Archive - Feb 3, 2010

Millionen-Deal in der heimischen Biotech-Szene

Das Wiener Biotechnologie-Unternehmen <a href=http://www.apeiron-biologics.com>Apeiron Biologics AG</a> hat eine Vereinbarung mit <a href=http://www.gsk.com>Glaxo Smith Kline</a> (GSK) unterzeichnet, die dem Pharma-Konzern exklusive Rechte am Biotherapeutikum APN01 einräumt. APN01 (rekombinantes humanes Angiotensin Converting Enzyme 2) ist ein Enzym, das zur Behandlung des akuten Lungenversagens (ARDS) eingesetzt werden soll. Millionen-Deal in der heimischen Biotech-Szene <% image name="ApeironPenningerWeb" %> <small>Apeiron-Gründer Josef Penninger zeigte sich beeindruckt, dass seine Idee so schnell in ein klinisches Projekt umgesetzt worden ist. © Apeiron</small> Die Vereinbarung sieht meilensteinabhängige Zahlungen bis zu einer Höhe von rund 236 Mio. Euro für den Fall vor, dass APN01 für mehrere Indikationen zugelassen wird. Apeiron erhält vorab eine Zahlung von rund 12,5 Mio. Euro in Form von Einnahmen und einer Eigenkapitalinvestition sowie zukünftige umsatzabhängige Zahlungen. Josef Penninger, Direktor des Instituts für Molekulare Biotechnologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (IMBA) und Gründer von Apeiron, sprach in einer Stellungnahme von seiner Vision, einige seiner Ergebnisse aus der Grundlagenforschung, unter anderem das nun auslizenzierte Enzym, in klinisch anwendbare Produkte zu entwickeln. Zu diesem Zweck habe er Apeiron gegründet, nun sei er beeindruckt, wie schnell und erfolgreich die Idee in ein klinisches Projekt mit solch vielversprechenden Perspektiven umgesetzt wurde. GSK sei ein sehr willkommener Partner für die weitere Entwicklung. <% image name="ApeironLoibnerWeb" %> <small>Apeiron-CEO Hans Loibner freute sich, mit GSK eines der weltgrößten Pharma-Unternehmen gewonnen zu haben. © Apeiron</small> Hans Loibner, Vorstandsvorsitzender und CEO von Apeiron, zeigte sich erfreut, mit GSK eines der weltweit größten pharmazeutischen Unternehmen überzeugt zu haben, das Projekt zu lizenzieren. Und Manfred Reichl, Aufsichtsratsvorsitzender und Business Angel, ergänzte, es sei bemerkenswert, dass Apeiron diesen Erfolg ohne vorherige Venture Capital-Finanzierung sondern nur mit Hilfe privater Investoren erreichte. Dies beweise auch, dass der Biotech-Cluster in Wien sich gut entwickelt habe und Anschluss an die globalen Standards in Forschungsqualität, Managementfähigkeiten und Finanzierungen finde. <small> <b>Über ARDS</b> Das akute Lungenversagen (Acute Respiratory Distress Syndrome, ARDS) ist eine schwerwiegende Lungenschädigung, die zahlreiche Ursachen haben kann. Dazu gehören Sepsis, Aspiration von Mageninhalt, Traumata, postoperative Komplikationen, akute Pankreatitis sowie Lungenentzündungen, die z. B. durch Infektion mit humanen Grippeviren verursacht wurden. Laut jüngsten Untersuchungen sind weltweit Millionen Menschen pro Jahr davon betroffen (alleine in OECD-Ländern jährlich bis zu einer Million). Die Sterblichkeitsrate beträgt bei ARDS 30 bis 50 Prozent - und bis heute gibt es keine effektiven Medikamente zur Behandlung dieser lebensbedrohlichen Erkrankung. <b>Über Apeiron</b> Apeiron Biologics AG ist ein privat finanziertes Biotech-Unternehmen aus Wien, das von Josef Penninger, dem Direktor des Institutes für Molekulare Biotechnologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (IMBA), gegründet wurde. Als Hauptprojekt von Apeiron wurde das rekombinante humane Angiotensin Converting Enzyme 2 (rhACE2; Projektname: APN01) als Biotherapeutikum bis zur ersten klinischen Phase entwickelt. Zielindikationen für APN01 sind Erkrankungen, die im Zusammenhang mit einem Ungleichgewicht des Renin-Angiotensin-Systems und einer unzureichenden natürlichen ACE2-Aktivität stehen. Speziell wurde das therapeutische Potenzial von APN01 für die Behandlung von ARDS untersucht. Zusätzlich arbeitet Apeiron an zwei weiteren Projekten in präklinischer Entwicklung, deren Ursprung ebenfalls in den Forschungsaktivitäten von Josef Penninger liegen. </small>

Wissenschafter des Jahres 2009: Rudolf Grimm

Der Klub der Bildungs- und Wissenschaftsjournalisten zeichnet den geborenen Mannheimer Rudolf Grimm für seine Begeisterung für die Quantenphysik aus. Der Preis geht damit nach neun Jahren Pause wieder an die <a href=http://www.uibk.ac.at>Universität Innsbruck</a>. <% image name="FotoUniInnsbruck" %> <small>Wissenschafter des Jahres aus Begeisterung © Uni Innsbruck </small> Rudolf Grimm studierte an der Universität Hannover und absolvierte sein Doktorat von 1986 bis 1989 an der ETH Zürich. Ein halbes Jahr war er am Institut für Spektroskopie der Akademie der Wissenschaften der damaligen UdSSR in Troizk bei Moskau. Weiters arbeitete er zehn Jahre am Max-Planck-Institut für Kernphysik in Heidelberg. Im Jahr 2000 folgte er dann Anton Zeilinger in Innsbruck nach, der 1996 ebenfalls Wissenschafter des Jahres war. Der Preis wird alljährlich an Forscher vergeben, die ihr Thema einer breiten Öffentlichkeit verständlich machen. „Nicht nur im Sport, auch in der Wissenschaft stecken große Emotionen“, meint Grimm dazu. „Etwas Neues zu entdecken, und absolutes wissenschaftliches Neuland zu betreten, hat eine ungeheure Faszination.“ Die Jury begründete ihre Entscheidung auch damit, die führende Rolle Österreichs in der Quantenphysik hervorheben zu wollen. 2002 gelang es dem Team um Rudolf Grimm, erstmals ein Bose-Einstein-Kondensat aus Cäsiumatomen herzustellen, 2004 gelang das erste Fermi-Kondensat. Im Jahr 2006 konnte Grimm den so genannten „Efimov-Effekt“ nachweisen, den der russische Theoretiker Vitali Efimov 35 Jahre zuvor vorhergesagt hatte. Heute können die Quantenphysiker in Innsbruck bereits komplexe Moleküle aus ultrakalten Quantengasen herstellen. Rudolf Grimm erhielt bereits 2005 den Wittgenstein-Preis und wurde im selben Jahr von der Presse zum „Österreicher des Jahres“ im Bereich Forschung gekürt. 2008 wurde er mit dem Tiroler Landespreis für Wissenschaft ausgezeichnet. Wissenschafter des Jahres 2009: Rudolf Grimm