Archive - Mai 4, 2010

BIO 2010, Teil 2: Alte Bekannte und Technologien aus dem Nachbarland

Am 4. Mai, dem zweiten Tag der <a href=http://convention.bio.org> BIO International Convention 2010</a> in Chicago, öffnete zusätzlich zu den 125 Vortrags-Sessions auch der Ausstellungteil seine Pforten. 1.700 Aussteller aus 48 US-Staaten und 60 weiteren Ländern stellen dabei Produkte und Dienstleistungen vor. <% image name="Wetter" %> <small>Pünktlich zum Ausstellungsstart besserte sich auch das Wetter. ©Alle Bilder: Human Technology Styria GmbH.</small> <b>Beyond Classical Diagnostics</b> Eine sogenannte „Breakout Session“ mit dem Titel „Beyond Classical Diagnostics: Breakthroughs in Molecular Diagnostics and Biomarkers from Germany“ thematisierte beispielsweise die Trends in der Entwicklung von Biomarkern für die Diagnostik. Als zentrale Anforderung wurde dabei der Aufbau einer Biobank mit einer vertrauenswürdigen Probensammlung, bester Probenqualität und ebensolcher Probendokumentation herausgestrichen, die überdies den ethischen Grundlagen entspricht. Eine solche Biobank besteht beispielsweise an der Med-Uni Graz. <% image name="Treiben" %> <small> Ins Gespräch kommen: Geschäftiges Treiben am Österreichstand.</small> Unabdingbar sei auch eine pefekt durchgeführte klinische Studie, die akademisch getragen oder in Auftragsforschung abzuwickeln sei. In der Entwicklung zukünftiger Biomarker werden, so der Tenor des Vortragsstrangs, Kompetenzen aus Genomik, Metabolomik und Proteomik zusammenfließen. Betont wurde auch die Notwendigkeit von Methoden des „Next Generation Sequencing“ und der „Next Generation Molecular Diagnostics“, um ein In-Vitro-Diagnostikum (IVD) auf den Markt zu bringen. Die Anforderungen für einen solchen Markteintritt entsprechen einander in Europa und in den USA weitgehend. Michael Lutz, CEO von Life Codexx, erklärte, dass der europäische Markt offen für neue IVDs sei, und dass es in Europa einen wachsenden Markt für „Self Payers“ gebe. <% image name="ClintonBush" %> <small> Bekannte Gesichter bei der „Super Session“: Die Ex-Präsidenten Bill Clinton und George W. Bush vertraten unterschiedliche Ansichten zum US-Gesundheitswesen. </small> <b>Eine denkwürdiges Zusammentreffen</b> Am Rande der BIO kam es auch zu einem denkwürdigen Zusammentreffen: Im Rahmen einer „Super-Session“ stellten die beiden Ex-Präsidenten Bill Clinton und George W. Bush ihr Hilfsprogramm für Haiti vor. Und es wurde auch darüber gesprochen, wie wichtig Strukturreformen in den Gesundheitssystemen sind. Auf die Frage, was die beiden gegenüber ihrer Zeit als Präsidenten vermissen, gab es Antworten, die nicht unterschiedlicher hätten sein können. Clinton wörtlich: „I loved the work, the people and music in the White House …“, demgegenüber Bush: „I miss no traffic jams ... And I loved the Airforce One “ Jedenfalls gab es großes Gelächter; ob die Lacher bei Bush eher der Bewunderung oder einem forcierten Unverständnis geschuldet waren, blieb für den neutralen Beobachter offen. <% image name="Walzer" %> <small> Walzer für die Welt vor dem Österreich-Stand … </small> Von 3. bis 6. Mai 2010 findet in Chicago die BIO International Convention, der weltweit wichtigste Treffpunkt der Biotechnologie-Branche, statt. Wie schon im letzen Jahr berichtet Robert Gfrerer, der Geschäftsführer des steirischen <a href=http://www.humantechnology.at>Humantechnologie-Clusters</a>, mit seinem Team täglich von den Ereignissen der Veranstaltung. Mehr aus Chicago morgen auf dieser Website. BIO 2010, Teil 2: Alte Bekannte und Technologien aus dem Nachbarland

Bayer Schering entwickelt gemeinsam mit Endoceutics Arzneimittel gegen vaginale Atrophie

Bayer Schering entwickelt gemeinsam mit Endoceutics Arzneimittel gegen vaginale Atrophie

Bayer Schering lizenziert Arzneimittel gegen vaginale Atrophie ein

<a href=http://www.bayerscheringpharma.de>Bayer Schering Pharma</a> und das kanadische biopharmazeutische Unternehmen Endoceutics wollen Vaginorm, ein Entwicklungsprodukt zur Therapie der vaginalen Atrophie und weiblichen sexuellen Dysfunktion, gemeinsam entwickeln und weltweit vermarkten. Bayer Schering lizenziert Arzneimittel gegen vaginale Atrophie ein <% image name="Bhc_2010_02" %> <small>Vaginorm wird derzeit von Endoceutics in Phase III-Studien getestet, anschließend ist Bayer für Registrierung und Vermarktung zuständig. ©Bayer AG</small> Eine entsprechende Vereinbarung, die für Bayer exklusive Rechte vorsieht, wurde von beiden Partnern jetzt unterzeichnet. Vaginorm zur intravaginalen Applikation von Dehydroepiandrosteron (DHEA) – der Vorläufersubstanz weiblicher und männlicher Sexualhormone – wird derzeit in einem weltweiten Phase-III-Studienprogramm untersucht. Nach der Menopause kommt es bei vielen Frauen zu einer Veränderung des Scheidenepithels, der sogenannten vaginalen Atrophie, die mit Beschwerden wie Scheidentrockenheit, Jucken und Brennen sowie Schmerzen beim Verkehr ver-bunden sein kann. Epidemiologische Studien haben gezeigt, dass ein Viertel bis die Hälfte aller postmenopausalen Frauen unter vaginaler Atrophie leiden. <b>Erweiterung des gynäkologischen Portfolios</b> „Der fortgeschrittene Entwicklungskandidat Vaginorm ist eine wichtige Bereicherung für unser F&E-Portfolio der gynäkologischen Therapie. Wir freuen uns darauf, zusammen mit Endoceutics auf einem Gebiet mit großem medizinischem Bedarf eine Behandlungsoption für Frauen zu entwickeln, die unter vaginaler Atrophie und weiblicher sexueller Dysfunktion leiden“, sagte Phil Smits, Leiter des Bereichs Women’s Healthcare bei Bayer Schering Pharma. „Gynäkologische Therapien sind für uns ein neues Wachstumsfeld, das unser Geschäft mit Verhütungsmitteln ergänzt. Unsere Forschungs- und Einlizenzierungsaktivitäten sowie unser Wille zur Innovation sind auf dieses strategische Ziel ausgerichtet.“ Endoceutics ist für die Durchführung der momentan laufenden Vaginorm-Phase-III-Studien zuständig. Im Anschluss daran ist Bayer für die Registrierung und Vermarktung des Produktes verantwortlich. Der Vertrag sieht vor, dass Endoceutics Bayer die weltweiten, exklusiven Rechte zur Entwicklung, Herstellung sowie Vermarktung überträgt. Weitere Details des Vertrages wurden nicht offengelegt. Der Vertrag unterliegt der Prüfung durch die US-Regierung gemäß des Hart-Scott-Rodino Act und tritt nach Freigabe in Kraft. <small> <b>Über Endoceutics, Inc.</b> Endoceutics, Inc. ist ein biopharmazeutisches Unternehmen mit Sitz im kanadischen Quebec, das sich auf Hormontherapien für postmenopausale Frauen sowie die Prävention von Brustkrebs spezialisiert hat. </small>

BIO 2010, Teil 1: The Windy City

Von 3. bis 6. Mai 2010 findet in Chicago die <a href=http://convention.bio.org>BIO International Convention</a>, der weltweit wichtigste Treffpunkt der Biotechnologie-Branche, statt. Wie schon im letzen Jahr berichtet Robert Gfrerer, der Geschäftsführer des steirischen <a href=http://www.humantechnology.at>Humantechnologie-Clusters</a>, mit seinem Team täglich von den Ereignissen der Veranstaltung. BIO 2010, Teil 1: The Windy City <% image name="Chicago" %> <small>Chicago, die „Windy City“, ist in diesem Jahr Schauplatz der BIO. ©Alle Bilder: Human Technology Styria GmbH.</small> Für viele ist Chicago die „amerikanischste“ aller US-Großstädte. Im Jahre 1673 entdeckt, von nicht Eingeborenen seit 1779 besiedelt und seit 1837 amtlich als Stadt geführt, ist Chicago heute mit rund 2,8 Millionen Einwohnern (samt Umland „Chicagoland“ 9,5 Mio.) die drittgrößte Stadt der USA. Ob der Begriff der „Windy City“ nun tatsächlich von der steifen Brise, die besonders winters durch die Wolkenkratzer-Schluchten pfeift oder doch eher aus Prohibitionszeiten herrührt, darüber lässt sich auch mit Einheimischen gut streiten. Jedenfalls ist Chicago auch die Geburtsstadt der Wolkenkratzer, deren erster 1885 in den Himmel am Michigansee ragte. Und dieser Himmel über Chicago war bei der Ankunft am O’Hare International Airport am 1. Mai 2010 bedeckt. <% image name="Stand" %> <small>Die Clustermitglieder Ortner und VTU präsentieren sich auf der BIO.</small> <b>Heal, Fuel, Feed the World</b> Auch in diesem Jahr lautet das Motto der weltgrößten Biotech-Messe „Heal, Fuel, Feed the World“. Vom 3. bis 6. Mai 2010 treffen einander die Spitzenvertreter der Branche aus aller Welt. Die Human Technology Styria GmbH ist am Gemeinschaftsstand der WKO gemeinsam mit der <a href=http://www.lifescienceaustria.at>Dachmarke LISA</a> und den Organisationen <a href=http://www.lisavr.at>LISA Vienna Region</a> und <a href=http://www.ecoplus.at>Ecoplus</a> vertreten. Am Österreich-Stand präsentieren sich heuer erfreulich viele Partner, 22 an der Zahl. <% image name="Sinner" %> <small>Frank Sinner vom Bionanonet als Speaker auf der BIO</small> Von den steirischen Clustermitgliedern sind in diesem Jahr die <a href=http://www.ortner-group.com>Ortner Reinraumtechnik</a> sowie <a href=http://www.vtu.com>VTU Technology</a> mit einem eigenen Stand auf der BIO vertreten. Die Leiterin der <a href=http://www.meduni-graz.at/1449>Grazer Biobank</a>, Karine Sargsyan, nützt den Kongress für ein intensives Partnering-Programm. Frank Sinner von Joanneum Research wiederum referierte als Vertreter des <a href=http://www.bionanonet.at>Bionanonet</a> auf einer hochkarätig besetzten Session zum Thema „New Methods for Bioprocess Modeling and Monitoring: A Multidisciplinary Approach“. Und dem „New Normal“ in der Biotech-Industrie war – im Rahmen von „Ernst & Young’s Biotech“ – der Vorstandsvorsitzende der Hamburger Evotec AG und vormalige langjährige Finanzvorstand der Wiener Intercell AG, Werner Lanthaler, auf der Spur. <% image name="Gfrerer_HTS1" %> <small>Robert Gfrerer berichtet mit seinem Clusterteam täglich über Neuigkeiten auf der BIO 2010 in Chicago.</small> Mehr aus Chicago morgen auf dieser Website.

Wie sich das Rotkehlchen orientiert

Eine Gruppe von Wissenschaftler an der <a href=http://www.uni-oldenburg.de>Universität Oldenburg</a> hat ein neues Sinnesorgan bei Zugvögeln entdeckt, mit dem sich diese mithilfe des Erdmagnetfelds orientieren können. Eisenmineralhaltige Strukturen im Oberschnabel dürften den untersuchten Rotkehlchen Informationen über den aktuellen Aufenthaltsort verschaffen. Wie sich das Rotkehlchen orientiert <% image name="Rotkehlchen" %> <small>Das Navigationssystem eines Rotkehlchens: Das Erdmagnetfeld sehen und mit dem Schnabel den Aufenthaltsort bestimmen. © Henrik Mouritsen </small> Die Eisenmineralien wirken dabei als Magnetfeldsensor und fungieren so gleichsam als Landkarte, die die Leistung des Sehapparats zu einem umfassenden Navigationssystem ergänzt. Denn schon 2009 konnte die von Henrik Mouritsen geleitete <a href=http://www.member.uni-oldenburg.de/henrik.mouritsen/index.html>Arbeitsgruppe Neurosensorik</a> an der Uni Oldenburg zeigen, dass die Vögel die Richtung mithilfe ihres visuellen Systems finden, das Erdmagnetfeld also gewissermaßen „sehen“ können. Dominik Heyers, der die aktuelle Studie leitete, sprach von der Bedeutung der Ergebnisse für den Schutz bedrohter Vogelarten. Durch ein umfassendes Verständnis der Orientierungsmechanismen bestehe künftig die Chance, gefährdete Vogelpopulationen erfolgreich umzusiedeln.