Archive - Nov 15, 2010

M+W-Gruppe übernimmt Planungsunternehmen

M+W Process Industries hat alle Gesellschafteranteile des Anlagenbauplaners Inducon mit Sitz in Leverkusen übernommen. Das Unternehmen wird künftig als <a href=http://www.inducon.mwgroup.net>M+W Inducon GmbH</a> firmieren und wie bisher Ingenieurdienstleistungen für Kraftwerkstechnik, chemische und Grundstoffindustrie anbieten. M+W-Gruppe übernimmt Planungsunternehmen <% image name="MWInducon" %> <small><b>Das Planungsunternehmen Inducon</b> bildet künftig einen Teil der M&W-Gruppe</small> Synergien mit der neuen Muttergesellschaft sollen einer Aussendung zufolge vor allem in den Bereichen Verfahrenstechnik, Prozessautomation, gewerkeübergreifende Gesamtplanung, Bauleitung und der schlüsselfertigen Projektrealisierung genutzt werden. Die neue Gesellschaft wird durch Tobias Lücke, Gerald Schneider und Jürgen Schild geführt. Lücke, Geschäftsführer der M+W Process Industries GmbH, sieht durch die Übernahme die Position des Unternehmens in Nordrhein-Westfalen verstärkt. Jürgen Schild, Gründer der Inducon GmbH, künftiger Prokurist und Mitglied des Management Teams der M+W Inducon GmbH, spricht davon, dass man künftig zusätzlich zu Projekten in der Region durch die Einbindung in die M&W-Gruppe auch im internationalen Umfeld tätig werden könne.

Adler erhält Auszeichnung für Lehrlingsausbildung

Der Lackhersteller <a href=http.//www.adler-lacke.com>Adler-Werk</a> hat von der Tiroler Landesregierung das Prädikat „Ausgezeichneter Tiroler Lehrbetrieb 2011 bis 2013“ verliehen bekommen. Die Auszeichnung wird für hervorragende Leistungen in der dualen Ausbildung vergeben. Derzeit beschäftigt das Familienunternehmen 15 Lehrlinge. Adler erhält Auszeichnung für Lehrlingsausbildung <% image name="Logo-Ausgezeichneter-Lehrbetrieb" %> <small><b>Das Prädikat „Ausgezeichneter Tiroler Lehrbetrieb“</b> wird nach einem mehrstufigen Prüfverfahren durch eine Jury verliehen. ©Tiroler Landesregierung</small> Geschäftsführerin Andrea Berghofer betonte in einer Reaktion, dass Lehrlingsausbildung für das Unternehmen strategische Bedeutung besitze, weil es damit die für Forschung und Entwicklung dringend benötigten zukünftigen Fachkräfte selbst ausbilde. Der Betrieb ist bemüht, die Erfolge seiner Nachwuchskräfte durch ein umfangreiches Zusatzprogramm zu sichern. Neben der Berufsschule wird dazu ein wöchentlicher interner Zusatzunterricht zu lacktechnologischem Spezialwissen angehalten, jährlich stattfindende externe Workshops, etwa zu Persönlichkeitsentwicklung oder Sozialkompetenz, ergänzen die Ausbildung. Darüber hinaus wurde ein internationales Lehrlings-Austauschprogramm mit anderen Betrieben der Branche organisiert. Vielen hat der Lehrabschluss bei Adler denn auch den Weg für eine Karriere im Unternehmen eröffnet, wie die Erfahrung von Wolfgang Grubbauer, der bei Adler für die Lehrlingsausbildung verantwortlich ist, zeigt. „In der Regel machen unsere Lehrlinge eine Expertenkarriere, vom ausgelernten Lacklaboranten bis zum hoch spezialisierten Lacktechniker. Manche übernehmen auch Führungsaufgaben, einige haben es sogar zum Abteilungsleiter gebracht“, so Grubbauer.

Gemeinsam statt einsam

Österreich ist als Standort für die Biotech-Branche durchaus attraktiv. Die Kooperation zwischen der öffentlichen Hand, der Wissenschaft und der privaten Unternehmen sollte aber weiter verbessert werden, hieß es kürzlich beim Biotech-Zukunftsdialog. <% image name="Golden_Gate_Web" %> <b>Brückenschlag:</b> Öffentliche und private Investoren sollten die Biotech-Szene in Österreich gemeinsam fördern, sagen Experten. <i>Foto: AllyUnion via Wikipedia Commons</i> <p> Wissenschaftsministerin Beatrix Karl war um Beruhigung bemüht: Von der kolportierten „Ermordung“ der Forschung im Rahmen der Budgeterstellung könne keine Rede sein, betonte Karl kürzlich beim Biotech-Zukunftsdialog 2010 in Wien. Für universitäre Forschung sehe das Budget sogar 260 Millionen Euro an zusätzlichen Mitteln vor. Straffungen gebe es bei der außeruniversitären Forschung: „Exzellente Einrichtungen werden an Universitäten gekoppelt oder miteinander gebündelt. Es geht schlicht und einfach um eine effizientere Nutzung der Infrastruktur.“ Ohnehin stehe Österreich im EU-Vergleich nicht schlecht da: Die Forschungsquote liege bei 2,76 Prozent des Brutto-Inlandsprodukts (BIP): „Das ist immerhin der dritthöchste Wert in der gesamten EU.“ Und dass Österreich in Sachen Biotechnologie einiges aufzuweisen habe, bewiesen Unternehmen wie Affiris, Apeiron und Intercell: „Das sind ja alles Ausgründungen von Universitäten.“ <br> Restlos überzeugt von den Ausführungen Karls zeigten sich die anwesenden Branchenvertreter allerdings nicht. Die Biotechnologie-Szene reagiere „sehr sensibel“ auf die Bedingungen bei der Forschungsförderung, warnte etwa Nikolaus Zacherl, Obmann des Verbands Austrian Biotech Industry (ABI). Beispielsweise sei die Zukunft der Forschungsförderungsfonds völlig unklar. Mit einer Forschungsquote von 20 Prozent sei die Biotechnologie-Industrie im österreichweiten Vergleich zwar gut aufgestellt. Im EU-Durchschnitt liege die Quote aber bei 30 bis 35 Prozent, in den USA sogar bei 50 Prozent: „Das heißt, Österreich hat Handlungsbedarf.“ Die Politik müsse Anreize für Investitionen in die vergleichsweise risikoreiche Biotech-Branche bieten. Kontinuität in der Förderung sei gefragt. <br>Als gelungenes Beispiel nannte Zacherl das Programm „Gen-Au“: „Das läuft zwar noch bis 2012. Es wäre aber wichtig, sich bereits jetzt zu überlegen, wie es danach weitergeht – auch, wenn so etwas natürlich nicht in alle Ewigkeit weiterlaufen kann.“ Was Karl zu der Bemerkung veranlasste, sie wolle rechtzeitig „Perspektiven bieten.“ <p> <b>Brücken schlagen </b><br> Laut Joachim Seipelt, seines Zeichens Mitbegründer der Avir Green Hills Biotechnology AG, werden Unternehmensgründungen hierzulande „recht gut“ unterstützt. Das Problem sei die Zeitspanne zwischen der Gründung und der Eigenfinanzierung durch den Verkauf der fertig entwickelten Produkte. Wünschenswert wären auch aus seiner Sicht staatliche Anreize, um privates Risikokapital in die Biotech-Branche zu locken. „Was die Instrumente betrifft, sind wir durchaus flexibel“, sagte Seipelt. <br> „Beharrlichkeit zahlt sich aus. Unternehmen müssen nachhaltig innovativ sein“, umriss Ernst Meijnders, der Vorsitzende der Geschäftsführung der österreichischen Sandoz GmbH, seinen Standpunkt. Die Rahmenbedingungen hierzulande seien durchaus akzeptabel. Auch Sandoz nutze gerne die österreichischen Forschungsförderungsprogramme. „Der Standort Österreich ist für uns attraktiv. Es wäre hilfreich, wenn die Politik die Zusammenarbeit zwischen den Universitäten und der Wirtschaft noch mehr erleichtern würde“, ergänzte Meijnders. <br> Kurt Zatloukal, der Koordinator der National Biobank Initiative (BBMRI) an der Medizinischen Universität Graz, empfahl einen „Brückenschlag“ zwischen öffentlichen Förderungen und privaten Investitionen. Eine Möglichkeit hierzu sieht er in Public Private Partnerships (PPPs). Auch die Industrie müsse mehr Geld in Grundlagenforschung stecken, um jene Mechanismen zu verstehen, an denen neue Arzneimittel und damit neue Therapien ansetzen können. „Universitäten und Unternehmen könnten sich gut ergänzen. Die Universitäten erzielen immer wieder interessante Ergebnisse in der Grundlagenforschung. Sie sind aber keine Produktentwickler. Genau das aber ist die Stärke der Industrie“, erläuterte Zatloukal. In einigen Bereichen habe Österreich eine „hervorragende Ausgangslage“, um sich international zu positionieren, versicherte der Wissenschaftler. Und gerade dabei spiele die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft eine zentrale Rolle. Als Beispiel nannte er die BBMRI, die in ihrer Anfangsphase im Rahmen des 7. Rahmenprogramms der EU mit fünf Millionen Euro gefördert wird. Der Hintergrund: Der Zugang zu biologischem Material wird immer mehr zum „Flaschenhals“ für die Entwicklung neuer Medikamente. Die BBMRI wurde eingerichtet, um diese Situation zumindest in Europa zu entschärfen. Österreich verfüge über die größte Bio-Datenbank Europas und könne daher eine wichtige Rolle im Rahmen der BBMRI spielen: „Das sollten wir ausnutzen.“ <p> <b>Amerika ist anders </b><br> Ähnlich argumentierte der Molekularbiologie Tillman Gerngross, der in den USA die Biotech-Unternehmen GlycoFi und Adimap gründete. Ersteres verkaufte er 2006 an den Pharmagiganten Merck – um 400 Millionen US-Dollar, die höchste Summe, die bis dato für ein Biotech-Unternehmen bezahlt wurde. Die Adimap wurde 2007 gegründet und hat heute einen Marktwert von rund 520 Millionen US-Dollar. „Pioniere muss man unterstützen. Wenn es in einem Land erst einmal eine Gruppe erfahrener Unternehmer gibt, sind Neugründungen in einer Branche leichter“, sagte Gerngross. <br> Bei seiner ersten Unternehmensgründung habe ihm die öffentliche Hand Unterstützungen in Höhe einiger Millionen US-Dollar bereitgestellt: „Das war aber sehr kompliziert und mühsam. Bei der zweiten Gründung wollten wir das gar nicht mehr.“ Sein Ansatz bestehe darin, zu fragen, was „Big Pharma“ in den nächsten fünf bis zehn Jahren benötige. Wegen des Ablaufs einer erheblichen Zahl von Patenten seien neue Produkte gefragt. Diese könnten die Branchenriesen aber schwerlich selbst entwickeln: „Sie sind einfach zu groß und zu langsam dafür. Also werden sie sich die Innovationen kaufen. Das Geld ist für sie kein Problem: Sie haben einen Free Cash Flow von 55 Milliarden US-Dollar.“ <br> Allerdings würden sich die Giganten sehr genau überlegen, in welche Unternehmen sie investieren. Der Markt für Biotech-Beteiligungen „ist leider nicht mehr so offen wie noch vor einigen Jahren. Etliche vielversprechende Biotech-Startups sind heute weniger wert als damals.“ Gerngross ergänzte, so gut wie jede US-amerikanische Universität habe heute eine Abteilung für Unternehmensausgliederungen. Geld verdienten damit aber nur die wenigsten. Was die USA attraktiv mache, sei der „leichte Zugang zu Privatkapital für gute Ideen. Deshalb werden die USA langfristig konkurrenzfähig bleiben.“ Gerngross zufolge wird es auch zukünftig „Blockbusters“ geben, Medikamente, die für die Pharmaindustrie wahre Goldesel sind: „Das werden im Wesentlichen Biopharmazeutika sein.“ <br> Wenn die Veranstaltung auf manche Besucher erbaulich wirkte, war das übrigens kein Zufall: Sie wurde Bilfinger Berger Industrial Services gesponsert, einer Tochter des Baukonzerns Bilfinger Berger. Gemeinsam statt einsam