Archive - Jun 29, 2010

Zwei Preise für die beste Medizin-Habilitation

Alexander Niessner von der Universitätsklinik für Innere Medizin II der Medizinischen Universität Wien wurde für seine Arbeit „Die Rolle der zellulären Immunität bei der Entstehung eines Akuten Koronarsyndroms“ mit dem Otto-Kraupp-Preis sowie mit dem VFWF-Preis für die beste Habilitation ausgezeichnet. Zwei Preise für die beste Medizin-Habilitation <% image name="Niessner" %> <small>Alexander Niessner erhielt für seine Habilitation zur Entstehung eines Akuten Koronarsyndroms gleich zwei Auszeichnungen. ©Med-Uni Wien</small> Beim Herzinfarkt - oder bei dem medizinisch noch etwas umfassenderen Begriff „Akutes Koronarsyndrom“ - kommt es zum Aufbrechen eines atherosklerotischen Plaques in der Gefäßwand der Herzkranzgefäße mit darauf folgendem Gefäßverschluss. Aleaxnder Niessner hat sich mit der Erforschung der zugrundeliegenden Mechanismen dieses Aufbrechens beschäftigt und konnte dabei erstmals spezielle Immunzellen im atherosklerotischen Plaque nachweisen, nämlich Interferon-Alpha produzierende plasmazytoide dendritische Zellen. Interferon-Alpha verursacht durch die Herbeiführung eines programmierten Zelltods schützender glatter Muskelzellen und durch Aktivierung anderer Immunzellen eine Destabilisierung des atherosklerotischen Plaques. Dieser Prozess kann letztendlich zum Aufbrechen dieses Plaques und zum Auftreten eines Akuten Koronarsyndroms führen. In seinen Publikationen beschreibt Niessner zudem die Möglichkeit, diese Immunaktivierung, durch eine Lebensstiländerung mittels Ausdauertraining oder durch Gabe von Statinen, einer Medikamentengruppe, die primär zur Behandlung erhöhter Cholesterinwerte verwendet wird, zu modifizieren <b>Der Forscher</b> Alexander Niessner studierte ab 1992 an der Universität Wien Medizin. Seit der Promotion 1998 arbeitet Niessner an der Universitätsklinik für Innere Medizin II, Abteilung für Kardiologie, in der Forschungsgruppe „Arteriosklerose, Thrombose und vaskuläre Biologie“ und befasste sich dabei mit dem Zusammenhang zwischen Atherosklerose und Entzündung. 2001 begann er seine klinische Ausbildung für Innere Medizin, von 2004 bis 2006 unterbrach er diese für einen Forschungsaufenthalt im Rahmen eines Schrödinger-Stipendiums des FWF an der Emory University, Atlanta, wo er experimentelle Arbeiten über den Zusammenhang zwischen dem Immunsystem und der Entstehung der Atherosklerose durchführte. 2009 schloss seine Facharztausbildung ab. <small> <b>Otto Kraupp Preis</b> Zum Gedenken an Otto Kraupp, Ordinarius für Pharmakologie und Toxikologie sowie langjähriger Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Wien wird seit 1999 jährlich der Otto-Kraupp-Preis für die beste an einer österreichischen Universität angenommene medizinische Habilitation vergeben. Das Preisgeld für die drei besten Arbeiten beträgt insgesamt 6.000,- Euro (3.000,- / 2.000,- / 1.000,-) und wird von Aventis Pharma zur Verfügung gestellt. <b>VFWF-Habilitationspreis</b> Zur Anerkennung der wissenschaftlichen Leistung, die im Rahmen einer Habilitation vorgelegt wurde, stiftet der „Verein zur Förderung von Wissenschaft und Forschung (VFWF)“ in den Neuen Universitätskliniken am Allgemeinen Krankenhaus der Stadt Wien" einen Habilitationspreis. Dieser Habilitationspreis wird alljährlich verliehen und ist mit 2.200,- Euro dotiert. </small>

Die Lizenz zum Viren-Töten

Das Wiener Biotechnologie-Unternehmen <a href=http://www.marinomed.com>Marinomed</a> hat eine Lizenzvereinbarung mit <a href=http://www.boehringer-ingelheim.com>Boehringer Ingelheim</a> geschlossen. Gegenstand der Vereinbarung ist die Erweiterung der Vermarktung von Marinomeds antiviralem Nasenspray gegen Schnupfen auf beinahe ganz Europa, Russland und die GUS, Südamerika, sowie Teile von Asien und Australien. Die Lizenz zum Viren-Töten <% image name="Nase" %> <small>Da freut sich die Nase: Boehringer Ingelheim will Schnupfenspray aus Wien vermarkten. Bild: Wikipedia-User Lhoon/Creative Commons-Lizenz</small> Lediglich der Vertrieb in Österreich und Großbritannien ist nicht Teil des Übereinkommens. Das Nasenspray basiert auf Marinomeds antiviraler respiratorischer Technologieplattform „Mavirex“. Marinomed erhält eine Vorabzahlung (nach Angaben von Marinomed „im Millionen-Euro-Bereich“), Meilensteinzahlungen bei Markteintritt in unterschiedlichen Ländern sowie eine Umsatzbeteiligung. Weitere finanzielle Details wurden nicht bekannt gegeben. <b>Die Plattform, die dahinter steht</b> Respiratorische Viren sind die Ursache für Schnupfen, die häufigste Infektionskrankheit im Menschen, Boehringer Ingelheim beabsichtigt, das antivirale Nasenspray unter der Produktfamilie der Erkältungs- und Hustenmittel zu vermarkten. „Mavirex“ ist Marinomeds patentgeschützte, antivirale respiratorische Technologieplattform, die eine Entwicklung von Therapien gegen mehr als 200 Virenstämme ermöglicht. Die Verwendung der Technologieplattform zur Behandlung von Grippe und in Kombinationsprodukten ist nicht in der genannten Lizenzvereinbarung enthalten. Andreas Grassauer, CEO und Mitgründer der Marinomed zeigte sich von der Vereinbarung „begeistert“ und betonte, die Technologieplattform sei bereits klinisch an Erwachsenen und Kindern erfolgreich getestet und dabei die antivirale Wirksamkeit als kausale Therapie zur Behandlung von Schnupfen gezeigt worden David Wright, Corporate Senior Vice President Consumer Healthcare bei Boehringer Ingelheim, hält die Lizenzvereinbarung für eine optimale Ergänzung der Strategie des Unternehmens, rezeptfreie Produkte für die Behandlung von Erkältungskrankheiten zu entwickeln. Marinomed wurde in Rechtsfragen von der Kanzlei Proksch & Fritzsche (Wien) beraten und im Bereich Business Development von Bionest Partners (Paris) unterstützt.

Preis für das beste Poster

Das <a href=http://www.ait.ac.at>Austrian Institute of Technology</a> (AIT), <a href=http://www.tecnet.co.at>Tecnet Capital </a> und das <a href=http://www.accent.at>Accent Gründerservice</a> haben erstmals den „AIT Scientific Poster Award“ vergeben. Ausgezeichnet wurden die drei jungen AIT-Forscher Xeniya Bubnova, Nicole Artner und Robert Lurf. <% image name="AIT_ScientificPosterAward" %> <small> Von links: Wolfgang Tüchler (Accent), Xeniya Bubnova (AIT), Lukas Madl (Tecnet), Nicole Artner (AIT), Wolfgang Knoll (Geschäftsführer AIT) und Robert Lurf (AIT) bei der Vergabe des Scientific Poster Award</small> Damit die Ergebnisse junger Wissenschaftler gegenüber der Forschungscommunity oder mit dem Ziel der wirtschaftlichen Verwertung aus der Masse der Informationen hervorstechen, muss die übliche Präsentation mithilfe eines Posters entsprechend gestaltet sein. Um die eigenen Jungforscher auf diesem Weg zu motivieren und die Einbettung ihrer Arbeit in die strategischen Ziele des jeweiligen Departments zu verdeutlichen, rief das AIT erstmals einen „Scientific Poster Awrad“ aus. Die Jury, die aus der Geschäftsleitung des AIT und jeweils zwei Vertretern der NÖ. Hightech-Serviceorganisation Tecnet und der Accent Gründerservice GmbH bestand, bewertete die eingereichten Poster nach den Kriterien • Schlüssige Darstellung sämtlicher geforderter Aspekte im Poster • Klare Präsentation und Argumentation in der Diskussion • Wissenschaftliche Relevanz und Innovationspotential • Nachvollziehbare Darstellung der Time-to-Market sowie des Verwertungskonzepts <b>Entwicklungspotential frühzeitig abgeschätzt</b> Den mit 1.500 Euro dotierten ersten Preis konnte dabei Xeniya Bubnova mit ihrer Präsentation des Forschungsprojekts „Stromerzeugende Glasplatten und Folien“ erzielen, das ein zentrales Thema des Energiesektors adressiert und die Beiträge der Photovoltaik zur Bereitstellung elektrischer Energie langfristig steigern könnte. Obwohl sich das Projekt noch ein einer Frühphase befindet, ist es Bubnova in ihrem Poster gelungen, bereits einen Zeithorizont für die technologische Entwicklung anzugeben und Marktpotentiale und Konkurrenzfähigkeit abzuschätzen. Nicole Artner konnte für den zweiten Platz und 1.000 Euro Preisgeld für die Präsentation eines Projekts zu einem hierarchisch strukturierten visuellen Vokabular für das Erkennen von Objekten in Videosequenzen erzielen. Robert Lurf erhielt 500 Euro für das drittbeste Poster zum Thema „Multi-Array Sensor-Aktor-System zur adaptiven photometrischen Erfassung von Pulswellen in superficialen Arterien.“ Preis für das beste Poster

Land Niederösterreich präsentiert Wirtschaftsstrategie

Die Niederösterreichische Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav präsentierte am 29. Juni die neue Wirtschaftsstrategie des Landes. Kernpunkte sind die Verlängerung des neuen Kreditsicherungssystems bis Ende 2011 und die gezielte Investition in zukunftsorientierte Technologien. Land Niederösterreich präsentiert Wirtschaftsstrategie <% image name="Bohuslav" %> <small>Petra Bohuslav möchte die Zahl der hochwertigen Arbeitsplätze in Forschung und Entwicklung erhöhen. </small> Bohuslav ist überzeugt davon, dass die vier Konjunkturpakete des Landes Wirkung gezeigt und mit dazu beigetragen hätten, dass für 2010 ein Wirtschaftswachstum von beinahe zwei Prozent für Niederösterreich prognostiziert ist. Die Verlängerung des Kreditsicherungssystems und dessen Aufstockung auf 100.000 Euro soll nun vor allem Klein- und Mittelbetrieben zugute kommen. <b>Lange Nacht der Forschung zeigt Technologie-Schwerpunkte des Landes</b> Ziele der niederösterreichischen Wirtschaftspolitik seien das Erreichen des höchsten Wirtschaftswachstums in Ostösterreich, die Sicherung und der Ausbau von Arbeitsplätzen sowie die dauerhafte Positionierung des Landes als attraktiver Wirtschaftsstandort. Konkrete Zahlen nannte Bohuslav für den Bereich Forschung & Entwicklung, wo die Zahl der Arbeitsplätz bis 2015 von derzeit etwa 4.000 auf rund 5.000 erhöht werden soll. Zur Erreichung dieser Ziele soll gezielt in zukunftsträchtige Projekte und Geschäftsfelder investiert werden. Neben finanzieller Förderung sollen auch Dienstleistungen wie ein eigener „Innovationsassistent“ angeboten werden. Die „Lange Nacht der Forschung“, die heuer erstmals an alle drei Technopolstandorten Krems, Tulln und Wiener Neustadt stattfinden wird, soll auf die Technologie-Schwerpunkte des Landes aufmerksam machen. Bei der Qualifizierung von Unternehmern und Führungskräften möchte das Land Klein- und Mittelbetrieben mit dem Niederösterreichischen Bildungscheck unter die Arme greifen.