Archive - Nov 2010

November 23rd

Poloplast investiert in den Standort Leonding

<a href=http://ww.poloplast.com>Poloplast</a>, ein im oberösterreichischen Leonding beheimateter Hersteller von Kunststoffrohrsystemen, wird bis 2015 20 Millionen Euro in den Ausbau seines Hauptstandorts investieren. Der kaufmännische Geschäftsführer, Wolfgang Lux, möchte damit für die weiteren Wachstumspläne des Unternehmens gerüstet sein. Poloplast investiert in den Standort Leonding <% image name="poloplastPK_20Web" %> <small><b>Kündigten weitere Investitionen an:</b> Wolfgang Lux (GF Poloplast), Viktor Sigl (Wirtschaftslandesrat OÖ), Gerda Aichinger (Marketingleiterin Poloplast). Foto: Martin Eder.</small> Mit einem erwarteten Umsatz von rund 75 Millionen Euro wird 2010 voraussichtlich das Niveau des Vorjahres annähernd erreicht werden, 320 Mitarbeiter sind derzeit in Leonding und Ebenhofen (Deutschland) beschäftigt. Wachstumsmärkte sieht Lux vor allem in Deutschland, Italien, Spanien sowie in Ost- und Südosteuropa. Insgesamt beträgt der Exportanteil rund 50 %. Unter den Referenzprojekten von Poloplast befinden sich der Flughafen Frankfurt, die vatikanischen Museen und das Conference Palace Hotel in Abu Dhabi. <b>Forschung und Entwicklung wird ausgebaut</b> 2009 wurden am Standort Leonding, an dem heute 260 Mitarbeiter beschäftigt sind, bereits 5,3 Millionen Euro in ein neues Logistikzentrum investiert, weitere 3,5 Millionen Euro flossen 2010 in neue Produktionsanlagen, Infrastruktur und das Labor. Mit den nun angekündigten 20 Millionen für den Zeitraum 2011 bis 2015 soll die Zahl der Mitarbeiter auf 325 aufgestockt werden. Die Investition soll dabei in Tranchen von je 4 Millionen Euro erfolgen und ausschließlich über den Cash-Flow finanziert werden. Verwendet soll das Geld für den Ausbau der Forschung und Entwicklung, für neue Extrusionsanlagen, Compounding, Spritzguss sowie Infrastruktur werden. Als Bindeglied zum universitären Sektor fungiert dabei Jürgen Miethlinger, der technischer Geschäftsführer von Poloplast ist und gleichzeitig das Institut „Polymer Extrusion and Building Physics“ der Johannes-Kepler-Universität Linz leitet.

November 22nd

F-Star schließt Deal mit Boehringer Ingelheim ab

Das Wiener Biotechnologie-Unternehmen <a href=http://www.f-star.com>F-Star</a>, im Ursprung ein Spin-off der Universität für Bodenkultur, hat eine Kooperations- und Lizenzvereinbarung mit <a href=http://www.boehringer-ingelheim.com>Boehringer Ingelheim</a> geschlossen, die die gemeinsame Entwicklung von Arzneimitteln auf der Basis von Antikörpern zum Ziel hat. <% image name="576px-IgGantibody" %> <small><b>Neben den hochvariablen CDR-Loops</b> nutzt F-Star auch andere Regionen der Immunglobulin-Struktur (etwa die CH2- und CH3-Domänen) für ein Engineering von Antikörper-Bindungsstellen. Bild: Wikipedia-User Lennart 81/GNU-Lizenz Version 1.2</small> Das Abkommen sieht vor, dass Boehringer sieben Targets bestimmen wird, an denen die zu entwickelnden therapeutischen Wirkstoffe ansetzen sollen. Zur Anwendung soll dabei die an der BOKU entwickelte und von F-Star vorangetriebene „Modulare Antikörper-Technologie“ kommen, die gestattet, zusätzlich zu den natürlicherweise als Bindungsstellen für Antigene fungierenden Struktureinheiten der Antikörper (den sogenannten „CDR-Loops“) auch andere Stellen der Proteinkette für ein spezielles Design von Antikörpern heranzuziehen. Die Kooperation zielt auf die Identifizierung sogenannter „Fcabs“ – Antikörperfragmenten mit zusätzlich eingebauten Bindungsstellen – ab. Diese Fcabs können entweder selbst als Arzneimittelkandidaten fungieren oder Module von bispezifischen mAb2-Produkten darstellen – das sind vollständige Antikörpermoleküle mit den durch die Fcabs zusätzlich eingebrachten Bindungsstellen. Über die finanziellen Details des Deals wurde nicht viel verraten. Boehringer Ingelheim zahlt zunächst direkt für den Zugang zur F-Star-eigenen Technologie und für erbrachte Forschungsdienstleistungen. Spätere Geldflüsse können, je nach Projektfortschritt, Lizenzgebühren, Meilensteinzahlungen sowie abgestufte Royalty-Zahlungen beinhalten. Die einzige Zahl, die veröffentlicht wurde, ist eine Maximalsumme von 180 Mio. Euro (ohne Royalties) für jedes der sieben Entwicklungsprogramme bei großen kommerziellen Erfolgen in mehreren Indikationen. <small><b>Über F-Star</b> F-Star wurde 2006 von Gottfried Himmler, Geert Mudde, Florian Rüker und Gordana Wozniak-Knopp gegründet, um die in Rükers Arbeitsgruppe an der Universität für Bodenkultur entwickelte Modulare Antikörper-Technologie kommerziell zu verwerten. Nach mehreren Finanzierungsrunden (die letze erbrachte im Jänner 2010 8 Mio. Euro an Risikokapital) sind MP Healthcare Venture Management, Merck Serono Ventures, Atlas Venture, Aescap Venture, Novo Ventures und TVM Capital unter den Shareholdern. Das Unternehmen beschäftigt derzeit 23 Mitarbeiter an seinen Standorten in Wien und Cambridge, UK, dem Beirat gehören prominente Wissenschaftler wie Gregory Winter, Anthony Rees und Ravinder Maini an. Als CEO fungiert derzeit der Engländer Kevin FitzGerald, Kevin Moulder ist CSO. </small> F-Star schließt Deal mit Boehringer Ingelheim ab

November 19th

CERN-Forscher erzeugten „haltbare“ Antimaterie

Am Kernforschungszentrum <a href=http://public.web.cern.ch/public>CERN</a> in Genf ist es erstmals gelungen, Antimaterie-Atome nicht nur zu erzeugen sondern auch für etwa 0,1 Sekunden in einer Falle gefangen zu halten. Das Experiment eröffnet damit den Weg zu einer detaillierteren Untersuchung des „Materie-Gegenspielers“. <% image name="CERNAntimaterie" %> <small><b>So ein Aufwand für 38 Atome:</b> Nur mithilfe starker und komplexer Magnetfelder ließ sich der Anti-Wasserstoff fangen. ©CERN</small> Nach wie vor gibt die Antimaterie (die aus Teilchen mit gleicher Masse, aber entgegengesetzter Ladung wie gewöhnliche Materie besteht) den Physikern Rätsel auf. Treffen Materie und Antimaterie aufeinander, löschen sie sich gegenseitig aus und elektromagnetische Strahlung entsteht. Nach den gegenwärtigen kosmologischen Vorstellungen, müsste beim Urknall geringfügig mehr Materie als Antimaterie entstanden, damit unser heutiges Universum möglich geworden ist. Würden sich Materie und Antimaterie genau spiegelbildlich verhalten, gäbe es keinen Grund für ein solches Ungleichgewicht. Die genauere Untersuchung der Eigenschaften von Antimaterie soll dazu Aufschlüsse bringen. <b>Gefangen in der Magnet-Falle</b> Damit man solche Untersuchungen anstellen kann, müssten aber größere Mengen an Antimaterie hergestellt und für eine gewisse Zeit lang stabil gehalten werden. Zwar hat man schon Mitte der 1990er-Jahre Anti-Wasserstoffatome (die aus einem Positron und einem Antiproton bestehen) hergestellt. Erst bei dem nun in der Fachzeitschrift „Nature“ publizierten Experiment „Alpha“ konnten die Lebensdauer einige dieser Anti-Atome aber zumindest so lange verlängert werden, dass ihre Untersuchung möglich erscheint. Gelungen ist dies durch die Verwendung starker und komplexer Magnetfelder, die den Anti-Wasserstoff wie in einer Falle gefangen halten und vom Zusammentreffen mit Materie abhalten. Von vielen tausend Antimaterie-Atomen, die beim Experiment erzeugt wurden, konnten zumindest 38 für eine Zeitspanne von etwa einer Zehntelsekunde stabil gehalten werden. <small>Originalpublikation: http://www.nature.com/nature/journal/vaop/ncurrent/full/nature09610.html</small> CERN-Forscher erzeugten „haltbare“ Antimaterie

November 18th

Protaffin erhält FFG-Förderung für Entwicklung ihrer Leitsubstanz gegen COPD

Das steirische Biotechnologie-Unternehmen <a href=http://www.protaffin.com>Protaffin</a> hat für die präklinische Entwicklung ihrer entzündungshemmenden Leitsubstanz PA401 eine FFG-Förderung in der Höhe von 2,7 Millionen Euro lukriert. Die Verbindung soll gegen Atemwegserkrankungen einschließlich chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) zum Einsatz kommen. Protaffin erhält FFG-Förderung für Entwicklung ihrer Leitsubstanz gegen COPD <% image name="ProtaffinTeam" %> <small><b>In Graz und Oxford</b> beschäftigen sich die derzeit 25 Mitarbeiter von Protaffin mit einer neuen Wirkstoffklasse auf der Basis modifizierter humaner Chemokine. ©Protaffin AG</small> Protaffin beschäftigt sich mit einer neue Klasse biopharmazeutischer Produkte, die über Glykanstrukturen an der Zelloberfläche wirken. Das Leitprodukt im Bereich der Entzündungshemmung ist PA401, eine modifizierte Form des humanen Interleukins 8. Bis zu 60 Millionen Menschen weltweit sind weltweit von COPD betroffen, darunter sind Schätzungen zufolge rund 400.000 Österreicher. Andreas Kungl, der wissenschaftliche Leiter von Protaffin zeigte sich in einer Reaktion auf die Förderzusage stolz darauf, den nun schon zweiten Zuschuss der FFG an Land gezogen zu haben. Die Vergabe der Förderung sei eine wichtige Unterstützung, um die präklinische Entwicklung von PA401 abzuschließen, die den teuersten Teil in der frühen Entwicklung von Biopharmazeutika darstelle. Das Unternehmen plant, Anfang 2012 mit PA401 in die erste klinische Testphase einzutreten. <small> <b>Über die Protaffin AG</b> Die Protaffin AG ist ein präklinisches Biotechnologie-Unternehmen mit Sitz in Graz, das Proteinwirkstoffe gegen Entzündungs- und Krebserkrankungen entwickelt. Die dabei betrachtete neuartige Klasse von biopharmazeutischen Wirkstoffen ist gegen Heparin-artige Glykanstrukturen (komplexe Zucker) gerichtet, die an Entzündungen, Störungen der Angiogenese sowie an der Bildung von Metastasen beteiligt sind. Protaffin hat die Cell Jammer- Technologieplattform etabliert, um damit ihre Produkt-Pipeline mit präklinischen Entwicklungskandidaten zu füllen, die auf modifizierten humanen Chemokinen basieren. Dieser Technologieplattform wird auch ein großes Potential für viele Proteintargets in der Krebsforschung zugeschrieben. Das Unternehmen erhielt zunächst 1 Million Euro als Start-up-Zuschuss vom Austria Wirtschaftsservice (AWS) sowie 1 Million Euro Förderung der FFG. Seit 2007 konnten darüber hinaus über 18 Millionen Euro Venture-Kapital von Aescap Venture, Atlas Venture, SR One Ltd, Entrepreneurs Fund und Z-Cube Srl. eingeworben werden. Protaffin beschäftigt derzeit 25 Mitarbeiter in Graz und Oxford, UK. </small>

Simulation ermöglicht Entwicklung von Laborchip

Die <a href=http://www.fhstp.ac.at>FH St. Pölten</a> entwickelt gemeinsam mit der Donau-Universität Krems, dem Austrian Institute of Technology und dem LKH Krems einen Laborchip („Lab on a chip“), mit dem im Blut zirkulierende Tumorzellen nachgewiesen werden können. Dabei kommt das Know-how der Fachhochschule auf dem Gebiet der Simulation des Verhaltens magnetischer Materialien zum Tragen. <% image name="schrefl1" %> <small><b>Das Team um Thomas Schrefl</b> von der FH St. Pölten simuliert die Selbstorganisation magnetischer Materialien. ©FH St. Pölten</small> Am Beginn stand ein medizinisches Problem: Durch den Nachweis im Blut zirkulierender Tumorzellen könnte man die Diagnose und das Monitoring von Krebserkrankungen in der klinischen Praxis vereinfachen. Allein - der Nachweis ist aufgrund der geringen Anzahl dieses Zelltyps nicht einfach: Auf fünf bis zehn Millionen Blutzellen kommt eine zirkulierende Tumorzelle. Die vier Institutionen arbeiten nun an einem Laborchip, der – gleichsam wie ein mikroskopisches Sieb – Krebszellen zurückhalten und anreichern können soll. Was man dazu benötigt, ist ein Material mit geeigneter Mikrostruktur, das mit Antikörpern beschichtet wird und so mit den Tumorzellen in Wechselwirkung treten kann. <b>Ein Mikrosieb mit variabler Struktur</b> Da sich nun aber die Zellen verschiedener Tumorarten in Form und Größe unterscheiden, wären jeweils individuelle Mikrostrukturen für eine bestimmte Krebsart erforderlich. Soll ein einzelner Chip für mehrere Tumorarten zum Einsatz kommen können, müssen diese Strukturen variierbar sein. Da die Porengröße des Mikrosiebs aber nur 20 bis 50 µ beträgt, kommen mechanische und elektrische Manipulationen praktisch nicht in Betracht. Hier setzt die zentrale Idee des Kooperationsprojekts ein: es gibt magnetische Materialien, deren räumliche Struktur durch ein von außen angelegtes Magnetfeld verändert werden kann. Auf die Simulation derartiger Selbstorganisationsvorgänge ist das Expertenteam der FH St. Pölten rund um Thomas Schrefl (Leiter des Master-Studiengangs Industrielle Simulation) spezialisiert. Die Beschreibung mittels mathematischer Algorithmen kann dabei helfen, langwierige experimentelle Variationsversuche abzukürzen. Drei Materialtypen haben die Experten dabei im Auge: Ferrofluide, selbstorganisierende magnetische Teilchen sowie magnetisch aktive Polymere. Simulation ermöglicht Entwicklung von Laborchip

Voestalpine: „Vorsichtiger Normalbetrieb“

Die Umsatzerlöse des Stahlkonzerns <a href=http://www.voestalpine.at target="_blank">Voestalpine</a> lagen im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2010/2011 bei rund 5,2 Milliarden Euro. Die Aussichten werden als gut bezeichnet. Probleme könnte es mit einer allfälligen Überhitzung der Konjunktur geben. Voestalpine: „Vorsichtiger Normalbetrieb“ <% image name="Voestalpine_Web" %> <small><b>Rundum positiv:</b> Das Halbjahres-EBIT der Voestalpine hat sich von 42,7 auf 414,2 Millionen Euro fast verzehnfacht. <i>Foto: Voestalpine</i></small> „Eine schwierige Zeit liegt hinter uns. Wir sind wieder im Normalbetrieb, bleiben aber weiter vorsichtig.“ So charakterisierte <a href=http://www.voestalpine.at target="_blank">Voestalpine</a>-Generaldirektor Wolfgang Eder das Ergebnis seines Konzerns im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2010/2011. Die Umsatzerlöse stiegen im Vergleich zum ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2009/2010 um 24,2 Prozent auf rund 5,2 Milliarden Euro. Das Ergebnis nach Steuern belief sich auf 249,7 Millionen Euro, verglichen mit einem Minus von 19,8 Millionen Euro im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2009/2010. Das EBIT hat sich im Jahresvergleich auf 414,2 Millionen Euro fast verzehnfacht. Alle fünf Geschäftsbereiche der Voestalpine (Stahl, Edelstahl, Bahnsysteme, Profilform, Automotive) entwickelten sich laut Eder positiv. Die Division Edelstahl wuchs um 35,8 Prozent, gefolgt von den Divisionen Profilform (33,2 Prozent), Stahl (28,0 Prozent), Automotive (22,7 Prozent) und Bahnsysteme (15,2 Prozent). Die Rohstahlproduktion war mit 3,75 Millionen Tonnen um 37,4 Prozent höher als im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2009/2010. <p><b>„Positive Konjunkturentwicklung“</b><p> Insgesamt werde der Umsatz im Geschäftsjahr 2010/2011 aller Voraussicht nach bei über zehn Milliarden Euro liegen, was dem Niveau vor der Wirtschaftskrise entspricht. Eder geht von einer weiterhin positiven Konjunkturentwicklung in Asien und Südamerika aus. Gleiches gilt auch für „Teile Europas“, insbesondere die EU-Mitgliedsstaaten im Osten und Südosten des Kontinents. Die USA dagegen seien „weiter labil und werden das auch noch eine Zeitlang bleiben.“<br> Sehr genau beobachtet die Voestalpine die Entwicklung in Deutschland. In den vergangenen Monaten war dort ein „explosionsartiges Wachstum“ festzustellen. Eder: „Es ist nicht auszuschließen, dass dort eine Überhitzung stattfindet, gefolgt von einem Rückschlag.“ Allerdings versuche die Politik bereits gegenzusteuern. <p><b>Teure Umwelt</b><p> Zunehmend zum „Stadtortfaktor“ entwickeln sich die Umweltauflagen, und das nicht nur in Österreich, kritisierte Eder. Allein für die Vorbereitungsarbeiten im Zusammenhang mit dem Chemikalienmanagement-System REACH wandte die Voestalpine rund 1,5 Millionen Euro auf. Erheblich teurer kommt das Unternehmen der Ankauf von CO2-Zertifikaten im Rahmen des EU-internen Emissionshandels. Dieser wird im Zeitraum 2008 – 2012, der sogenannten „zweite Handelsperiode“, mit etwa 60 Millionen Euro zu Buche schlagen. Für die Jahre 2013 bis 2020 müsse mit einem dreistelligen Millionen-Euro-Betrag gerechnet werden. Da die gesamte europäische Stahlbranche weitgehend in gleicher Weise betroffen sei, drohe längerfristig eine „Ent-Industrialisierung“ der EU. Neuinvestitionen würden vermehrt in Staaten vorgenommen, in denen keine CO2-Kosten anfallen. <p><b>Dank für Raidl</b><p> Dank sagte Eder seinem für die Division Edelstahl (Böhler-Uddeholm) zuständigen Vorstandskollegen Claus Raidl, der mit Jahresende in Pension geht. „Raidl war der „Lebensmensch“ der Böhler-Uddeholm, und das hat dem Unternehmen sehr gut getan“, sagte Eder.

November 16th

M+W-Gruppe übernimmt Planungsunternehmen

M+W Process Industries hat alle Gesellschafteranteile des Anlagenbauplaners Inducon mit Sitz in Leverkusen übernommen. Das Unternehmen wird künftig als <a href=http://www.inducon.mwgroup.net>M+W Inducon GmbH</a> firmieren und wie bisher Ingenieurdienstleistungen für Kraftwerkstechnik, chemische und Grundstoffindustrie anbieten. M+W-Gruppe übernimmt Planungsunternehmen <% image name="MWInducon" %> <small><b>Das Planungsunternehmen Inducon</b> bildet künftig einen Teil der M&W-Gruppe</small> Synergien mit der neuen Muttergesellschaft sollen einer Aussendung zufolge vor allem in den Bereichen Verfahrenstechnik, Prozessautomation, gewerkeübergreifende Gesamtplanung, Bauleitung und der schlüsselfertigen Projektrealisierung genutzt werden. Die neue Gesellschaft wird durch Tobias Lücke, Gerald Schneider und Jürgen Schild geführt. Lücke, Geschäftsführer der M+W Process Industries GmbH, sieht durch die Übernahme die Position des Unternehmens in Nordrhein-Westfalen verstärkt. Jürgen Schild, Gründer der Inducon GmbH, künftiger Prokurist und Mitglied des Management Teams der M+W Inducon GmbH, spricht davon, dass man künftig zusätzlich zu Projekten in der Region durch die Einbindung in die M&W-Gruppe auch im internationalen Umfeld tätig werden könne.

November 15th

Adler erhält Auszeichnung für Lehrlingsausbildung

Der Lackhersteller <a href=http.//www.adler-lacke.com>Adler-Werk</a> hat von der Tiroler Landesregierung das Prädikat „Ausgezeichneter Tiroler Lehrbetrieb 2011 bis 2013“ verliehen bekommen. Die Auszeichnung wird für hervorragende Leistungen in der dualen Ausbildung vergeben. Derzeit beschäftigt das Familienunternehmen 15 Lehrlinge. Adler erhält Auszeichnung für Lehrlingsausbildung <% image name="Logo-Ausgezeichneter-Lehrbetrieb" %> <small><b>Das Prädikat „Ausgezeichneter Tiroler Lehrbetrieb“</b> wird nach einem mehrstufigen Prüfverfahren durch eine Jury verliehen. ©Tiroler Landesregierung</small> Geschäftsführerin Andrea Berghofer betonte in einer Reaktion, dass Lehrlingsausbildung für das Unternehmen strategische Bedeutung besitze, weil es damit die für Forschung und Entwicklung dringend benötigten zukünftigen Fachkräfte selbst ausbilde. Der Betrieb ist bemüht, die Erfolge seiner Nachwuchskräfte durch ein umfangreiches Zusatzprogramm zu sichern. Neben der Berufsschule wird dazu ein wöchentlicher interner Zusatzunterricht zu lacktechnologischem Spezialwissen angehalten, jährlich stattfindende externe Workshops, etwa zu Persönlichkeitsentwicklung oder Sozialkompetenz, ergänzen die Ausbildung. Darüber hinaus wurde ein internationales Lehrlings-Austauschprogramm mit anderen Betrieben der Branche organisiert. Vielen hat der Lehrabschluss bei Adler denn auch den Weg für eine Karriere im Unternehmen eröffnet, wie die Erfahrung von Wolfgang Grubbauer, der bei Adler für die Lehrlingsausbildung verantwortlich ist, zeigt. „In der Regel machen unsere Lehrlinge eine Expertenkarriere, vom ausgelernten Lacklaboranten bis zum hoch spezialisierten Lacktechniker. Manche übernehmen auch Führungsaufgaben, einige haben es sogar zum Abteilungsleiter gebracht“, so Grubbauer.

Gemeinsam statt einsam

Österreich ist als Standort für die Biotech-Branche durchaus attraktiv. Die Kooperation zwischen der öffentlichen Hand, der Wissenschaft und der privaten Unternehmen sollte aber weiter verbessert werden, hieß es kürzlich beim Biotech-Zukunftsdialog. <% image name="Golden_Gate_Web" %> <b>Brückenschlag:</b> Öffentliche und private Investoren sollten die Biotech-Szene in Österreich gemeinsam fördern, sagen Experten. <i>Foto: AllyUnion via Wikipedia Commons</i> <p> Wissenschaftsministerin Beatrix Karl war um Beruhigung bemüht: Von der kolportierten „Ermordung“ der Forschung im Rahmen der Budgeterstellung könne keine Rede sein, betonte Karl kürzlich beim Biotech-Zukunftsdialog 2010 in Wien. Für universitäre Forschung sehe das Budget sogar 260 Millionen Euro an zusätzlichen Mitteln vor. Straffungen gebe es bei der außeruniversitären Forschung: „Exzellente Einrichtungen werden an Universitäten gekoppelt oder miteinander gebündelt. Es geht schlicht und einfach um eine effizientere Nutzung der Infrastruktur.“ Ohnehin stehe Österreich im EU-Vergleich nicht schlecht da: Die Forschungsquote liege bei 2,76 Prozent des Brutto-Inlandsprodukts (BIP): „Das ist immerhin der dritthöchste Wert in der gesamten EU.“ Und dass Österreich in Sachen Biotechnologie einiges aufzuweisen habe, bewiesen Unternehmen wie Affiris, Apeiron und Intercell: „Das sind ja alles Ausgründungen von Universitäten.“ <br> Restlos überzeugt von den Ausführungen Karls zeigten sich die anwesenden Branchenvertreter allerdings nicht. Die Biotechnologie-Szene reagiere „sehr sensibel“ auf die Bedingungen bei der Forschungsförderung, warnte etwa Nikolaus Zacherl, Obmann des Verbands Austrian Biotech Industry (ABI). Beispielsweise sei die Zukunft der Forschungsförderungsfonds völlig unklar. Mit einer Forschungsquote von 20 Prozent sei die Biotechnologie-Industrie im österreichweiten Vergleich zwar gut aufgestellt. Im EU-Durchschnitt liege die Quote aber bei 30 bis 35 Prozent, in den USA sogar bei 50 Prozent: „Das heißt, Österreich hat Handlungsbedarf.“ Die Politik müsse Anreize für Investitionen in die vergleichsweise risikoreiche Biotech-Branche bieten. Kontinuität in der Förderung sei gefragt. <br>Als gelungenes Beispiel nannte Zacherl das Programm „Gen-Au“: „Das läuft zwar noch bis 2012. Es wäre aber wichtig, sich bereits jetzt zu überlegen, wie es danach weitergeht – auch, wenn so etwas natürlich nicht in alle Ewigkeit weiterlaufen kann.“ Was Karl zu der Bemerkung veranlasste, sie wolle rechtzeitig „Perspektiven bieten.“ <p> <b>Brücken schlagen </b><br> Laut Joachim Seipelt, seines Zeichens Mitbegründer der Avir Green Hills Biotechnology AG, werden Unternehmensgründungen hierzulande „recht gut“ unterstützt. Das Problem sei die Zeitspanne zwischen der Gründung und der Eigenfinanzierung durch den Verkauf der fertig entwickelten Produkte. Wünschenswert wären auch aus seiner Sicht staatliche Anreize, um privates Risikokapital in die Biotech-Branche zu locken. „Was die Instrumente betrifft, sind wir durchaus flexibel“, sagte Seipelt. <br> „Beharrlichkeit zahlt sich aus. Unternehmen müssen nachhaltig innovativ sein“, umriss Ernst Meijnders, der Vorsitzende der Geschäftsführung der österreichischen Sandoz GmbH, seinen Standpunkt. Die Rahmenbedingungen hierzulande seien durchaus akzeptabel. Auch Sandoz nutze gerne die österreichischen Forschungsförderungsprogramme. „Der Standort Österreich ist für uns attraktiv. Es wäre hilfreich, wenn die Politik die Zusammenarbeit zwischen den Universitäten und der Wirtschaft noch mehr erleichtern würde“, ergänzte Meijnders. <br> Kurt Zatloukal, der Koordinator der National Biobank Initiative (BBMRI) an der Medizinischen Universität Graz, empfahl einen „Brückenschlag“ zwischen öffentlichen Förderungen und privaten Investitionen. Eine Möglichkeit hierzu sieht er in Public Private Partnerships (PPPs). Auch die Industrie müsse mehr Geld in Grundlagenforschung stecken, um jene Mechanismen zu verstehen, an denen neue Arzneimittel und damit neue Therapien ansetzen können. „Universitäten und Unternehmen könnten sich gut ergänzen. Die Universitäten erzielen immer wieder interessante Ergebnisse in der Grundlagenforschung. Sie sind aber keine Produktentwickler. Genau das aber ist die Stärke der Industrie“, erläuterte Zatloukal. In einigen Bereichen habe Österreich eine „hervorragende Ausgangslage“, um sich international zu positionieren, versicherte der Wissenschaftler. Und gerade dabei spiele die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft eine zentrale Rolle. Als Beispiel nannte er die BBMRI, die in ihrer Anfangsphase im Rahmen des 7. Rahmenprogramms der EU mit fünf Millionen Euro gefördert wird. Der Hintergrund: Der Zugang zu biologischem Material wird immer mehr zum „Flaschenhals“ für die Entwicklung neuer Medikamente. Die BBMRI wurde eingerichtet, um diese Situation zumindest in Europa zu entschärfen. Österreich verfüge über die größte Bio-Datenbank Europas und könne daher eine wichtige Rolle im Rahmen der BBMRI spielen: „Das sollten wir ausnutzen.“ <p> <b>Amerika ist anders </b><br> Ähnlich argumentierte der Molekularbiologie Tillman Gerngross, der in den USA die Biotech-Unternehmen GlycoFi und Adimap gründete. Ersteres verkaufte er 2006 an den Pharmagiganten Merck – um 400 Millionen US-Dollar, die höchste Summe, die bis dato für ein Biotech-Unternehmen bezahlt wurde. Die Adimap wurde 2007 gegründet und hat heute einen Marktwert von rund 520 Millionen US-Dollar. „Pioniere muss man unterstützen. Wenn es in einem Land erst einmal eine Gruppe erfahrener Unternehmer gibt, sind Neugründungen in einer Branche leichter“, sagte Gerngross. <br> Bei seiner ersten Unternehmensgründung habe ihm die öffentliche Hand Unterstützungen in Höhe einiger Millionen US-Dollar bereitgestellt: „Das war aber sehr kompliziert und mühsam. Bei der zweiten Gründung wollten wir das gar nicht mehr.“ Sein Ansatz bestehe darin, zu fragen, was „Big Pharma“ in den nächsten fünf bis zehn Jahren benötige. Wegen des Ablaufs einer erheblichen Zahl von Patenten seien neue Produkte gefragt. Diese könnten die Branchenriesen aber schwerlich selbst entwickeln: „Sie sind einfach zu groß und zu langsam dafür. Also werden sie sich die Innovationen kaufen. Das Geld ist für sie kein Problem: Sie haben einen Free Cash Flow von 55 Milliarden US-Dollar.“ <br> Allerdings würden sich die Giganten sehr genau überlegen, in welche Unternehmen sie investieren. Der Markt für Biotech-Beteiligungen „ist leider nicht mehr so offen wie noch vor einigen Jahren. Etliche vielversprechende Biotech-Startups sind heute weniger wert als damals.“ Gerngross ergänzte, so gut wie jede US-amerikanische Universität habe heute eine Abteilung für Unternehmensausgliederungen. Geld verdienten damit aber nur die wenigsten. Was die USA attraktiv mache, sei der „leichte Zugang zu Privatkapital für gute Ideen. Deshalb werden die USA langfristig konkurrenzfähig bleiben.“ Gerngross zufolge wird es auch zukünftig „Blockbusters“ geben, Medikamente, die für die Pharmaindustrie wahre Goldesel sind: „Das werden im Wesentlichen Biopharmazeutika sein.“ <br> Wenn die Veranstaltung auf manche Besucher erbaulich wirkte, war das übrigens kein Zufall: Sie wurde Bilfinger Berger Industrial Services gesponsert, einer Tochter des Baukonzerns Bilfinger Berger. Gemeinsam statt einsam

November 12th

Nanodrähte betreiben Taschenrechner-Anzeige

Forschern am <a href=http://www.gatech.edu> Georgia Institute of Technology</a> ist es gelungen, ein Taschenrechner-Display nur mithilfe von piezoelektrischen Nanodrähten aufleuchten zu lassen. Damit hat erstmals ein Nanogenerator, der Strom durch mechanische Verformung erzeugt, ein handelsübliches Elektronikprodukt betrieben. <% image name="LCD-Anzeige" %> <small><b>Nanogenerator:</b> LCD-Anzeige leuchtet dank Fingerdruck. © Georgia Tech/Zhong Lin Wang</small> Zhong Lin Wang, Professor für Materialwissenschaften am Georgia Tech, ist überzeugt, dass Nanogeneratoren dank schnell wachsender Leistung schon in absehbarer Zeit wirklich den Alltag erobern. "Ich hoffe, dass sie innerhalb der nächsten fünf Jahre zur Anwendung kommen", sagt er. <b>Nanodrähte im Alltagseinsatz</b> Wangs Team arbeitet seit 2005 an der Entwicklung pieozoelektrischer Nanogeneratoren. Der jüngste Erfolg ist ein etwa 2 x 1,5 cm großes Modell, das, wenn jemand den winzigen Generator mit den Fingern zusammendrückt, das genug Strom erzeugt, damit auf der LCD-Anzeige eines gewöhnlichen Taschenrechners Zahlen aufleuchten. Damit ist gezeigt, dass die Technologie wirklich für alltägliche Anwendungen geeignet ist. Noch reicht die Stromerzeugung des Nanodraht-Generators zwar nicht, um ein iPod zu betreiben. Doch betont Wang, dass allein die aktuelle Version rund hundertmal leistungsfähiger ist als jene, mit denen sein Team vor einem Jahr gearbeitet hat. Möglich machen das nicht zuletzt Fortschritte bei der Fertigung. Die Wissenschaftler haben neuartige Nanodrähte mit konischer Form gezüchtet, die in alkoholischer Lösung auf eine dünne metallische Elektrode und einen Flexiblen Polymer-Film aufgebracht werden. So entsteht eine Art Nanodraht-Sandwich. Der Prozess sollte laut Wang für die industrielle Fertigung geeignet sein. <b>Auch Anwendungen in der Medizin in Reichweite</b> Unterhaltungselektronik ist nur eines der denkbaren Anwendungsgebiete für die winzigen Generatoren. Vielleicht noch wichtiger ist, dass piezoelektrische Nanodrähte Umweltsensoren oder medizinische Implantate wie beispielsweise Herzschrittmacher mit Strom versorgen könnten. Wangs Team hat bereits im Frühjahr an einer Ratte gezeigt, dass Herzschlag oder Atem die nötige Bewegung für Nanogeneratoren liefern können. Nanodrähte betreiben Taschenrechner-Anzeige

Seiten