Archive - Nov 2010

November 12th

Bayer rüstet Salpetersäureanlage um

Der Bayer-Teilkonzern <a href=http://www.bayerbms.de>Material Science</a> rüstet eine große Chemieanlage in Dormagen um, um den Ausstoß von N2O (Lachgas) beinahe vollständig zu vermeiden. Dazu wird das Gas mithilfe des Envinox-Verfahrens der Firma Uhde katalytisch in Stickstoff und Wasser umgewandelt. Bayer rüstet Salpetersäureanlage um <% image name="BayerLachgasWeb" %> <small><b> „Dort kommt jetzt kein Lachgas mehr raus“:</b> Klaus Jaeger (rechts), Leiter des Standortverbundes NRW bei Bayer Material Science, und Stefan Sobek, Produktionsmeister bei Ineos, vor der modernisierten Salpetersäureanlage in Dormagen. ©Bayer Material Science</small> In der für 6,5 Millionen Euro umgerüsteten Dormagener Anlage, die vom Chemieunternehmen Ineos betrieben wird, wird Salpetersäure hergestellt. Der zum Einsatz kommende Envinox-Reaktor ersetzt dabei einen herkömmlichen Katalysator, der das Lachgas bereits bisher zu einem großen Teil zersetzt hat. Klaus Jaeger, der den neuen Verbund der Niederrheinwerke von Bayer Material Science in Dormagen, Leverkusen und Krefeld-Uerdingen leitet, spricht davon, dass der Einbau der neuen Technologie dem gesamten Standort zugutekomme. „Durch unseren Standortverbund Bayer Material Science NRW wollen wir auf zahlreichen Ebenen Verbesserungen erreichen und Synergien heben, unter anderem in Produktion und Prozesstechnik“, erklärte Jaeger Dem Lachgas, das nicht toxisch ist, wird von Experten ein wesentlich höheres Treibhauspotential als Kohlendioxid zugeschrieben (298:1 bezogen auf 100 Jahre), außerdem steht es im Verdacht, zum Abbau der atmosphärischen Ozonschicht beizutragen. Salpetersäure ist bei Bayer Material Science ein wichtiger Baustein für Polyurethane, die als Werkstoff hauptsächlich in der Autobranche, im Bausektor sowie in der Elektro- und Elektronikindustrie verwendet werden.

Grundsteinlegung für Erweiterung des TFZ Wiener Neustadt

In Wiener Neustadt fand am 11. November die Grundsteinlegung für die vierte Ausbaustufe des <a href=http://www.tfz-wienerneustadt.at>Technologie- und Forschungszentrums</a> (TFZ) statt. Mit einer Investition von 22 Millionen Euro werden rund 5.500 m2 an zusätzlichen Labor- und Büroflächen geschaffen. <% image name="TFZ_Spatenstich_2" %> <small><b>Spatenstich in Wiener Neustadt</b>: Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav und Ecoplus-Aufsichtsratspräsident Klaus Schneeberger mit Mitarbeitern des ausführenden Unternehmens. © Thule G Jug</small> Schon jetzt arbeiten etwa 340 Mitarbeiter am TFZ, vor zwei Monaten wurde die dritte Ausbaustufe eröffnet. Die nun entstehenden Räumlichkeiten der vierten Ausbaustufe werden von der Happy Plating GmbH, dem Tribologie-Kompetenzzentrum AC²T sowie dem Technikum Aerospace, benutzt werden. Happy Plating, ein Spin-off des Elektrochemie-Kompetenzzentrums ECHEM (heute CEST), beschäftigt sich mit elektrochemischer Oberflächenbearbeitung und wird den neuen Gebäudeteil mit 20 Mitarbeitern beziehen. Um 40 Personen erweitert das schon bisher am TFZ angesiedelte AC²T seinen Firmenstandort, etwa ebenso viele Arbeitskräfte wird das Technikum Aerospace, an dem ebenfalls AC²T beteiligt ist, unterbringen. Ende 2011 werden damit rund 440 Fachkräfte im TFZ arbeiten, die niederösterreichische Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav sprach anlässlich der Grundsteinlegung von weiteren 160 Arbeitsplätzen, die in den darauffolgenden Jahren dazukommen sollen. Grundsteinlegung für Erweiterung des TFZ Wiener Neustadt

November 10th

Studie: Technopolprogramm sorgt für Wertschöpfung und Beschäftigung

Die niederösterreichische Wirtschaftsagentur <a href=http://www.ecoplus.at>Ecoplus</a> präsentierte im Rahmen ihrer Jahrestagung am IST Austria in Gugging eine Studie zur Umwegrentabilität ihres Technopolprogramms. Einer Investition der öffentlichen Hand von 300 Mio. Euro seit 2004 steht demnach eine Bruttowertschöpfung von 191 Mio. Euro allein im Jahr 2009 gegenüber. <% image name="PK_Technopol_Studie" %> <small><b>Freuen sich über die nachgewiesene Umwegrentabilität</b>: Helmut Miernicki (GF Ecoplus), Klaus Schneeberger (Aufsichtsratsvorsitzender Ecoplus), Petra Bohuslav (NÖ. Wirtschafts- und Technologielandesrätin), Christian Helmenstein (Chefökonom der Industriellenvereinigung). Bild: Thule G. Jug</small> Studienautor Christian Helmenstein, Chefökonom der Industriellenvereinigung und Vorstand des Economica-Instituts für Wirtschaftsforschung, betonte, dass mit 199 Mio. Euro ein Anteil von 62,4 % dieser Wertschöpfung in Niederösterreich verbleibe. Daraus lasse sich eine Importquote von nur 37 % errechnen – angesichts einer gesamtösterreichischen Importquote von ca. 50 % für Helmenstein ein überraschendes Ergebnis. <b>Experte sieht dauerhaften Wandel</b> Helmenstein ermittelte auch die Beschäftigungsaspekte der Technopol-Aktivitäten in Krems, Tulln und Wiener Neustadt. Der direkte Beschäftigungseffekt wurde dabei mit 1.386 Personen beziffert, dazu kämen indirekte (durch Liefer- und Leistungsbeziehungen bewirkte) und induzierte (durch das Konsumverhalten der an den Technopolen beschäftigten Menschen hervorgerufene) Beschäftigungseffekte. Auf das Steuer- und Abgabenaufkommen wirkte sich das Technopolprogramm mit zusätzlichen 27,2 Mio., Euro an direkten und 39, 5 Mio. Euro an totalen Einnahmen (indirekte Anteile miteingerechnet) aus. Helmenstein stellte fest, dass mit diesen Zahlen auch ein langfristiger Strukturwandel verbunden sei, was an der Art der neu entstandenen Arbeitsplätze abzulesen sei: Besonders im Grundstücks- und Wohnungswesen, sowie bei freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen sei der Anteil neu entstandener Jobs in Technopol-Bezirken höher als im übrigen Bundesland. <small> <b>Das niederösterreichische Technopolprogramm</b> Seit 2004 wurden an den drei Technopolstandorten Krems, Tulln und Wiener Neustadt im Zusammenwirken von Forschung, Ausbildung und Wirtschaft verschiedene technologische Schwerpunkte etabliert: in Tulln der Bereich Agrar- und Umweltbiotechnologie, in Krems Biotechnologie und Regenerative Medizin sowie in Wiener Neustadt Materialien, Verfahrens- und Prozesstechnologien, Medizintechnik, Sensorik/Aktorik und Oberflächentechnologien. Seit dem Start des von der Ecoplus gemanagten Programms wurden über 90 Projekte in einer Größenordnung von 120 Millionen Euro initiiert, über 800 Forscher arbeiten an den drei Technopolen und im Technologiezentrum Wieselburg Land. 31 Unternehmen wurden gegründet oder angesiedelt und über 300 Arbeitsplätze im Hochtechnologiebereich geschaffen. Insgesamt stehen den Forschern 18.000 m² Büro- u. Laborfläche an den Technologiezentren zur Verfügung. </small> Studie: Technopolprogramm sorgt für Wertschöpfung und Beschäftigung

GEA kauft Gefriertrocknungs-Unternehmen in China

<a href=http://www.gea-ps.com >GEA Pharma Systems</a> hat Sino-German Tianhe Technology (BSGT), ein Unternehmen auf dem Gebiet der Gefriertrocknungs-Technologie, gekauft. GEA möchte diesen schnell wachsenden Markt verstärkt lokal bedienen, mit der Akquisition soll die Position im ostasiatischen Raum verstärkt werden. GEA kauft Gefriertrocknungs-Unternehmen in China <% image name="BSGTChinesefactorywebtauglich" %> <small><b>Ein Fuß in China</b>: Mit der Akquisition von BSGT möchte GEA Pharma Systems den ostasiatischen Gefriertrocknungsmarkt bedienen. (c)GEA Process Engineering</small> GEA Pharma Systems ist Teil von GEA Process Engineering, einem von fünf Unternehmensbereichen der GEA-Gruppe, und beschäftigt sich mit Konstruktion und Entwicklung von Prozesslösungen für die pharmazeutische Industrie. Die mit der Übernahme entstandene Firma wird GEA Lyophil (Beijing) Ltd. heißen und Teil der GEA Lyophil sein, einem der weltweit führenden Anbietern für Gefriertrocknungsanlagen mit Sitz nahe Köln. Die Akquisition wird formal am 11. November in Beijing im Rahmen einer offiziellen Zeremonie vollzogen. <b>Lokale Marktkenntnisse miteingekauft</b> BSGT ist eine erfolgreiche Firma mit langer Erfahrung mit dem Bau, der Inbetriebnahme und dem Service von pharmazeutischen Gefriertrocknungsanlagen. GEA hob in einer Aussendung das „erfahrene Management, die exzellenten Kenntnisse des chinesischen Pharmamarkts, die etablierten lokalen Zulieferer und ein ausgeprägtes Verständnis der kommerziellen Möglichkeiten in der Region“ hervor. Ron Youngs, Präsident von GEA Pharma Systems und Mitglied des GEA Process Engineering Boards, erklärte, die Akquisition von BSGT passe perfekt in das Langzeit-Ziel von GEA, eine globale Führungsrolle in der pharmazeutischen Gefriertrocknungs-Technologie zu übernehmen. Es sei unerlässlich, dass Produktions- und Distributionsmöglichkeiten an die Bedürfnisse der Kunden angepasst würden.

November 9th

Linde fördert Ideen zur medizinischen Verwendung von Gasen

Die Geschäftseinheit „Healthcare“ der Linde-Gruppe hat unter dem Namen <a href=http://www.linde-healthcare-realfund.com>„Linde Healthcare REAL-Fund“</a> einen Fonds ins Leben gerufen, der neue Ideen zur therapeutischen Verwendung von Gasen unterstützt. Die Projekte sollen dabei die klinische Situation, die Sicherheit, den Patientenkomfort, die Mobiliät, die Ergonomie oder das Kosten-Nutzen-Verhältnis verbessern. <% image name="Respirationsmedizin" %> <small><b>Die Medizin des Atmungssystems</b> ist einer der für die medizinische Anwendung von Gasen ins Auge gefassten Schwerpunktbereiche. (c)Linde Healthcare</small> Walter Koppensteiner, der Leiter von Linde Healthcare, erwartet, dass gasbasierte Therapien und neuartige Zufuhrgeräte eine wichtige Rolle im Gesundheitssystem spielen werden. Unterstützt können durch den REAL-Fund (dessen Buchstaben für „Research – Evolve – Advance – Lead“ stehen) praktizierende Ärzte, Patientenorganisationen, Erfinder und akademische Forscher werden. Im Speziellen hält man nach neuen Applikationen von Gasen sowie nach Vorrichtungen für den sicheren und effektiven Gebrauch sowie das Monitoring des therapeutischen Einsatzes von Gasen Ausschau. Als Schwerpunktfelder wurden der Umgang mit akutem Schmerz, die Medizin des Atmungssystems und die Gas-unterstützte Wundheilung identifiziert, vielversprechende Idee aus anderen Bereichen sind aber nicht von der Förderung ausgeschlossen. Der vergebene Geldbetrag kann je nach Komplexität des Projekts variieren, ein Maximum von 75.000 Euro pro Projekt soll aber nicht überschritten werden. Linde fördert Ideen zur medizinischen Verwendung von Gasen

Pörner-Gruppe modernisierte Hauptdestillationsanlage der Raffinerie Schwechat

<a href=http://www.edl.poerner.de>EDL Anlagenbau</a>, eine Tochter des Wiener Engineering-Unternehmens <a href=http://www.poerner.at>Pörner</a>, hat die Modernisierung der Rohöldestillationsanlage 4 der OMV-Raffinerie Schwechat abgeschlossen. Das rund 20 Millionen Euro schwere Projekt wurde Mitte Oktober mit einem erfolgreichen Performance-Test abgeschlossen. Pörner-Gruppe modernisierte Hauptdestillationsanlage der Raffinerie Schwechat <% image name="OMV_Raffinerie_21" %> <small><b>Revamp:</b> Die nun einer umfassenden Modernisierung unterzogene Rohöldestillationsanlage 4 bildet das Herzstück der OMV-Raffinerie in Schwechat. © OMV AG</small> Im Zuge eines regulären Revisionsstopps sollte der untere Zirkulationsrücklauf der Destillationsanlage einer umfassenden Modernisierung (einem sogenannten „Revamp“) unterzogen werden. Das Ziel dabei war, durch Temperaturabsenkung die Korrosionsrate in der Anlage zu reduzieren. Dafür waren umfangreiche verfahrenstechnische Modifikationen an der Hauptkolonne sowie der Austausch von Rohren, Wärmetauschern und der Kontrollausrüstungen notwendig. EDL wurde dabei mit dem Detail-Engineering, der Beschaffung und dem Baustellenmanagement beauftragt. Im Juni 2010 wurde die Anlage nach einem Jahr Vorbereitungszeit innerhalb eines einmonatigen Raffineriestillstands mechanisch fertig gestellt. Mitte Oktober 2010 fand der abschließende Performance Test statt. Für die Pörner-Gruppe stellte das Projekt einen Wiederholungsauftrag dar: Bereits 2007 wurde der EDL das Revamp der HDS-Anlage in Schwechat übertragen.

November 8th

Apeiron lizenziert Enzym-Projekt von Polymun ein

<a href=http://www.apeiron-biologics.com> Apeiron</a> hat seine eigene Entwicklungspipeline an therapeutischen Proteinen nun um eine Lizenzvereinbarung mit der <a href=http://www.polymun.at>Polymun Scientific GmbH</a> erweitert, durch die sich das Wiener Biotechnologie-Unternehmen die Rechte an der von Polymun entwickelten rekombinanten humanen Superoxiddismutase (SOD) sichert. Apeiron lizenziert Enzym-Projekt von Polymun ein <% image name="LoibnerWeb" %> <small><b>Apeiron-Chef Hans Loibner</b> ist zuversichtlich, dass Superoxiddismutase einen substantiellen Beitrag zu Apeirons zukünftigem Unternehmenswert leisten wird. Bild: LISA Vienna Region</small> Das Enzym bewirkt im menschlichen Organismus den Abbau von Superoxiden, die bei Stoffwechselprozessen entstehen und Gewebsschäden verursachen können. Klinische Studien mit SOD haben Hinweise auf Wirksamkeit gegenüber bestimmten Entzündungsprozessen gegeben, das Enzym kommt dadurch als Wirkstoff bei der Behandlung von Hautschäden als Folge von Krebsbestrahlung, bei Arthritis, Morbus Crohn und Peyronie`s Disease in Frage. Apeiron möchte sich zunächst auf der Weiterentwicklung einer topischen Formulierung des Enzyms zur Behandlung entzündlicher Hauterkrankungen konzentrieren, daneben sollen aber auch andere Darreichungsformen getestet werden. Aperion-Chef Hans Loibner sprach wörtlich von einem „großartigen Projekt“, das gut zu den Kernkompetenzen des Unternehmens passe. Auch Polymun-Gründer Hermann Katinger zeigte sich „hocherfreut“, Apeiron als Entwicklungspartner gewonnen zu haben, was seiner Meinung nach sicherstellt, dass sowohl das therapeutische als auch das kommerzielle Potential der SOD voll ausgeschöpft wird. Erst Anfang Februar gab Apeiron eine Vereinbarung mit Glaxo Smith Kline bekannt, die dem Pharmakonzern exklusive Rechte an dem von Apeiron entwickelten Enzym APN01 zur Behandlung von akutem Lungenversagens sichert. Auch bei diesem Projekt besteht eine Kooperation mit Polymun, das APN01 für die von GSK durchgeführten klinischen Studien herstellt.

Großer Erfolg für die Lange Nacht der Forschung

In zehn Städten in Niederösterreich, Oberösterreich, dem Burgenland, Kärnten und Vorarlberg fand am 5. November die <a href=http://www.lnf2010.at>„Lange Nacht der Forschung“</a> statt. Die Veranstalter zeigten sich über den unerwartet großen Andrang und das rege Interesse der Bevölkerung an Forschungsthemen erfreut. <% image name="Tulln" %> <small><b>Wissenschaft „zum Angreifen“</b> in Tulln: Werner Gruber (Physiker und „Science Buster“), Petra Bohuslav (NÖ. Wirtschaftslandesrätin), Peter Eisenschenk (Bürgermeister von Tulln), Claus Zeppelzauer (Bereichsleiter Ecoplus, Koordinator der Langen Nacht der Forschung in Niederösterreich). Bild: Thule G. Jug</small> In Niederösterreich wurde die Lange Nacht der Forschung von Ecoplus, der Wirtschaftsagentur des Landes organisiert. An den drei Technologiestandorten Krems, Tulln und Wiener Neustadt besuchten rund 10.000 Menschen die 150 vorbereiteten Stationen. In allen drei Städten wurden darüber hinaus in einem von Thomas Brezina gestalteten „Sieben-Wunder-Parcours“ Forschungsthemen speziell für Kinder aufbereitet. <b>10.000 Besucher in Krems, Tulln und Wiener Neustadt</b> In Krems gaben die Donau-Universität, die IMC FH Krems sowie zahlreiche am Standort ansässige Unternehmen Einblicke in ihre Forschungsarbeit zu Themen wie medizinische Biotechnologie, ressourcenschonendes Bauen oder virtuelle Realität. Ein besonderer Anziehungspunkt war das Tageslichtlabor des Departments für Bauen und Umwelt er Donau-Uni. In Wiener Neustadt rankten sich mehr als 60 Stationen um Themen wie Tribologie, Oberflächentechnik, Medizintechnik oder Mobilität. Unter anderem war die unbemannte Hubschrauber-Drohne der Firma Schiebel ausgestellt. In Tulln erfuhr man Wissenswertes zu Lebensmitteln und Bioenergie. Interessierte Besucher konnten an Führungten in der Bioethanol-Fabrik der Firma Agrana in Pischelsdorf teilnehmen. <b>Umfangreiches Programm in Oberösterreich, Kärnten und dem Burgenland</b> Für das Land Oberösterreich zeichnete die Upper Austrian Research GmbH für die Lange Nacht der Forschung verantwortlich. Elf Linzer Standorte wie das AKH Linz, das Ars Electronica Center, der Science Park der Johannes-Kepler-Universität oder der Campus Linz der FH Oberösterreich, lockten mit 96 Stationen die Besucher an. In Klagenfurt waren an der Alpen-Adria-Universität und dem in deren unmittelbarer Nähe gelegenen Lakeside Science & Technology Park 104 Stationen vorbereitet. Die Erlebnis-Naturschau „Inatura“, der Campus der Fachhochschule Voarlberg sowie das Lichtforum der Firma Zumtobel öffneten in Dornbirn ihre Pforten. Erstmals bei einer Langen Nacht der Forschung vertreten war das Burgenland, dessen Stationen in Eisenstadt, Pinkafeld und Güssing vor allem das Thema Energie in den Vordergrund rückten. Großer Erfolg für die Lange Nacht der Forschung

November 5th

ALSA 2010 geht an Mariam Anees

Rund 250 Gäste trafen sich am 4. November 2010 im Wiener Schloss Schönbrunn zur Verleihung des ALSA 2010. Im feierlichen Ambiente wurde der Hauptpreis in Höhe von 10.000 Euro, gesponsert vom Glücksspielkonzern Novomatic AG, an Mariam Anees, eine 26-jährige PhD-Studentin der Medizinischen Universität Wien, verliehen. <% image name="ALSAWeb" %> <small><b>Der ALSA 2010</b>: Claus Zeppelzauer (ecoplus), Josef Brodacz (Chemiereport), Gerit Moser (Gewinnerin; Med-Uni Graz), Mariam Anees (Gewinnerin; Med-Uni Wien), Kurt Konopitzky (Sprecher der Jury), Franz Wohlfahrt (Novomatic). Bild: APA/Thomas Preiss</small> Die Wissenschaftlerin wurde für ihren Beitrag zur klinischen Forschung der Arbeitsgruppe Urologische Tumoren ausgezeichnet. Diese untersucht einen vom TRAIL-Protein initiierten Schutzmechanismus in Prostatakrebszellen. Anees ist es gelungen, Anhaltspunkte für genauere Prognosen und innovative Therapien bei fortgeschrittenem Prostatakrebs zu finden. Ihre Forschungsergebnisse wurden kürzlich im Fachjournal Cancer publiziert. "Die hohe Qualität der eingereichten Forschungsarbeiten ist ein ermutigendes Zeichen für den Wissensstandort Österreich. Junge Forscherinnen und Forscher wie die heutigen Preisträger sichern die Zukunft Österreichs als innovativen Wirtschaftsstandort", freut sich Franz Wohlfahrt, Generaldirektor des Hauptsponsors Novomatic AG. <b>Anerkennungspreise gehen nach Graz und Salzburg</b> Zwei Anerkennungspreise zu je 1.000 Euro stiftete Veranstalter Chemiereport für Gerit Moser von der Medizinischen Universität Graz und Michael Wallner vom Christian-Doppler-Labor für Allergiediagnostik und Therapie der Universität Salzburg. "Als Grundlage der Bewertung gelten wissenschaftliche Exzellenz, Anwendungsorientierung und Originalität der eingereichten Arbeiten", erklärt Jurysprecher Kurt Konopitzky anlässlich der Verleihung. Möglich gemacht wird der ALSA auch heuer wieder durch die Initiative des Chemiereport sowie durch das Engagement der Sponsoren Novomatic AG, der niederösterreichischen Wirtschaftsagentur ecoplus und Bayer. Die hochkarätige Jury, bestehend aus Sabine Herlitschka von der FFG, Eva Maria Binder, Forschungsleiterin Erber AG, Kurt Konopitzky, Geschäftsführer der PEA-CEE GmbH, Vizerektor Peter Swetly von der Veterinärmedizinischen Universität Wien und Nikolaus Zacherl, Obmann der Austrian Biotech Industries, hat über die Preiswürdigkeit der Bewerber entschieden. Die Jury war von der Qualität der Arbeiten begeistert. "Eine Sache erleben wir jedes Jahr wieder: Am liebsten würden wir eine ganze Reihe junger Forscher mit Preisen auszeichnen, denn die Qualität der Arbeiten ist beeindruckend", freut sich Konopitzky. Herlitschka ergänzt: "Außerdem haben wir heuer einen Frauenanteil von 56 %, deutlich höher als in den vergangenen Jahren." Bilder der Veranstaltung gibt es unter http://pressefotos.at/m.php?g=1&u=43&dir=201011&e=20101104_a&a=event ALSA 2010 geht an Mariam Anees

November 4th

Wiener Forscher entdecken unerwartete Rolle eines Enzyms bei der Tumorbildung

Drei Forschungsgruppen der <a href=http://www.meduniwien.ac.at>Med-Uni Wien</a> und der <a href=http://www.mfpl.ac.at>Max F. Perutz Laboratories</a> (MFPL) beschäftigten sich mit der Rolle des Enzyms HDAC 1 bei der Entstehung von Tumoren. Dabei zeigte sich, dass – anders als bisher angenommen – die untersuchten Teratome bösartiger werden, wenn man die Produktion HDAC1 unterdrückt. <% image name="ChristianSeiser" %> <small><b>Überraschendes Ergebnis</b>: Forscher rund um Christian Seiser von den MFPL untersuchten die Rolle des Enzyms HDAC 1 bei der Tumorbildung. ©MFPL</small> HDAC 1 gehört zur Klasse der Histondeacetylasen, einer Gruppe von Enzymen, die das Zellverhalten maßgeblich beeinflussen und denen so auch eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Tumoren zugeschrieben wird. HDAC-Inhibitoren stellen daher eine vielversprechende Wirkstoffgruppe in der Krebstherapie dar und werden derzeit bereits in klinischen Studien getestet. Im Rahmen eines vom FWF geförderten Projekts kamen Wissenschaftler rund um Christian Seiser von den MFPL nun zu überraschenden Erkenntnissen, die im Fachmagazin „EMBO Journal“ veröffentlicht wurden. Die Forschungsgruppen wollten die exakte Rolle einzelner Histondeacetylasen bei der Krebsentstehung klären, da diese bisher noch wenig untersucht waren. Unter diesen stand dabei insbesondere HDAC 1 in Verdacht, für die Aggressivität von Tumoren verantwortlich zu sein, da es für die Regelung des Zellwachstums wichtig ist. Die Forscher untersuchten die Funktion der Enzyme an Teratomen, einer speziellen Gruppe von Tumoren, die sich vorwiegend an den Keimzellen – also Eierstöcken bzw. Hoden – bilden und die in vielen Fällen bösartig werden. <b>Überraschender Effekt</b> Zur Überraschung der Forscher stellte sich heraus, dass die Teratome bösartiger wurden, wenn die Produktion von HDAC 1 unterdrückt wurde. Diese Erkenntnis widerlegt die bisherige Annahme, dass eine Überproduktion an HDAC1 generell für das unkontrollierte Tumorwachstum verantwortlich sein könnte. In dem Projekt arbeitete Christian Seiser mit den Forschungsgruppen von Wolfgang Mikulits vom Institut für Krebsforschung und Lukas Kenner vom Klinischen Institut für Pathologie an der Medizinischen Universität Wien zusammen. Dabei wurde die Rolle der einzelnen Enzyme anhand von Mausmodellen untersucht und mit den Ergebnissen mit menschlichen Tumorzellen verglichen. Die Forschungsergebnisse könnten es nun ermöglichen, HDAC1 als Marker für die potentielle Aggressivität von Tumoren einzusetzen. Ein möglicherweise bösartiger Tumor könnte so bereits in einem sehr frühen Stadium erkannt werden. Gleichzeitig lieferten die Wissenschaftler einen Ansatzpunkt für die Entwicklung maßgeschneiderter Krebstherapien: Es konnte gezeigt werden, dass die Blockade eines einzigen von HDAC1 gesteuerten Zielgenes, SNAIL1, genügt, um das Tumorwachstum in kurzer Zeit um mehr als 80% zu reduzieren. <small>Originalpublikation: Crucial function of histone deacetylase 1 for differentiation of teratomas in mice and humans S. Lagger, D. Meunier, M. Mikula, R. Brunmeir, M. Schlederer, M. Artaker, O. Pusch, G. Egger, A. Hagelkruys, W. Mikulits, G. Weitzer, E. Muellner, M. Susani, L. Kenner and C. Seiser, The EMBO Journal (2010) doi:10.1038/emboj.2010.264 http://www.nature.com/emboj/journal/vaop/ncurrent/full/emboj2010264a.html </small> Wiener Forscher entdecken unerwartete Rolle eines Enzyms bei der Tumorbildung

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