Archive - Apr 2008

April 28th

CURRENTA startet Energieeffizienzprogramm

Der deutsche Chemieparkbetreiber CURRENTA startet sein Klimaschutzprogramm <a href=http://www.energieeffizienz.currenta.de>Effizienzklasse A++</a>. Vorgesehen ist, die CO<small>2</small>-Menge bis 2012 um 200.000 t zu senken. Dies soll durch Maßnahmen bei der Energieerzeugung für den CHEMPARK als auch im unternehmenseigenen Verbrauch erreicht werden. <% image name="Currenta_Klaeranlage" %><p> <small> Sauerstoffkontrolle im Belebungsbecken der Kläranlage im CHEMPARK Leverkusen. Nach Bedarf wird Luft in das Klärsystem eingespeist, um das Abwasser optimal zu reinigen. </small> Seit 2005 hat CURRENTA bereits rund 100 Energieeffizienzprojekte auf den Weg gebracht. Weitere 100 sollen nun bis 2012 umgesetzt werden. Die Zwischenbilanz seit 2005 liegt bei einer Einsparung von 300.000 MWh. Diese Menge entspricht dem jährlichen Strombedarf von rund 200.000 Einwohnern. Bereits umgesetzt wurde etwa die Renovierung der Thermischen Abluft-Anlage im CHEMPARK Dormagen, wo mit speziellen Verfahren nun 90 % des Erdgasverbrauchs eingespart werden. <table> <td width="120"></td><td><small> <b>An den 3 CHEMPARK-Standorten</b> erstreckt sich ein Energierohrnetz von 1.200 km Länge. Aus ihnen stellt CURRENTA den Kunden zu jeder Zeit Energie in jeder gewünschten Menge und Spezifikation zur Verfügung. CURRENTA produziert oder liefert jährlich rund 5,4 Mio MWh elektrische Energie – das ist mehr als der private Stromverbrauch aller Berliner Bürger. Die Firma stellt 12,3 Mio t Dampf zur Verfügung – das entspricht etwa dem Heizbedarf aller 1,7 Mio Einwohner von Köln und Düsseldorf. Zudem stellt CURRENTA bereit: 430 Mio m³ Wasser, 2,6 Mrd m³ Druckluft, 543 MWh Kälte, 415 Mio m³ Technische Gase sowie 2.400 MWh Erdgas. Um diese Mengen zu erzeugen bzw. zu verteilen, verbraucht CURRENTA rund 20 % der Gesamtenergie, die ins CHEMPARK-Netz eingespeist wird. An den 3 Standorten liegt der CURRENTA-Verbrauch bei jährlich rund 731 GWh Strom, 2,3 Mio t Dampf und 245 GWh Gas. </small></td> </table> Bis Ende 2009 werden etwa im CHEMPARK Leverkusen effizientere Systeme bei den CURRENTA-Kläranlagen rund 8.000 MWh/Jahr einsparen. Rund 15 Mio € werden in neuartige Turboverdichter investiert, welche die Oberflächenbelüfter ersetzten und feinblasige Luft in das Klärsystem einspeisen, was erstmals ein exaktes Dosieren der benötigten Menge an Luft mit darin enthaltenem Sauerstoff ermöglicht. <% image name="Currenta_Betriebswasserversorgung" %><p> In Leverkusen wird CURRENTA zudem - durch die Optimierung der Betriebswasserförderung - den Stromverbrauch der Betriebswasserversorgung um etwa 10 % senken. Rund 4.900 MWh Strom werden dadurch jährlich eingespart. Mit 180 Mio m³ p.a. benötigt der CHEMPARK Leverkusen so viel Wasser wie eine Großstadt mit 4 Mio Einwohnern. Das Wasser wird über ein Flusswasserwerk und 62 Brunnen gewonnen, die jeweils mit bis zu 3 Pumpen ausgestattet sind. Die Anlagen fördern das Wasser und halten gleichzeitig den Netzdruck von mindestens 4 bar. Das Flusswasserwerk sowie die Uferfiltrat- und Grundwasserbrunnen liegen zum Teil direkt am Standort Leverkusen. Einige Brunnen befinden sich allerdings entlang des Rheins bis hin nach Monheim und sind über lange Rohrleitungen an das 100 km lange Verteilernetz im CHEMPARK angebunden. Eine Energieeinsparung von 4.900 MWh ergibt sich nun durch eine Umstellung des Förderkonzepts für den Standort Leverkusen. Ziel ist es, die Transportwege des Wassers möglichst zu verkürzen. Voraussetzung dabei war ein Ende 2006 in Betrieb genommener Rheindüker, das heißt eine Rohrleitungsverbindung unter dem Fluss zwischen den CHEMPARK-Standorten Leverkusen und Dormagen. Jeder Meter Weg des Wassers in den Rohrleitungen erhöht den Druckverlust im Versorgungsnetz. Weniger Druckverlust bedeutet weniger Pumpenleistung für die Bereitstellung des Wassers. CURRENTA startet Energieeffizienzprogramm

WatchDog pro sichert Kühlkette bei Pharmatransporten

WatchDog pro der Wiener <a href=http://www.tele-power-net.com>TELE</a> sorgt für eine lückenlose Überwachung der Kühlkette bei temperaturkritischen Arzneimittel-Transporten. Es erfasst die Temperatur im Kühlkoffer des Transportfahrzeugs, die Öffnungszeiten der Kühlkoffertüren sowie die Spannungsversorgung des Kühlaggregats. <% image name="WatchDog_pro" %><p> <small> WatchDog pro ist vorkonfektioniert und damit einfach zu installieren. </small> Gemäß den neuen EU-Richtlinie sowie den Bestimmungen von WHO und Pharmig für den Transport von Arzneimitteln müssen Arzneimittel im Regeltemperaturbereich von +2 bis +30 °C transportiert werden. Um dies zu gewährleisten, sind klimatisierte Fahrzeuge notwendig, bei denen die Temperatur laufend überwacht und dokumentiert wird. WatchDog pro der Wiener TELE erfasst über 4 Sensormodule die Temperatur im Kühlkoffer des Transporters. Zusätzlich registriert es über die Türkontakte des Kühlkoffers deren Öffnungsdauer sowie die Spannungsversorgung des Kühlaggregats. Bei Abweichungen von den Sollwerten sendet ein integriertes GSM-Modem einen SMS-Alarm aus. Watchdog pro zeichnet zudem alle relevante Parameter auf einer Speicherkarte auf. Damit ist der Überwachungsprozess vollständig dokumentiert. Das System ermöglicht die Integration zusätzlicher Parameter in die Überwachung. Zusätzlich bietet das System die wesentlichen Steuerungsaufgaben einer SPS. WatchDog pro ist von –25 bis +55 °C einsetzbar und eignet sich sowohl für stationäre als auch mobile Anwendungen. <small> <b>TELE</b> wurde 1963 in Wien gegründet und gilt als Pionier in der Überwachungstechnologie. In Österreich nimmt TELE mit 60 % Marktanteil bei Zeitrelais eine führende Position ein. 2007 erwirtschaftete TELE 15 Mio €. Neben dem Standort Wien mit über 100 Mitarbeitern in den Bereichen Entwicklung und Produktion gehören Niederlassungen in Deutschland und UK sowie 50 Handelspartner zur TELE-Gruppe. </small> WatchDog pro sichert Kühlkette bei Pharmatransporten

Gesucht: Verpackung mit antimikrobiellen Strukturen

Im Rahmen des EU-Projekts NAFISPACK (Natural Antimicrobials For Innovative Safe and Safe Packaging) arbeitet das <a href=http://www.ttz-bremerhaven.de>ttz Bremerhaven</a> - zusammen mit 17 Partnern aus Skandinavien, Spanien, Italien und Deutschland - an einem Verpackungsmaterial, das aktiv auf die Umgebung einwirkt. Seine Eigenschaften sollen ihm einen Platz auf der Positivliste der EU sichern. <% image name="Lachsfilet" %><p> <small> Besonders sensible Lebensmittel wie frischer Fisch sollen durch die Verpackung mit polymeren Strukturen geschützt werden. </small> <table> <td width="120"></td><td><small> <b>Immer häufiger</b> verschaffen funktionale Eigenschaften der Verpackung einen Zusatznutzen: etwa den Zustand der Ware anzeigen oder auf Umgebungsänderungen wie Schwankungen bei Temperatur oder Luftfeuchtigkeit reagieren. Bei schnell verderblichen Waren wie Fleisch und Fisch ist es das Hauptanliegen, die Haltbarkeit ohne Qualitätseinbuße zu erhöhen. </small></td> </table> Da Mikroorganismen bei festen und halbfesten Lebensmitteln hauptsächlich auf der Oberfläche wachsen, ist die Integration natürlich vorkommender antimikrobieller Wirkstoffe in das Verpackungsmaterial vielversprechend. Als Träger dieser Wirkstoffe sollen polymerische Materialien verwendet werden. Diese zeichnen sich besonders durch die aktive Struktur aus, welche eine Aufnahme und gezielte Abgabe von antimikrobiellen Substanzen fördert. Früher wurden in Nicht-EU Ländern häufig aktive Materialien verwendet, die keine zusätzliche Lebensmittelsicherheit gewährleisten oder diese gar negativ beeinflussen können. Der Ansatz von NAFISPACK geht bewusst weiter: Neuartige Verpackungssysteme sollen entlang der gesamten Lieferkette Sicherheit und Frische garantieren. Dafür wird antimikrobielles Verpackungsmaterial mit Indikatoren kombiniert, die auf qualitätsrelevante Metabolite reagieren. Gasförmige Stickstoffgemische können als Indikator für den Verderb von Meeresfrüchten eingesetzt werden, kurzkettige Alkohole und Oxidationsprodukte von Fett liefern Anzeichen für Verderbnis bei Fisch. "Das zu entwickelnde Material wird in umfangreichen Tests mittels chemischer und toxikologischer Profile auf Sicherheit geprüft. Die kontrollierte Abgabe von aktiven antimikrobiellen Wirkstoffen wird mittels Einkapselung und Nanotechnologien erprobt, um die praktikabelste Lösung zu finden. Zudem werden neue Modelle der Risikoabschätzung auf Basis mikrobieller und toxikologischer Erkenntnisse für die neuen Verpackungen entwickelt," erläutert Yee Hilz vom ttz Bremerhaven. Mit Partnern aus der Industrie wird das Material in einer industriell genutzten Verpackungsanlage getestet. Zusätzliche Eigenschaften, die die Handhabung erleichtern (leichtere Öffnung) fließen ebenfalls in die Gestaltung mit ein. Gesucht: Verpackung mit antimikrobiellen Strukturen

Enzym-Expression: BRAIN und BioSilta kooperieren

Die deutsche <a href=http://www.brain-biotech.de>BRAIN</a> und das finnische Biotech Start-up <a href=http://www.biosilta.com>BioSilta</a> wollen die Mikrotiterplatten-basierte Hochzelldichte-Expression von Proteinen sowie die Enzym-Identifikation in hohen Durchsätzen durch die Anwendung der Zellkultur-Technologieplattform EnBase optimieren. Enzym-Expression: BRAIN und BioSilta kooperieren <% image name="BRAIN_Pipet_Robot" %><p> <small> Hochdurchsatz-Screening der "Metagenom"-Bibliotheken. © BRAIN </small> Dabei soll BioSiltas Plattform EnBase für anwendungsorientierte Prozesse implementiert werden. EnBase ermöglicht die Substratversorgung durch einen Enzym-basierten Abbau einer Biopolymerschicht – bis zu 50 x mehr Bakterien und entsprechend mehr rekombinante Proteine können so im gleichen Kulturvolumen erzeugt werden. BRAIN-CTO Jürgen Eck ist überzeugt, "dass BioSilta’s EnBase-Technologie helfen wird, eine größere Zahl interessanter Enzym-Entwicklungskandidaten zu identifizieren", was Entwicklungszyklen für industrielle Enzyme and Biokatalysatoren stark beschleunigen werde.

April 25th

Sartorius integriert pH-Sensor in Einwegsysteme

Die Schweizer Metroglas wird ihre elektrochemischen pH-Sensoren exklusiv an <a href=http://www.sartorius-stedim.com>Sartorius Stedim Biotech</a> liefern. Die nun erstmals in den Markt eingeführten Sensoren werden direkt in die Einwegkomponente integriert. <table> <td><% image name="Vogt_Sartorius1" %></td> <td align="right"> Reinhard Vogt, Executive Vice President von Sartorius Stedim Biotech: "In den Bereichen Einwegmischer und Einwegbioreaktoren wird der neue pH-Einweg-Sensor für einen einzigartigen technologischen Fortschritt sorgen. Damit sind wir der Realisierung des Konzepts einer kompletten Einweg-Fabrikation mit noch stärker integrierten Technologien und Steuerungssystemen einen ganzen Schritt näher gekommen." </td> </table> Der pH-Einweg-Sensor ermöglicht Messungen in einem breiten pH-Bereich zwischen 0 und 11 mit einer Genauigkeit von +/- 0,1 und zeichnet sich durch einen zum Patent angemeldeten Funktionstest aus, der trotz prozessbedingter Unzugänglichkeit in sterilisierter Umgebung durchgeführt werden kann. Sartorius Stedim Biotech wird den pH-Sensor in seine Fluid Management Einweg-Technologien integrieren und bietet damit als weltweit erstes Unternehmen eine Einwegtechnologie zur elektrochemischen pH-Wert-Kontrolle in Bioprozessbehältern an, die für die Aufnahme, Mischung und Lagerung sowie den Transfer und Transport von biopharmazeutischen Flüssigkeiten und Medikamenten vorgesehen sind. <small> Der einzigartige pH-Sensor lässt sich vor und nach Gebrauch schnell und einfach kalibrieren und erfüllt die cGMP-Anforderungen für kritische anwendungstechnische pH-Wert-Kontrollen. </small> Sartorius integriert pH-Sensor in Einwegsysteme

FTIR-System analysiert Schmierstoffe vor Ort

Um die Schmiermittel von Turbinengeneratoren, Dieselmotoren, Kompressoren, Getriebekästen sowie hydraulische Systeme in der Energie-Industrie direkt analysieren zu könne, hat <a href=http://www.a2technologies.com>A2 Technologies</a> sein PAL-System verbessert. Es kann nun präzise den Wassergehalt in diesen Ölen im Bereich 50-5.000 ppm mit einer Genauigkeit von besser als 5 % feststellen. <% image name="A2_PAL_Series" %><p> Damit ist das PAL-System im Bereich 50-5.000 ppm ebenso effektiv wie der Gold-Standard, die Karl-Fischer-Titration. Die von A2 Technologies eingesetzte FTIR-Methode ist aber weitaus weniger zeitaufwändig, erfordert keine gefährlichen oder teuren Reagenzien und kann unmittelbar vor Ort durchgeführt werden. Neben der Messung des Wassergehalt in den Schmiermitteln liefert das PAL-System auch die Menge an Oxidations- und Nitrierungs-Nebenprodukten sowie die Menge an Additiven, die im Schmiermittel verblieben sind. Mit diesen Informationen können Schmiermittelexperten und das Wartungspersonal unmittelbare Entscheidungen über den Zustand der jeweiligen Flüssigkeit treffen. Zudem hat die PAL Series Microlab Software neue Features, etwa die Möglichkeit, Spektren zum schnellen Vergleich verschiedener Ölproben zu überlappen, sowie die Fähigkeit, ein Spektrum eines ungebrauchten Öls als Referenzwert zu speichern. <table> <td width="120"></td><td> Bis dato mussten für die FTIR-Methode (Fourier Transform Infrared) Proben gesammelt werden und zwecks Analyse zu einem Testlabor gebracht werden. Die Ergebnisse lagen sodann erst nach Tagen oder sogar Wochen vor. Mit dem portablen PAL-FTIR-System ist man nicht länger auf Labore angewiesen. </td> </table> FTIR-System analysiert Schmierstoffe vor Ort

Ras-GAP-Katalyse Schritt für Schritt aufgeklärt

Wachstumsprozesse in lebenden Zellen werden durch die Interaktion des Proteins Ras mit dem GAP-Protein gesteuert - Störungen dabei können Krebs auslösen. Die Bochumer Proteinforscher Klaus Gerwert und Carsten Kötting haben nun die katalytischen Schritte dieser Protein-Protein-Interaktion aufgelöst. Sie entdeckten dabei auch die entscheidende Rolle proteingebundener Wassermoleküle. Ras-GAP-Katalyse Schritt für Schritt aufgeklärt <% image name="Gerwert_Koetting" %><p> <small> Klaus Gerwert und Carsten Kötting diskutieren an Hand der Computergrafik des Ras-GAP-Komplexes. &copy; Axel Martin </small> In Krebszellen findet man veränderte Ras-Proteine. Diese onkogen mutierten Ras-Proteine können nicht mehr durch das GAP-Protein abgeschaltet werden, so dass die Wachstumsprozesse außer Kontrolle geraten. Die Zellen wachsen ungebremst und schließlich entsteht ein Tumor. Ein Verständnis des Abschaltmechanismus auf der atomaren Ebene ist eine wichtige Voraussetzung dafür, gezielt nach kleinen Molekülen forschen zu können, mit denen man die Störung des Abschaltens in molekularen Therapieansätzen beheben kann. Bei vielen Prozessen innerhalb von Zellen finden sich so genannten G-Proteine, zu denen auch Ras gehört, als wichtige regulierende Module, die Prozesse an- und abschalten können. Dabei zeigt sich, dass beim Abschalten der G-Proteine der "Arginin-Finger" der herunter regulierenden GAP-Proteine eine katalytische Rolle spielt. Die Forscher konnten nun die einzelnen Schritte dieser Interaktion auflösen. Insbesondere konnten sie die Bewegung des entscheidenden "Arginin-Fingers" direkt beobachten. <% image name="Ras-GAP-Komplex" %><p> <small> Der Ras-GAP-Komplex in atomarer Auflösung. Der rote Arginin Finger drückt die Wassermoleküle aus der Bindetasche. Dabei wird die Entropie (Unordnung) erhöht. </small> Messungen mit der zeitaufgelösten FTIR-Spektroskopie (trFTIR) zeigen, wie der positiv geladene "Arginin-Finger" in die negativ geladene GTP-Bindetasche des Ras-Proteins gezogen wird und dabei proteingebundene Wassermoleküle aus der engen Bindetasche drückt. Die Rolle der proteingebundenen und dann freigesetzten Wassermoleküle in einer Protein-Protein-Wechselwirkung konnte dabei erstmals detailliert aufgeklärt werden und scheint auch für andere Protein-Protein-Wechselwirkungen exemplarisch zu sein, insbesondere bei der GTP- und ATP-Hydrolyse. "Dies ist ein wichtiger Schritt zu einem besseren Verständnis der Rolle der Wassermoleküle für die Protein-Proteinwechselwirkung", so Gerwert. Die vibrationsspektroskopische Methode trFTIR war entscheidend für die Entdeckung. Gerwert konnte damit bereits die Reaktionsmechanismen von einigen Membran-Proteinen aufklären. Die aktuellen Arbeiten zeigen, dass auch Protein-Protein-Interaktionen räumlich und zeitlich mit höchstmöglicher Auflösung bestimmt und so das komplexe dynamische Wechselspiel der Proteine auf atomarer Ebene bestimmt werden können. <small> Carsten Kötting, Angela Kallenbach, Yan Suveyzdis, Alfred Wittinghofer und Klaus Gerwert: The GAP arginine finger movement into the catalytic site of Ras increases the activation entropy. In: PNAS, April 29, 2008, vol. 105, Nr. 17, S. 6260-6265. </small>

Emissionsarme Coatings im Wandel der Zeit

Das Lackinstitut des Wiener <a href=http://www.ofi.co.at>ofi</a> feiert 25 Jahre. Eingedenk dessen ließ die österreichische Lackbranche die Entwicklung emissionsarmer Beschichtungen Revue passieren. Der Chemie Report war Zaungast der Jubiläums-Fachtagung. <% image name="Farbtoepfe" %><p> Polyurethane und die ebenso Ende der 1930er Jahre erfundenen Epoxid-Harze bilden bis heute die wichtigsten Rohstoffe der Lackindustrie. Allerdings: Waren um 1900 noch rund 100 Rohstoffe für die Lackproduktion zugänglich, so sind es heuer - theoretisch - bereits mehr als 4.000. In den 1980er Jahren kam es allerdings - im Rückenwind der Atomkraft-Debatte und der Hainburg-Besetzung - zu einer völlig neuen Bewertung der vorhandenen Rohstoffbasis. Als Folge wurden zahlreiche toxikologisch bedenkliche Rohstoffe aus den lösemittelhältigen Produkten kurzerhand verboten. <% image name="Wasserfarben" %><p> <b>Funktionelle Lacke.</b> Mit der veränderten Rohstoffbasis ging auch eine Veränderung der Forschungsziele einher. Waren vor 25 Jahren noch ein höherer Glanz oder eine raschere Trocknung der Lacke die - insgesamt wenig anspruchsvollen - Entwicklungsziele der Industrie, so sieht das heute radikal anders aus: Am F&E-Programm stehen heute längst nicht nur optische Verbesserungen sowie der Korrosionsschutz, sondern zunehmends Funktionalitäten. Die Lacke sollen einen Brand-, Licht- oder Kratzschutz bieten, sie sollen selbstreinigend, isolierend, ableitend, besonders stark reflektierend oder temperaturwechselnd sein. Oder sie sollen besondere Barriere-Effekte für Kunststoffe oder Blutabnahmesysteme liefern. "Die große Herausforderung", so Rembrandtin-Chef Hubert Culik, "liegt immer mehr in der Gesamtübernahme von Beschichtungsanlagen in der Industrie." Ganze Systemlösungen werden also vermehrt gefordert. Und eingedenk von REACH werde in 7-10 Jahren die Verfügbarkeit von Rohstoffen noch einmal massiv zurückgehen. <% image name="Adler_Pinsel_in_Dose" %><p> Doch der Reihe nach. Waren es in den 1980er Jahren einzelne Verbindungen, die aus den Rezepturen verbannt wurden, so war in den 1990er Jahren - im Zuge der "Waldsterbe-Diskussion" und "Ozon-Problematik" - vor allem die Reduktion der Emissionen organischer Lösemitteln bei Farben und Lacken gefordert. Die Antwort der Industrie darauf waren Wasserlacke, Pulverlacke, die Kunststofflackierung, die Weiterentwicklung der High-Solid-Beschichtungen, strahlungshärtbare Lacksysteme sowie Coil Coatings, wie sie die voestalpine vorantreibt. Kurz: Lösemittel reduzieren, Festkörperanteil erhöhen und Auftrags-Wirkungsgrad verbessern - das waren die neuen Maximen der Lackindustrie geworden. <b>Wasserlacke etablieren sich.</b> Alfred Keiler, der Technik-Leiter der Adler-Lackfabrik im Tiroler Schwaz, erinnert sich: "Der Umstieg von Lösemittel- zu Wasserlacken bedeutete für uns zunächst, dass wir alle bisherigen Produktions-Parameter vergessen konnten. Alleine das Screening nach geeigneten Farbstoffen währte sodann 1 Jahr lang; als Bindemittel konnten die wasserlöslichen Isocyanate zudem nur als Emulsionen verwendet werden. Und nachdem mit den Wasserlacken die Emissionsproblematik aus der Luft in das Wasser verlegt wurde, mussten wir in ein 6,2 Mio € teures Reststoff-Recycling investieren." Nach "5 Jahren Schwerstarbeit" waren schließlich alle erforderlichen Normen erfüllt, um erstmals wasserverdünnbare Möbellacke in Österreich verkaufen zu können. Heute beträgt der Anteil der Wasserlacke an der Gesamtproduktion von Adler 65 %, eine Steigerung auf rund 70 % hält Keiler für realistisch (vor allem im Kleingewerbe ist die Umstellung auf Wasserlacke zum einen nicht verpflichtend, zum anderen oft zu aufwändig). Die Vorteile der Wasserlacke machen sich vor allem in der Fensterbeschichtung bemerkbar - hier kann die Einglasungszeit um 1 Tag verringert werden. Zudem ermöglicht der Umstieg auf Wasserlacke bei Industriebetrieben auch Einsparungen in Millionenhöhe, weil eine Abluftreinigung entfällt und die Lackkosten als solche um rund 30 % sinken. <b>Pulverlacke erobern untypische Substrate.</b> Während Wasserlacke primär für die Beschichtung von Holz gedacht sind, zielen Pulverlacke vor allem auf metallische Oberflächen ab. Hier verfügt Österreich mit Tiger Coatings Austria den sechstgrößten Hersteller in Europa (hinter Akzo Nobel, Rohm & Haas, Du Pont, BASF und Jotun). Tiger-Manager Wolfgang Scheinecker erklärt: "Als Pulverlacke kommen heute üblicherweise Duroplaste zum Einsatz, die nach dem Aufschmelzen chemisch vernetzt werden. Und zwar mit Hydroxyalkylamid, Glycidester, Epoxydharz, Isocyanaten oder - was insbesondere in Europa derzeit stark im Kommen ist - aliphatischen Dicarbonsäuren." Die Vorteile der Pulverlacke liegen neben dem hohen Festkörpergehalt und der Lösemittelfreiheit vor allem in der einfachen Handhabung - sie werden elektrostatisch oder triboelektrisch versprüht -, der einfachen Automation sowie einem hohen Wirkungsgrad bei der Rückgewinnung. Allerdings sind damit nur Schichtdicken bis maximal 40 µm und das Auftragen nur auf thermostabilen Werkstoffen möglich. Derzeit erobern laut Scheinecker die Pulverlacke teilweise untypische Substrate wie Holz, Glas oder Kunststoff und erzielen auch anspruchsvollere Oberflächeneffekte. Insbesondere die Anforderungen an Wetterechtheit, Oberfläche und Verarbeitbarkeit würden stetig steigen. <% image name="Makrolon_Stegplatten" %><p> <b>Innovative Kunststoffbeschichtungen.</b> Eine Lackproduktion von 24.300 t p.a. bei 2.300 verschiedenen Rezepten betreibt DuPont in Guntramsdorf bei Wien. Besondere Fertigkeiten hat DuPont in der Kunststoffbeschichtung erworben - für die heimische Ski-Industrie fertigt DuPont heute aufklebbare Folienbeschichtungen im Siebdruckverfahren. Diese wasserbasierten Coatings verwenden heute um rund 70 % weniger Lösemittel als früher. Eine Besonderheit von DuPont in Österreich ist auch die Beschichtung von Polycarbonat-Stegplatten, wie sie in Gewächshäusern oder als Bedeckung von Fußballstadien (in Österreich etwa in Ried, Salzburg und Klagenfurt) verwendet werden: Während Bayer - als Weltmarktführer von Polycarbonat - die Stegplatten bereits in der Produktion einfärbt, beschichtet DuPont für Sabic erst danach. Und das ermöglicht zusätzliche Eigenschaften wie etwa eine höhere UV-Stabilität, Easy-to-clean-Eigenschaften sowie Anti-Tropf-Eigenschaften, wie sie vor allem in Schwimmbädern gefordert werden. <table> <td width="120"></td><td><small> <b>25 Jahre ofi-Lackinstitut.</b> 1983 wurde das Österreichische Lackinstitut als Sektion im ofi gegründet. Tätigkeitsschwerpunkte sind Prüfungen und Beurteilungen von Beschichtungen sowie Schadensaufklärungen. Aspekte wie Beständigkeit gegenüber chemischen, thermischen und/oder mechanischen Einflüssen spielen eine wichtige Rolle. So bietet das ofi umfangreiche Prüfmöglichkeiten u.a. für die Bereiche künstliche Bewitterung und Alterung, Temperaturwechselbelastung in Klimakammern, Feuchte- und Salzsprühnebelbelastung, Simulation von Industrieatmosphäre bis zur Hagelschlagsimulation an. Eine weitere Säule sind F&E-Projekte. Diese werden im ofi immer in Kooperation mit Unternehmen umgesetzt. Das ofi-Lackinstitut bietet auch Weiterbildungsseminare für Hersteller und Anwender von Lacken und Beschichtungsstoffen an. Zusätzlich beschäftigt sich das ofi-Lackinstitut mit behaupteten Parkschäden, Transportschäden, sowie dem optischen Erscheinungsbild und der Qualität von Autolackierungen, Sanierungsbeschichtungen für Oldtimer oder Airbrush-Lackierungen. Für Restaurierungsarbeiten ermitteln die ofi-Experten die Materialbasis historischer Fassadenfarben bzw. Lackierungen, untersuchen den Schichtaufbau und die Zusammensetzung von Holzlacken und überprüfen die ausschreibungskonforme Durchführung von Renovierungs- bzw. Sanierungsarbeiten. </small></td> </table> Emissionsarme Coatings im Wandel der Zeit

Vargatef (BIBF 1120) in Phase II bei NSCLC wirksam

Die Monotherapie von <a href=http://www.boehringer-ingelheim.com>Boehringer Ingelheim</a> mit dem dreifachen Angiokinase-Inhibitor Vargatef (BIBF 1120) hat in Phase II eine vielversprechende Wirksamkeit gezeigt und wurde von den behandelten Patienten mit fortgeschrittenem, nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC) gut vertragen. Vargatef (BIBF 1120) in Phase II bei NSCLC wirksam <% image name="Boehringer_Ingelheim_Logo" %> <p> Die Phase-II-Studie untersuchte das Krebsmedikament in 73 NSCLC-Patienten mit einem ECOG-Score zwischen 0 und 2. All diese Patienten hatten zuvor zumindest eine Platin-basierte Therapie erhalten. Besonders ermutigend: Eine Untergruppe mit 57 Patienten mit ,Good Disease State’ (ECOG-Status 0 oder 1) erzielten mit der Vargatef-Therapie ein längeres Gesamtüberleben (Ø 9,5 Monate anstatt 5,5 Monate), längeres progressionsfreies Überleben (Ø 2,9 Monate anstatt 1,7 Monate) und eine höhere stabile Krankheitsrate von 59 % im Vergleich zur restlichen Studienpopulation. <b>BIBF 1120</b> – 2 x täglich als Kapsel eingenommen – ist einer der fortgeschrittensten Moleküle von Boehringer Ingelheim im Bereich der Onkologie. Der neuartige Angiokinase-Inhibitor blockiert gleichzeitig den Vascular Endothelial Growth Factor Rezeptoren (VEGFRs), Platelet-derived Growth Factor Rezeptoren (PDGFRs) sowie Fibroblasten-Wachstumsfaktor-Rezeptoren (FGFRs) – alle drei sind wesentlich an der Neubildung von Blutgefäßen beteiligt. Die häufigsten Nebenwirkungen waren Übelkeit, Durchfall und Erbrechen. Bisher wurden mehr als 400 Patienten mit BIBF 1120 in den Phase-I- und Phase-II-Versuchen behandelt.

April 24th

Millad NX8000: Neue Marktchancen für transparentes PP

<a href=http://www.millikenchemical.com>Milliken Chemical</a> hat mit Millad NX8000 eine hoch transparente Verpackungslösung entwickelt, mit der sich die Kosten- und Leistungsvorteile von Polypropylenen (PP) und anderen, PP-basierten Polymeren einer noch größeren Anzahl von Märkten und Anwendungen als bisher erschließen. Millad NX8000: Neue Marktchancen für transparentes PP <% image name="Millad1" %><p> Millad NX8000 bewirkt eine um 50 % höhere Transparenz im Vergleich zum aktuellen Branchenstandard. Damit steht Verarbeitern und Produktdesignern ein günstiges neues Material für den Relaunch bestehender Verpackungen oder die Berücksichtigung aktueller Umwelterwägungen zur Verfügung. <% image name="Millad2" %><p> Das mit Millad NX8000 modifizierte PP ist prädestiniert zur verkaufsfördernden Optimierung der Transparenz bestehender Anwendungen vor allem dort, wo Verbraucher der klaren Sicht auf den Inhalt großen Wert beimessen: Bei spritzgegossenen Lebensmittelbehältern sowie extrusionsblasgeformten (EBM) Flaschen für Kosmetika und Körperpflegeartikel etwa. <% image name="Millad3" %><p> Hoch transparentes PP auf der Basis von Millad NX8000 bringt geringere Materialkosten gegenüber anderen transparenten Kunststoffen, niedrige Dichte, ein ausgewogenes Steifigkeits- und Schlagzähigkeitsniveau sowie Wärme- und Chemikalienbeständigkeit mit sich. Es verursacht auch keinerlei Geschmacks- oder Geruchsbeeinträchtigung der abgefüllten Produkte. Klarmodifiziertes PP eignet sich ideal zur Substitution teurerer transparenter Materialien wie Glas und traditionelle transparente Polymere für Spritzgieß- oder Blasformanwendungen. Das Spektrum der Einsatzbereiche umfasst Wasserflaschen, Medizintechnik, Haushaltgeräte und Verpackungen für Kosmetika und Körperpflegemittel.

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