen werden, mit geeigneten Maßnahmen die PM10-Emission von Schienenfahrzeugen zu verringern. Die PM10-Emissionen resultieren einmal aus dem Abrieb der Räder, Bremsen, Schienen und Fahrdraht. Der bei weitem größte Anteil der durch Schienenfahrzeuge verursachten PM10-Emission entsteht aber durch die Verwendung von Lokstreusand bzw. Bremssand. Dieser Sand wird verwendet, um bei Nässe, Eis oder Laub auf den Schienen die Reibungsverhältnisse zu verbessern. In Österreich werden jährlich ca. 8.000 t Quarzsand - alleine in Wien 1.700 t - für diesen Zweck ausgestreut, zu Feinstaub zermahlen und in die Luft verweht. Dieser Anteil weist wegen der Toxizität von Quarzstaub ein besonders hohes gesundheitliches Gefährdungspotenzial auf. Wichtigstes Ziel sei es daher, diese Quarzstaubemissionen zu vermindern. Das kann durch technische Verbesserung der alten Straßenbahnfahrzeuge, Optimierung von Gleit- und Schleuderschutzanlagen, automatische Besandung bei Schienenfahrzeugen und eine generelle Minimierung des Sandverbrauches durch Schulung der Fahrer bewerkstelligt werden. PM10: Hohe Quarzstaubemissionen durch Eisenbahnen

Risikofaktoren des Restless-Legs-Syndroms identifiziert

Wissenschaftler des GSF-Forschungszentrums für Umwelt und Gesundheit, der TU München und des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie haben nun Sequenzvarianten im Genom identifiziert, die bei RLS-Patienten häufiger sind als in der Normalbevölkerung. Dadurch konnten erstmals Erkenntnisse über die Entstehung der Erkrankung gewonnen werden. <% image name="Restless_Legs" %><p> <small> Wer unter dem Restless-Legs-Syndrom (RLS) leidet, den quälen allabendlich unangenehme Empfindungen in den Beinen, gegen die nur Bewegung hilft. Bisher war völlig unklar, was diese Beschwerden auslöst. </small> Das RLS betrifft in Deutschland allein 8 Mio Menschen und gehört zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen. Die Betroffenen leiden abends und nachts wenn sie zur Ruhe kommen an einem Bewegungsdrang und Missempfindungen in den Beinen. Die Folge können schwere Ein- und Durchschlafstörungen und damit verbunden eine Tagesmüdigkeit sein. In schweren Fällen kann die Krankheit zu Depressionen und sozialer Isolation führen. Die Häufigkeit des RLS nimmt mit dem Alter zu. Die RLS-Ursache war bisher unbekannt. Nun identifizierte ein Forscherteam Risikofaktoren, die an der Entstehung der Krankheit beteiligt sind: Unter Leitung von Juliane Winkelmann und Thomas Meitinger wurden DNA-Chips eingesetzt, die es erlauben, 500.000 der häufigsten Varianten des menschlichen Genoms zu bestimmen. Gemessen wurde die Verteilung der Varianten zwischen 400 RLS-Patienten und 1.600 Probanden aus der Normalbevölkerung. Forschergruppen aus Deutschland, Österreich und Kanada waren beteiligt. Die Funktion der identifizierten Gene <b>MEIS1</b>, <b>BTBD9</b> und <b>LBXCOR1</b> überraschte: Es handelt sich um Gene, die im Zusammenhang mit der embryonalen Entwicklung bekannt sind. In dieser Aktivitätsphase sind sie an der Musterbildung der Extremitäten und des zentralen Nervensystems beteiligt. Welche Rolle diese Gene beim Erwachsenen spielen, muss nun näher untersucht werden. Risikofaktoren des Restless-Legs-Syndroms identifiziert

Projekt SuperEthanol ist in der Zielgeraden

Die <a href=http://www.superethanol.at>Initiative SuperEthanol</a> - sie wird unterstützt von der <a href=http://www.agrana.com>Agrana</a> und den <a href=http://www.ruebenbauern.at>Rübenbauern</A> (die gemeinsam das 125 Mio € teure Bioethanolwerk in Pischelsdorf betreiben) sowie <a href=http://www.genol.at>Genol</a> und den Autoimporteuren <a href=http://www.saab.at>Saab</a>, <a href=http://www.ford.at>Ford</a></a> und <a href=http://www.volvocars.at>Volvo</a> - ist zuversichtlich, bis 2010 rund 50.000 Flexi Fuel Vehicles (FFVs) in Österreich zu versorgen. Die Vorbereitungen für die Markteinführung am 1. Oktober laufen auf Hochtouren. Projekt SuperEthanol ist in der Zielgeraden <% image name="Agrana_Pischelsdorf_Luftbild" %><p> <small> Bioethanolwerk in Pischelsdorf bei Tulln wird derzeit "schleichend fertig gestellt": Alle Stahlbauten sind bereits erledigt, nun wird die Automatisierung installiert. "Bis 1. Oktober wird die Anlage laufen", verspricht Agrana-Chef Johann Marihart. </small> Bereits im April wurde gemeinsam mit der Bundesregierung ein <a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/5600>5-Punkte-Programm</a> unterzeichnet, das die Einführung des neuen Benzinersatzes erleichtern soll. Dem entsprechend wird ab 1. Oktober der Bioethanolanteil vom neuen SuperEthanol von der Mineralölsteuer befreit und der Treibstoff gegenüber Superbenzin somit wirtschaftlich attraktiv. Einer der Vorantreiber der Markteinführung ist Genol, der größte Energieversorger im ländlichen Raum. Marketingleiter Hans Ledl verspricht ein Pricing für den neuen Treibstoff, das den Benzinpreis deutlich unterbietet, zudem soll noch heuer eine "bedarfsdeckende Versorgung" in ganz Österreich erreicht werden: "Wir bieten ab Oktober über die Genol-Tankstellen der Lagerhäuser SuperEthanol an. Dabei wird in der Regel die Spritsorte Super Plus durch SuperEthanol substituiert." Alleine Genol setze derzeit 30 solcher Umrüstungen um. Dafür fordert Ledl raschere Genehmigungsverfahren. <b>Der günstigere Preis</b> für den SuperEthanol ergibt sich primär durch den Steuerwegfall für den Ethanolanteil. Denn mengenmäßig muss in der Praxis um rund 15-20 % mehr SuperEthanol als herkömmlichen Benzin getankt werden. Die Initiative SuperEthanol wünscht sich nun insbesondere eine gerechtere Berechnung der NOVA bei den Flexi Fuel Vehicles. Derzeit erfolgt die NOVA-Einstufung aller FFVs im reinen Benzinmodus und nicht nach dem realistischeren Mischbetrieb Bioethanol/Superbenzin. <% image name="Agrana_SuperEthanol3" %><p> <b>Produziert wird der Treibstoff</b> im derzeit im Endausbau befindlichen Bioethanol-Werk in Pischelsdorf, das für bis zu 240.000 m³ Bioethanol (das entspricht 200.000 t) pro Jahr ausgelegt ist. Die Anlage, so Agrana-Boss Johann Marihart, werde dabei ausschließlich mit Rohstoffen aus Österreich bestückt - "in den ersten 2 Monaten mit 50.000 t Mais, danach stehen bis zu 50.000 t Zuckerrübensaft zur Verfügung". 10.000 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche hat die Agrana für das Werk bereits "unter Vertrag", damit kann das Werk rund 10 % des Benzinverbrauchs in Österreich vollständig mit Bioethanol aus heimischen Rohstoffen ersetzen. <b>Bis 2010</b> - so das selbst gesteckte Ziel der Agrana - <b>sollen 5-6 % des österreichischen Benzinverbrauchs</b> (das wären rund 50.000 m³ Bioethanol) <b>substituiert werden</b>. Zum Vergleich: Laut Umweltbundesamt wurde 2006 durch Biodiesel ein energetischer Anteil von 3,54 % im Verkehrssektor substituiert. Ernst Karpfinger von den Rübenbauern ergänzt: "Die in der Bioethanolanlage benötigten Rohstoffmengen entsprechen etwa jenen Mengen an Getreide und Zucker, die in der Vergangenheit exportiert werden mussten. Dadurch werden sich einerseits vernünftige Erzeugerpreise erzielen und andererseits weite Transportwege verringern lassen. Darüber hinaus wird in der Bioethanolanlage hochwertiges Eiweißfuttermittel erzeugt werden, das maßgeblich zur Reduzierung der Sojaimporte beiträgt." <% image name="saab_9-5_biopower_limousine" %><p> <small> Ford, Saab und Volvo bieten nicht nur geeignete Fahrzeuge an, sondern unterstützen deren Kauf auch finanziell. Sie betonen zudem, dass der SuperEthanol auch für deutlich mehr Leistung sorgt. Im Bild die Saab 9-5 Biopower Limousine. </small> <small> <b>SuperEthanol</b> besteht aus bis zu 85 % Bioethanol (hergestellt aus Mais, Weizen und Zuckerrüben), der Rest des Gemischs ist Superbenzin. Bei 100 % Bioethanol würde der Dampfdruck in Europa zu gering ausfallen, sodass sich die Autos nicht mehr kalt starten ließen - ein Problem, das etwa in Brasilien nicht besteht. Jeder Liter verbrauchtes Bioethanol statt Superbenzin als Treibstoff erspart der Umwelt bis zu 1,8 kg CO<small>2</small>. Darüber hinaus steigert SuperEthanol auch die PKW-Motorleistung. SuperEthanol hat sich bereits erfolgreich unter anderem in Schweden, den USA und Brasilien als alternativer Treibstoff etabliert. Für 1 l Bioethanol braucht es übrigens einen Input von rund 2,5 kg Getreide. </small>

Alzheimer: AFFiRiS-Impfstoff geht in Phase I

Der Alzheimer-Impfstoff mit der Bezeichnung Affitope AD01 von <a href=http://www.affiris.com>AFFiRiS</a> hat die Phase der klinischen Entwicklung erreicht. Alle regulatorischen und behördlichen Genehmigungen sind erteilt - das Medikament wird jetzt erstmals am Menschen getestet. Alzheimer: AFFiRiS-Impfstoff geht in Phase I <% image name="Affiris_Schmidt" %><p> <small> Walter Schmidt erreichte mit seiner AFFiRiS einen Meilenstein der <a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/3292>im April 2006</a> mit den Münchener MIG-Fonds vereinbarten 8,5 Mio € Venture-Kapital-Finanzierung. </small> In der Phase-I-Studie sollen bis zu 24 Alzheimer-Patienten geimpft werden. Die Patienten werden über einen Zeitraum von 3 Monaten 4 x geimpft und in der Folge wird die Sicherheit und Verträglichkeit des Impfstoffes 6 Monate lang beurteilt. Die Studie wird am AKH Wien durchgeführt und soll innerhalb eines Jahres abgeschlossen werden. Gelingt der Nachweis eines vorteilhaften Sicherheits- und Verträglichkeitsprofils, soll bereits 2008 die Phase II beginnen. <table> <td width="110"></td><td> Die von AFFiRiS entwickelte Alzheimer-Impfung basiert auf der patentierten Affitope-Technologie, deren Wirkkonzept auf so genannten Mimotopen basiert und eine günstige Herstellung maßgeschneiderter Impfstoffe erlaubt. Das Besondere an der AFFiRiS-Impfstrategie im Fall von Alzheimer erläutert AFFiRiS-Chef Walter Schmidt: "Verursacht wird Alzheimer durch beta-Amyloid, einem ungewollt entstehenden Bruchstück eines körpereigenen Eiweißstoffes, der auf der Oberfläche von Gehirnzellen vorkommt und das Kürzel APP trägt." </td> </table> Eine Impfung ist prinzipiell sehr schwierig, denn man muss sicherstellen, dass das Immunsystem nur reagiert, wenn das beta-Amyloid als Bruchstück bereits in die Gehirnflüssigkeit abgespalten ist und nicht vorher, wenn es als gesunder Bestandteil im APP-Eiweiß von Gehirnzellen vorliegt. "Unser Ansatz erlaubt es, die Gehirnzellen zu verschonen und nur das Krankheit verursachende beta-Amyloid zu bekämpfen, unabhängig davon, ob es noch in gelöster Form in der Gehirnflüssigkeit schwimmt, oder bereits Ablagerungen, die sogenannten Plaques, gebildet hat", so Schmidt.

547B: PC für anspruchsvolle Automatisierungsjobs

Seinen neuen Industrie-PC Simatic Rack PC 547B aus der robusten 19-Zoll-Geräte-Reihe hat <a href=http://www.siemens.de/simatic-pc>Siemens A&D</a> mit Intels Core2-Duo-Desktop-Prozessoren in 64-Bit-Technologie ausgestattet. Damit eignet er sich besonders zur schnellen Verarbeitung großer Datenmengen in der Prozessleittechnik. <% image name="Siemens_Rack_PC547B" %><p> <small> Seine geringen Abmaße ermöglichen den platzsparenden Einbau in 19-Zoll-Schaltschränke ab 500 mm Tiefe. Der Rack-PC kann waagrecht und senkrecht betrieben werden und ist geeignet für den Einsatz als Industrie-Workstation oder Server in Leitwarten und technischen Büros. </small> Selbst bei maximaler Rechenleistung arbeitet der Rack-PC ohne Leistungsverlust bei Umgebungstemperaturen bis 40 &deg;C und industriellem 24-h-Dauereinsatz. Das gegenüber dem <a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/4924>Vorgängermodell</a> überarbeitete Design und die lüftergesteuerte Überdruckbelüftung bieten einen hohen Staubschutz. Gegenüber dem Vorgängermodell bietet der neue Rechner eine um bis zu 50 % höhere Rechenleistung. Zur schnellen Datenspeicherung sind 250-GB-Sata-Festplatten im Einsatz. Hohe Systemverfügbarkeit und Datensicherheit bieten der Hot-Swap-Wechselrahmen und die Raid1-Spiegelplatten-Konfiguration, mit der sich die Festplatten im laufenden Betrieb tauschen lassen. Der Raid-Controller ist bereits onboard und belegt keinen zusätzlichen PCI-Steckplatz. Den Status von Lüfter und Temperatur zeigt eine Front-LED. Weitere Ausstattungen sind 6 USB-2.0-Ports, davon zwei frontseitig, 4 freie PCI-Slots sowie ein 10/100/1000-Mbps-Ethernet-Anschluss. Für Dual-Monitoring ist eine PCI-Express-x16-Grafikkarte verfügbar. Optional erhältlich sind Windows 2000, XP Professional oder Windows 2003 Server, Vista ist in Vorbereitung. 547B: PC für anspruchsvolle Automatisierungsjobs

Genetische Ursachen für Herzinfarkt entdeckt

Wissenschaftler des Nationalen Genomforschungsnetzes (<a href=http://www.ngfn.de>NGFN</a>) haben mehrere Abschnitte der DNA identifiziert, in denen Gene für ein erhöhtes Herzinfarktrisiko liegen. Genetische Ursachen für Herzinfarkt entdeckt <% image name="ECG" %><p><p> <small> Die NGFN-Forscher analysierten mit deutschen, britischen und französischen Kollegen die genetischen Daten von knapp 3.000 Patienten und 4.500 gesunden Probanden aus 2 unabhängigen genomweiten Analysen zu koronarer Herzkrankheit und Herzinfarkt - die bisher größte publizierte Studie dieser Art. </small> Die Forscher ermittelten mehrere Regionen auf den Chromosomen, die allein oder im Zusammenspiel mit anderen das Risiko für koronare Herzerkrankungen und Herzinfarkt erhöhen können. "Wir analysierten kleine Varianten im Genom, sogenannte SNPs. Bei diesen Mutationen ist jeweils nur ein einzelner Genbuchstabe an einer bestimmten Stelle des Erbguts verändert", erklärt Jeanette Erdmann vom Uniklinikum Schleswig-Holstein. Eine dieser genetischen Varianten, die sich in einem bestimmten Bereich des Chromosoms 9 befindet, verdoppelt das Herzinfarktrisiko, wenn beide Kopien des Chromosoms betroffen sind. In dieser Region liegen Gene, die eine Rolle bei der Regulation des Zellwachstums spielen. Ein unkontrolliertes Wachstum von Gefäßzellen ist unter anderem an der Entstehung einer Arteriosklerose beteiligt. Insgesamt fanden die Wissenschaftler auf unterschiedlichen Chromosomen <b>7 genetische Varianten, die das Herzinfarktrisiko jeweils um etwa 20-30 % erhöhen</b> - was zeigt, wie komplex Herzerkrankungen sein können. Bei einer genetischen Variante auf Chromosom 2 konnten die Forscher zudem zeigen, dass das Herzinfarktrisiko, das von dieser Mutation ausgeht, auch von zusätzlichen Faktoren wie Übergewicht oder Bluthochdruck abhängt. Die Krankheit ist also nicht nur genetisch bedingt - eine gesunde Lebensweise ist und bleibt eine gute Vorsorgestrategie.

July 18th

79 unproduktive Arbeitstage/Jahr/Mitarbeiter

Der Produktivitätsberater <a href=http://www.czipin-consulting.com>Alois Czipin</a> hat 2006 mehr als 500 Produktivitätsanalysen in 40 österreichischen Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen erstellt. Das Ergebnis: &Oslash; 36 % der Arbeitszeit werden unproduktiv verwendet. 79 unproduktive Arbeitstage/Jahr/Mitarbeiter <% image name="Rote_Ampel" %><p> Alois Czipin erklärt: "2001 wurden sogar noch 40 % verschwendete Arbeitszeit erhoben, was 88 Arbeitstagen pro Mitarbeiter entspricht. Mit 79 Arbeitstagen konnten wir 2006 ein deutlich besseres Ergebnis messen, allerdings reicht die Verbesserung bei weitem nicht aus, um die bestehende Produktivitätslücke zu einem effizienten Leistungsniveau zu schließen. Wir glauben, dass ein Produktivitätsniveau von 85 % der Arbeitszeit statt der jetzt 64 % möglich ist." Die Durchschnittsbetrachtung sei auf etwa 2 Mio Beschäftigte anwendbar. "Daraus ergibt sich ein möglicher zusätzlicher Umsatz von 60-70 Mrd €, den die Mitarbeiter der untersuchten Sektoren in Summe erzielen könnten, wenn man die Produktivität entsprechend steigert", meint Czipin. Die <b>Produktivitätskiller</b> sind vorrangig Managementfehler: Mangelnde Planung und Steuerung lässt 44 Arbeitstage/Mitarbeiter nutzlos verstreichen, mangelnde Führung und Aufsicht 10 weitere. Auf Rang 3 findet sich mangelnde Kommunikation, dahinter fehlende Motivation, IT-Probleme und fehlende Qualifikation. Eine deutliche Verbesserung sei bei der Arbeitsmoral der Mitarbeiter zu verzeichnen. Die verschwendeten Arbeitstage konnten von 11,5 im Jahr 2001 auf etwa 8 im Jahr 2006 reduziert werden.

Evotec erweitert Kapazitäten zur Sterilproduktion

<a href=http://www.evotec.com>Evotec</a> hat die Produktionskapazität seiner GMP-Anlagen zur Sterilproduktion von Medikamenten in Glasgow verdoppelt. In den Anlagen werden Arzneimittel für klinische Studien hergestellt. <% image name="evotec_Logo" %><p> Evotecs Arzneimittelformulierungsgeschäft bietet Dienstleistungen rund um die Formulierung von Pharmazeutika für parenterale Anwendungen sowie die Herstellung von Arzneiformen für klinische Phase-I- und -II-Studien an. Die Gesellschaft in Glasgow hat besondere Erfahrung in der Entwicklung von gefriergetrockneten Formulierungen und der anschließenden Sterilproduktion dieser Arzneiformen. Zudem verfügt sie über spezielle Einrichtungen für die Entwicklung von Zytostatika. Mit der Kapazitätserweiterung reagiert Evotec auf die gestiegene Nachfrage nach flüssigen und gefriergetrockneten Arzneimittelprodukten zur Unterstützung der klinischen Studien ihrer Kunden. Die zusätzliche Kapazität erlaubt Evotec kürzere Anlaufzeiten für die Produktion und bietet Kunden daher einen Zeitvorteil, der ihnen einen schnelleren Einstieg in die Phase der klinischen Entwicklung ihrer Arzneimittelkandidaten ermöglicht. Evotec erweitert Kapazitäten zur Sterilproduktion

Pilotanlage: Ohne Wasserdampf zum Kautschuk

Forschern des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Polymerforschung IAP in Potsdam ist es gemeinsam mit der Schweizer <a href=http://http://www.list.ch>List</a> und der <a href=http://www.dow.com/facilities/europe/germany/stand/mitteldeutschland>Dow Olefinverbund GmbH</a> gelungen, den Energiebedarf in einem wesentlichen Schritt der Kautschuksynthese um 76 % zu senken. Pilotanlage: Ohne Wasserdampf zum Kautschuk <% image name="Loesungskautschuk_Schkopau" %><p> <small> Pilotanlage für Lösungskautschuk am Pilotanlagenzentrum in Schkopau. © Fraunhofer IAP </small> Die Synthese von Kautschuk - jenem Rohstoff, aus dem durch Vulkanisieren, also dem Zusatz von Schwefel unter einer bestimmten Temperatur, Gummi entsteht - ist energieintensiv. Den Energieverbrauch bei der Verarbeitung zu senken, ist daher oberstes Gebot. Ein zukunftsweisendes Konzept steht als Pilotanlage für Lösungskautschuk am Schkopauer Pilotanlagenzentrum PAZ, bei der es gelungen ist, den Energiebedarf bei der Aufbereitung von Kautschuk um 76 % zu senken. Gespart wird dabei vor allem am Wasser. Polymerisiert wird bei der Lösungspolymerisation in einem speziellen Lösungsmittel. Die darin löslichen Monomere schwimmen nach der Polymerisation als hochviskose Kautschukpolymerketten in dem Lösungsmittel - eine zähe Masse entsteht. Danach muss der Kautschuk vom Lösungsmittel getrennt werden. Dafür verwenden Kautschukerzeuger üblicherweise reichlich Wasserdampf - mit ihm verdampft das Lösungsmittel und die Kautschukmasse flockt im Rahmen der Koagulation in Form von Krümeln aus, die in der Wasserphase schwimmen. <b>Direktverdampfung.</b> Doch auch das verbleibende Wasser ist noch stark mit Resten des Lösungsmittels verunreinigt. Ebenso enthält das verdampfte Lösungsmittel nach der Koagulation noch sehr viel Wasserdampf und lässt sich erst nach einem Trocknungsprozess wieder für die Polymerisation verwenden. "Während bei diesem alten Aufbereitungsprozess die Hersteller ständig mit energieintensiven Recyclingprozessen beschäftigt sind, dampfen wir nun das Lösungsmittel direkt und wasserfrei ein", erklärt Ulrich Wendler vom PAZ. "Keine leichte Aufgabe, denn eigentlich sind Elastomere, also Polymere mit elastischen Eigenschaften, temperaturempfindlich." Deshalb mussten sich die Ingenieure eine schonende Erhitzung ausdenken: Durch Anlegen eines leichten Vakuums gelang es, die Temperatur verhältnismäßig niedrig zu halten. Das Herzstück dieser speziellen Verdampfungskammern sind neue Kneter, die für eine besonders gute Durchmischung sorgen - dadurch kann das Lösungsmittel besser und schneller als Gas entweichen. Nur Bruchteile im Millionstel-Bereich bleiben nach der Direkteindampfung übrig. "Somit ist auch das Recycling des Lösungsmittels stark vereinfacht. Das Trocknen entfällt, zudem sparen wir die Energie für die Wasserdampferzeugung", so Wendler.

July 17th

Geklärt: Die "Erdöl-Verdauung" in P.aeruginosa

Die Struktur einiger Eiweißverbindungen, die es den Bakterien ermöglichen, die Kohlenstoffketten des Erdöls zu knacken, haben jetzt Forscher des <a href=http://www.helmholtz-hzi.de>Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung</a> in Braunschweig rund um Wolf-Dieter Schubert aufgeklärt. <% image name="Pseudomonas_aeroginosa" %><p> <small> P.aeruginosa entfernt nicht nur Ölteppiche - das Bakterium ist gleichzeitig ein gefährlicher Krankheitserreger, der chronische Infektionen beim Menschen verursachen kann. </small> Erdöl ist äußerst widerstandsfähig, selbst als Diesel oder Benzin. Um die chemisch trägen, sehr langen Kohlenstoffketten angreifen zu können, ist Energie erforderlich: Erst wenn der Zündfunke im Motorraum überspringt, setzt der Treibstoff seine Energie frei. Auch Bakterien müssen diese energetische Hürde nehmen, um Erdöl oder Diesel als Nahrungsquelle nutzen zu können. Bakterien haben jedoch keine "eingebauten Zündkerzen", mit denen sie die Kohlenwasserstoffe entzünden könnten - abgesehen davon, dass sie die Explosion, die dem Zündblitz folgt, nicht überleben würden. Sie aktivieren statt dessen die trägen Moleküle durch den Einbau von Sauerstoff - die langen Ketten werden so angreifbar und für die Bakterien leichter verdaulich. Die Energie wird gewissermaßen häppchenweise freigesetzt. "Wir wollten herausfinden, wie die Moleküle aussehen, die sozusagen den Strom für diesen Prozess liefern", so Wolf-Dieter Schubert. Dazu untersuchten die Forscher den Vorgang am Bakterium Pseudomonas aeruginosa. Gregor Hagelüken, Doktorand in Schuberts Team, erklärt: "Wir wussten, dass es die beiden Proteine Rubredoxin und Rubredoxin-Reduktase sind, welche die Energie für diesen Prozess liefern und Pseudomonas damit zum Erdöl-Fresser machen. Uns ist es gelungen, beide Proteine gemeinsam zu kristallisieren und ihre atomare Struktur aufzuklären. Jetzt können wir genau erklären, wie Pseudomonas Energie in Form von Elektronen aus seinem normalen Stoffwechsel abzweigt, um damit Erdölbestandteile vor der Verdauung zu aktivieren." Geklärt: Die "Erdöl-Verdauung" in P.aeruginosa

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