Archive - Feb 27, 2010

Meilensteine in deutsch-amerikanischem Entwicklungsprojekt

<a href=http://www.proteros.com>Proteros</a>, ein auf Kristallografie spezialisiertes Dienstleistungsunternehmen aus dem Biotech-Hotspot Martinsried und <a href=http://www.axikin.com>Axikin Pharmaceuticals</a>, ein kalifornisches Unternehmen, das Therapeutika gegen Atemwegs- und Entzündungskrankheiten entwickelt, kooperieren bei der Entwicklung von Arzneimitteln gegen die chronisch obstruktive Lungenerkrankung. <% image name="Proteros" %> <small>Proteros bietet Kristallografie und Fragment-basierte Erstellung von Leitstrukturen als Dienstleistung an. © Proteros Fragments GmbH</small> Die beiden Firmen konnten jüngst einige wichtige Meilensteine passieren: Proteros gelang es, die Kristallstruktur eines von Axikin identifizierten Proteins aufzuklären. Im Rahmen eines für diese Zielstruktur selektiven Screenings wurde im nächsten Schritt die 20.000 Einheiten zählende Fragment-Bibliothek von Proteros durchforstet. Dieses Verfahren ergab Treffer für verschiedene Chemotypen, die gezielt an das aktive Zentrum des Zielproteins binden. Für alle diese Chemotypen wurden die Bindungseigenschaften mit dem Protein mittels Röntgenkristallografie aufgeklärt, um die besten Kandidaten für die weitere Optimierung der Molekülstruktur auszuwählen. Meilensteine in deutsch-amerikanischem Entwicklungsprojekt

Impfstoff gegen Bluthochdruck

An sieben Impfstoffprojekten arbeitet das Wiener Biotechnologie-Unternehmen <a href=http://www.affiris.com>Affiris</a> derzeit. Drei davon – gegen Alzheimer, Parkinson und Atherosklerose – kannte man schon bisher, nun hat das Unternehmen verraten, dass sich ein viertes mit einem Impfstoff gegen Bluthochdruck beschäftigt. Impfstoff gegen Bluthochdruck <% image name="FrankMattner" %> <small>Affiris-CSO Frank Mattner möchte durch einen neuartigen Impfstoff Bluthochdruck-Patienten von der strikten Beachtung des üblichen Medikamenten-Diktats befreien. ©Affiris</small> Nach Angaben des Unternehmens sind „signifikante Fördermittel“ der Forschungsförderungsgesellschaft FFG für die Entwicklung eines Impfstoffs gegen Angiotensin II zugesagt worden. Angiotensin II ist ein menschliches Peptidhormon, das Gefäßverengungen verursachen kann, die wiederum zu Bluthochdruck führen. Einmal mehr verfolgt Affiris dabei also den strategischen Ansatz, die unternehmenseigene Affitom-Technologie zur Herstellung von Impfstoffen gegen eine Indikation zu verwenden, von der eine große Anzahl von Menschen betroffen sind. Zu dem neuen Therapieansatz gegen Bluthochdruck meint Affiris-CSO Frank Mattner: "Chronische Hypertonie kann zwar medikamentös behandelt werden, dazu muss jedoch der Patient genau eingestellt werden und dann ständig seine Medikamente einnehmen. Oft gelingt jedoch nicht beides. Unser Impfstoff soll die Patienten von der strikten Beachtung dieses Medikamenten-Diktats entlasten und so einen nachhaltigen Erfolg sicherstellen. Vor dem Hintergrund, dass Hypertonie ja erst langfristig zu den oftmals tödlichen Folgeerscheinungen wie Herzerkrankungen, Schlaganfall und Nierenproblemen führt, ist diese Nachhaltigkeit aber das A und O des Behandlungserfolgs".

Moderne Bioenergetik macht Schluss mit der Ursuppen-Hypothese

Eine Publikation, die im Wiley-Magazin <a href=http://www3.interscience.wiley.com/journal/34201/home>BioEssays</a> erschienen ist, stellt die noch immer weit verbreitete Vorstellung einer ozeanischen Ursuppe als Ort, an dem das erste Leben entstanden ist, in Frage. Vielmehr sollen Thermalquellen auf dem Meeresgrund eine entscheidende Rolle gespielt haben. Moderne Bioenergetik macht Schluss mit der Ursuppen-Hypothese <% image name="HydrothermalVent" %> <small>In der Umgebung von Tiefsee-Thermalquellen wie diesem „Black Smoker“ könnten erste Lebensformen entstanden sein. © Public Domain</small> Die Autoren Nick Lane, John F. Allen (beide London) und William Martin (Düsseldorf) argumentieren, dass der Prozess der Chemiosmose, bei dem ein Protonengradient zur Synthese von ATP genutzt wird, notwendig für den Kohlenstoff- und Energiestoffwechsel der ersten Lebensformen gewesen sein muss. Ein solcher Prozess könnte aber in einer Ursuppe, die homogen in Bezug auf pH-Wert und Redoxpotential ist, nicht in Gang kommen. Protonengradienten könnten demgegenüber aber an alkalischen Thermalquellen des Ozeanbodens natürlich entstanden und von den ersten Zellen für ihren eigenen Energiehaushalt genützt worden sein. Allmählich mussten die Zellen dann „lernen“, ihre eigenen Protonenpumpen zu entwickeln, um sich vom Lebensraum Thermalquelle zu emanzipieren. Wichtig für diese erste Laborsituation des Lebens waren der Publikation zufolge auch Hohlraumstrukturen im Basaltgestein rund um die Quellen, die gleichsam als miteinander verbundene Reaktionsgefäße fungierten, in denen sich die ersten selbstreplizierenden Moleküle bilden konnten.

Finnland: Strategien für die Ostsee

Beim im Februar in Helsinki abgehaltenen Baltic Sea Action Summit präsentierte der finnische Chemikalienhersteller <a href=http://www.kemira.fi>Kemira</a> seine Initiativen zum Gewässerschutz. Dabei stehen die Verwertung von Klärschlamm sowie die Sicherung der Badewasserqualität im Vordergrund. Finnland: Strategien für die Ostsee <% image name="FotoKemira" %> <small>In Helsinki präsentierte sich Kemira als Saubermacher. © Kemira </small> Eine zentrale Frage im Kampf gegen die Überdüngung der Ostsee durch Landwirtschaft, Industrie und Abfälle ist die Verwertung von Klärschlamm. Kemira hat dafür ein Abwasseraufbereitungsverfahren namens „Kemicond“ entwickelt, bei dem der Schlamm einer chemischen Behandlung unterzogen wird. Dabei wird der Klärschlamm zu wertvollem Dünger für die Landwirtschaft umgewandelt und die im Wasser nicht erwünschten Nährstoffe in den natürlichen Kreislauf zurückgeführt. Das ebenfalls von Kemira entwickelte „Desinfix“-Konzept zielt darauf ab, den strengen Badewasserrichtlinien der Europäischen Union gerecht zu werden. Die klassische Behandlung des Abwassers mit Chlor weicht einer organischen Behandlung. Peroxide zerlegen dabei bedenkliche Stoffe in Kohlendioxid und Wasser. Der finnische Konzern Kemira gilt als führender Hersteller von Chemikalien für Wasseraufbereitung.