Archive - Sep 13, 2010

Forschungsschiff in Krems vor Anker

Das deutsche Ausstellungsschiff <a href=http://www.ms-wissenschaft.de>MS Wissenschaft</a> macht heuer zum ersten Mal einen Abstecher in österreichische Gewässer. Bei seiner zweiten Station in Krems wurde es am 14. September von Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav und Bürgermeisterin Ingeborg Rinke empfangen. <% image name="MS-Wissenschaft2" %> <small><b>Das Forschungsschiff legt in Krems an: </b>Helmut Miernicki (GF Ecoplus), Peter Holzer (Donau-Uni Krems), Petra Bohuslav (NÖ. Wirtschaftslandesrätin), Manfred Wörgetter (Bioenergy 2020+), Ingeborg Rinke (Bürgermeisterin von Krems), Gerhard Kratky (GF FWF)</small> Wissenschaft auf einem Schiff zu präsentieren, das zwischen Mai und Oktober auf Deutschlands Wasserstraßen unterwegs ist – das war die Idee der Initiative „Wissenschaft im Dialog“, in der alle großen deutschen Forschungsorganisationen (beispielsweise die Deutsche Forschungsgemeinschaft, die Fraunhofer-Gesellschaft, die Helmholtz-Gemeinschaft und die Max-Planck-Gesellschaft) ihre Kräfte für große Aktionen gegenüber der breiten Öffentlichkeit bündeln. „Eine nachahmenswerte Initiative“, fand FWF-Geschäftsführer Gerhard Kratky, und holte das Forschungsschiff in diesem Jahr erstmals auch nach Österreich. Nach fünf Tagen in Wien wird die MS Wissenschaft von 14. bis 15. September in Krems und von 17. bis 20. September in Linz vor Anker liegen. <b>Alle Energieträger vertreten</b> Energie in all seinen Facetten ist dabei das Generalthema der diesjährigen Ausstellung und dieses Thema wird ohne vorschnelle Bewertungen behandelt: Exponate zu fossilen Brennstoffen und Kernenergie finden sich in der mit vielen Möglichkeiten zur Interaktion ausgestatteten Schau ebenso wie solche zu Biomasse, Solarenergie oder Energiemanagement. Die erneuerbaren Energieformen standen im Mittelpunkt derjenigen Projekte, die bei einer Pressekonferenz anlässlich des Eintreffens des Forschungsschiffs in Krems an der Donau präsentiert wurden. Das Bundesland Niederösterreich könne auf diesem Gebiet auf zahlreiche Aktivitäten verweisen, meinte dazu Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav und berichtete von der Elektromobilitäts-Offensive des Landes, von einschlägiger Forschung an den Technopol-Standorten Krems, Tulln und Wiener Neustadt und von der Langen Nacht der Forschung, die Niederösterreich – im Gegensatz zum Bund – weiter ausbaue. <b>Ein K1-Zentrum und ein K-Projekt</b> Näher vorgestellt wurden das K-Projekt „Future Building“ und das K1-Zentrum „Bioenergy 2020+“. Von Kooperationsmodellen, bei denen in einzelnen Projekten jeweils mehrere Unternehmen von der Kompetenz der wissenschaftlichen Partner profitieren können, erzählte dabei Future Building-Leiter Peter Holzer von der Donau-Universität Krems. Und Manfred Wörgetter sprach die lange Tradition von Forschung zur thermischen Biomassenutzung an, die der Standort Wieselburg aufzuweisen hat und die schließlich in der Beteiligung am K1-Zentrum „Bioenergy 2020+“ gipfelten. Forschungsschiff in Krems vor Anker

Mehr „Drive“ für Energieeffizienz

Insbesondere mit innovativen Antriebssystemen will <a href=http://www.siemens.at>Siemens</a> Industriebetrieben helfen, Energie effizient zu nutzen und damit Kosten zu senken. Das Potenzial ist beträchtlich. <% image name="Siemens_Web" %> <small><b>Schwerpunkt Antriebssysteme:</b> Siemens-Vorstand Kurt Hofstädter (r.) mit dem Direktor der Division Industry Automation & Drive Technologies (IA & DT), Christian Zwickl-Bernhard <i>Foto: Siemens/Klebel<i></small><p> Im Herbst soll es Ernst werden mit der Umsetzung der österreichischen Energiestrategie, deren Entwurf seit April vorliegt. Eines der wichtigsten Ziele der Strategie ist, bis 2020 den Brutto-Endenergiebedarf auf dem Wert von 2005 (etwa 305,58 Terawattstunden) zu stabilisieren. Nur so lässt sich laut Experten der Anteil der erneuerbaren Energieträger an der Deckung des Brutto-Endenergiebedarfs von derzeit 29 Prozent auf 34 Prozent steigern, wie es die Strategie ebenfalls vorsieht. <br> Doch um den Energiebedarf zu stabilisieren, sind innovative Technologien unverzichtbar. Was sie im Sektor Industrie bewirken können, erläuterten Kurt Hofstädter, Vorstand der Siemens AG Österreich, und Christian Zwickl-Bernhard, Direktor der Industrie-Division Industry Automation und Drive Technologies (IA & DT) des Technologie-Konzerns, heute bei einer Pressekonferenz in der Siemens City in Wien. Laut Hofstätter besteht das Ziel seines Unternehmens darin, „mit Neuerungen die Produktivität zu steigern und den Energieverbrauch massiv zu drosseln. Für unsere Kunden bringt das eine deutliche Senkung der Kosten - und für die Umwelt eine Entlastung.“ Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten sei dies unverzichtbar: „Innovationen sind die beste Versicherung gegen Krisen“, betonte der Siemens-Vorstand. <p><b>Schwerpunkt Antrieb</b><p> Laut Zwickl-Bernhard konzentriert sich Siemens IA & DT insbesondere auf industrielle Antriebe. Auf diese entfallen rund zwei Drittel des weltweiten Energiebedarfs in der Industrie. Mit einer Kombination aus energieeffizienten Getrieben, Motoren und Frequenzumrichtern sowie wohldurchdachtem Energiemanagement lässt sich dieser Bedarf um bis zu 70 Prozent senken – bei einer Amortisationszeit, die oft weniger als ein Jahr beträgt. Ein umfassendes Energieeffizienz-Konzept besteht aus drei Elementen, erläutert Zwickl-Bernhard: Das Energiemonitoring-System misst den Bedarf der jeweiligen Anlagen und ihrer Teile und stellt die Energieflüsse sowie die übertragenen Mengen dar. Das Energiemanagement-System sorgt für Kostentransparenz und zeigt, wo Reserven liegen. Das dritte Element besteht aus Produkten, Systemen und Lösungen, wie etwa effizienten Antriebsanlagen und Software fürs Spitzenlast-Management. <br> Gerade bei den Elektromotoren ist ohnehin Handlungsbedarf gegeben, betont Zwickl-Bernhard: Ab 16. Juni kommenden Jahres müssen alle in der EU verkauften zwei-, vier- oder sechspoligen Motoren mit einer Leistung zwischen 0,75 und 375 Kilowatt sowie einer Spannung von weniger als 1.000 Volt der neuen Effizienzklasse IE2 entsprechen. Selbst bei kleinen Industrieanlagen kann sich die Investition in einen entsprechenden Motor binnen eines Jahres rechnen, weil dieser erheblich weniger Energie benötigt als die derzeit gängigen Modelle. <p><b>TIA steigert Effizienz</b><p> Um die Effizienz von Industrieanlagen weiter zu steigern und damit deren Energieverbrauch zu senken, hat Siemens eine umfassendes Konzept entwickelt: die „Totally Integrated Automation“ (TIA). Die Idee dahinter erläutert Zwickl-Bernhard so: „Für die Schaffung effizienter Automatisierungslösungen muss man sämtliche Segmente beherrschen: von der Produkt- und Anlagenplanung bis zur Wartung, von Informations- und Steuerungstechnologien bis hin zu Energie- und Antriebstechnologien.“ TIA eignet sich für alle Branchen und für Unternehmen aller Größen, betont Zwickl-Bernhard. <br> Eine Branche, die durchaus noch Potenzial für Energieeffizienz-Steigerungen besitzt, ist die Pharmaindustrie, ergänzt Werner Schöfberger, Leiter der Business-Unit Industry Automation Software (IAS) innerhalb der Division IA & DT. Die Energiekosten machten oft nur einen geringen Teil der Produktionskosten aus, erheblich weniger jedenfalls als in energieintensiven Sparten wie der Stahl-, Papier- oder Zementindustrie. Mit tendenziell steigenden Energiekosten wachse aber auch hier der Bedarf nach umfassenden Energieeffizienz-Lösungen. <p><b>Qualität sicherstellen mit RFID </b><p> In der Pharmaindustrie erlangt ein weiteres Thema immer mehr Bedeutung, berichtet Zwickl-Bernhard: Es geht um RFID („radio-frequency identification“), mit der Gegenstände automatisch identifiziert und lokalisiert werden können. Auch hierfür bietet Siemens IA & DT geeignete Lösungen an. Mit ihnen lassen sich Umgebungsbedingungen wie etwa die Temperatur über die gesamte Lieferkette hinweg lückenlos überwachen. Gerade bei sensiblen Produkten wie Arzneimitteln ist das wichtig, um deren Qualität zu garantieren. Zwickl-Bernhard: „Ein Pharmaunternehmen muss sicherstellen können, dass seine Produkte in einwandfreiem Zustand an den Endverbraucher gelangen. Mit Hilfe von RFID ist es möglich, den Weg jeder einzelnen Packung exakt nachzuvollziehen und den Logistiker entsprechend in die Pflicht zu nehmen.“ Gleiches gelte auch für andere Produkte im Gesundheitsbereich, wie etwa Blutkonserven. RFID erlaubt laut Zwickl-Bernhard die Aufzeichnung der Umgebungstemperatur von der Blutspende bis zu Infusion, gleichsam „von der Vene bis zur Vene“. Mehr „Drive“ für Energieeffizienz

Energie aus Hundekot

Dass sogar „Hundstrümmerl“ noch einen Zweck erfüllen können, zeigt ein <a href=http://parksparkproject.com>Projekt</a> des <a href=http://mit.edu>Massachusetts Institute of Technology</a> gemeinsam mit dem Künstler Matthew Mazzotta. Dabei wird der Kot zur Beleuchtung eines Hundeparks benutzt. <% image name="Hundekot" %> <small><b>Vom Sackerl in die Lampe:</b> Eine Biogasanlage macht´s möglich. ©The Park Spark Project</small> Im Rahmen des sogenannten „Park Spark Project“ wird eine biotechnologische Anlage betrieben, in der gesammelter Hundekot (samt den dafür verwendeten, zersetzbaren Säckchen) von anaeroben Bakterien zersetzt und Methan erzeugt wird. Zur Verbesserung der Ausbeute wird die Anlage mittels Kurbel in Bewegung gehalten. Das so entstehende Biogas wird zu einer Straßenlaterne geleitet und verbrennt dort. <b>Mehr Erfahrung mit den Exkrementen anderer Tiere</b> Hühnermist sowie die Gülle von Schweinen und Rindern gehört auch in Europa zu den Kosubstraten in der Biogasproduktion, wie Ulrike Schimpf, Wissenschaftlerin am Institut für agrar- und stadtökologische Projekte der Humboldt-Universität Berlin im Interview mit Pressetext Deutschland erklärte. Das Institut untersucht derzeit im Auftrag der Berliner Stadtreinigungsbetriebe auch das Potenzial von Hundekot zur Energieerzeugung. Dieser Nutzung stehen aber noch einige praktische Hindernisse im Weg: Zum einen müsste die Entsorgung der Exkremente in weiterverarbeitbaren Säckchen sichergestellt werden, was eine hohe Disziplin bei den Hundebesitzer verlangen würde. Andererseits werden mit Staubsauggeräten entfernte Häufchen mit einer Löseflüssigkeit behandelt, die den Methanertrag vermindern würde. Aufgrund der Fressgewohnheiten von Hunden ist nach Aussage der Berliner Wissenschaftler auch die Belastung des Kots mit Krankheitserregern höher als bei Nutztieren, weswegen bei der Verarbeitung eine Hygienisierungsstufe notwendig wäre. Energie aus Hundekot