Archive - Mai 31, 2012

Tomaten-Genom sequenziert

In der <a href=http://www.nature.com/nature/current_issue.html>Ausgabe</a> der Fachzeitschrift Nature vom 31. Mai wurde die nahezu vollständige Sequenzierung des Genoms der Tomate publiziert. An das nun verfügbare Datenmaterial knüpfen sich große Hoffnungen für künftige Züchtungsaufgaben.

 

Das Projekt zur vollständigen Sequenzierung des Tomaten-Genoms wurde 2003 gestartet und konnte ab 2008 die Vorteile von „Next-Generation-Sequencing“-Technologien nutzen, um schneller große Teile der DNA zu entziffern. Mit den nun veröffentlichten Ergebnissen sind mehr als 80 Prozent des Genoms sequenziert und mehr als 90 Prozent der darin enthaltenen Gene identifiziert.

Nach Graham Seymour und Gerard Bishop, den Leitern des britischen Arms des Tomaten-Genom-Konsortiums, können die erarbeiteten Informationen für Präzisionszüchtungen nicht nur an der Tomate selbst sondern auch an anderen Nachtschattengewächsen wie Auberginen oder Paprika verwendet werden.

Die Tomate (Solanum lycopersicum) ist ein Gemüsesorte, die sich immer größerer Beliebtheit erfreut. 2010 wurden weltweit 145,8 Millionen Tonnen produziert. Mögliche Zielrichtungen ihrer Weiterentwicklung sind Sorten, die Krankheiten besser standhalten, robuster gegenüber Schadstoffen und klimatische Veränderungen sind und höhere Ausbeuten bei gutem Geschmack liefern.

 

 

 

 

 

Einzelne Goldatome an Oberfläche gefangen

<a href=http://www.iap.tuwien.ac.at/www/surface/index>Oberflächenphysiker</a> der TU Wien haben ein Verfahren entwickelt, mit dem einzelne Goldatome an einer Oberfläche aus Eisenoxid gebunden werden und so ihr  Zusammenballen zu Nanopartikeln verhindert wird. Auf diese Weise könnten Katalysatoren hergestellt werden, die effizienter sind als die gebräuchlichen.

 

Hintergrund der Arbeit, die in der Arbeitsgruppe von Ulrike Diebold am Institut für Angewandte Physik durchgeführt wurde, ist die  Vermutung, dass die katalytische Wirkung von Gold besonders hoch ist, wenn die Atome einzeln vorliegen. Die Bestätigung dieser Vermutung im Experiment war bisher aber nicht möglich.

Gareth Parkinson, der an den Forschungen federführend beteiligt war, konnte die Goldatome durch eine speziell strukturierte Eisenoxid-Oberfläche binden. Winzige Verzerrungen an der Oberfläche des Materials lassen eine Elektronen-Struktur entstehen, an die Gold-Atome an bestimmten ausgezeichneten Positionen gebunden werden können.

Möglicherweise hat das Team damit ein Modellsystem entdeckt, an dem detaillierte Untersuchungen der Katalyse durch kleine Atom-Cluster unter realen Reaktionsbedingungen durchgeführt werden können.

 

 

 

Tivantinib in klinischen Studien

Das von Arqule und Daiichi Sankyo gemeinsam entwickelte Medikament Tivantinib  wird derzeit gegen Leberkrebs (Phase II) und Lungenkrebs (Phase III) getestet.

 

Das US-Biotechnologie-Unternehmen Arqule hat sich auf die Entwicklung von niedermolekularen Krebsmedikamenten spezialisiert, die wichtige, beinahe allen Krebsarten gemeinsame biologische Prozesse adressieren. Leitprodukt ist Tivantinib, ein oral zu verabreichender selektiver Inhibitor der c-MET-Rezeptor-Tyrosinkinase, der derzeit in Phase II gegen Leberkrebs und in Phase III gegen Lungenkrebs getestet wird. Ende 2008 hat Arqule für das Präparat einen Lizenz- und Entwicklungsvertrag  mit Daiichi Sankyo unterzeichnet.

Insbesondere Leberkrebs ist eine schwierige Indikation, in der mit Ausnahme von Bayers Nexavar bisher kaum Arzneimittel zur Verfügung stehen. Bisherige Daten aus der Phase-II-Studie an Patienten, bei denen mit Nexavar kein Erfolg erzielt werden konnte, zeigen vielversprechende Ergebnisse, was das progressionsfreie Überleben betrifft. Nun gaben die beiden Unternehmen bekannt, dass die Patientenrekrutierung für die randomisierte, doppelblinde, kontrollierte Phase-III-Studie „Marquee“  für Tivantinib in Kombination mit Erlotinib in bereits früher behandelten Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastatischem nicht zu den  Plattenepithelkarzinomen zählendem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs, abgeschlossen ist.

Weltweit wurden ungefähr 1.000 Patienten von mehr als 200 Forschungsinstituten und Kliniken für die Studie rekrutiert. Der primäre Endpunkt in dieser Studie ist das Gesamtüberleben in der gesamten Intent-to-treat-Patientengruppe.