Archive - Jun 30, 2010

Lackindustrie fordert Rechtssicherheit

Die <a href=http://lacke.fcio.at/DE/lacke/Homepage.aspx>Berufsgruppe Lackindustrie</a> blickte bei ihrer Jahrespressekonferenz auf ein schwieriges Jahr 2009, aber eine leichte Erholung in der ersten Jahreshälfte 2010 zurück. Zu schaffen macht den Betrieben eine Vielzahl an gesetzlichen Regelungen. <% image name="Bild1" %> <small>Berufsgruppenobmann Hubert Culik fordert, dass man sich auf gesetzliche Regelungen verlassen können muss. ©Fachverband der chemischen Industrie</small> Die kleinstrukturierte heimische Lack- und Anstrichmittelbranche hat nach Ansicht von Berufsgruppenobmann Hubert Culik, Geschäftsführer der Rembrandtin Lack GmbH, die starken Einbrüche des vergangenen Jahres gut bewältigen können. Trotz eines Absatzeinbruchs von 17 % nach Menge und 10% nach Wert habe man durch Reduzierung von Überstunden und Abbau von Urlauben, in einigen Fällen auch durch Kurzarbeit, härtere Einschnitte vermeiden können. Die erste Hälfte des laufende Jahres brachte zwar Anzeichen einer leichten Erholung, diese fiel aber, je nach Markt, in den man liefert, recht unterschiedlich aus und bringt darüber hinaus eine weitere Problematik mit sich: die Rohstoffpreise steigen und manche Rohstoffe e sind nur noch sehr knapp verfügbar. Viele Rohstoffhersteller haben angesichts geringerer Nachfrage vergangenes Jahr Kapazitäten geschlossen und würden sie nur zögerlich wieder in Betrieb nehmen. <b>Rechtsunsicherheit im Biozid-Bereich</b> Zu schaffen macht den Herstellern von Lacken und Anstrichmitteln eine Vielzahl an gesetzlichen Regelungen, die man in der Berufsgruppe in vielen Fällen für unausgegoren hält. Rohstoffprobleme würden beispielsweise durch das aufwendige Zulassungsprocedere der neuen europäischen Chemikalienpolitik REACH verschärft. Ein besonderes Problem ergab sich jüngst mit dem der Biozidprodukte-Gesetzgebung unterworfenen Holzschutzmittel Diclofluanid, wie Manfred Oberreiter, stellvertretender Obmann der Berufsgruppe und Geschäftsführer der Adler Werk Lackfabrik, berichtete. Obwohl die Verbindung in Großbritannien zugelassen wurde, ergaben Untersuchungen einer finnischen Behörde an der chemisch ähnlichen Substanz Tolylfluanid die Auswaschung eines Metaboliten in den Boden. Die Behörden rechnen nun mit einem Zurückziehen der Zulassung im Vereinigten Königreich, obwohl Unternehmen schon in Formulierungen investiert hätten, die Diclofluanid enthalten. Wer diese Kosten trage, bleibe nach Ansicht der Berufsgruppe Lackindustrie offen. In Fällen wie diesem werde Rechtssicherheit schmerzlich vermisst. Zudem sei die Zulassung von Produkten in den verschiedenen EU-Mitgliedsstaaten alles andere als einheitlich, viele nationale Besonderheiten würden Regelungen zusätzlich verschärfen. Einen starken Appell richtete Hubert Culik auch an die Politik, was die Forschungsförderung betrifft. Seiner Ansicht nach werde in der österreichischen Lackindustrie praxisnahe Entwicklungsarbeit geleistet, die Beiträge zu vielen aktuell diskutierten Aufgabenstellungen wie Energieeffizienz und Umweltverträglichkeit leisten könnten. Angesichts von Sparprogrammen drohten Kürzungen, die viele interessante Entwicklungen erschweren würden. Lackindustrie fordert Rechtssicherheit

Zwei Preise für die beste Medizin-Habilitation

Alexander Niessner von der Universitätsklinik für Innere Medizin II der Medizinischen Universität Wien wurde für seine Arbeit „Die Rolle der zellulären Immunität bei der Entstehung eines Akuten Koronarsyndroms“ mit dem Otto-Kraupp-Preis sowie mit dem VFWF-Preis für die beste Habilitation ausgezeichnet. Zwei Preise für die beste Medizin-Habilitation <% image name="Niessner" %> <small>Alexander Niessner erhielt für seine Habilitation zur Entstehung eines Akuten Koronarsyndroms gleich zwei Auszeichnungen. ©Med-Uni Wien</small> Beim Herzinfarkt - oder bei dem medizinisch noch etwas umfassenderen Begriff „Akutes Koronarsyndrom“ - kommt es zum Aufbrechen eines atherosklerotischen Plaques in der Gefäßwand der Herzkranzgefäße mit darauf folgendem Gefäßverschluss. Aleaxnder Niessner hat sich mit der Erforschung der zugrundeliegenden Mechanismen dieses Aufbrechens beschäftigt und konnte dabei erstmals spezielle Immunzellen im atherosklerotischen Plaque nachweisen, nämlich Interferon-Alpha produzierende plasmazytoide dendritische Zellen. Interferon-Alpha verursacht durch die Herbeiführung eines programmierten Zelltods schützender glatter Muskelzellen und durch Aktivierung anderer Immunzellen eine Destabilisierung des atherosklerotischen Plaques. Dieser Prozess kann letztendlich zum Aufbrechen dieses Plaques und zum Auftreten eines Akuten Koronarsyndroms führen. In seinen Publikationen beschreibt Niessner zudem die Möglichkeit, diese Immunaktivierung, durch eine Lebensstiländerung mittels Ausdauertraining oder durch Gabe von Statinen, einer Medikamentengruppe, die primär zur Behandlung erhöhter Cholesterinwerte verwendet wird, zu modifizieren <b>Der Forscher</b> Alexander Niessner studierte ab 1992 an der Universität Wien Medizin. Seit der Promotion 1998 arbeitet Niessner an der Universitätsklinik für Innere Medizin II, Abteilung für Kardiologie, in der Forschungsgruppe „Arteriosklerose, Thrombose und vaskuläre Biologie“ und befasste sich dabei mit dem Zusammenhang zwischen Atherosklerose und Entzündung. 2001 begann er seine klinische Ausbildung für Innere Medizin, von 2004 bis 2006 unterbrach er diese für einen Forschungsaufenthalt im Rahmen eines Schrödinger-Stipendiums des FWF an der Emory University, Atlanta, wo er experimentelle Arbeiten über den Zusammenhang zwischen dem Immunsystem und der Entstehung der Atherosklerose durchführte. 2009 schloss seine Facharztausbildung ab. <small> <b>Otto Kraupp Preis</b> Zum Gedenken an Otto Kraupp, Ordinarius für Pharmakologie und Toxikologie sowie langjähriger Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Wien wird seit 1999 jährlich der Otto-Kraupp-Preis für die beste an einer österreichischen Universität angenommene medizinische Habilitation vergeben. Das Preisgeld für die drei besten Arbeiten beträgt insgesamt 6.000,- Euro (3.000,- / 2.000,- / 1.000,-) und wird von Aventis Pharma zur Verfügung gestellt. <b>VFWF-Habilitationspreis</b> Zur Anerkennung der wissenschaftlichen Leistung, die im Rahmen einer Habilitation vorgelegt wurde, stiftet der „Verein zur Förderung von Wissenschaft und Forschung (VFWF)“ in den Neuen Universitätskliniken am Allgemeinen Krankenhaus der Stadt Wien" einen Habilitationspreis. Dieser Habilitationspreis wird alljährlich verliehen und ist mit 2.200,- Euro dotiert. </small>

Die Lizenz zum Viren-Töten

Das Wiener Biotechnologie-Unternehmen <a href=http://www.marinomed.com>Marinomed</a> hat eine Lizenzvereinbarung mit <a href=http://www.boehringer-ingelheim.com>Boehringer Ingelheim</a> geschlossen. Gegenstand der Vereinbarung ist die Erweiterung der Vermarktung von Marinomeds antiviralem Nasenspray gegen Schnupfen auf beinahe ganz Europa, Russland und die GUS, Südamerika, sowie Teile von Asien und Australien. Die Lizenz zum Viren-Töten <% image name="Nase" %> <small>Da freut sich die Nase: Boehringer Ingelheim will Schnupfenspray aus Wien vermarkten. Bild: Wikipedia-User Lhoon/Creative Commons-Lizenz</small> Lediglich der Vertrieb in Österreich und Großbritannien ist nicht Teil des Übereinkommens. Das Nasenspray basiert auf Marinomeds antiviraler respiratorischer Technologieplattform „Mavirex“. Marinomed erhält eine Vorabzahlung (nach Angaben von Marinomed „im Millionen-Euro-Bereich“), Meilensteinzahlungen bei Markteintritt in unterschiedlichen Ländern sowie eine Umsatzbeteiligung. Weitere finanzielle Details wurden nicht bekannt gegeben. <b>Die Plattform, die dahinter steht</b> Respiratorische Viren sind die Ursache für Schnupfen, die häufigste Infektionskrankheit im Menschen, Boehringer Ingelheim beabsichtigt, das antivirale Nasenspray unter der Produktfamilie der Erkältungs- und Hustenmittel zu vermarkten. „Mavirex“ ist Marinomeds patentgeschützte, antivirale respiratorische Technologieplattform, die eine Entwicklung von Therapien gegen mehr als 200 Virenstämme ermöglicht. Die Verwendung der Technologieplattform zur Behandlung von Grippe und in Kombinationsprodukten ist nicht in der genannten Lizenzvereinbarung enthalten. Andreas Grassauer, CEO und Mitgründer der Marinomed zeigte sich von der Vereinbarung „begeistert“ und betonte, die Technologieplattform sei bereits klinisch an Erwachsenen und Kindern erfolgreich getestet und dabei die antivirale Wirksamkeit als kausale Therapie zur Behandlung von Schnupfen gezeigt worden David Wright, Corporate Senior Vice President Consumer Healthcare bei Boehringer Ingelheim, hält die Lizenzvereinbarung für eine optimale Ergänzung der Strategie des Unternehmens, rezeptfreie Produkte für die Behandlung von Erkältungskrankheiten zu entwickeln. Marinomed wurde in Rechtsfragen von der Kanzlei Proksch & Fritzsche (Wien) beraten und im Bereich Business Development von Bionest Partners (Paris) unterstützt.