Archive - Jun 1, 2016

Kremsmüller: Großreparatur beim Turnaround

Zum erfolgreichen Turnaround in der Raffinerie Schwechat trug auch das oberösterreichische Familienunternehmen Kremsmüller bei. Zusätzlich zu den beauftragten Tätigkeiten ergab sich eine unvorhergesehene Herausforderung: Vier Rohrplatten in einem Prozessofen, einem der Kernstücke der Rohöldestillationsanlage, waren irreparabel beschädigt und mussten ersetzt werden. Kremsmüller gelang es, diese Großreparatur innerhalb von 19 Tagen abzuschließen - zwei Tage vor dem zugesagten Termin. Möglich machte dies nicht zuletzt die gute Vernetzung mit Lieferanten und Kunden. Es galt, kurzfristig einen speziell auf das Material der Platten abgestimmten Schweißzusatz zu beschaffen, der zunächst in ganz Europa nicht verfügbar zu sein schien. Darüber hinaus wurde ein Glühofen benötigt, der erstens die erforderliche Größe für die verschweißten Rohrplatten aufwies und zweitens genau auf 960 Grad wärmebehandeln konnte. „Mit einem ausgeklügelten Fertigungs- und Logistikkonzept wurden zum einen wertvolle Stunden bei der Reparatur eingespart. Zum anderen war es nur so möglich, parallel dazu innerhalb von 23 Tagen rund 900 Sicherheitsventile zu warten und servicieren“, erläutert Projektleiter Thomas Buchta.

Das Familienunternehmen Kremsmüller wurde 1961 gegründet und beschäftigt weltweit rund 2.300 Mitarbeiter. Das Portfolio erstreckt sich vom Behälter- und Apparatebau, über Rohrleitungsbau und Elektro-, Mess- und Regeltechnik bis hin zu Industriedienstleistungen. Bereits seit Gründung des Traditionsbetriebs zählt die Petrochemie zu einer der wichtigsten Zielbranchen von Kremsmüller.

Neue Geschäftsführung bei Helios

Helios, slowenischer Lackkonzern mit österreichischem Eigentümer, hat eine neue Geschäftsführung. Hubert Culik und David Kubala übernehmen die Leitung der Gruppe und wollen den Fokus auf Innovation und Ausbau der internationalen Geschäftsbeziehungen legen.

Der Lackhersteller mit Sitz in Domžale nahe Ljubljana und Produktionsstandorten in mehreren europäischen Ländern, war 2014 mehrheitlich von der österreichischen Ring International Holding übernommen worden, die auch Eigentümer der Rembrandtin Lackgruppe ist. Seither hat man die Integration der beiden Unternehmen sowie die Optimierung von Prozessen und Service vorangetrieben. 2015 erwirtschaftete die Helios-Gruppe einen Umsatz von rund 400 Millionen Euro und gehört damit zu den Top 10 der europäischen Lackunternehmen.

Nun soll mit einen neuen Management-Team die nächste Entwicklungsphase eingeleitet werden, in der man Wachstum und technologische Weiterentwicklung anstrebt. Hubert Culik war schon bisher als Geschäftsführer von Rembrandtin und CTO der Helios-Gruppe federführend an der Integration in die Ring-Holding beteiligt. Seit vergangenem Jahr ist er zudem Obmann des Fachverbands der chemischen Industrie in Österreich. Kubala ist seit 2008 bei der Ring Holding und war seit 2014 Finanzvorstand der Helios-Gruppe.

 

 

 

Antikörper zur Brustkrebs-Prävention

Genetisch bedingter Brustkrebs kann durch die Blockade eines Knochengens weitgehend verhindert werden. Somit könnte ein bereits auf dem Markt befindliches Medikament zur Prävention gegen die Krankheit eingesetzt werden. Das entdeckte Verena Sigl vom Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA) in Wien. Vor mittlerweile sechs Jahren hatte eine Forschungsgruppe um IMBA-Direktor Josef Penninger herausgefunden, dass Sexualhormone Brustkrebs auslösen können. Dies erfolgt mittels zweier Proteine des Knochenstoffwechsels, die als RANK und RANKL bezeichnet werden. Bei Versuchen an Mäusen erkannte Sigl, dass RANKL auch entscheidend für das Entstehen von erblichem Brustkrebs ist, der durch eine Mutation des Gens BRCA1 ausgelöst wird. Um zu überprüfen, ob dies auch bei Menschen der Fall ist, führten Wissenschaftler des IMBA gemeinsam Kollegen der Medizinischen Universität Wien (MedUni Wien) sowie aus Toronto (Kanada) Versuche an menschlichen Zellkulturen durch. Sie wiesen nach, dass die Brustgewebezellen weniger stark wuchsen, wenn RANK blockiert wurde.

 

Wichtig ist dies, weil auf dem Arzneimittelmarkt bereits der Antikörper Denosumab erhältlich ist. Dieser hemmt die Aktionsfähigkeit von RANKL, hat nur geringe Nebenwirkungen und könnte damit zur Prävention gegen genetisch bedingten Brustkrebs eingesetzt werden. Laut IMBA-Chef Penninger wären nun diesbezügliche klinische Studien sinnvoll. Diese könnten ihm zufolge rasch beginnen.

 

Brustkrebs ist mit einem Anteil von rund 30 Prozent an allen Krebsfällen die häufigste Art von Krebs bei Frauen. Laut Statistik Austria sind in Österreich derzeit insgesamt etwa 67.000 Frauen daran erkrankt. Die Zahl der Neuerkrankungen belief sich 2012 auf 5.521 Frauen, die Zahl der Todesfälle auf 1.528.