Archive - Sep 22, 2010

Fresenius eröffnet Entwicklungsstandort in Krems

<a href=http://www.fmc-ag.de>Fresenius Medical Care</a>, ein führender Anbieter von Produkten für die Dialyse, hat am 23. September in Krems an der Donau einen neuen Forschungs- und Entwicklungsstandort eröffnet. Hervorgegangen aus einem Spin-off der Donau-Universität, sind am Standort Krems heute die gesamten Aktivitäten des Unternehmens auf dem Gebiet der Adsorber-Materialien konzentriert. Fresenius eröffnet Entwicklungsstandort in Krems <% image name="Pressefoto_Fresenius1" %> <small><b>Eröffnung:</b> Gerhard Schmid (BTZ-Geschäftsführer), Wolfram Strobl (Geschäftsführer FMC Adsorber Tec), Ingeborg Rinke (Bürgermeisterin Krems), Wolfgang Sobotka (Landeshauptmann-Stellvertreter Niederösterreich). ©Thule G. Jug</small> Bereits Mitte der 1990er Jahre wurde in dem von Dieter Falkenhagen geleiteten Zentrum für Biomedizinische Technologie der Doanu-Uni ein System zur extrakorporalen Blutreinigung mithilfe von Adsorbern entwickelt, das man gemeinsam mit Fresenius Medical Care zum Prototyp entwickelte. Die Kooperation mit dem Medizintechnik-Unternehmen wurde dabei schrittweise enger. 2006 wurde Fresenius, nachdem man zuvor schon Anteile gehalten hatte, Alleineigentümer des Spin-offs Biotec. Im Zuge des Engagements wurde die Adsorber-Sparte in Krems stark ausgebaut: 2003 konnten die ersten verkaufsfähigen Chargen am Standort produziert werden, 2005 verlegte Fresenius die Produktion eines weiteren Adsorberprodukts für die Behandlung von Autoimmunerkrankungen an die Donau, 2006 wurden auch die Aktivitäten eines bisher in den USA angesiedelten Standorts hier hergebracht. Im Frühjahr 2009 erfolgte schließlich die Entscheidung, Krems zum einzigen Fresenius-Standort auf dem Gebiet der Adsorber zu machen auch die Forschungsaktivitäten im Adsober-Bereich hier her zu verlegen. Mit der neuen Entwicklungsabteilung der nunmehrigen Fresenius Medical Care Adsorber Tec GmbH werden 15 neue Arbeitsplätze in Krems geschaffen. Die Firma ist im Biotechnologiezentrum (BTZ) Krems angesiedelt, das einen Teil des von der NÖ. Wirtschaftsagentur Ecoplus gemanagten Technopols Krems bild. Das Land Niederösterreich investierte in den letzten fünf Jahren etwa 17 Millionen Euro in den Technopol-Standort Krems.

Ausgezeichnete Arbeiten zur Kristallisation von Pharma-Wirkstoffen

Für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der Verfahrenstechnik wird jährlich der Arnold-Eucken-Preis vergeben. In diesem Jahr wurde <a href=http://www.th.bci.tu-dortmund.de/de/mitarbeiter/wissenschaftliche-mitarbeiter/dr-ing-feelly-ruether>Feelly Rüther</a> von der TU Dortmund für ihre Arbeiten über die Kristallisation von Pharmazeutika ausgezeichnet. Ausgezeichnete Arbeiten zur Kristallisation von Pharma-Wirkstoffen <% image name="FeellyRuether" %> <small><b>Grundlagen der pharmazeutischen Verfahrenstechnik</b>: Feelly Rüther beschäftigte sich mit den thermodynamischen Grundlagen der Kristallisation und des Ausölens von Wirkstoffen. ©VDI</small> Die 38-jährige Rüther hat sich sowohl experimentell als auch mittels thermodynamischer Modellierung mit der Löslichkeit pharmazeutischer Wirkstoffe in Lösungsmitteln und Lösungsmittel-Gemischen beschäftigt. Ziel ihrer Arbeiten war dabei, das Verhalten der betrachteten Systeme auf der Basis weniger experimenteller Daten vorausberechnen zu können. Von Interesse ist dabei insbesondere das Auftreten metastabiler Mischungslücken, die die Entstehung lösungsmittelfreier Produkte verhindern können („Ausölen“). <b>Talente-Förderung für die Chemietechnik</b> Der Arnold-Eucken-Preis wird von der Gesellschaft für Verfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen (GVC) im VDI vergeben, um Nachwuchstalente auf dem Gebiet der Verfahrenstechnik in Industrie- und Hochschulforschung zu fördern. Die Preisträger sollen jünger als 40 Jahre sein und dürfen weder einen Lehrstuhl innehaben noch eine Forschungs- oder Entwicklungseinrichtung verantwortlich leiten. Benannt ist der Preis nach dem Physikochemiker Arnold Eucken, der der erste Obmann des VDI-Fachausschusses „Verfahrenstechnik“ war. GVC-Vorsitzender Achim Noack überreichte die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung am 21. September auf der Process Net-Jahrestagung in Aachen.

Neuer Biomarker für Prostatakrebs gefunden

Die Arbeitsgruppe „Urologische Tumoren“ der <a href=http://www.meduniwien.ac.at>Medizinischen Universität Wien</a> untersuchte in Kooperation mit der Harvard Medical School die Häufigkeit bestimmter Proteine in Prostata-Gewebeproben. Dabei zeigte sich, dass in 99,5 % der Krebsgewebe ein vom Protein TRAIL initiierter Reaktionsweg reduzierte Aktivität zeigt. Neuer Biomarker für Prostatakrebs gefunden <% image name="800px-Prostate_adenocarcinoma_whole_slide" %> <small><b>Prostatakrebs:</b> Bei der überwiegenden Anzahl der untersuchten Gewebe ist der TRAIL-initiierte Schutzmechanismus außer Kraft gesetzt. Bild: Alex Brollo/GNU-Lizenz 1.2</small> TRAIL (was für „TNF-related Apoptosis Inducing Ligand“ steht) stimuliert im menschlichen Organismus einen Kaskade, die mit dem als Apoptose bezeichneten Selbstmord einer Tumorzelle endet. Dieser Schutzmechanismus scheint in Tumorgeweben der Prostata massiv verändert zu sein, wie die Untersuchung der Proteinmuster nun ergab. <b>TRAIL unabhängig von anderen Biomarkern</b> Die Eindeutigkeit der gefundenen Ergebnisse überraschte dabei sogar den Leiter der Arbeitsgruppe „Urologische Tumoren“, Michael Krainer. Denn neben der herabgesetzten Aktivität des von TRAIL ausgelösten Schutzmechanismus zeigte sich, dass mit steigender TRAIL-Konzentration in der direkten Tumorumgebung das rückfallfreie Überleben von Patienten ansteigt – und zwar unabhängig von anderen prognostischen Markern. Damit könnte das Protein ein Ansatzpunkt sowohl für die Prognose des Krankheitsverlaufs als auch für die Entwicklung neuer Therapien bei fortgeschrittenem Prostatakrebs sein. Derzeit werden Therapeutika getestet, die den TRAIL-abhängigen Schutzmechanismus des Körpers aktivieren sollen. Dass für deren effizienten Einsatz ein tiefgehendes Verständnis des Reaktionsweges wichtig ist, hat Krainer in einer viel beachteten Arbeit im Jahr 2005 bereits für Eierstockkrebs zeigen können. Er entdeckte zwei Strategien, wie Krebszellen der vernichtenden Wirkung von TRAIL zu entgehen versuchen. <small> Originalpublikation: Recurrence Free Survival in Prostate Cancer is Related to Increased Stromal TRAIL Expression. M. Anees, P. Horak, A. El-Gazzar, M. Susani, G. Heinze, P. Perco, M. Loda, R. Lis, M. Krainer, W. K. Oh.: Cancer, September 2010 </small>