Archive - Sep 15, 2010

„Faire Rahmenbedingungen nötig“

Christoph Hörhan, „Director Strategy & Communications“ der Pharmig, spricht in der aktuellen Ausgabe des Chemiereport über seine Aufgaben und die Perspektiven der Branche. „Faire Rahmenbedingungen nötig“ <% image name="Hoerhan_Web" %> <small><b>Pharmig-Kommunikationschef Hörhan:</b> "Die Menschen sollen wissen, was die pharmazeutische Industrie für sie leistet." <i>Foto: Pharmig/Andi Bruckner</i></small> <b>Chemiereport: Sie sind seit 1. August „Director Strategy & Communications“ der Pharmig. Was umfasst Ihre Tätigkeit? </b><p> <b>Hörhan:</b> Die Pharmig stellt sich in einem internen Organisations-Prozess neu auf. Dabei wird verstärkt auf strategische Planung und Kommunikation Wert gelegt – sowohl innerhalb der Branche als auch extern zu Stakeholdern, Entscheidungsträgern und auch der Allgemeinheit. Im Zuge dessen wurden zwei Direktorenposten geschaffen, einer davon ist meine Funktion. In der strategischen Planung geht es darum, Themen aufzugreifen, aufzubereiten, mit den richtigen Kontakten rechtzeitig zu bearbeiten. Daneben handelt es sich um klassische PR und die strategische Kommunikation nach innen und nach außen. Die Branche soll mit einer Stimme sprechen und ihre wesentlichen Anliegen klar zu kommunizieren. Die Menschen sollen wissen, was die pharmazeutische Industrie für sie leistet. <p> <b>Chemiereport: Sie vertraten von 2003 bis 2006 mit dem Gesundheitsministerium eine Behörde, die der Pharma-Industrie auf die Finger schauen und erforderlichen Falls auch klopfen sollte. Der „Fonds Gesundes Österreich“ (FGÖ), dessen Geschäftsführer Sie bis heuer waren, steht auch unter der Ägide des Ministeriums. Wie gehen Sie mit dem Seitenwechsel um?</b><p> <b>Hörhan:</b> Ich würde das nicht als Seitenwechsel bezeichnen. Schon während meines Studiums habe ich mich für Gesundheitspolitik interessiert. Im Gesundheitsministerium entdeckte ich meine Liebe zur Gesundheitsförderung und war dementsprechend an der richtigen Stelle beim FGÖ. Letztlich ging es immer darum, das Gesundheitssystem so zu gestalten, dass es fit für die Zukunft ist. Bei der Pharmig habe ich die Möglichkeit, mich sehr breit mit Gesundheitspolitik und der Zukunft des Systems zu beschäftigen – Stichwort Effizienz und Finanzierbarkeit. Das passt genau zu meinen Zielen. <p> <b>Chemiereport: Was sind die wichtigsten inhaltlichen Themen in den kommenden Monaten? </b><p> <b>Hörhan:</b> Einer der Schwerpunkte wird sein, die interne Kommunikation zu verstärken. Die Pharmig hat 125 Mitgliedsunternehmen unterschiedlicher Größe und aus unterschiedlichen Branchen. Wir wollen gemeinsame Botschaften formulieren, die wir dann auch kommunizieren können. Es gibt aber auch viele aktuelle Aktivitäten, die für uns wichtig sind, etwa im Regulationsbereich und auch bei den politischen Debatten, wie der Kassenfinanzierung und dem Salzburger Modell. <p> <b>Chemiereport: Wie wird die Pharmig künftig mit dem Salzburger Modell umgehen? </b><p> <b>Hörhan:</b> Wir glauben, das Salzburger Modell steht außerhalb der rechtlichen Rahmenbedingungen. Das werden wir notfalls auch rechtlich klarstellen lassen müssen. Wir haben zwar komplizierte, aber doch eindeutige rechtliche Regelungen. Die sind einzuhalten und auch einzufordern, auch auf dem Klagsweg, wenn es nicht anders geht. Natürlich kann man den rechtlichen Rahmen weiter entwickeln. Aber er muss fair, transparent und planbar sein. <p> <b>Chemiereport: Wie könnten solche Rahmenbedingungen aussehen?</b><p> <b>Hörhan:</b> Die pharmazeutische Industrie hat schon in den vergangenen Jahren erheblich zur Kostensenkung beigetragen, eine Milliarde Euro über den Rahmen-Pharma-Vertrag und über Patentabläufe. Jetzt geht es eher um einen langfristigen Mechanismus, der auch auf die Lage der Branche und die europäische und österreichische Marktentwicklung Bedacht nimmt. Die Pharmaindustrie hat mehr beigetragen als sie musste, um die Kostenentwicklung zu bremsen. Heuer gibt es erstmals keine Kostensteigerungen, sondern inflationsbereinigt einen Einbruch. Nötig ist daher ein Mechanismus her, bei dem klar ist, dass die Industrie unter solchen Bedingungen keine derartigen Beiträge leisten kann wie noch vor vier Jahren, als wir Kostensteigerungen von sechs bis acht Prozent pro Jahr hatten. Entscheidend wird dabei sein, die Marktentwicklung zu berücksichtigen. <p> <b>Chemiereport: Wie lässt sich das Gesprächsklima mit dem Hauptverband der Sozialversicherungsträger verbessern?</b><p> <b>Hörhan:</b> Wir haben ein funktionierendes Gesprächsklima, zu vielen Funktionären sogar ein sehr gutes. Viele dort wollen ja auch engagiert in die richtige Richtung gehen. Der Gesundheitsmarkt ist einer der am stärksten regulierten überhaupt. Dementsprechend spielen wir alle mit sehr offenen Karten. Es gilt, das gemeinsame Interesse zu vertreten, nicht Partikularinteressen. Die Pharma-Industrie leistet sehr viel für den Standort Österreich, was Arbeitsplätze, Steuern und natürlich Produkte betrifft. Diesen Industriezweig immer mehr zu belasten, bringt langfristig weder den Patienten noch dem Standort etwas. Ein wenig geärgert hat uns, dass der Hauptverband Einsparungen als eigene Erfolge darstellt, die ihm über Patentabläufe in den Schoß gefallen sind. Die Sozialversicherung hat durchaus Dinge, auf die sie stolz sein kann und muss sich nicht mit fremden Federn schmücken. <p> <i>Das vollständige Interview lesen Sie im Chemiereport, der am 17. September erscheint.</i>

Michaela Fritz übernimmt Leitungsfunktion beim AIT

Michaela Fritz wechselt von der Förderungsbank <a href=http://www.awsg.at>Austria Wirtschaftsservice</a> zum <a href=http://www.ait.ac.at>Austrian Institute of Technology</a>(AIT), wo sie die Leitung des Departments „Health & Environment“ übernimmt. Das Geschäftsfeld erarbeitet ausgehend von seiner Kernkompetenz im Bereich der Sensortechnik Lösungen für Umweltanalytik und Medizin. <% image name="MichaelaFritz" %> <small><b>Neue Funktion:</b> Michaela Fritz übernimmt „die Biowissenschaften“ des AIT. ©AIT/krischanz.zeiler</small> Fritz folgt damit - nach interimistischer Besetzung der Department-Leitung durch Angela Sessitsch - Georg Haberhauer nach, der seit April Vizerektor für strategische Entwicklung an der Universität für Bodenkultur ist. <b>Von der Tribologie zur Biologie</b> Nach einem Studium der Werkstoffwissenschaften an der ETH Zürich und einer Dissertation zu einem Thema der Tribologie war Michaela Fritz zunächst für ein Life Sciences-Startup in München tätig und wechselte 2005 zur AWS. Zuletzt leitete sie dort das Schwerpunktprogramm Life Science Austria und war eine der beiden Geschäftsführerinnen der Wiener Clusterinitiative „LISA Vienna Region“ . Als Ziele hat sie sich die stärkere Orientierung der Mitarbeiter an den Bedürfnissen von Anwendern in Industrie und Medizin sowie die bessere Positionierung des Departments in Europa gesetzt. Darüber hinaus möchte sie die Nähe zur klinischen Forschung suchen. Fritz wird am neuen AIT-Standort Muthgasse ihren Sitz haben. Michaela Fritz übernimmt Leitungsfunktion beim AIT

AIT eröffnet neuen Standort in der Muthgasse

Das <a href=http://www.ait.ac.at>Austrian Institute of Technology</a> (AIT) eröffnet seinen neuen Standort in der Muthgasse (Wien 19) mit einem Symposium zum Thema Bio-Nano-Sciences. In unmittelbarer Nachbarschaft zur Universität für Bodenkultur werden künftig Forschungsgruppen aus den Bereichen Molekulare Medizin, Nano-Systeme und Polymerforschung Platz finden. AIT eröffnet neuen Standort in der Muthgasse <% image name="AIT_NEWS_Opening_Symposium_Muthgasseabdruckhonorarfrei[M]AITkrischanzundzeiler" %> <small><b>Neuer Standort für das AIT</b>: Bertil Andersson (Nanyang Technological University, Singapur), Helmut Denk (Präsident ÖAW), Uwe B. Sleytr (Leiter des Departments für Nanobiotechnologie der Boku), Anton Plimon (Geschäftsführer AIT), Martin Gerzabek (Rektor der Boku), Wolfgang Knoll (Geschäftsführer AIT)</small> Wolfgang Knoll, der wissenschaftliche Geschäftsführer des AIT , sprach die Synergien an, die mit den am Standort Muthgasse ansässigen Boku-Departments für Biotechnologie, Nanobiotechnologie, Lebensmittelwissenschaften und Lebensmitteltechnologie, Angewandte Genetik und Zellbiologie, Chemie sowie Wasser, Atmosphäre und Umwelt bestünden. Auch Boku-Rektor Martin Gerzabek zeigte sich über die Möglichkeiten zur Zusammenarbeit überzeugt. Anlässlich der Eröffnung des neuen Standorts wird ein dreitägiges Symposium zu Themen der Bio-Nano-Wissenschaften abgehalten, dessen international besetzte Referentenliste unter anderem mit Chemie-Nobelpreisträger Rudy Marcus und dem Membranbiochemiker Bertil Andersson aufzuwarten hat.