REHAU: EU-Kommission prüft Beihilfe
13.06.16
von
Klaus Fischer
Die EU-Kommission prüft eine Beihilfe Deutschlands von vier Millionen Euro an den Schweizer Polymerverarbeiter REHAU. Erstmals erfolgt dies nach den neuen Leitlinien bezüglich regionaler Beihilfen. Diesen zufolge sind solche nur zulässig, wenn „die geförderten Produktionsverfahren eine echte Innovation darstellen“, teilte die Kommission mit. Sie stellt in Frage, ob dies bei der deutschen Förderung der Fall ist.
Wie die Kommission erläuterte, will REHAU eine veraltete Lackieranlage in Viechtach in Bayern ersetzen und dafür 50 Millionen Euro investieren. Die neue Anlage soll die doppelte Kapazität der bestehenden aufweisen. Die EU-Kommission hat nun Bedenken, „ob das geplante Produktionsverfahren innovativ genug ist, um als Innovation im Sinne der Regionalbeihilfeleitlinien zu gelten“. Ferner vermutet sie, die Investition würde wohl auch ohne Beihilfe durchgeführt, „und hegt Zweifel am Beitrag der Beihilfe zur regionalen Entwicklung“. Ihre Bedenken wird die Kommission nun „eingehend“ prüfen.
Seitens REHAU liegt bis dato keine Stellungnahme zu der Causa vor.
Seibersdorf Laboratories testet Elektronik-Komponenten
Das Dienstleistungsunternehmen <a href=https://www.seibersdorf-laboratories.at target=“_blank“>Seibersdorf Laboratories</a> hat eine neue Einrichtung für Tests von elektronischen Bauteilen auf Effekte ionisierender Strahlung eröffnet. Derartige Untersuchen werden für den Einsatz in Luft- und Raumfahrt verlangt.
Elektronische Baugruppen, die in Flugzeugen oder Satelliten eingesetzt werden, sind meist einem erhöhten Maß an ionisierender Strahlung ausgesetzt, durch die die Funktion der Vorrichtungen empfindlich gestört werden kann. Sie werden daher speziellen Design- und Fertigungsprozeduren unterworfen, die das Ziel haben, den Effekt derartiger Einflüsse möglichst gering zu halten (sogenanntes „Radiation Hardening“). Internationale Organisationen wie die European Cooperation on Space Standardization (ECSS) schreiben verschiedene Testverfahren vor, um den Erfolg der Bemühungen zu überprüfen („Radiation Hardness Assurance“).
Eines dieser Testverfahren ist die sogenannte „Enhanced Low Dose Rate Sensitivity“ (ELDRS). Dabei wird der Effekt niedriger Strahlungsdosen über lange Zeitperioden untersucht – eine Szenario, das den Einsatzbedingungen im Weltall nachempfunden ist. Auf derartige Tests hat man sich bei Seibersdorf Laboratories spezialisiert und dafür nun ein neues TEC-Labor („Testing of
Electronic Components“) mit einer 74-Terabecquerel-Kobalt-60-Quelle aufgebaut. Störeffekte, die durch ionisierende Strahlung hervorgerufen werden können, werden parallel dazu mithilfe von Monte-Carlo-Simulationen modelliert und die Ergebnisse mit den Messungen verglichen.