Archive - Nov 19, 2010

CERN-Forscher erzeugten „haltbare“ Antimaterie

Am Kernforschungszentrum <a href=http://public.web.cern.ch/public>CERN</a> in Genf ist es erstmals gelungen, Antimaterie-Atome nicht nur zu erzeugen sondern auch für etwa 0,1 Sekunden in einer Falle gefangen zu halten. Das Experiment eröffnet damit den Weg zu einer detaillierteren Untersuchung des „Materie-Gegenspielers“. <% image name="CERNAntimaterie" %> <small><b>So ein Aufwand für 38 Atome:</b> Nur mithilfe starker und komplexer Magnetfelder ließ sich der Anti-Wasserstoff fangen. ©CERN</small> Nach wie vor gibt die Antimaterie (die aus Teilchen mit gleicher Masse, aber entgegengesetzter Ladung wie gewöhnliche Materie besteht) den Physikern Rätsel auf. Treffen Materie und Antimaterie aufeinander, löschen sie sich gegenseitig aus und elektromagnetische Strahlung entsteht. Nach den gegenwärtigen kosmologischen Vorstellungen, müsste beim Urknall geringfügig mehr Materie als Antimaterie entstanden, damit unser heutiges Universum möglich geworden ist. Würden sich Materie und Antimaterie genau spiegelbildlich verhalten, gäbe es keinen Grund für ein solches Ungleichgewicht. Die genauere Untersuchung der Eigenschaften von Antimaterie soll dazu Aufschlüsse bringen. <b>Gefangen in der Magnet-Falle</b> Damit man solche Untersuchungen anstellen kann, müssten aber größere Mengen an Antimaterie hergestellt und für eine gewisse Zeit lang stabil gehalten werden. Zwar hat man schon Mitte der 1990er-Jahre Anti-Wasserstoffatome (die aus einem Positron und einem Antiproton bestehen) hergestellt. Erst bei dem nun in der Fachzeitschrift „Nature“ publizierten Experiment „Alpha“ konnten die Lebensdauer einige dieser Anti-Atome aber zumindest so lange verlängert werden, dass ihre Untersuchung möglich erscheint. Gelungen ist dies durch die Verwendung starker und komplexer Magnetfelder, die den Anti-Wasserstoff wie in einer Falle gefangen halten und vom Zusammentreffen mit Materie abhalten. Von vielen tausend Antimaterie-Atomen, die beim Experiment erzeugt wurden, konnten zumindest 38 für eine Zeitspanne von etwa einer Zehntelsekunde stabil gehalten werden. <small>Originalpublikation: http://www.nature.com/nature/journal/vaop/ncurrent/full/nature09610.html</small> CERN-Forscher erzeugten „haltbare“ Antimaterie