Archive - Feb 13, 2010

Phase I-Ergebnisse für Pneumokokken-Impfstoff

Die <a href=http://www.intercell.com>Intercell AG</a> veröffentlichte erste Ergebnisse der klinischen Phase I-Prüfung des Impfstoffkandidaten gegen Streptokokkus pneumoniae. Die Analyse der Daten ergab ein gutes Sicherheits- und Verträglichkeitsprofil des Impfstoffkandidaten. Phase I-Ergebnisse für Pneumokokken-Impfstoff <% image name="thomas_lingelbach1" %> <small>Nach Angaben von Intercell-COO Thomas Lingelbach wurde das zugrundeliegende Antigen mithilfe des Antigen-Identifikationsprogramms des Unternehmens definiert. © Intercell AG</small> Der prophylaktische Impfstoffkandidat IC47 ist ein rekombinanter Subunit I-Impfstoff, der aus drei hoch konservierten Proteinen von Streptokokkus pneumoniae besteht. Im Zuge dieser ersten klinischen Studie wurde der Impfstoffkandidat von Intercell 32 gesunden Erwachsenen verabreicht. Dabei wurden zwei Antigen-Dosierungen verwendet. Das Vakzin wurde entweder mit oder ohne den Zusatz von Aluminiumhydroxid verabreicht, woraus sich insgesamt vier unterschiedliche Studiengruppen ergaben. Das Vakzin zeigte sich in der Studie als immunogen, eine Antikörperinduktion wurde bei allen drei Protein-Antigenen in Abhängigkeit zur verabreichten Antigendosis beobachtet. Nach Angaben von Thomas Lingelbach, dem Chief Operating Officer von Intercell, ist der getestete Impfstoffkandidat ein weiteres Vakzin, das auf einem durch das Antigen-Identifikationsprogramm AIP definierten Antigen basiert. Vorbehaltlich der Zustimmung durch die entsprechenden Behörden plant das Unternehmen die weiter klinische Entwicklung in den zwei Zielgruppen Kinder und ältere Menschen.

Der lange Weg eines Krebsgens durch die Evolution

Ein Team von Biochemikern und Zoologen der <a href=http://www.uibk.ac.at>Universität Innsbruck</a> konnte ein beim Menschen wichtiges Onkogen in Süßwasserpolypen nachweisen, einer Tiergattung, die bereits vor 600 Millionen Jahren entstanden ist. Das Krebsgen ist damit älter als bisher angenommen. Der lange Weg eines Krebsgens durch die Evolution <% image name="hydra_stammzelleweb" %> <small>Ultrastruktur einer Stammzelle des frühen Vielzellers Hydra. Das Insert zeigt die Aktivierung einer Urform des myc Krebsgens in diesen Zellen. ©Universität Innsbruck</small> Für ein tieferes Verständnis der Entstehung von Krebserkrankungen ist das Studium von Onkogenen bedeutsam, die man mit dem ungebremsten Wachstum von Tumoren in Verbindung bringt. Derartige Onkogene entstehen durch Mutation aus Protoonkogenen, die im nicht mutierten Zustand bei Prozessen wie Zellwachstum, Zellteilung oder Zelldifferenzierung eine Rolle spielen. Einem derartigen Protoonkogen mit der Bezeichnung „myc“ sind Biochemiker der Universität Innsbruck auf der Spur. Das Protein, für das myc codiert, ist ein Transkriptionsfaktor, der die Expression von etwa 15 % der menschlichen Gene steuert. In 30 % aller menschlichen Tumore ist ein mutiertes myc-Gen nachweisbar. <b>Süßwasserpolypen als Modellorganismen</b> Die Wissenschaftler um Klaus Bister, Markus Hartl und Bert Hobmayer versuchen nun zu verstehen, welche Gene durch myc reguliert werden. Auf der Suche nach Modellorganismen, an denen man dies einfacher studieren kann als am Menschen, konnte die Gruppe das Krebsgen nun in Süßwasserpolypen (Gattung Hydra) nachweisen, die sich bereits vor rund 600 Millionen Jahren entwickelt haben und noch heute viele Gewässer besiedeln. „Dass sich das Gen in der Evolution von den Hydren bis zum Menschen erhalten hat, ermöglicht es uns nun, an diesen Tieren die biologischen und biochemischen Funktionen des myc-Gens genauer zu untersuchen und dann Schlüsse auf den Menschen zu ziehen“, erklärt Klaus Bister die Vorgehensweise. Besonders interessant ist die Entdeckung der Innsbrucker Forscher auch deshalb, weil sie das Krebsgen vor allem in den Stammzellen der Hydren nachweisen konnten. Diese Stammzellen verhelfen den Süßwasserpolypen zu einer bemerkenswerten Regenerationsfähigkeit. Mit ihrer Hilfe erneuern sich die Tiere in fünf Tagen vollständig und können damit im Prinzip ihre Lebenszeit beliebig verlängern. <small>Original-Publikation: Stem cell-specific activation of an ancestral myc protooncogene with conserved basic functions in the early metazoan Hydra. Hartl M, Mitterstiller AM, Valovka T, Breuker K, Hobmayer B and Bister K. Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS) Early Edition</small>