Archive - Feb 26, 2010

Impfstoff gegen Bluthochdruck

An sieben Impfstoffprojekten arbeitet das Wiener Biotechnologie-Unternehmen <a href=http://www.affiris.com>Affiris</a> derzeit. Drei davon – gegen Alzheimer, Parkinson und Atherosklerose – kannte man schon bisher, nun hat das Unternehmen verraten, dass sich ein viertes mit einem Impfstoff gegen Bluthochdruck beschäftigt. Impfstoff gegen Bluthochdruck <% image name="FrankMattner" %> <small>Affiris-CSO Frank Mattner möchte durch einen neuartigen Impfstoff Bluthochdruck-Patienten von der strikten Beachtung des üblichen Medikamenten-Diktats befreien. ©Affiris</small> Nach Angaben des Unternehmens sind „signifikante Fördermittel“ der Forschungsförderungsgesellschaft FFG für die Entwicklung eines Impfstoffs gegen Angiotensin II zugesagt worden. Angiotensin II ist ein menschliches Peptidhormon, das Gefäßverengungen verursachen kann, die wiederum zu Bluthochdruck führen. Einmal mehr verfolgt Affiris dabei also den strategischen Ansatz, die unternehmenseigene Affitom-Technologie zur Herstellung von Impfstoffen gegen eine Indikation zu verwenden, von der eine große Anzahl von Menschen betroffen sind. Zu dem neuen Therapieansatz gegen Bluthochdruck meint Affiris-CSO Frank Mattner: "Chronische Hypertonie kann zwar medikamentös behandelt werden, dazu muss jedoch der Patient genau eingestellt werden und dann ständig seine Medikamente einnehmen. Oft gelingt jedoch nicht beides. Unser Impfstoff soll die Patienten von der strikten Beachtung dieses Medikamenten-Diktats entlasten und so einen nachhaltigen Erfolg sicherstellen. Vor dem Hintergrund, dass Hypertonie ja erst langfristig zu den oftmals tödlichen Folgeerscheinungen wie Herzerkrankungen, Schlaganfall und Nierenproblemen führt, ist diese Nachhaltigkeit aber das A und O des Behandlungserfolgs".

Moderne Bioenergetik macht Schluss mit der Ursuppen-Hypothese

Eine Publikation, die im Wiley-Magazin <a href=http://www3.interscience.wiley.com/journal/34201/home>BioEssays</a> erschienen ist, stellt die noch immer weit verbreitete Vorstellung einer ozeanischen Ursuppe als Ort, an dem das erste Leben entstanden ist, in Frage. Vielmehr sollen Thermalquellen auf dem Meeresgrund eine entscheidende Rolle gespielt haben. Moderne Bioenergetik macht Schluss mit der Ursuppen-Hypothese <% image name="HydrothermalVent" %> <small>In der Umgebung von Tiefsee-Thermalquellen wie diesem „Black Smoker“ könnten erste Lebensformen entstanden sein. © Public Domain</small> Die Autoren Nick Lane, John F. Allen (beide London) und William Martin (Düsseldorf) argumentieren, dass der Prozess der Chemiosmose, bei dem ein Protonengradient zur Synthese von ATP genutzt wird, notwendig für den Kohlenstoff- und Energiestoffwechsel der ersten Lebensformen gewesen sein muss. Ein solcher Prozess könnte aber in einer Ursuppe, die homogen in Bezug auf pH-Wert und Redoxpotential ist, nicht in Gang kommen. Protonengradienten könnten demgegenüber aber an alkalischen Thermalquellen des Ozeanbodens natürlich entstanden und von den ersten Zellen für ihren eigenen Energiehaushalt genützt worden sein. Allmählich mussten die Zellen dann „lernen“, ihre eigenen Protonenpumpen zu entwickeln, um sich vom Lebensraum Thermalquelle zu emanzipieren. Wichtig für diese erste Laborsituation des Lebens waren der Publikation zufolge auch Hohlraumstrukturen im Basaltgestein rund um die Quellen, die gleichsam als miteinander verbundene Reaktionsgefäße fungierten, in denen sich die ersten selbstreplizierenden Moleküle bilden konnten.

Finnland: Strategien für die Ostsee

Beim im Februar in Helsinki abgehaltenen Baltic Sea Action Summit präsentierte der finnische Chemikalienhersteller <a href=http://www.kemira.fi>Kemira</a> seine Initiativen zum Gewässerschutz. Dabei stehen die Verwertung von Klärschlamm sowie die Sicherung der Badewasserqualität im Vordergrund. Finnland: Strategien für die Ostsee <% image name="FotoKemira" %> <small>In Helsinki präsentierte sich Kemira als Saubermacher. © Kemira </small> Eine zentrale Frage im Kampf gegen die Überdüngung der Ostsee durch Landwirtschaft, Industrie und Abfälle ist die Verwertung von Klärschlamm. Kemira hat dafür ein Abwasseraufbereitungsverfahren namens „Kemicond“ entwickelt, bei dem der Schlamm einer chemischen Behandlung unterzogen wird. Dabei wird der Klärschlamm zu wertvollem Dünger für die Landwirtschaft umgewandelt und die im Wasser nicht erwünschten Nährstoffe in den natürlichen Kreislauf zurückgeführt. Das ebenfalls von Kemira entwickelte „Desinfix“-Konzept zielt darauf ab, den strengen Badewasserrichtlinien der Europäischen Union gerecht zu werden. Die klassische Behandlung des Abwassers mit Chlor weicht einer organischen Behandlung. Peroxide zerlegen dabei bedenkliche Stoffe in Kohlendioxid und Wasser. Der finnische Konzern Kemira gilt als führender Hersteller von Chemikalien für Wasseraufbereitung.

Bayer dank Life Sciences erfolgreich

Bei der Bilanzpressekonferenz von <a href=http://www.bayer.com>Bayer</a> am 26. Februar wurden ein gegenüber dem Vorjahr moderat abgeschwächtes Ergebnis und neue Gesichter im Vorstand präsentiert. <% image name="BilanzpressekonferenzWeb" %> <small>Werner Baumann und Marijn Dekkers (neuer Finanzvorstand und neuer Vorstandsvorsitzender) saßen bereits gemeinsam mit Werner Wenning und Klaus Kühn (bisheriger Vorstandsvorsitzender und bisheriger Finanzvorstand) auf dem Podium. (c) Bayer</small> Um 5,3 % ging der Umsatz des Bayer-Konzerns 2009 zurück – ein Gesamtergebnis, das sich aus recht unterschiedlichen Entwicklungen zusammensetzt. Denn während die Teilkonzerne Health Care (+ 3,8 %) und Crop Science (+ 2,5 %) Umsatzzuwächse verbuchen konnten, brach das Geschäft von Bayer Material Science um 24,7 % ein. Das um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA lag mit 6,472 Mrd. Euro um 6,6 % unter dem Wert von 2008, damit wurde laut Vorstandsvorsitzendem Werner Wenning das ausgegebene Ziel, den Rückgang nicht größer als 5 % zu halten, nur „knapp verfehlt“. <b>Marijn Dekkers stellte sich erstmals den Fragen der Journalisten</b> Erstmals präsentierten sich Wenning und Finanzvorstand Klaus Kühn gemeinsam mit ihren designierten Nachfolgern Marijn Dekkers und Werner Baumann auf dem Podium einer Bilanzpressekonferenz. Wenning übergibt Dekkers ein seit 2002 völlig neu durchstrukturiertes Unternehmen, das sich auf die Märkte Gesundheit, Landwirtschaft und hochwertige Kunststoffe fokussiert hat und seine Position am Markt verschreibungspflichtiger Medikamente mit der Akquisition von Schering Pharma und jene am Markt rezeptfreier Arzneimittel durch den Zukauf von Roche Health Care deutlich ausgebaut hat. Zum guten Ergebnis, das der Teilkonzern Helath Care 2009 erreichen konnte, trugen beide Segmente gleichermaßen bei, besonders gut entwickelte sich das Geschäft hier in Schwellenländern wie Russland oder China. Den stärksten Umsatzzuwachs konnte mit 27,9 % das Krebsmedikament Nexavar erzielen, im Geschäft mit rezeptfreien Arzneimitteln entwickelte sich vor allem die Hautpflegelinie Bepanthen/Bepanthol mit einem währungsbereinigtem Plus von 10,3 % erfreulich. Bayer dank Life Sciences erfolgreich