Archive - Apr 2007

April 25th

Wietersdorfer investiert 200 Mio € in neue Märkte

Die <a href=http://www.wup.at>Wietersdorfer Gruppe</a>, die in den Bereichen Zement, Kalk, Baustoffe und Rohre tätig ist, konnte ihren Umsatz 2006 um 12 % auf 650 Mio € steigern. Erreicht wurde das vor allem durch Expansion und Zukäufe. Bis 2009 will die Gruppe nun - Cash-Flow-finanziert - im In- und Ausland insgesamt 200 Mio € investieren. <% image name="Bau" %><p> Die erheblichen Investitionen verfolgen in erster Linie das Ziel, die Präsenz auf den bestehenden Märkten zu verstärken und neue zu erschließen. Daneben wird aber auch die technologische Kompetenz ausgebaut. In Österreich wurde zuletzt die Modernisierung des Zementwerks in Wietersdorf/Kärnten abgeschlossen. Nun startet auch die Modernisierung des Kalkwerks in Peggau/Steiermark. Auch hier soll durch den Einsatz von Sekundärbrennstoffen die Energieeffizienz deutlich erhöht werden. In den Ländern des erweiterten Heimmarktes werden zudem mehrere Fertigmörtelanlagen errichtet. Auch die Marktposition der Rohr-Sparte - sie umfasst die oberösterreichische Poloplast und die Kärntner Hobas - soll durch Investitionen gestärkt werden. Wietersdorfer investiert 200 Mio € in neue Märkte

2006: Österreichs Chemie-Industrie legt die Latte höher

Auf ein Rekordjahr 2006 blickt die chemische Industrie Österreichs. Mit einem Plus von 12,7 % stieg der Produktionswert der Branche auf 12,8 Mrd €, die Exporte kletterten um 13,6 % auf 14,4 Mrd €. Zudem konnten mehr als 1.500 neue Arbeitsplätze geschaffen werden, ein Plus von 3,8 %. 2006: Österreichs Chemie-Industrie legt die Latte höher <% image name="Reagenzglaeser2" %><p> <small> Fachverbands-Chef Peter Untersperger: „Das sehr gute Ergebnis zeigt, dass die Unternehmen der chemischen Industrie ihre Hausaufgaben gemacht haben." </small> Für Peter Untersperger, den Obmann des Fachverbands der Chemischen Industrie Österreichs (<a href=http://http://www.fcio.at>FCIO</a>), ist dieser Erfolg der richtige Zeitpunkt, aktiv Weichen für eine nachhaltig erfolgreiche Zukunft zu stellen: „Nicht alle Jahre werden so gut werden wie 2006. Deswegen müssen wir für den Standort Österreich stärker langfristig denken. Vor allem Klimaschutz und Arbeitsflexibilisierung sehen wir als Schlüsselbereiche. Dafür suchen wir den gemeinsamen Schulterschluss mit Politik und den Gewerkschaften.“ <b>Exporte als Wachstumsmotor.</b> Beinahe alle Sparten der chemischen Industrie präsentierten sich 2006 im Plus, besonders die Bereiche Pharma und Kunststoff sorgten für gute Wachstumsraten. Zu den größten Treibern gehörte jedoch der Export. Vor allem das Geschäft mit dem Hauptmarkt Deutschland, der ein Viertel aller österreichischen Produkte abnimmt, zog mit einem Plus von rund 12 % spürbar an. Dabei werde der globale Aspekt für Österreichs Unternehmen immer bedeutender. Deutlich werde dies an den Investitionen: Hier gehe die Schere zwischen Inlandsinvestitionen und jenen in den neuen Wachstumsmärkten im Ausland immer weiter auseinander. „Um Österreich für die Chemie-Industrie im globalen Kontext attraktiv zu halten, müsse besonders bei den Umweltregelungen deutlich mehr auf die Rahmenbedingungen geachtet werden. Ich habe manchmal den Eindruck, dass die Diskussionen um Kyoto, CO<small>2</small>-Emissionen und Klimaschutz primär auf dem Rücken der Industrie ausgetragen werden“, so Untersperger. Eine weitere Verschärfung bei den Emissionsreduktionen bzw. eine erneute Anhebung der Ziele würde nur zu einem Abfluss von Geldern aus Österreich ohne Nutzen für die Umwelt führen. „Es muss eine <u>Balance zwischen Wirtschaftlichkeit und Umweltschutz</u> gefunden werden“, so Untersperger. Manche Umweltziele seien einfach unrealistisch und überzogen, etwa der Ausbau der Erneuerbaren in Österreich von 20 auf 45 %. Denn der einzige Weg, das ambitionierte Ziel zu erreichen, läge in einer Erhöhung der Ökostromförderung. Und das würde bedeuten: „Mehrbelastungen für die chemische Industrie um das 16fache, von 25 auf 400 Mio €, wären die Folge.“ Auf eine langfristige Sichtweise pocht Untersperger auch in Sachen Kollektivvertrag. Gerade der Faktor Mensch werde für Österreich in Zukunft entscheidend. „Bei Arbeits- und Produktionskosten können wir mit den Billiglohnländern nicht konkurrieren. Daher muss in Österreich auf Innovation, Qualität und Spezialisierung gesetzt werden – und dies geht nur über gut ausgebildetes und hoch qualifiziertes Personal“, so Untersperger. Flexibilität ist dabei ein bedeutender Wert, der in den Diskussionen um Arbeitszeitmodelle und Entgeltfindung stärker berücksichtigt werden sollte. Vor allem sei es wichtig, bei diesem Thema auf Unternehmensebene mehr Gestaltungsfreiräume zu geben. Für die KV-Verhandlungen 2008 wurde mit den Gewerkschaften die 2006 gestartete Arbeitsgruppe zum Thema Arbeitszeitflexibilisierung und anderen rahmenrechtlichen Punkten erneuert.

April 24th

Österreich: Handschlag auf Superethanol (E85)

Lebensministerium, <a href=http://www.omv.com>OMV</a>, <a href=http://www.agrana.com>Agrana</a>, Landwirtschaftskammer Österreich, die Vereinigung der österreichischen Rübenbauern sowie Ford, Volvo und General Motors haben in Österreich ein 5 Punkte-Aktionsprogramm zur Forcierung von Bioethanol als E85-Kraftstoff im Verkehrssektor unterzeichnet. Österreich: Handschlag auf Superethanol (E85) <% image name="Marihart_Ruttenstorfer_Proell" %><p> <small> Agrana-Chef Johann Marihart, OMV-Boss Wolfgang Ruttenstorfer und Umweltminister Josef Pröll zeigen den E85-Einsatz vor. </small> Schon seit 1. Oktober 2005 müssen in Österreich 2,5 % der in Verkehr gebrachten Otto- und Dieselkraftstoffe durch Biokraftstoffe energetisch substituiert werden. Ab 1. Oktober 2007 beträgt die verpflichtende Substitution 4,3 %, mit 1. Oktober 2008 wird sich dieser Wert auf 5,75 % erhöhen. Damit setzt Österreich die EU-Biokraftstoffrichtlinie bereits zwei Jahre früher als vorgegeben um. Im Regierungsprogramm wurde als ambitioniertes Ziel ein Anteil von Biokraftstoffen von 10 % bis 2010 und von 20 % bis 2020 festgelegt. Wichtigste Substitutionsmaßnahmen sind die Beimischung von <b>Biodiesel</b> zu fossilem Diesel seit 1. Oktober 2005 und ab 1. Oktober 2007 die Beimischung von <b>Bioethanol</b> zu Benzin. Biodiesel und Bioethanol haben den Vorteil, dass bestehende Motoren bis zu einem Beimischungsgrad von 5 % technisch nicht verändert werden müssen. Für Benzinmotoren gilt: Bei einem Ethanolanteil von 85 % wir der größte derzeit technisch mögliche Umweltnutzen erreicht. Für die Verwendung von <u>Superethanol (E85)</u> bedarf es allerdings spezieller Adaptierungen am Kraftstoffsystem des Fahrzeugs. Flex-Fuel-Cars können sowohl mit herkömmlichem Benzin als auch mit einem Bioethanolanteil von bis zu 85 % betrieben werden. Die neue Partnerschaft soll eine möglichst rasche Einführung dieses E85-Angebots ermöglichen. Sowohl OMV als auch Raiffeisen - über die Tochterfirma Genol - wollen ein entsprechendes Tankstellennetz aufbauen. <small> <b>Ford</b> wird ab dem Frühjahr 2008 - neben den bereits erhältlichen Flexifuel-Varianten des Ford Focus und des Ford C-MAX - die Modelle Galaxy, S-MAX und den neuen Mondeo mit diesem alternativen Antrieb verfügbar machen. <b>GM</b> wird ab Herbst - neben den bereits verfügbaren - sämtliche Saab-Modelle als "BioPower-Modelle" für den Betrieb mit E85 anbieten. <b>Volvo</b> bietet das Kompaktmodell Volvo C30 1.8F, die Limousine Volvo S40 1.8F und den sportlichen Kombi Volvo V50 1.8F. Die Fahrzeuge kommen im Sommer mit der Einführung des Volvo Modelljahrgangs 2008 auf den österreichischen Markt, können aber schon jetzt bei den österreichischen Volvo-Partnern bestellt werden. Weitere Modelle mit der FlexiFuel-Technologie befinden sich derzeit in Planung. </small>

Resistenzgene für gesunde Lupinen

Die Blaue Süßlupine könnte als Eiweißpflanze für die Landwirtschaft die Fruchtfolgen bereichern und für die Verbraucher eine attraktive Alternative zu Import-Soja bieten. Der Haken: Ein Pilz kann bei den Lupinen enorme Ertragseinbußen verursachen. Forscher der deutschen Bundesanstalt für Züchtungsforschung (<a href=http://www.bafz.de>BAZ</a>) versprechen Abhilfe. Resistenzgene für gesunde Lupinen <table> <td><% image name="Lupinus_angustifolius" %></td> <td><% image name="Colletotrichum_lupini" %> <small> Die Blaue Süßlupine (Lupinus angustifolius) (im Bild links) und die Symptome der Anthraknose-Krankheit, hervorgerufen durch den Pilz Colletotrichum lupini. © BAZ </small> </td> </table><p> Zu den günstigen Eigenschaften der Blauen Süßlupine zählen die Glutenfreiheit (günstig für Zöliakie-Patienten) und ein niedriger glykämischer Index (günstig bei Diabetes). Zudem hat sie cholesterinsenkende Wirkung und einen hohen Vitamin B12-Gehalt. Auch für die Landwirtschaft ist sie eine interessante Fruchtart: Bis zu 2 m tiefe Pfahlwurzeln ermöglichen den Anbau auch auf leichtesten Standorten mit schlechter Wasserversorgung. Als Stickstoff-Fixierer haben Lupinen zudem einen hervorragenden Vorfruchtwert. Allerdings sind Lupinen anfällig gegenüber dem Pilz Colletotrichum lupini, dem Erreger der Anthraknose. Diese Krankheit kann zu schweren Ertragseinbußen bis hin zum Totalverlust führen. Auch die etwas robustere Blaue Süßlupine ist prinzipiell anfällig gegenüber dem Pilz. Die BAZ-Züchtungsforscher haben daher nach Resistenzgenen gefahndet, die zum Schutz vor Anthraknose mobilisiert werden könnten. Mit einem molekularen Selektionsmarker gelang es, aus einer australischen Sorte ein Resistenzgen in deutsches Blaulupinen-Material einzukreuzen. Züchtungsforscherin Brigitte Ruge-Wehling erklärt: "Mit diesem Smart Breeding konnten wir gezielt nachweisen, in welche Kreuzungsnachkommen das Resistenzgen übertragen wurde. Wir konnten reinerbige Nachkommen identifizieren, die im Test dank des übertragenen Resistenzfaktors symptomfrei blieben." Von diesem Ergebnis beflügelt begannen die Wissenschaftler ein Kooperationsprojekt mit der Saatzucht Steinach im mecklenburgischen Bornhof, dem einzigen Züchter von Blauen Süßlupinen in Deutschland. Die ersten Ergebnisse aus diesem Vorhaben sind vielversprechend. Ruge-Wehling: "Unsere gemeinsame Arbeit hat zu 2 Lupinenlinien geführt, die auch nach massivem Kontakt mit dem Pilz keine Krankheitssymptome entwickeln. Es besteht sogar Anlass zur Hoffnung, dass wir es mit mehreren Genen für Anthraknoseresistenz zu tun haben." Die bisherigen Ergebnisse der Züchtungsforscher eröffnen die Perspektive, dass innerhalb der nächsten 10 Jahre erstmals Blaue Süßlupinen mit hoher Widerstandsfähigkeit gegen die Anthraknose in Deutschland gezüchtet und angebaut werden könnten.

Forscher klären NO-Funktionsweise in der Maus

Bluthochdruck, Verdauungsstörungen und eine gestörte Blutgerinnung stellen sich ein, wenn der wichtigste Rezeptor für Stickstoffmonoxid (NO) nicht funktioniert - die Guanylyl-Cyclase. Das haben Pharmakologen der Ruhr-Uni Bochum um Andreas Friebe anhand von Knock-out-Mäusen herausgefunden. Forscher klären NO-Funktionsweise in der Maus <% image name="Maus" %><p> Lange hielt man NO nur für einen Schadstoff, der bei Verbrennungsprozessen entsteht und in Auto- und Industrieabgasen vorkommt. Inzwischen weiß man, dass NO als körpereigenes Signalmolekül bei vielen physiologischen Regulationsprozessen eine wichtige Rolle spielt. Als Medikament wird Nitroglyzerin, aus dem im Körper NO freigesetzt wird, schon seit mehr als 150 Jahren zur Therapie der Angina pectoris und beim Herzinfarkt eingesetzt. Dessen genauer Wirkmechanismus war jedoch bisher unbekannt. Den Bochumer Forschern ist es nun gelungen, den wichtigsten Rezeptor für das Signalmolekül NO, die NO-sensitive Guanylyl-Cyclase, in Mäusen auszuschalten. Ein wichtiger Befund der Experimente war, dass die Knock-out-Mäuse innerhalb von weniger als 30 Tagen sterben. Die Todesursache ist ein zu langsamer Transport der Nahrung im Magen-Darmtrakt, der in Verstopfung und Perforation der Darmwand resultiert. Die Überlebenszeit der Mäuse konnte durch die Gabe von ballaststofffreiem Futter signifikant gesteigert werden, was zeigt, dass die Darmmotilität in den K.O.-Mäusen nicht ausreicht, um Quellstoffe der Nahrung ausreichend gut zu transportieren. Eine zweite wichtige Veränderung der K.O.-Mäuse ist ein stark erhöhter Blutdruck. Dieser Befund zeigt, dass eine kontinuierliche Bildung von NO im Blutgefäß die Gefäße weit hält und daher für das Niedrighalten des Blutdrucks mitverantwortlich ist. Schließlich reagieren bei K.O.-Mäusen die für die Wundheilung wichtigen Blutplättchen nicht mehr auf NO. Normalerweise wirkt NO hemmend auf die Aggregation der Plättchen, hat also somit eine antithrombotische "blutverflüssigende" Wirkung. Somit konnte im System der Maus gezeigt werden, dass zwei der wichtigsten und am längsten bekannten Funktionen von NO, die Regulation der Gefäßweite und die Aggregationshemmung von Plättchen, ausschließlich von der NO-sensitiven Guanylyl-Cyclase vermittelt werden. Eine häufig postulierte Beteiligung anderer Rezeptoren ist damit ausgeschlossen.

Lonza erweitert Produktionsanlage in Portsmouth

<a href=http://www.lonza.com>Lonza</a> wird am 17. Mai in Portsmouth (USA) den Grundstein für eine 30.000 qm große Biopharma-Anlage legen, die hochmoderne Produktionstechnologien sowie Büros, Lagerhäuser und Supportsysteme umfassen soll. Erst kürzlich hat Lonza in Singapur mit dem Bau der zweiten Groß-Anlage für Säugetierzellen begonnen. <% image name="Purification_Lonza" %><p> Durch die Erweiterung können in Portsmouth bis zu 350 neue Stellen geschaffen werden, wenn die Anlage voll ausgebaut und durch Kunden ausgelastet sein wird. Die Anzahl der hier produzierten kommerziellen und klinischen Biopharmazeutika soll ebenfalls zunehmen. Die Investitionssumme beläuft sich auf rund 300 Mio $ und hängt von der definitiven Ausgestaltung der Anlage ab. Die Anlage wird speziell für Prozesse mit hohen Titern gestaltet. Gegenwärtig beträgt die Gesamtkapazität der Anlage in Portsmouth 93.000 l. Die Installation eines weiteren 5.000 l-Reaktors, der voraussichtlich Mitte 2008 die Produktion aufnehmen wird, ist bereits im Gang. Lonza erweitert Produktionsanlage in Portsmouth

Gendefekt bei Neurodermitis entdeckt

Innsbrucker Forscher haben neue Einsichten in die Entstehung der Ichthyosis vulgaris (Fischschuppenkrankheit) und der Neurodermitis gewonnen: Ein Defekt am Filggrin-Gen ist bei auch bei rund der Hälfte der Neurodermitis-Patienten vorhanden. Gendefekt bei Neurodermitis entdeckt <% image name="Haut" %><p> <small> Das Protein Filaggrin wird mit der Barrierefunktion der Haut in Verbindung gebracht. © Wikipedia </small> Als Ursache der Neurodermitis - einer der häufigsten entzündlichen Hauterkrankungen, die oft mit Heuschnupfen und Asthma auftritt - wird ein Widerspiel zwischen mehreren genetischen Faktoren und Umweltursachen vermutet. Ein wichtiger Hinweis kam nun von der angeborenen Fischschuppenkrankheit, bei der Mutationen im <b>Filaggrin-Gen</b> entdeckt wurden, die zu einer Verminderung von Filaggrin in den äußeren Hautschichten führen. Nachdem die Fischschuppenkrankheit in einem Drittel der Fälle gleichzeitig mit Neurodermitis einhergeht, war es naheliegend, auch hier nach Filaggrindefekten zu suchen. Das führte zur Erkenntnis, dass bis zur Hälfte der Neurodermitis-Patienten ebenso diesen Gendefekt tragen. Die Lokalisation von Filaggrin in den äußersten Hautschichten deutet darauf hin, dass dieses Protein mit der Barrierefunktion der Haut gegenüber der Umwelt zu tun hat. Die geschwächte Barriere könnte ein erleichtertes Eindringen von Allergenen und die erhöhte Entzündungsbereitschaft atopischer Haut bedingen. Wie das im Detail abläuft und inwieweit weitere Faktoren des Immunsystems und der Umwelt mit hineinspielen, ist derzeit Gegenstand weiterführender Forschungsbemühungen, die in Abstimmung mit dem European Epidermal Barrier Research Network erfolgen.

April 23rd

2006: Biotech-Branche weltweit mit Rekordwachstum

Die globale Biotech-Branche konnte 2006 ihre Umsätze, die Anzahl der Produkte in Entwicklung ebenso wie den Risikokapitalzufluss auf Rekordhöhen führen, so der Tenor des diesjährigen Biotech-Reports von <a href=http://www.ey.com/austria>Ernst & Young</a>. Österreichs Biotechs behaupten sich durch internationale Finanzierungsrunden und Kooperationen. <table> <td><% image name="Lehner1" %></td> <td align="right"> <small> Erich Lehner, Ernst & Young Österreich: „Der europäische Markt hat seinen 2005 begonnenen Aufwärtstrend mit einem zweistelligen Umsatzzuwachs und einem weiterhin hohen Kapitalzufluss auch im vergangenen Jahr eindrücklich bestätigt.“ </small> Die <b>Umsätze</b> börsennotierter Biotechs stiegen weltweit um 14 % und erreichten 70 Mrd $. Die <b>F&E-Aufwendungen</b> haben um 34 % zugenommen und machen deutlich, dass eine Vielzahl neuer Produkte zu erwarten sind. Mit 27,9 Mrd $ konnte die Biotech-Branche 2006 um <b>42 % mehr Kapital</b> aufnehmen als 2005. Ebenfalls einen neuen Rekordwert stellt das weltweit in die Biotechs geflossene <b>Risikokapital</b> von 5,4 Mrd $ dar. </td> </table> <b>Aufwärtstrend in Europa.</b> Nach einer längeren Restrukturierungsphase in den Vorjahren setzte die Biotech-Branche 2006 auch in Europa ihren Aufwärtstrend fort: So legten die Umsätze börsennotierter und privater europäischer Unternehmen um 13 % auf 13,3 Mrd € zu, nachdem sie im Vorjahr lediglich um 6 % zugenommen hatten. Der europäische Biotech-Sektor nahm 2006 mit 4,7 Mrd € zudem um 45 % mehr Kapital auf als im Vorjahr. Der Zufluss an Risikokapital erlebte - ebenso wie in den USA - mit 1,5 Mrd € auch in Europa einen neuen Rekordwert. Die Anzahl der Produkte in der Pipeline börsennotierter Unternehmen nahm in Europa um 30 % zu. Damit sind mittlerweile rund 700 Produkte auf dem Markt erhältlich, weitere 27 Produkte wurden 2006 registriert und warten auf ihre Zulassung. Parallel dazu haben private Biotechs in Europa rund 800 Produkte in ihren Pipelines, 12 weitere warten auf ihre Zulassung. <b>Auch in Österreich</b> befindet sich der Biotech-Sektor auf dem Vormarsch: Neben einer im internationalen Kontext beachtlichen Finanzierungsrunde von <a href=http://www.nabriva.com>Nabriva</a> in der Höhe von 42 Mio € bauten viele österreichische Biotechs ihre internationalen Kooperationen aus (<a href=http://www.intercell.com>Intercell</a> und <a href=http://www.greenhillsbiotech.com >Greenhills</a> etwa). „Die hervorragenden Rahmenbedingungen für Start-Ups in Österreich werden nun auch international wahrgenommen und erhöhen neben den Forschungsaktivitäten der großen Pharmakonzerne die Attraktivität des Standortes Österreich“, so Lehner. Anders ist die Situation <b>in Deutschland</b>, hier hat sich 2006 die Eigenkapitalfinanzierung der Biotech-Branche verschlechtert. Insgesamt wurden 433 Mio € an Eigenkapital aufgenommen. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutete das einen Rückgang um 11 %. <b>In den USA</b> erzielte der Biotech-Sektor 2006 eine große Zahl von Produktzulassungen und solide Finanzresultate – und bestätigte damit den Trend hin zu einer Reifephase. So brachte es die Branche 2006 auf 36 Produktzulassungen, davon 25 Erstzulassungen. 2005 waren es noch 33 Produktzulassungen und 21 Erstzulassungen. Auch konnten die Biotechs eine Zunahme von 38 % bei der Kapitalaufnahme verzeichnen. Der Sektorumsatz erhöhte sich durch höhere Verkäufe um 13 % auf 59 Mrd $. Die Perspektiven für die Branche sind viel versprechend: Noch vor 2010 ist laut Einschätzung von Ernst & Young mit einer globalen Umsatz-Steigerung auf mehr als 100 Mrd $ zu rechnen. Ein solches Wachstum bringt jedoch neue Anforderungen an die Unternehmen mit sich: Die Umfrage unter 400 CEO’s weltweit tätiger Biotechs ergab, dass gerade der Reifeprozess innerhalb der Branche dafür sorge, dass Themen wie erhöhte Anforderungen durch Investoren, die Zunahme regulatorischer Vorgaben oder der Umgang mit Preisdruck in den jeweiligen Märkten verstärkt in den Fokus der wachsenden und zunehmend global ausgerichteten Biotechs geraten. 2006: Biotech-Branche weltweit mit Rekordwachstum

Herbol bringt "Nano-Farbe" für die Fassade

<a href=http://www.herbol.de>Herbol</a>, die Marke für Bautenfarben und -lacke von Akzo Nobel, hat die erste Fassadenfarbe auf Basis des Nanobindemittels <a href=http://www.col9.de>COL.9</a> von BASF vorgestellt. Die mit "Herbol-Symbiotec" beschichtete Fassaden zeigen eine deutlich geringere Anschmutzung bei hoher Farbtonstabilität. Herbol bringt "Nano-Farbe" für die Fassade <% image name="BASF_Nanokompsit" %><p> <small> Da die harte Oberfläche der Beschichtung eine äußerst geringe Thermoplastizität und somit geringe Klebrigkeit aufweist, kann Schmutz kaum haften bleiben. </small> Das Wirkprinzip von Herbol-Symbiotec: Bei der Herstellung des Bindemittels COL.9 werden anorganische Nanopartikel homogen in die organischen Polymerteilchen der wässrigen Dispersion eingebunden und fixiert. Sie bilden später in der Fassadenfarbe ein 3D-Netzwerk, das für eine extrem harte und hydrophile Oberfläche und für ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Feuchteschutz und Wasserdampfdurchlässigkeit sorgt: Bei Herbol-Symbiotec spreitet sich der Wassertropfen und verteilt sich gleichmäßig über die Oberfläche. Dadurch trocknet die Fassade schneller ab und zeigt so eine geringere Verschmutzungsneigung. Durch die Symbiose aus organischen und anorganischen Bestandteilen ist Herbol-Symbiotec extrem schmutzabweisend; die damit beschichteten Fassaden bleiben länger sauber und schön. BASF vermarktet COL.9 daher als "Anti-Aging für Fassaden". Der hohe mineralische Anteil und seine Feinstverteilung sorgen zudem für eine geringere Brandlast. Der Farbfilm schmilzt nicht und tropft nicht ab. Da die anorganischen Nanopartikel homogen in das Bindemittel eingebunden sind, lässt sich zudem eine hohe Farbtonstabilität erreichen. Das stabile Bindemittel schützt auch vor Kreidung (Herauslösen der Pigmente). Als wasserverdünnbare Fassadenfarbe lässt sich Herbol-Symbiotec gut verarbeiten. Sie eignet sich besonders für Beschichtungen auf allen mineralischen (Putzmörtel CS II) und kunstharzgebundenen Oberflächen sowie auf Beton. Die Nanofassadenfarbe ist zudem mit einem vorbeugenden Filmschutz gegen Algen- und Pilzbefall ausgestattet. <small> Herbol-Symbiotec ist das Ergebnis einer mehrjährigen gemeinsamen Entwicklungsarbeit von Akzo Nobel und BASF. Die beiden Unternehmen haben eine exklusive Marken-Kooperation für COL.9 bis Ende 2007 vereinbart: Bis Ende 2007 wird Herbol-Symbiotec nur von den Malerfachbetrieben des <a href=http://www.fassaden-schutzbrief.de>Herbol-Fassaden-Schutzbrief</a> angeboten. Ab 2008 ist es auch im Fachhandel erhältlich. </small>

April 21st

Von Exporten und Zertifikaten

Menschen der Finanzen: Karl Zojer im Gespräch mit Werner Schmied. Der Leiter der Abteilung Projekt- und Umweltanalysen der Österreichischen Kontrollbank AG erklärt die Rolle der <a href=http://www.oekb.at>OeKB</a> bei Exportgeschäften, dem Emissionshandel und dem Kyotoprotokoll. Von Exporten und Zertifikaten <% image name="OeKB_Schmied" %><p> <small> Werner Schmied: „Die Beurteilung des türkischen Kraftwerks Ilisu ist abgeschlossen. Wir gehen davon aus, dass das Projekt den Operational Policies der Weltbank entspricht.“ © OeKB </small> <i>Es ist etwas außergewöhnlich, wenn ein promovierter Chemiker in einer Spitzenposition einer Bank tätig ist. Haben Sie während Ihres Studiums an der TU Wien schon an eine derartige berufliche Entwicklung gedacht?</i> Ich habe zwar bei der Auswahl meines Studiums Wert auf einen betriebswirtschaftlichen Teil gelegt, an eine Bankkarriere habe ich aber mit Sicherheit nicht gedacht. Die an der WU Wien belegten Fächer waren quasi das Tüpfelchen auf meinem Technikstudium –diese Vielseitigkeit meiner Ausbildung hat mir später sehr geholfen. Für die OeKB habe ich mich durch interessante Aufgabenstellungen an der TU Wien qualifiziert – als Bindeglied zwischen Technik und Finanzwelt. <i>Die OeKB wiederum ist ein Bindeglied zwischen Projekten heimischer Unternehmer und dem Rest der Welt?</i> Ja, sie entstand 1946 als Spezialbank für Aufgaben, die von einzelnen Geschäftsbanken nicht wahrgenommen werden konnten. Zunächst waren das Aufgaben für den heimischen Börsehandel. Etwas später, vor mehr als 50 Jahren, ist dann die ,Bevollmächtigung des Finanzministers’ dazugekommen, um österreichische Exporte zu fördern. Diese Exporthaftungen für die Republik Österreich sind auch heute noch der größte Bereich der Geschäftstätigkeit. Auf dieser Basis haben wir ein Exportfinanzierungsverfahren eingerichtet, das unsere Aktionärsbanken nicht konkurrenziert, sondern ihnen und allen anderen Banken attraktive Refinanzierungsmöglichkeiten bietet. <i>Sie selbst sind Leiter der Abteilung Projekt- und Umweltanalysen. Was macht ein solcher?</i> Meine Abteilung ist eine Dienstleistungsabteilung und leitet die offizielle österreichische Exportkreditversicherung. Hier bewerten sowohl Kaufleute als auch technisch ausgebildete Kollegen Risiken und die Erfüllung von Kriterien, die für den Zugang zu Haftungen und bestimmten Finanzierungen gelten. Wenn Sicherheiten nicht im üblichen Ausmaß vorliegen oder nicht ausreichend erscheinen, ist dabei die Bonität von Unternehmen und von Projekten – auf Basis des künftigen Cashflows – zu untersuchen. Diese Projektprüfungen sind wegen der Vielfalt der zu beurteilenden Risken ein sehr spannendes Aufgabenfeld. Denn in sensiblen Sektoren oder an kritischen Standorten nehmen wir auch – gemäß den Umweltrichtlinien der OECD sowie spezifisch österreichischen Kriterien wie der ,Nachhaltigkeit’ und wirtschaftspolitischer Faktoren – die Umweltverträglichkeit und die sozialen Auswirkungen dieser Projekte unter die Lupe. Diese Umweltverträglichkeitsprüfungen haben stark zugenommen und sind ein sehr wichtiger Teil unserer Arbeit. In meiner Abteilung werden auch die Kriterien bei den gebundenen Hilfsfinanzierungen (Soft Loans), die Österreich für Projekte in ärmeren Ländern zur Verfügung stellt, geprüft. <i>Aktuell ist ein Projekt besonders heikel – die Errichtung des Wasserkraftwerks Ilisu im türkischen Teil des Tigris. Was können Sie uns dazu sagen?</i> Es handelt sich um ein sehr großes Wasserkraftwerksprojekt, das schon vor mehr als 20 Jahren geplant wurde. Bei einem Anlauf zur Realisierung des Projektes im Jahr 2000 ist es nicht in die Vergabe- bzw. Bauphase gekommen. Es hat dann eine gründliche Überarbeitung der entsprechenden Pläne und eine Erarbeitung zusätzlicher Milderungsmaßnahmen für die Auswirkungen auf die Umwelt, die Anrainer und die Kulturgüter gegeben. Wir haben für die österreichischen Kredite überprüft, ob international vereinbarte Sozial- und Umweltstandards eingehalten werden. Diese Beurteilung haben wir abgeschlossen. Und wir gehen jetzt davon aus, dass das Projekt dank der Maßnahmen, die wir sowohl mit den Exporteuren als auch mit den lokalen Stellen verbindlich festgelegt haben, den üblichen internationalen Kriterien – den Operational Policies der Weltbank – entspricht. Auch während der Errichtungs- und Betriebsphase, solange die Republik Österreich dafür haftet, führen wir ein Monitoring dazu durch. <i>Welche Rolle spielt die OeKB im CO<small>2</small>-Handel?</i> Für den Emissionshandel ist die OeKB aufgrund ihrer langjähriger Erfahrung im Bereich Clearing und Handel besonders gut gerüstet – und daher an der österreichischen Energiebörse EXAA beteiligt. Die OeKB führt dabei selbst das Clearing und Risk Management im Auftrag der EXAA durch. Über ihre 100 %-Tochter OeKB Business Services GmbH (OBS) ist sie zudem ein Handelsmitglied, das als Broker Kauf- und Verkaufsaufträge übernimmt. Insbesondere dann, wenn eine eigene Börsenmitgliedschaft nicht sinnvoll erscheint, bieten wir für Unternehmen, die in diesem Umfeld Chancen wahrnehmen wollen oder vom NAP betroffen sind, eine attraktive Variante, um dennoch am börslichen und außerbörslichen Handel mit CO<small>2</small>-Zertifikaten teilnehmen zu können. Im Rahmen des Competence Center Energiemarkt hat sich die OeKB 2004 auch an der österreichischen Registerservicestelle (ECRA) beteiligt. Die ECRA führt für alle Anlageninhaber die erforderlichen Konten, auf denen die Ausgabe der Emissionszertifikate sowie alle nachfolgenden Transfers verbucht werden. <i>Welche Rolle spielt die OeKB bei JI- und CDM-Projekten?</i> Wir haben sehr früh den Export im Rahmen Kyoto-tauglicher Projekte mit dem Erhalt von CO<small>2</small>-Zertifikaten kombiniert. Im Umweltfördergesetz ist die OeKB auch explizit als Einreichstelle genannt. Das heißt, man kann Projekte bei uns einreichen und wir leiten diese, was den Kyoto-Teil anlangt, an die Kommunalkredit Public Consulting (KPC) weiter – diese beschafft dann die Zertifikate für die Republik Österreich. Den reinen Exportförderungs-Teil, also die Bonitätsprüfung, etwaige Finanzierungen auf Basis einer Bundesgarantie sowie die Bundesgarantie selbst, betreuen wir in der Kontrollbank natürlich ebenfalls. <i>Bietet die OeKB auch Studien für die Expansion in neue Märkte an?</i> Ja, die OeKB betreut auch Markterschließungsstudien-Programme. Bisher waren dies Programme unter der Ägide von Finanz- bzw. Wirtschaftsministerium. Wir gehen sie in der Regel regional oder branchenmäßig an. Wir haben dabei eine deutliche Häufung bei Produkten und Branchen gefunden, die mit Energieeinsparung, erneuerbarer Energie und Umweltschutz zu tun haben. <i>Die OeKB hat auch einen Nachhaltigkeitsindex entwickelt. Was ist dieser OeSFX?</i> Mit dem OeKB Sustainability Fund Index können Investoren und Fondsmanager die Wertentwicklung eines Aktienfonds tagesaktuell mit jener des Gesamtmarktes der in Österreich zugelassenen ökologischen und nachhaltigen Aktienfonds vergleichen. Er ist der weltweit erste Aktienfonds-Index dieser Art und ermöglicht das Benchmarking in diesem wachsenden Segment des österreichischen Fondsmarktes. Und der OeSFX hat sich exzellent entwickelt. Unser Finanzdaten-Service hat im Vergleich mit dem MSCI World Equity Return festgestellt, dass der OeSFX den MSCI seit Anfang 2006 outperformed. Im Markt nachhaltiger Geldanlage hat sich dieser Index als Benchmark bewährt. Das merken wir auch am wachsenden Interesse internationaler Datenanbieter am OeSFX. Der aktuelle Wert und die Entwicklung des Index ist kostenlos unter profitweb.at abrufbar. <i>Nachhaltiges Wirtschaften: Ist das ein wichtiges Kriterium für den Exportservice der OeKB?</i> Für die exportorientierte österreichische Wirtschaft haben die Services der OeKB einen hohen Stellenwert. Diese volkswirtschaftlich wichtige Position bedeutet für uns eine weit über die betriebsökologischen Aspekte hinaus gehende Verantwortung, die bei jedem Projekt im Auge behalten wird. Auch wenn der Einfluss der OeKB auf die konkreten Exportgeschäfte nur in beschränktem Maße erfolgen kann, fördert doch der den Prüfungsprozess begleitende Dialog mit den Garantienehmern die ökologische und soziale Qualität von Projekten, was in der Regel auch zur Reduktion ökonomischer Risiken beiträgt. <i>Welche Rolle spielt die chemische Industrie für die Kontrollbank?</i> Bei den unmittelbaren Kunden ist die chemische Industrie nicht so stark vertreten, wahrscheinlich weil dort kaum mittel- oder langfristiger Exportversicherungs- und Finanzierungsbedarf besteht. Wichtig ist, dass wir eine starke chemische Industrie in Österreich haben, die Know-how aufbaut und damit den Anlagenbau österreichischer Firmen ins Ausland befruchtet.

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