Das niederländische Architektenteam WHIM möchte aus Kunststoffabfällen, die im nordpazifischen Ozeanwirbel nahe Hawaii treiben, eine schwimmende Insel bauen. Den guten Vorsätzen des Projekts <a href=http://www.recycledisland.com>"Recycled Island"</a> stehen noch viele ungeklärte Fragen gegenüber.
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<small>Nach den Betreibern des Projekts "Recycled Island" soll das Inselprojekt der Vermüllung des Nordpazifik entgegenwirken. Bild: recycledisland.com</small>
In einem Interview mit Pressetext Austria sprach der Leiter des Projekts, Ramon Knoester, von der Vision, den marinen Abfall als Baumaterial zu verwenden und auf diese Weise ein neues ozeanisches Habitat zu schaffen, auf dem Menschen leben und das, was sie an Energie und Nahrungsmitteln benötigen, selbst herstellen sollen. Sowohl die Insel selbst als auch die auf ihr errichteten Gebäude sollen nach den Vorstellungen der Architekten dabei aus Kunststoffabfällen gefertigt werden, die aus dem Meer gesammelt, sortiert und rezykliert werden. Da sich das schwimmende Objekt direkt am nordpazifischen "Garbage Patch" befinden soll, könnte man sich nach den Ideen von Knoester lange Transportwege ersparen.
<b>Vom Konzept zum Prototyp</b>
Derzeit wird anhand des Konzepts der erste – in Europa und den USA vorgefertigte – Prototyp einer solchen Insel hergestellt. Damit das Gebilde auch solide genug gegen Wellen und Wetter ist, muss es eine bestimmte Größe erreichen. Vorstellbar sei nach Angaben von Knoester eine Fläche von rund 10.000 Quadratkilometer.
Viele Fragen sind indes ungeklärt: Zu welchem Staat wird die entstehende Insel gehören? Unter wessen Jurisdiktion wird sie stehen? Auch die Finanzierung des Projekts ist noch unklar. Neben diese weiterreichenden Überlegungen, könnte auch ein technisches Problem das Gelingen des Vorhabens erschweren: Viele Plastikabfälle zerfallen unter den Umgebungseinflüssen im Ozean in sehr kleine Aggregate, deren Sammlung schwierig ist. Dieses Problems ist sich Knoester bewusst: „Die zerfallenen Teilchen stellen tatsächlich ein großes Problem dar“, sagt er. Um kleinere Plastikbestandteile aus dem Meer zu fischen, müsse man extrem behutsam vorgehen, um nicht noch größere Schäden zu verursachen.
Schwimmende Insel aus Plastikabfällen