Archive - Jun 20, 2010

Auf dem Weg zur bionischen Brennstoffzelle

Wissenschaftler der <a href=http://www.tuwien.ac.at> Technischen Universität Wien </a> koordinieren das EU-Projekt <a href=http://www.multiplat.net>Multiplat</a> , das sich bei der Optimierung der Membranen in Brennstoffzellen an biologischen Nanomembranen orientiert. Ziel ist ein System, das Protonen effizienter leiten soll als dies bisherige Lösungen können. Auf dem Weg zur bionischen Brennstoffzelle <% image name="multiplat" %> <small> Multiplat: Protonentransport ähnlich wie in biologischen Strukturen ©TU Wien</small> In biologischen Membranen leiten mikroskopisch kleine Kanäle Wasser, elektrische Ladungen und Nährstoffe hin und her und schaffen dabei im Inneren der Zelle eine ausgewogene Balance. „Diese feinsten Kanäle der Zellmembranen mit ihrer Fähigkeit, selektiv Protonen zu leiten, funktionieren genauso wie die vom Menschen geschaffenen Brennstoffzellen“, erklärt Werner Brenner von der TU Wien, „nur ist dieser Prozess in der Natur noch deutlich effizienter.“ Das EU-Projekt fokussiert auf das Design des Herzstücks jeder Brennstoffzelle, der Membran, die Protonen effizienter leiten soll als dies bisherige Lösungen können. „Unsere Aufgabe ist die Übernahme der Struktur dieser natürlichen Nanokanäle in eine künstliche Nanomembran, selbst nur hundert Nanometer dick“, sagt dazu Jovan Matovic, wie Brenner am Institut für Sensor- und Aktuatorsysteme tätig. <b>Interdisziplinäres Team verschiebt die Grenze zwischen künstlich und natürlich</b> Ein breites Feld von wissenschaftlichen Ansätzen – von der Festkörperphysik über die Nanotechnologie bis hin zur Chemie – sind für dieses Projekt nötig. Daher ist auch die internationale Kooperation von sechs Universitäten, Forschungsinstitutionen und Unternehmen von großer Bedeutung. Das EU-Projekt wird vom TU Wien Forschungsteam Werner Brenner, Jovan Matovic und Nadja Adamovic am Institut für Sensor- und Aktuatorsysteme koordiniert. Der Output des Projekts könnte über die Optimierung der Brennstoffzelle hinausgehen: Gelingt es, die Nanokanäle exakt nach Plan zu bauen, öffnen sich noch ganz andere Anwendungsfelder wie definierte Medikamentenabgabe, Wasserentsalzung oder auch neuartigen Sensoren. „Die Grenzen zwischen künstlich und natürlich werden im Projekt wieder ein Stück weit verschwimmen“, so Nadja Adamovic wörtlich.

Evonik: Neues Werk in Oberösterreich

Evonik Fibres Österreich, eine Tochter der <a href=http://corporate.evonik.de>Evonik Industries</a>, hat eine neue Produktionsstätte in Schörfling am Attersee eingeweiht. Der partielle Umzug der Produktion der Polyimid-Faser P84 wurde erforderlich, da der bisherige Standort Lenzing laut Geschäftsführer Herbert Griesser für einen optimalen Produktionsfluss der Faserherstellung nicht geeignet ist. <% image name="p84" %> <small>Aus der Polyimid-Faser P84 werden Filtermedien, Dichtungen, Flammschutzbekleidung oder Thermoisolationsmaterialien erzeugt. © Evonik Fibres GmbH</small> Am neuen Standort werden Produktions- und Lagerhalle mit einem zweigeschoßigen Servicetrakt und einem separatem Verwaltungsgebäude kombiniert. „Damit ist Evonik Fibres gerüstet, den ständig wachsenden Bedarf an P84-Produkten weltweit und insbesondere in Asien abzudecken“, betont Griesser. Von den 66 derzeit in Lenzing beschäftigten Mitarbeitern wird in den nächsten beiden Jahren schrittweise etwa die Hälfte auf das rund 8.000 m² große Areal nach Schörfling übersiedeln. <b>Breites Anwendungsfeld</b> Evonik Fibres ist weltweit der einzige Erzeuger von P84 Polyimid-Fasern, deren Einsatzbereich von Filtermedien zur Abscheidung von Stäuben aus heißen Rauchgasen bei Müllverbrennungsanlagen, Zementanlagen bzw. Kohlekraftwerken bis hin zu Dichtungen, Flammschutzbekleidung oder Thermoisolationsmaterialien reicht. Unter dem Handelsnamen P84 NT wird Polyimid auch als Pulver verkauft. Daraus hergestellte Pressteile werden überall dort eingesetzt, wo geringes Gewicht und ein niedriger Reibungskoeffizient ohne Einsatz von Schmiermitteln erforderlich sind. Evonik: Neues Werk in Oberösterreich

Neues Entwicklungsbüro von B. Braun in Graz

Das Medizintechnik-Unternehmen <a href=http://www.bbraun.at>B. Braun Melsungen</a> hat in Graz eine eigene Entwicklungseinrichtung im Bereich der Sensortechnologie eröffnet. Keimzelle des Engagements ist die Übernahme der Aktivitäten des Unternehmens Smart Med, eines Spin-offs der Medizinischen Universität Graz. Neues Entwicklungsbüro von B. Braun in Graz <% image name="B_Braun_Eroeffng_IMG_5232" %> <small>Schlüsselübergabe: Christian Braun (Mitte), Geschäftsführer B. Braun Austria GmbH, Martin Ellmerer (rechts), Site Manager B. Braun Melsungen AG in Graz, Christian Buchmann (links), steirischer Wirtschaftslandesrat. (c) HTS / Wiesner </small> Der Gründer und bisherige Geschäftsführer von Smart Med wird nun auch Leiter des Entwicklungsbüros von B. Braun in Graz sein. Das Unternehmen hat nach Angaben von Torsten Dönhoff, Bereichsleiter Marketing & Vertrieb Infusionstechnik bei B. Braun mit Expertensystemen für die Infusionstherapie ein neues strategisches Geschäftsfeld eröffnet. Dahinter stehe die Vision, dass Infusionspumpen zukünftig durch Sensoren unterstützt werden, die Patientendaten zeitnah erfassen und dem Infusionssystem zuführen, das mithilfe von Algorithmen Vorschläge für den nächsten Therapieschritt ableitet. In Graz hat sich über viele Jahre ein Kompetenzcluster etabliert, innerhalb dessen etwa die Technische Universität Graz und die Medizinische Universität Graz (MUG) im Bereich der Sensortechnologien forschen. In Kooperationen mit den beiden Universitäten soll nun ein neuer Glukosesensor entwickelt und klinisch getestet werden. Laut Ellmerer setzt B. Braun auf ein langfristiges Engagement und wird bereits in diesem Sommer Gespräche mit der TU Graz über die Entwicklung weiterer Sensoren aufnehmen. Das Entwicklungsbüro beschäftigt derzeit zwölf Mitarbeiter. <b>Glukosesensor reduziert Sterblichkeit auf Intensivstationen</b> Der neue in Graz zu entwickelnde optische Glukosesensor soll dazu beitragen, die Sterblichkeit und Morbidität auf den Intensivstationen zu reduzieren und die Verweildauer auf der Intensivstation zu verkürzen. Möglich soll das durch die mit dem Sensor mögliche strenge Kontrolle des Blutzuckerspiegels kombiniert mit einem Insulintherapie-Protokoll werden. Bisher muss die Kontrolle per Hand durchgeführt werden, eine sehr zeitaufwändige Methode, die den Pflegenden zudem eine hohe Verantwortung abverlangt, da sie meist intuitiv die Insulin-Dosierung festlegen müssen und eine strikte Blutzuckerkontrolle auch immer das Risiko von Hypoglykämien birgt.