Nach Infrastrukturministerin Doris Bures hat nun auch Wissenschaftsministerin Beatrix Karl die ihr zustehenden Nominierungen für die Neubesetzung des <a href=http://www.rat-fte.at>Rats für Forschung und Technologieentwicklung</a> bekanntgegeben. Mit Renee Schroeder, Marianne Hilf, Markus Hengstschläger und Peter Skalicky setzt sie dabei durchwegs auf Universitätswissenschaftler.
Nominierung der neuen Mitglieder des Forschungsrats abgeschlossen<% image name="KarlForschungsraete" %>
<small><b>Wissenschaftsministerin Beatrix Karl</b> (Mitte) mit den für den Forschungsrat nominierten Professoren Markus Hengstschläger (links) und Renee Schroeder (rechts). Foto: Andreas Wenzel</small>
Bei den Alpbacher Technologiegesprächen hatte es von Seiten Karls noch geheißen, eine Nennung von Namen für die dritte Amtsperiode des Rats sei ohne die Fertigstellung der Nationalen Forschungsstrategie nicht sinnvoll. Nun zog die Wissenschaftsministerin doch nach und präsentierte am 7. September diejenigen Damen und Herren, die sie in das Beratungsgremium entsenden will. Mit Renee Schroeder, Genetikerin an den Max F. Perutz-Laboratorien, Markus Hengstschläger, Professor für Humangenetik an der Medizin-Uni Wien und Peter Skalicky, dem langjährigen Rektor der TU Wien, setzte Karl dabei auf im Wissenschaftsbetrieb bekannte Namen.
<b>Betätigungsfeld für Multifunktionäre</b>
So ist Schroeder neben ihrer Professur für RNA-Biochemie auch fünf Jahre lang Mitglied der Österreichischen Bioethikkommission gewesen und ist seit 2005 Vizepräsidentin des Forschungsförderungsfonds FWF. Hengstschläger trat neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit als Autor populärwissenschaftlicher Bücher hervor, sitzt in der Österreichischen Gentechnikkommission und ist gerngesehener Gast auf Diskussionsveranstaltungen. Der Physiker Peter Skalicky wiederum stand von 1995 bis 1999 der Österreichischen Rektorenkonferenz vor. Der Öffentlichkeit etwas weniger bekannt dürfte Marianne Hilf sein. Die 1966 in Graz geborene Juristin hat derzeit an der Universität St. Gallen den Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht und Kriminologie inne und ist unter anderem Mitverfasserin der ersten Schweizerischen Strafprozessordnung.
Beatrix Karl sprach davon, durch diese vier Nominierungen den Interessen von Universitäten und Grundlagenforschung in der Arbeit des Rats entsprechende Bedeutung verleihen zu wollen. Infrastrukturministerin Doris Bures hatte mit Hannes Androsch, Gabriele Ambros, Gi Eun Kim und Karin Schaupp die von ihr nominierten Personen bereits im Rahmen der Alpbacher Technologiegespräche bekanntgegeben.
Uni Stuttgart holt Industriemanager an Kunststoff-Institut
Christian Bonten ist neuer Leiter des renommierten <a href=http://www.ikt.uni-stuttgart.de>Instituts für Kunststofftechnik (IKT)</a> an der Universität Stuttgart. Eine seiner Hauptaufgaben wird die inhaltliche, strukturelle und räumliche Zusammenführung mit dem bisherigen Institut für Kunststoffprüfung und Kunststoffkunde (IKP) sein.
Uni Stuttgart holt Industriemanager an Kunststoff-Institut<% image name="Bonten" %>
<small><b>Christian Bonten</b> bringt Biokunststoff-Kompetenz am IKT ein. (c)Uni Stuttgart</small>
Bonten hat in Duisburg, Aachen und Essen studiert und hat danach Karriere in der Industrie gemacht. Zuletzt war er bei dem Biokunststoff-Compoundierer FKuR für Technologie und Marketing verantwortlich, nachdem er zuvor im Geschäftsfeld „Specialty Polymers“ bei BASF gearbeitet hatte.
Inhaltlich möchte Bonten Akzente in den Bereichen Nano-Additivierung und Biokunststoffe setzen. Gemeinsam mit der von Gerhard Busse geleiteten Abteilung für zerstörungsfreie Prüfung sind in dem mit dem IKP vereinigten IKT rund 60 Mitarbeiter beschäftigt, die Lehre, Forschung und industrielle Dienstleistung in der Werkstofftechnik, Fertigungstechnik und Konstruktionstechnik von Kunststoffen anbieten.
Nilotinib (Tasigna) als Leukämie-Erstlinienbehandlung zugelassen
Knapp drei Jahre nach der Zulassung des Tyrosinkinase-Inhibitors Nilotibin (Handelsname Tasigna) als Zweitlinienbehandlung von chronischer myeloischer Leukämie wurde das Arzneimittel nun erstmals in einem europäischen Land auch als Erstlinien-Therapie zugelassen.
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<small><b>Nilotinib</b> (im Bild die molekulare Struktur) zeigte in einer Phase III-Studie besseren molekularen und cytogenetischen Response als die Standardbehandlung Imatinib. Bild: Public Domain.</small>
Die Schweizer Gesundheitsbehörde „Swissmedic“ hat die Zulassung für das von <a href=http://www.novartis.com>Novartis</a> entwickelte Medikament für die Behandlung erwachsener Patienten mit neudiagnostizierter Philadelphia-Chromosom-positiver myeloischer Leukämie gegeben. Dem ging ein Schnellverfahren (Fast-Track-Review) voran, dem die Ergebnisse der Phase III-Studie „ENESTnd“ nach 12 Monaten zugrundelagen. Die Studie zeigte Vorteile gegenüber der derzeitigen Standard-Behandlung mit Imatinib (Glivec) in der molekularen und cytogenetischen Antwort auf Nilotinib und in der Verzögerung des Krankheitsfortschritts.
In den USA erfolgte die Zulassung für diese Indikation bereits im Juni, andere Zulassungsverfahren sind im Gange. Tasigna ist ein selektiver Inhibitor des Proteins Bcr-Abl, das die Produktion von Krebszellen bei Philadelphia-Chromosom-positiver myeloischer Leukämie verursacht und ist auch gegen ein breites Spektrum an Mutationen von Bcr-Abl wirksam, die Resistenz gegen Glivec verursachen.
Nilotinib (Tasigna) als Leukämie-Erstlinienbehandlung zugelassen