Archive - Nov 3, 2010

Wiener Forscher entdecken unerwartete Rolle eines Enzyms bei der Tumorbildung

Drei Forschungsgruppen der <a href=http://www.meduniwien.ac.at>Med-Uni Wien</a> und der <a href=http://www.mfpl.ac.at>Max F. Perutz Laboratories</a> (MFPL) beschäftigten sich mit der Rolle des Enzyms HDAC 1 bei der Entstehung von Tumoren. Dabei zeigte sich, dass – anders als bisher angenommen – die untersuchten Teratome bösartiger werden, wenn man die Produktion HDAC1 unterdrückt. <% image name="ChristianSeiser" %> <small><b>Überraschendes Ergebnis</b>: Forscher rund um Christian Seiser von den MFPL untersuchten die Rolle des Enzyms HDAC 1 bei der Tumorbildung. ©MFPL</small> HDAC 1 gehört zur Klasse der Histondeacetylasen, einer Gruppe von Enzymen, die das Zellverhalten maßgeblich beeinflussen und denen so auch eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Tumoren zugeschrieben wird. HDAC-Inhibitoren stellen daher eine vielversprechende Wirkstoffgruppe in der Krebstherapie dar und werden derzeit bereits in klinischen Studien getestet. Im Rahmen eines vom FWF geförderten Projekts kamen Wissenschaftler rund um Christian Seiser von den MFPL nun zu überraschenden Erkenntnissen, die im Fachmagazin „EMBO Journal“ veröffentlicht wurden. Die Forschungsgruppen wollten die exakte Rolle einzelner Histondeacetylasen bei der Krebsentstehung klären, da diese bisher noch wenig untersucht waren. Unter diesen stand dabei insbesondere HDAC 1 in Verdacht, für die Aggressivität von Tumoren verantwortlich zu sein, da es für die Regelung des Zellwachstums wichtig ist. Die Forscher untersuchten die Funktion der Enzyme an Teratomen, einer speziellen Gruppe von Tumoren, die sich vorwiegend an den Keimzellen – also Eierstöcken bzw. Hoden – bilden und die in vielen Fällen bösartig werden. <b>Überraschender Effekt</b> Zur Überraschung der Forscher stellte sich heraus, dass die Teratome bösartiger wurden, wenn die Produktion von HDAC 1 unterdrückt wurde. Diese Erkenntnis widerlegt die bisherige Annahme, dass eine Überproduktion an HDAC1 generell für das unkontrollierte Tumorwachstum verantwortlich sein könnte. In dem Projekt arbeitete Christian Seiser mit den Forschungsgruppen von Wolfgang Mikulits vom Institut für Krebsforschung und Lukas Kenner vom Klinischen Institut für Pathologie an der Medizinischen Universität Wien zusammen. Dabei wurde die Rolle der einzelnen Enzyme anhand von Mausmodellen untersucht und mit den Ergebnissen mit menschlichen Tumorzellen verglichen. Die Forschungsergebnisse könnten es nun ermöglichen, HDAC1 als Marker für die potentielle Aggressivität von Tumoren einzusetzen. Ein möglicherweise bösartiger Tumor könnte so bereits in einem sehr frühen Stadium erkannt werden. Gleichzeitig lieferten die Wissenschaftler einen Ansatzpunkt für die Entwicklung maßgeschneiderter Krebstherapien: Es konnte gezeigt werden, dass die Blockade eines einzigen von HDAC1 gesteuerten Zielgenes, SNAIL1, genügt, um das Tumorwachstum in kurzer Zeit um mehr als 80% zu reduzieren. <small>Originalpublikation: Crucial function of histone deacetylase 1 for differentiation of teratomas in mice and humans S. Lagger, D. Meunier, M. Mikula, R. Brunmeir, M. Schlederer, M. Artaker, O. Pusch, G. Egger, A. Hagelkruys, W. Mikulits, G. Weitzer, E. Muellner, M. Susani, L. Kenner and C. Seiser, The EMBO Journal (2010) doi:10.1038/emboj.2010.264 http://www.nature.com/emboj/journal/vaop/ncurrent/full/emboj2010264a.html </small> Wiener Forscher entdecken unerwartete Rolle eines Enzyms bei der Tumorbildung

Erster Niederösterreichischer Logistiktag in Göttweig

Am 3. November fand in den Räumlichkeiten des Stifts Göttweig der Erste Niederösterreichische Logistiktag statt. Ziel der Veranstaltung war, aufzuzeigen, wie die Möglichkeiten im Bereich Logistik in der Region ausgeschöpft werden können. Erster Niederösterreichischer Logistiktag in Göttweig <% image name="Goettweig-1Web" %> <small><b>Zusammentreffen beim Logistiktag</b>: Hubert Mierka, GF der Mierka Donauhafen Krems GmbH, Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav, Christian Skaret, Präsident der Bundesvereinigung Logistik Österreich und Ecoplus-Geschäftsführer Helmut Miernicki. ©Thule G. Jug</small> Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav sprach davon, dass das Land Niederösterreich aufgrund seiner geografischen Lage als Logistikstandort mit Drehscheibenfunktion in die rasant wachsenden osteuropäischen Märkte gefordert sei. Es gehe darum, gemeinsam erfolgreiche Projekte aufzustellen, die für den Standort, die Wirtschaft und die Umwelt von Bedeutung seien. Organisiert wurde der Niederösterreichische Logistiktag vom <a href=http://www.logistikcluster.at> Logistik-Cluster</a> Niederösterreich in Zusammenarbeit mit der Bundesvereinigung Logistik Österreich (BVL). BVL-Präsident Christian Skaret sprach von einem Rollenwandel der Logistik von einem Hilfskostenstellen-Dasein hin zu einer anerkannten Wissenschaft. Aus diesem Grund gewönnen die Aktivitäten von Organisationen wie BVL und Logistik-Cluster zunehmend an Bedeutung für die Unternehmen. <b>Branchenlösungen vorgestellt</b> Über 100 Personen nahmen am Ersten Niederösterreichischen Logistiktag teil, auf dem Firmen wie die Teufelberger Seil GmbH, Spar, Kontanyi, Schenker & Co und Agrana Einblick in ihre Logistik-Lösungen gaben. Die Mierka Donauhafen Krems GmbH stellte die strategische Partnerschaft vor, die das Unternehmen im Sommer mit Rhenus besiegelt hat.

M+W soll Biotech-Fabrikkomplex errichten

Das Anlagenbauunternehmen <a href=http://www.mwgroup.net>M+W Group</a> hat einen Vorvertrag ("Letter of Intent") über die Planung und Errichtung eines Biotechnologie-Fabrikkomplexes in der sibirischen Stadt Omsk unterzeichnet. Vertragspartner von M+W sind der Gouverneur von Omsk, Leonid K. Polezhaev, und die Titan Group of Companies, die in den Bereichen Chemie, Metallurgie und Agroindustrie tätig ist und zu den hundert größten russischen Privatunternehmen zählt. M+W soll Biotech-Fabrikkomplex errichten <% image name="MuW" %> <small><b>Im russischen Omsk</b> sollen unter anderem Aminosäuren und Vitamien biotechnologisch hergestellt werden. © M+W Group</small> Der geplante Fabrikkomplex gilt als ein Schlüsselprojekt zum Aufbau von Anlagen zur Herstellung von Aminosäuren in Russland. Darüber hinaus sollen Vitamine, organische Säuren, biologisch aktive Additive und Pflanzenschutzmittel produziert werden. Zusätzlich ist ein Komplex zur Produktion von Biopolymeren vorgesehen. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der bestmöglichen Nutzung von Stoffkreisläufen und Ressourcen. Die M+W Process Industries, ein Unternehmen der M+W Group, wurde mit der ersten Planungsphase beauftragt, um die Grundlagen für die weitere Projektrealiserung zu schaffen. <small> <b>Über die M+W Group</b> Die M+W Group (bis 2009: M+W Zander) ist in den Bereichen Advanced Technology Facilities, Life Science Industries, Energy & Environment Technologies sowie Hightech-Infrastruktur in der Planung, im Bau und im Projektmanagement tätig. Als Kernkompetenz des Unternehmens gilt die Verknüpfung von Prozesstechnologie, Automation und komplexen Gebäudeinfrastukturen zu integrierten Gesamtlösungen. Zum Kundenkreis zählen Elektronik-, Life Science-, Photovoltaik-, Chemie-, Automobil- und Kommunikationsunternehmen sowie Forschungseinrichtungen und Universitäten. Die M+W Group GmbH, Stuttgart, steuert als Holding die globalen Aktivitäten der Gruppe, die 2009 mit 4.380 Beschäftigten einen Auftragseingang von 1,56 Mrd. Euro und Umsätze von 1,27 Mrd. Euro erwirtschaftete. Eigentümer der M+W Group ist die österreichische Stumpf-Gruppe. <small>