Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums München haben Genvarianten identifiziert, die eine Rolle bei der Entstehung von Fettstoffwechselerkrankungen spielen. Dabei verwendeten sie ein Metabolomik-Werkzeug auf Massenspektrometriebasis, das vom österreichischen Unternehmen Biocrates angeboten wird.
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<small>Die Forschungsgruppe von Karsten Suhre assoziierte Stoffwechselprofile mit Erbgutvarianten. (c) Helmholtz-Zentrum München</small>
Das von Karsten Suhre geleitete Forschungsteam veröffentlichte die Ergebnisse einer Studie, die Grundlage für die frühzeitige Erkennung von Patientenrisikos sowie für die Entwicklung von Biomarkern sein können, in der Fachzeitschrift „Nature Genetics“. Die Wissenschaftler bestimmten dabei zunächst die Konzentration von 163 Stoffwechselprodukten in Blutproben von ca. 1.800 Teilnehmern der Bevölkerungsstudie KORA. Dabei kam Technologie des in Innsbruck beheimateten Unternehmens Biocrates zum Einsatz. Im zweiten Schritt untersuchten sie die Stoffwechselprofile in einer Erbgut-Assoziationsstudie auf mögliche Zusammenhänge mit häufigen Genvarianten.
Die Zusammenhänge zwischen Genvarianten, Enzymaktivität und Stoffwechselprodukten werden zu verschiedenen genetisch determinierten Metabotypen zusammengefasst, die auf äußere Umwelteinflüsse wie Ernährung, Lebensstil, unterschiedlich reagieren können. Das ermöglicht den Metabolomik-Experten, früher als bisher, Risikopatienten für Stoffwechselstörungen ausfindig zu machen.
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<b>Das Helmholtz-Zentrum München</b>
Das Helmholtz-Zentrum München ist ein deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt und erforscht chronische und komplexe Krankheiten, die aus dem Zusammenwirken von Umweltfaktoren und individueller genetischer Disposition entstehen. Die Einrichtung, deren Hauptsitz in Neuherberg im Norden Münchens auf einem 50 Hektar großen Forschungscampus liegt, beschäftigt rund 1.700 Mitarbeiter. Das Helmholtz-Zentrum München gehört der Helmholtz-Gemeinschaft an, in der sich 16 naturwissenschaftlich-technische und medizinisch-biologische Forschungszentren mit insgesamt 26.500 Beschäftigten zusammengeschlossen haben.
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Fettstoffwechsel-Gene mit Hilfe von Biocrates entdeckt
Österreich belegt Platz vier in der „Physik-Weltrangliste“