Mit Molekulargenetik gegen Infektionskrankheiten
Von 17. bis 19. Mai findet an der Medizinischen Universität Graz das neunte internationale <a href=http://www.medunigraz.at/ismd2012>Symposium für Molekulare Diagnostik</a> statt. Schwerpunktthemen sind die Diagnostik infektiöser Erkrankungen, die Qualitätssicherung sowie die Anwendung von Nanotechnologie und Pharmakogenomik in der Labormedizin.
Im Rahmen einer Pressekonferenz im Vorfeld des Kongresses sprach dessen Vorsitzender Harald Kessler, Professor am Institut für Hygiene, Mikrobiologie und Umweltmedizin an der Med-Uni Graz, die Fortschritte in der Therapie-begleitenden Diagnostik von HIV-infizierten Patienten an. Um den Erfolg der heute verfügbaren Medikamente sicherzustellen, sie nicht nur die regelmäßig Bestimmung der Virusmenge im Blut erforderlich, sondern auch die genaue Analyse des HIV-Genoms des Patienten, um dem Auftreten einer Medikamentenresistenz frühzeitig auf die Spur zu kommen.
Neue Diagnose-Werkzeuge für Leberentzündung und Papilloma-Viren
Dieser Zusammenhang zwischen genetischer Ausstattung und der Wirksamkeit von Arzneimitteln, mit dem sich das Fachgebiet der Pharmakogenomik beschäftigt, ist auch bei anderen Krankheitsbildern von Bedeutung. Bei infektiösen Leberentzündungen könne durch Zuordnung von Patienten zu bestimmten Genotypen und parallele Bestimmung der Viruszahl im Blut die Behandlungszeit mit der üblichen Standardtherapie halbiert oder sogar geviertelt werden.
Auch in der Onkologie schreiten die molekulardiagnostischen Mittel voran. Ein neuer Test, der für Diagnose von Humanen Papilloma-Viren (die als Auslöser von Gebärmutterhalskrebs bekannt sind) zur Verfügung steht, kann die Sensitivität der Früherkennung auf über 95 Prozent steigern, wie der Wiener Labormediziner Georg Mustafa berichtete.