Archive - Jul 29, 2010

Ein Roboter aus Polycarbonat

Der humanoide Roboter „Myon“ ist der weltweit erste seiner Art, bei dem die Körperteile während des Betriebs unter Beibehaltung aller Funktionen komplett abgenommen und wieder angeflanscht werden können. Auf dem International Design Festival DMY und im Wissenschaftskolleg Berlin wurde der Forschungsroboter jetzt erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Ein Roboter aus Polycarbonat <% image name="RoboterWeb" %> <small>Für die Verschalung des Roboters „Myon“ kamen verschiedene Polycarbonat-Typen zum Einsatz. ©Bayer Material Science</small> Seine Entstehung verdankt das kleine technische Wunderwerk einer engen Zusammenarbeit des <a href=http://www.neurorobotik.de>Labors für Neurorobotik</a> (NRL) der Humboldt-Universität Berlin mit dem Kölner Design-Studio <a href=http://www.frackenpohl-poulheim.de>Frackenpohl Poulheim</a> und der <a href=http://www.bayermaterialscience.de>Bayer Material Science AG</a>. Deren Polycarbonat Makrolon kommt bei der Gestaltung der äußeren Verschalung zum Einsatz, die gleichermaßen für die ästhetische Gestalt des Roboters verantwortlich ist und dessen empfindliches elektronisches Innenleben schützt. <b>Ein freundlicher Roboter</b> Eines der Ziele bei der Entwicklung von Robotern ist ihre Interaktion mit Menschen. „Deshalb sollte Myon freundlich erscheinen und eine positive Ausstrahlung zeigen, auch wenn er natürlich kein menschliches Wesen ist“, erläutert André Poulheim, einer der Designer von Myon. „Roboter können sonst leicht bedrohlich wirken, zum Beispiel wenn die Schultern zu breit konstruiert sind.“ Mit 1,25 Meter Höhe entspricht Myon der Körpergröße eines achtjährigen Kindes. Im Rahmen des europäischen Forschungsprojekts ALEAR (Artifical Language Evolution on Autonomous Robots) untersuchen Manfred Hild und sein Team am NRL Bewegungsabläufe von autonomen Robotern. Eine genaue Analyse typisch menschlicher Bewegungen etwa beim Gehen zeigt, dass diese sehr komplex sind und beispielsweise vom Körperbau abhängen. Auf den Roboter Myon übertragen, erweisen sich dessen insgesamt sechs autonome Körperteile und der modulare Aufbau als sehr vorteilhaft, denn diese Abläufe können hier zunächst an isolierten Gliedmaßen, etwa einem Bein, entwickelt und dann nach und nach zu einem Gesamtverhalten des Roboters weitergeführt werden. Im Ergebnis können Arme und Beine einzeln bewegt werden, müssen aber auch gemeinsam funktionieren. <b>Auswahl des geeigneten Materials</b> „Die ästhetische Gestalt und die Beweglichkeit des Roboters stellten besondere Anforderungen an das verwendete Material, denn dieses darf die Funktionalität nicht beeinträchtigen und muss sich für eine individuelle Formgebung eignen“, sagt Lorenz Kramer, der das Projekt betreut und bei Bayer Material Science für den Bereich Robotics verantwortlich zeichnet. Bei den Versuchen erwiesen sich das glasfaserverstärkte, hochsteife und flammgeschützt ausgestattete Polycarbonat Makrolon 9425 und das glänzend-transparente Makrolon ET3113 als die Materialien der Wahl.

Das große Experiment im Golf von Mexiko

Das Ölleck im Golf von Mexiko gibt Wissenschaftlern die Gelegenheit, die Auswirkungen von Erdöl auf die Öko-Systeme im Meer zu untersuchen. Kim Withers von der <a href=http://www.tamu.edu>Texas A&M University</a> sprach von einem – unglücklicherweise unkontrollierten – wissenschaftlichen Großexperiment <% image name="Healthy_coralsweb" %> <small> Wissenschaftler des US-Geological Survey untersuchen die Auswirkungen des ausgetretenen Erdöls auf die Tiefseekorallen im Golf von Mexiko. Bild: Creative Commons-Lizenz/Bruno de Giusti. </small> Bei den Untersuchungen stehen nicht nur Auswirkungen des ausgetreten Erdöls auf die Marsch- und Küstenregionen im Vordergrund, sondern auch die Konsequenzen für Lebewesen, die am Meeresboden leben. Unklar ist etwa, wie die Tiefseekorallen im Golf von Mexiko auf die veränderten Umweltbedingungen reagieren. Seit Mai haben Wissenschaftler des US-Geological Survey drei Mal dieses Habitat besucht. Nun soll der erste Tauchgang nach dem Unglück zeigen, was mit den Korallen geschehen ist. Ein Forscherteam der University of South Florida untersucht wiederum, wie sich die Ölkatastrophe auf jene Fische ausgewirkt hat, die in den mittleren Tiefen des Golfs leben. Sie sind Nahrung für große Räuber wie Tunfische, aber auch für Delfine. Weibliche Blau-Krabben, die in den Südstaaten auch kommerziell gefischt werden, wandern von den Küstenzonen ins Meer, um dort ihre Eier abzulegen. Nach rund vier Wochen kommen die Larven von der offenen See wieder in die Küstenregionen zurück. Bereits jetzt wiesen einige Larven dunkle Flecken auf, die wahrscheinlich vom Öl stammen. Neben der Krabbenfischerei sind die Jungtiere selbst auch Nahrung für zahlreiche Lebewesen. <b>Das Erdöl-Gen</b> Joe Griffiths und sein Forscherteam von der University of Mississippi in Hattiesburg untersuchen Meerestiere nach dem Gen CYP1A. Dieses wird aktiviert, wenn die Lebewesen mit Öl in Kontakt kommen. CYP1A bewirkt die Synthese von Proteinen, die in der Lage sind, die meisten giftigen Kohlenwasserstoffe in harmlose Bestandteile aufzulösen. Griffiths vergleicht die CPY1A-Werte von Austern, Fischen und Krabben, die vor der Ölkatastrophe gefangen wurden, mit jenen, die die Tiere nun in sich tragen. <small>Quelle: Pressetext Austria</small> Das große Experiment im Golf von Mexiko

Ein Additiv, das alle Regeln erfüllt

Das amerikanische Unternehmen <a href=http://www.aftonchemical.com>Afton Chemical</a> bringt einen Zusatzstoff für PKW-Motoröle (ein sogenanntes PCMO-Additiv) auf den Markt, das bereits die Anforderungen des neuen GF-5-Regelwerks erfüllt. <% image name="Afton" %> <small>Afton Chemical (im Bild der Hauptsitz des Unternehmens in Richmond, Virginia) entwickelt Additive für Kraft- und Schmierstoff. © Business Wire</small> Die GL-5-Spezifikationen werden vom International Lubricant Standardization and Approval Committee (ILSAC) herausgegeben und geben Kriterien in den Bereichen Wirtschaftlichkeit, Robustheit und Emissionen vor. Nach Ian Atherton, Marketing Manager für den Bereich Motoröle, erfüllt das Additiv darüber hinaus die Norm „Dexos1“ von General Motors und sei von GM offiziell für die Lizenzherstellung von Motorölen nach dieser Norm genehmigt worden. Dazu seien keine Modifizierungen, Verstärker oder Änderungen bei der Behandlungsrate der Zusatzkonditionierung notwendig, so Atherton. <b>Wichtige Tests durchgeführt</b> Das neue GF-5-Additiv sei, verglichen mit dem GF-4-Produkt, auch für höhere Viskositätsgrade geeignet und minimiere den Bedarf an speziellen Basisschmierölen. Atherton verwies auf zwei wichtige Tests (den Sequence-IIIG-Test bezüglich Ölwiderstandsfähigkeit sowie den RNT-Test von Opel, der den Nockenwellenverschleiß misst), die, wie er sagte, die Fähigkeit des Additivs unter Beweis stellen, die neue Spezifizierung zu übertreffen. <small> <b>Über Afton</b> Die Afton Chemical Corporation ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der New Market Corporation und entwickelt und produziert Petroleumadditive zur Leistungssteigerung von Kraft- und Schmierstoffen, um eine höhere Effizienz, Leistung und Lebensdauer von Maschinen, Fahrzeugen und anderen Geräten zu erzielen. Die Technologiepalette reicht von speziell formulierten Chemieprodukten bis hin zu Zusatzstoffen für den Allgemeinmarkt. </small> Ein Additiv, das alle Regeln erfüllt

EU: Import-Erlaubnis für fünf Genmais-Sorten

Die EU-Kommission erlaubt den Import und die Verarbeitung fünf gentechnisch veränderter Mais-Sorten. Sie folgt damit den den Empfehlungen der European Food Safety Authority (<a href=http://www.efsa.europa.eu>EFSA</a>). Die Erlaubnis gilt für zehn Jahre, der Anbau ist verboten. Die Import- und Verarbeitungs-Erlaubnis für eine weitere Mais-Sorte wurde verlängert. EU: Import-Erlaubnis für fünf Genmais-Sorten <% image name="Mais_Web_gr" %> <small><b>Mehr Mais:</b> Mit der Entscheidung der Kommission ist nun der Anbau von insgesamt 23 Mais-Sorten in der EU erlaubt. <i>Foto: burgkirsch/Wikimedia Commons</small> Die EU-Kommission genehmigte am 28. Juli für eine Dauer von zehn Jahren den Import und die Verarbeitung der gentechnisch veränderten Mais-Sorten 1507x59122, 59122x1507xNK603, MON88017xMON810, MON89034xNK603 and Bt11xGA21. Verlängert wurde die Import- und Verarbeitungs-Genehmigung für BT11-Mais. Erlaubt sind weiters der Verzehr und die Verfütterung der Sorten, weiterhin verboten ist dagegen ihr Anbau. Schon im vergangenen Jahr hatte die European Food Safety Authority (<a href=http://www.efsa.europa.eu>EFSA</a>) positive Stellungnahmen hinsichtlich aller sechs Sorten abgegeben. Insgesamt sind damit in der EU eine Zuckerrüben-, drei Sojabohnen- und drei Rapsarten sowie sechs Baumwoll- und 23 Maissorten für den Import und den Handel <a href=http://ec.europa.eu/food/dyna/gm_register/index_en.cfm> zugelassen</a>. Die EFSA hatte die EU-Kommission um Entscheidung ersucht, nachdem sich der Rat der Umweltminister nicht einigen hatte können.<p> <b>Anbau umstritten</b><p> Angebaut werden dürfen derzeit nur der Mais MON810 des US-Agrarkonzerns Monsanto und die von BASF erzeugte Amflora-Kartoffel, die Stärke für Industriezwecke liefert und nicht für den Verzehr gedacht ist. Der Anbau von MON810 ist seit 1998 erlaubt, der der Amflora seit März 2010. Für MON810 steht die Wieder-Zulassung des Anbaus an. <br> Die EU-Kommission hatte kürzlich vorgeschlagen, den Mitgliedsstaaten die Entscheidung über den GVO-Anbau freizustellen. Verbote sollen demnach ohne Angabe von Gründen möglich sein. Ein Staat, der ein Verbot erlässt, muss das den anderen Mitgliedstaaten und der Kommission einen Monat im Voraus ankündigen. Auch sind die „allgemeinen Grundsätze der Verträge und des Binnenmarktes“ einzuhalten sowie die „internationalen Verpflichtungen der EU“, etwa im Rahmen der Welthandelsorganisation WTO, zu beachten. <br> Der Vorschlag ist allerdings umstritten. Es gibt Befürchtungen, dass er mit dem Binnenmarkt-Prinzip sowie den Bestimmungen der Welt-Handelsorganisation WTO nicht vereinbar ist.