Archive - Mai 25, 2012

Milchsäure aus Glycerin

Das Wiener Start-up-Unternehmen <a href=http://www.abandcd.com>AB&CD Innovations</a> hat ein Verfahren entwickelt, mit dem sich Glycerin, das als Nebenprodukt der Biodieselproduktion anfällt, zu Milchsäure verarbeiten lässt. Dafür wurde es nun mit dem im Rahmen des Staatspreises Umwelt- und Energietechnologie vergebenen Sonderpreis „Start-up Ressourceneffizienz“ ausgezeichnet.

 

Infolge wachsender Produktionsvolumina in der Biodieselherstellung fallen auch deren Nebenprodukte in immer größeren Mengen an. Bei Glycerin kommt es dadurch bereits zu einem Überangebot und fallenden Preisen, was die Gesamtrentabilität von Biodieselanalgen herabsetzt. Gleichzeitig besteht aber eine immer größere Nachfrage nach Milchsäure, die beispielsweise zur Herstellung von Kosmetika, Arzneimitteln und Biokunststoffen verwendet wird.

Die hier bestehende Lücke könnte ein Verfahren füllen, das vom Wiener Start-up-Unternehmen AB&CD entwickelt wurde. Es gestattet die Herstellung von Milchsäure aus Glycerin und steht auf diese Weise nicht in Rohstoff-Konkurrenz zur Nahrungsmittelerzeugung, wie etwa Prozesse, bei denen Milchsäure fermentativ aus Mais oder Weizen hergestellt wird. Unternehmensgründer Amitava Kundu betont in einer Aussendung, dass das Verfahren unter milden Bedingungen abläuft und eine einfache Aufreinigung des Produkts ermöglicht. Die Ausbeute konnte bereits auf 80 Prozent gesteigert werden.

 

Das Unternehmen AB&CD Innovations

AB&CD Innovations wurde 2011 gegründet und beschäftigt sich mit der Gewinnung von Chemikalien und Wertstoffen aus industriellen Reststoffen. Das Verfahren zur Erzeugung von Milchsäure aus Glycerin wurde vor kurzem zum Patent angemeldet. Nach Angaben von CEO Amitava Kundu hat das Unternehmen schon Anfragen aus der Biodiesel-Industrie bekommen und möchte schon bald Lizenzen für das Verfahren kommerziell vertreiben.

 

 

 

ACIB: Test auf Aktivität von Transaminasen entwickelt

Im Rahmen eines Forschungsprojekts arbeitet das Austrian Centre of Industrial Biotechnology (<a href=http://www.acib.at/index.php/wbindex/start>ACIB</a>) an der Herstellung von Transaminasen im großen Maßstab, um sie für industrielle Wirkstoffsynthesen einsetzen zu können. Ein neues Testverfahren zeigt nun, ob die Produktion ausreichend aktives Enzym erzeugt hat.

 

Transaminasen können Aminogruppen von einem Molekül auf ein anderes übertragen. Derartige Reaktionswege sind auch für die Herstellung pharmazeutischer Wirkstoffe von Interesse. Der Einsatz von Enzymen kann die industrielle Synthese spezifischer, effizienter und umweltschonender machen.

Gemeinsam mit einem Firmenpartner arbeitet man am österreichischen Biotechnologie-Kompetenzzentrum ACIB  daher an der großtechnischen Herstellung von Transaminasen. Dazu wird eine Hefe von Typ Pichia pastoris verwendet, um eine Transaminase aus dem Bakterium Escherichia coli zu produzieren. Um diesen biotechnologischen Produktionsweg daraufhin zu überprüfen, ob ausreichend aktive Transaminase erzeugt wurde, hat die ACIB-Forscherin Katrin Weinhandl nun einen Test entwickelt, mit dem die Aktivität des Enzyms bestimmt werden kann.

Bei dem Assay wird die Transaminase-Reaktion mit zwei weiteren Enzym-Reaktionen gekoppelt, von denen eine mithilfe der Meerrettich-Peroxidase eine grüne Farbe erzeugt, wenn die Aktivität des erzeugten Biokatalysators ausreichend ist. Die Testmethode wurde in der Fachzeitschrift Tetrahedron publiziert.