Archive - Jun 2012

June 20th

BIO 2012, Teil 3: Österreichisches Networking und die Temperatur der Biotech-Branche

Der zweite Tag der BIO war traditionellerweise von heftigem Partnering und den sogenannten  „Super Sessions“ der beiden großen Beratungsfirmen Ernst & Young und Burrill geprägt, in denen die großen Trends der Biotechnologie-Branche beleuchtet wurden. Sonja Polan von <a href=http://www.lifescienceaustria.at>Life Science Austria</a> berichtet auf www.chemiereport.at täglich von dem Großereignis der Biotech-Branche.

 

Beide Berichte malten eine eher düstere Zukunftsperspektive für Biotech-Unternehmen. Ernst & Young beleuchtete in einem „Beyond Borders“-Bericht vor allem die finanzielle Situation der Branche. Nach den Jahren der Krise sind nun die Finanzzahlen der Branche wieder auf dem davor gekannten Niveau, nach groben Einschnitten in Forschung und Entwicklung wird wieder in die Biotech-Industrie investiert. Die Konsolidierungsschritte, die aufgrund der Krise notwendig waren, werden jedoch vielfach nicht wieder rückgängig gemacht.

Immer noch schwierig ist es für Biotech Start-Ups, an Venture Capital  heranzukommen, auch die im Zuge von „Upfront Payments“ bei Zustandekommen einer Lizenzvereinbarung fließenden Summen werden kleiner. Immer öfter entsteht daher die Notwendigkeit, Projekte schon in Frühphasen aufzugeben, um nicht zu einem späteren Zeitpunkt eine viel teurere Niederlage hinnehmen zu müssen.

 

Große Herausforderungen für Big Pharma

Die großen Pharma-Unternehmen stehen aufgrund der vielen auslaufenden Blockbuster-Patente in den nächsten Jahren vor großen Herausforderungen. Die Ernst & Young-Experten stellten in Frage, ob man das derzeitige Innovationssystem mit so teuren wie langwierigen Entwicklungsphasen in Zukunft wird halten können.

Steve Burrill begann seine schon berühmt-berüchtigte Präsentation mit den Worten „It's tough“. Es sei schwer, an Kapital zu kommen und Produkte auf den Markt zu bringen, für die man auch bezahlt werde. Neben der finanziellen Lage analysiert der Burrill-Bericht auch das sogenannte "Ökosystem" der Biotech-Szene. Burrill sieht zusätzliche Herausforderungen für die Industrie durch staatliche Einsparungen im Gesundheitsbereich, aber auch durch teure neue Technologie, die noch keine Einsparungen bringen.

Auch Burrill sieht das Auslaufen der Patente von Big Pharma, erkennt darin jedoch auch Chancen – für die Pharmafirmen, notwendige Veränderungen anzugehen, für Biotech-Unternehmen, die die Möglichkeit bekommen, die Forschungspipeline der Industrie zu erweitern.

 

 

Österreicher laden zu Networking-Empfang

Aus österreichischer Sicht war klarerweise der Networking-Empfang „The Sound of Austrian Science“ das Highlight der diesjährigen BIO. Life Science Austria lud zu österreichischem Wein und süßen Spezialitäten in den eleganten MIT Faculty Club. An die 100 Gäste lauschten den Erfahrungen der beiden erfolgreichen Biotech-Entrepreneure Hans Loibner (Apeiron Biologics) und Tillman Gerngross (Adimab) und konnten so mehr über die unterschiedlichen Herausforderungen der Biotech-Firmengründung auf beiden Seiten des Atlantiks erfahren. Nach dem offiziellen Programm tauschten sich die Teilnehmer (sowohl die österreichischen Firmen, die an der BIO teilnehmen, als auch internationale Geschäftspartner) in entspannter Atmosphäre aus und ließen den Abend ausklingen.

 

June 19th

BIO 2012, Teil 2: Österreicher beim Partnering und Networking

Nach dem ersten Tag der <a href=http://convention.bio.org>2012 BIO International Convention</a> kann eine erste Rückschau vorgenommen werden. Sonja Polan von <a href=http://www.lifescienceaustria.at>Life Science Austria</a> berichtet auf www.chemiereport.at täglich von dem Großereignis der Biotech-Branche.

 

Während die Ausstellung am Montag erst um 12 Uhr zugänglich war, konnten die rund 15.000 Besucher schon ab 8 Uhr 30 den Kongress und das Business Partnering besuchen. Der Österreich-Stand, der auch in diesem Jahr von der Außenwirtschaft Österreich (AWO) organisiert wird, erntete von allen österreichischen Ausstellern und vorbeigehenden Besuchern gute Kritiken.

Erstmals konnte dabei das neue Konzept des „Exhibition Booth Partnering“ – auch One-on-One-Meetings finden heuer an den jeweiligen Messeständen statt – in die Praxis umgesetzt werden. Das Fazit von Bernhard Fischer, CEO des Wiener Start-up-Unternehmens Apeptico: „Das neue Partnering-System hat nach Anlaufschwierigkeiten gut funktioniert. Die Meetings waren durchwegs informativ und es kam zu einem guten Erfahrungsaustausch.“ Auch für Life Science Austria bot dieser erste Tag viele gute Gespräche.

 

Der Abend gehört den Empfängen

Der erste Tag des Events ist mit zwei Networking Receptions ausgeklungen. Die offizielle, wieder von BIO Georgia gesponserte Welcome Reception fand im Seaport World Trade Center statt und bot tolle Ausblicke über den Bostoner Hafen. Die Region Berlin-Brandenburg veranstaltete ihre traditionelle Veranstaltung in Kooperation mit Bayer.

 

 

June 18th

BIO 2012, Teil 1: Neues Konzept stellt sich Bewährungsprobe

Am Montag, den 18.06.2012, ging in Boston mit der <a href=http://convention.bio.org>BIO International Convention 2012</a> der wichtigste Treffpunkt der globalen Biotech-Industrie in die nächste Runde. Sonja Polan von <a href=http://www.lifescienceaustria.at>Life Science Austria</a> wird auf www.chemiereport.at täglich von dem Großereignis berichten.

 

Zur BIO International Convention, die an wechselnden Orten in den USA stattfindet, pilgert Jahr für Jahr ein Tross von beinahe 15.000 Biotech-Spezialisten. Die Bandbreite reicht dabei von Big Pharma über Biotech-Start-Ups und Venture-Capital-Firmen bis hin zu Service-Providern und von roter über grüne und weiße bis zu blauer Biotechnologie. Alle wichtigen Namen in der Branche sind hier zu treffen.

An drei überaus dichten Tagen werden die Key-Player der Biotech-Industrie bei einem hochkarätigen Fachkongress, einer Industrieausstellung und im Rahmen von One-on-one-Meetings zusammenkommen, um die Temperatur der Branche für das nächste Jahr zu messen und zu versuchen, den einen oder anderen "Big Deal“ abzuschließen.

 

Partnering an den Ausstellungsständen

Die BIO 2012 bringt dabei viele Neuigkeiten mit sich. Da die Veranstalter das Hauptaugenmerk auf die Ausstellung legen wollen, werden im neuen BIO-Konzept die Partnering-Meetings in erster Linie direkt an den Ausstellungsständen stattfinden: eine zusätzliche Herausforderung an die Architekten und Organisatoren der Stände. Es bleibt abzuwarten, ob sich das neue Konzept, das in diesem Jahr zum ersten Mal umgesetzt wird, bewähren wird.

Die BIO 2012 International findet in Boston statt. Im Gegensatz zum vergangenen Jahr, wo durch den Austragungsort Washington der Fokus stark auf der Politik lag, wird in Boston vermehrt das Biotech-Business im Vordergrund stehen. Die Gastorganisation hat sich zudem mächtig ins Zeug gelegt, um den Besuchern ein fulminantes Programm zu bieten. Für früh Angereiste bot sich bereits am Sonntagabend die Möglichkeit eines ersten Kennenlernens bei einer Networking-Veranstaltung im New England Aquarium mit anschließender Tour des Aquariums.

 

Life Science Austria berichtet täglich

Es verspricht eine spannende BIO zu werden, natürlich auch für die österreichischen Teilnehmer. Auch dieses Jahr wird Österreich mit einer großen Delegation von 25 Firmen und Forschungsorganisationen dabei sein – Sonja Polan wird aus der Sicht von Life Science Austria täglich über diesen Industrieevent berichten.

 

 

 

 

June 16th

ECHA weist Vorschlag zur weiteren Beschränkung von Phthalaten zurück

Das <a href=http://echa.europa.eu/web/guest/about-us/who-we-are/committee-for-risk-assessment>„Commitee for Risk Assessment“</a> (RAC) der europäischen Chemikalienbehörde ECHA hat einen Vorschlag der dänischen Behörden zurückgewiesen, die Exposition von Menschen gegenüber den Phthalate DEHP, DBP, BBP und DIBP in Gebrauchsartikeln weiter zu beschränken. Das Gremium hält die Maßnahme für nicht gerechtfertigt.

 

Das RAC hat die Aufgabe, die Meinungsbildung der ECHA im Hinblick auf die Risiken, die von chemischen Verbindungen auf Menschen und Umwelt ausgehen, vorzubereiten. Dem Komitee gehören derzeit 41 Experten aus verschiedenen EU-Ländern an, die nun Konsens darüber erzielten, das Ansinnen der dänischen Behörden als „nicht gerechtfertigt innerhalb von REACH“ zurückzuweisen.

Den verfügbaren Daten seien keine Hinweise auf das Risiko einer kombinierten Exposition gegenüber den vier Phthalen zu entnehmen, hieß es in einer Aussendung der ECHA. Das RAC kam zu der Ansicht, dass die existierenden regulatorischen Maßnahmen ausreichen würden, um die Exposition weiter zu reduzieren.

Das wird auch vom Komitee für sozio-ökonomische Analysen (SEAC) der ECHA bestätigt, die eine kontinuierliche Abnahme der Verwendung der Phthalate über die letzten zehn Jahre hinweg beobachtet. Eine Fortsetzung und mögliche Verstärkung dieses Trends aufgrund der Zulassungsanforderungen nach REACH wird erwartet.

 

 

 

Pollenallergie: Impfung überzeugt in Studie

Das Wiener Biotechnologie-Unternehmen <a href=http://www.biomay.com>Biomay</a> hat Ergebnisse einer klinischen Studie der Phase IIa für einen Impfstoff gegen Gräserpollen-Allergie präsentiert. Dabei zeigte sich eine signifikante Reduktion der nasalen Symptome.

 

Das Immunsystem darauf zu trainieren, auf ein Allergen nicht mehr durch jene überschießende Weise zu reagieren, die für Allergiker typisch ist, ist nicht neu. Unter dem Begriff „Hyposensibilisierung“ ist eine therapeutische Strategie bekannt geworden, die mithilfe eines wiederholten, aber kontrollierten Kontakts mit dem Allergen die bestehende Überempfindlichkeit abbauen will.

Eines der Hauptrisiken dieses Ansatzes liegt aber genau in seinem Wirkmechanismus: Jeder Kontakt mit dem Allergen kann zu starken Reaktionen des Immunsystems eines Allergikers führen. Die von Biomay entwickelte „Peptid-Carrier-Technologie“ versucht dieses Problem zu umgehen, indem für die Impfung Peptide herangezogen werden, die von Allergenen abgeleitet sind, aber keine Reaktion durch Immunglobuline der Klasse E (IgE, jene Klasse, die Allergien vermittelt) auslösen – und diese Peptide an ein immunogenes Trägerprotien gebunden werden.

 

„Proof of Concept“ erbracht

Auf der Basis dieser Technologie, die gemeinsam mit Rudolf Valenta vom CD-Labor für Allergieforschung an der Med-Uni-Wien entwickelt wurde, entstand auch jener Impfstoff BM32, der nun in Phase IIb an 70 Gräserpollen-Allergikern getestet wurde. Dabei zeigte sich, dass die nasalen Allergie-Symptome sowie die Hautreaktivität gegenüber Gräserpollen-Extrakten in Haut-Prick-Tests signifikant reduziert werden konnten. Mittlerweile wurde für BM32 eine Phase IIb-Studie initiiert, bei der die Wirkung des Impfstoffs an 180 Patienten während zweier Pollen-Saisonen getestet werden soll. Ergebnisse der Studie werden für Ende 2014 erwartet.

 

 

 

June 15th

ACR zieht Bilanz über 2011

Das Netzwerk <a href=http://www.acr.at>Austrian Cooperative Research</a> (ACR), in dem 17 außeruniversitäre Forschungseinrichtungen zusammengeschlossen sind, hat seinen Jahresbericht 2011 präsentiert. Mit insgesamt 602 Mitarbeitern konnten im vergangenen Jahr 25.660 Aufträge bearbeitet und ein Umsatz von 52,9 Millionen Euro erwirtschaftet werden.

 

88 Prozent davon stammen aus Einnahmen für Leistungen, die direkt an Unternehmen – vor allem an 8.116 Kunden aus dem Bereich mittlerer und kleinerer Unternehmungen – erbracht wurden. Im Jahr 2011 wurden mit dem Austria Solar Innovation Center (ASiC) und Güssing Energy Technologies (GET) zwei neue Institutionen in das Netzwerk aufgenommen, die Kompetenz auf den Gebieten Sonnenenergie, Biomasse, thermische Speichertechnik und innovative Haustechnik-Konzepte einbringen werden.  Darüber hinaus wurde die Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedern intensiviert, 2012 soll auch die gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsstrategie weiter ausgebaut werden.

Neben den direkt erbrachten Leistungen beziffert ACR-Geschäftsführer Johann Jäger jene Transferleitungen der Institute, die über unverrechenbare Schulungen, Branchenveranstaltungen, Publikationen, Normensitzungen oder Erstberatungen an die Wirtschaft geflossen sind, mit 3,25 Millionen Euro. Mit dem Wirtschaftsministerium als Hauptfördergeber wurde 2011 zum ersten Mal ein Vier-Jahres-Vertrag erarbeitet.

 

 

 

 

 

Seibersdorfer Experten helfen bei Olympischer Doping-Kontrolle

Zu den Doping-Analysen der Olympischen und der drei Wochen später stattfindenden Paralympischen Spielen in London werden auch drei Experten des <a href=http://www.seibersdorf-laboratories.at/produkte-services/chemical-analytics/dopingkontroll-analytik/anti-doping.html>Österreichischen Doping-Kontrolllabors</a> in Seibersdorf beigezogen.

 

Die Seiberdsorf Labor GmbH hat das österreichweit einzige Kontrolllabor aufgebaut, das von der „World Anti-Doping Agency“ akkreditiert ist. In den vergangenen Jahren hat man sich dabei eine international sichtbare Position in der Doping-Analyse erarbeitet. Dies wird nun auch durch eine Einladung bestätigt, die von den ab 27. Juli in London stattfindenden Olympischen Sommerspielen ausgesprochen wurde. Mehr als 6.250 Proben werden während der Bewerbe zu untersuchen sein, mehr als je zuvor bei Olympischen Spielen.

Die bei der Olympiade vom Pharmakonzern Glaxo Smith Kline zur Verfügung gestellte Laborinfrastruktur spielt dabei alle Stückerl: Auf der Größe von sieben Tennisfeldern wird unter der Leitung von David Cowan vom Drug Control Centre des King´s College London 24 Stunden am Tag Analysebetrieb herrschen.

 

 

 

 

June 13th

Wittgenstein-Preise an Sariciftci und Henzinger

Der Physikochemiker Niyazi Serdar Sariciftci und der Computerwissenschaftler Thomas Henzinger sind die Wittgenstein-Preisträger 2012. Ihnen stehen in den kommenden fünf Jahren 1,5 Millionen Euro für ihre Forschung zur Verfügung.

 

Sariciftci wurde 1961 in der Türkei geboren und ist seit 1996 ordentlicher Professor für Physikalische Chemie an der Johannes-Kepler-Universität Linz. Im Zentrum seiner Forschungsarbeit stehen Solarzellen auf der Basis organischer Halbleiter. So gelang ihm die Entdeckung lichtinduzierter Elektronenübergänge in p-konjugierten halbleitenden Polymeren und Fullerenen. Sariciftci war auch der erste, der sogenannte „Bulk Heterojunction“-Solarzellen beschrieben hat, die aus einer Mischung von organischen Donatoren und Akzeptoren bestehen.

Aktuell arbeitet Sariciftci, der 1989 an der Universität Wien in Physik promovierte, gemeinsam mit seinem Team an neuen Architekturen für organische Solarzellen auf der Basis bio-abbaubarer Materialien. Das Geld des Wittgenstein-Preises soll aber insbesondere in ein vor kurzem neu eröffnetes Forschungsfeld fließen: Mithilfe von Methoden der chemischen Energieumwandlung soll Solarenergie gespeichert und dabei Kohlendioxid in Kohlenwasserstoffe umgewandelt werden.

Der Informatiker Thomas Henzinger, der nach einer Karriere an der an der Universität of California in Berkeley sowie am EPFL in Lausanne heute Präsident des IST Austria in Klosterneuburg ist, beschäftigt sich mit Methoden,  mit denen sich die Zuverlässigkeit von Software verbessern lässt.

 

Sieben Wissenschaftler in Start-Programm aufgenommen

Neben dem Wittgenstein-Preis wurden sieben Nachwuchsforscher in das Start-Programm des Forschungsfonds FWF aufgenommen, die mit finanzieller Absicherung für sechs Jahre  (pro Start-Projekt werden bis zu 1,2 Millionen Euro ausgezahlt) ihre eigene Forschungsgruppe aufbauen können. Unter den prämierten Wissenschaftlern sind Kaan Boztug vom Center for Molecular Medicine (CeMM), der sich mit integrativer Genetik kongenitaler Defekte beschäftigt, Alexander Dammermann von den Max Perutz Laboratories, der Struktur und Funktionen von Zentriolen erforscht und Jürgen Hauser von der Fakultät für Physik der Uni Wien, dessen Forschungsgebiet die zweidimensionale Laserspektroskopie von natürlichen Lichtsammelkomplexen ist.

 

 

 

 

June 12th

Lope-C: Marktplatz einer entstehenden Branche

Von 19. bis 21. Juni findet auf dem Gelände der Messe München die <a href=http://www.lope-c.com> „Lope-C“</a>, eine Kombination aus Konferenz und Ausstellung zum Thema organische und gedruckte Elektronik statt. Im Mittelpunkt werden insbesondere jene Anwendungen stehen, die bereits auf dem Markt verfügbar sind.

 

Leitende Polymere, flexible elektronische Baugruppen, gedruckte Schaltungen – das ist die Welt der organischen Elektronik. Vom Dasein als akademische beforschte Nischentechnologie hat sich das Fachgebiet schon seit geraumer Zeit emanzipiert, auch wenn nicht alle Ideen so schnell in markttaugliche Produkte überführt werden konnten, wie zuweilen erwartet.

Zahlreiche neue Applikationen organischer Elektronik werden auf dem Lope-C-Messestand der Organic Electronics Association (OE-A) vorgeführt. Die Exponate sind die Frucht eines vom Herstellerverband veranstalteten Demonstrator-Wettbewerbs und sollen die Innovationskraft der im Entstehen begriffenen Branche aufzeigen. Unter den gezeigten Anwendungen sind beispielsweise interaktive Werbeplakate, Fahrzeugumfelderkennung für Kraftfahrzeuge, elektronische Notiztafeln oder Biosensoren.

 

Information für Techniker, Geschäftsleute und Investoren

Unter den Ausstellern finden sich Materialanbieter ebenso wie Spezialisten für Fertigungsprozesse, Hersteller von Geräten gleichermaßen wie Anbieter von Test-Systemen und Dienstleistungen. Erstmals werden im Rahmen eines „Demo-Centers“ Produktionsprozessse an Ort und Stelle vorgeführt. Der Konferenzteil gliedert sich in einen Business-, einen Technik- und einen Wissenschaftszweig und wird für potentielle Investoren auch Marktpotenziale und Geschäftsmodelle beleuchten.

 

 

 

 

 

June 11th

Neue Behandlungsoptionen bei Psoriasis

Im Rahmen der Österreichischen Ärztetage, die von 3. bis 9. Juni im italienischen Grado stattfanden, wurden die aktuellen Behandlungsoptionen bei Psoriasis (Schuppenflechte) beleuchtet. Die Krankheit gilt war nach wie vor als unheilbar, kann aber immer besser unter Kontrolle gebracht werden.

 

Christiane Hafner vom LKH St. Pölten beleuchtete im Rahmen der Veranstaltung die Symptomatik der Psoriasis: Bei 75 Prozent der Betroffenen kommt es zur Ausbildung von Schuppen-Plaques an der Oberhaut, wobei die Ellbogen, die Knie und die Kopfhaut am häufigsten betroffen sind. Bei rund 25 Prozent der Patienten treten moderate bis schwere Hautveränderungen auf, rund 20 Prozent davon leiden an psoriatrische Arthropathie (sogenanntes „Gelenksrheuma“). Heute seien bereits mehr als ein Dutzend Gen-Loci bekannt, an denen Mutationen zum Auftreten der Schuppenflechte beitragen dürften, so Hafner, als Auslöser kämen beispielsweise Streptokokken-Infektionen in Frage.

Vorübergehend wird Psoriais heute häufig erfolgreich mit Cortison, auch in Kombination mit Acetylsalicylsäure, behandelt. Die vom Wiener Dermatologen Klaus Wolff mitentwickelte PUVA-Therapie (Bestrahlung mit UVA-Strahlen, kombiniert Psoralen als Lichtverstärker) wird nach Einschätzung von Hafner wegen des erhöhten Risikos von Karzinomen der Haut bei höheren UVA-Gesamtdosen immer weniger angewandt. Erfolgreich werden dagegen Fumarsäureester-Präparate, Methotrexat und in bestimmten Fällen hoch dosiertes Cyclosporin A angewendet.

 

Erfolge mit monoklonalen Antikörpern

Anfängliche Bedenken gegen den Einsatz von Biopharmaka bei schwereren Fällen von Psoriasis haben sich nicht bewahrheitet. Die monoklonalen Antikörper Infliximab und Adalimumab sowie das Fusionsprotein Etanercept greifen den Tumor-Nekrose-Faktor alpha an, Ustekinumab wirkt gegen Interleukin-12 und Interleukin-23.

 

 

 

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