Die <a href=http://www.alz.co.uk/worldreport>aktuelle Studie</a> eines weltweiten Netzwerks aus 22 Wissenschaftlern hat die Wirksamkeit nicht-pharmakologischer Therapien gegen Morbus Alzheimer nachgewiesen. Die Ergänzung medikamentöser Therapien könnte den Handlungsspielraum im Kampf gegen die Krankheit erweitern.
Wirksamkeit nicht-pharmakologischer Therapien gegen Alzheimer nachgewiesenEine Heilung für die Alzheimer-Demenz ist heute noch nicht möglich. Die derzeit zur Verfügung stehenden Medikamente weisen eine mittlere Effektstärke auf. Um medizinische Maßnahmen zu optimieren, gibt es außer Arzneimitteln nach wissenschaftlichen Kriterien entwickelte und getestete nicht-pharmakologische Therapien, die das Leben von Personen mit Demenz signifikant verbessern können. Marc Wortmann, Executive Director Alzheimer’s Disease International (ADI), forderte in diesem Zusammenhang eine stärkere Finanzierung derartiger nicht-pharmakologischer Methoden durch die öffentliche Hand.
<b>Ausgewertet nach den Kriterien der evidenzbasierten Medizin</b>
Die umfangreichen Bemühungen um die Entwicklung und Erforschung von Alzheimer-Medikamente haben auch Bewegung in das wissenschaftliche Feld der nicht-pharmakologischen Therapiemöglichkeiten gebracht. Bisher fehlte jedoch vielfach die wissenschaftliche Anerkennung für diese Ansätze. Aus diesem Grund hat sich in Madrid eine internationale Arbeitsgruppe konstituiert, die in einem auf fünf Jahre angesetzten Projekt alle bisher zur Verfügung stehenden nicht-pharmakologischen Therapien auf ihre Wirksamkeit und wissenschaftliche Evidenz geprüft hat. Das Team untersuchte 1.313 wissenschaftliche Studien zum Thema. Ihr Paper Nonpharmacological Therapies in Alzheimer’s Disease: A systematic Review of Efficacy wurde nun im Journal „Dementia and Geriatric Cognitive Disorders“ veröffentlicht. Die Arbeit tausender anderer Wissenschaftler erlaubte es der Gruppe, das gesamte Fachgebiet (kognitive Stimulation, Interventionen zur Behandlung schwieriger Verhaltensweisen, Multikomponenten Intervention für Betroffene und Angehörige etc.) zu durchsuchen.
In der Publikation der Arbeitsgruppe wurden die Therapieformen nach den Oxford-Kriterien für evidenzbasierte Medizin beurteilt. Das Team entdeckte, dass nicht-pharmakologische Therapien ein weites Wirksamkeits¬spektrum haben. Für die betroffene Person selbst können diese therapeutischen Methoden Kognition, Verhalten, Stimmung (z.B. Depression), körperliches Wohlbefinden, Alltagsaktivitäten und insgesamt die Lebensqualität verbessern. Behandelte pflegende Angehörige erhalten dadurch eine verbesserte Lebensqualität und sie zeigen reduzierte Belastungswerte. Durch die Interventionen verzögerte sich die Institutionalisierung der Personen mit Demenz signifikant und sie können länger zu Hause im gewohnten Umfeld leben.
Nach Infrastrukturministerin Doris Bures hat nun auch Wissenschaftsministerin Beatrix Karl die ihr zustehenden Nominierungen für die Neubesetzung des <a href=http://www.rat-fte.at>Rats für Forschung und Technologieentwicklung</a> bekanntgegeben. Mit Renee Schroeder, Marianne Hilf, Markus Hengstschläger und Peter Skalicky setzt sie dabei durchwegs auf Universitätswissenschaftler.
Nominierung der neuen Mitglieder des Forschungsrats abgeschlossen<% image name="KarlForschungsraete" %>
<small><b>Wissenschaftsministerin Beatrix Karl</b> (Mitte) mit den für den Forschungsrat nominierten Professoren Markus Hengstschläger (links) und Renee Schroeder (rechts). Foto: Andreas Wenzel</small>
Bei den Alpbacher Technologiegesprächen hatte es von Seiten Karls noch geheißen, eine Nennung von Namen für die dritte Amtsperiode des Rats sei ohne die Fertigstellung der Nationalen Forschungsstrategie nicht sinnvoll. Nun zog die Wissenschaftsministerin doch nach und präsentierte am 7. September diejenigen Damen und Herren, die sie in das Beratungsgremium entsenden will. Mit Renee Schroeder, Genetikerin an den Max F. Perutz-Laboratorien, Markus Hengstschläger, Professor für Humangenetik an der Medizin-Uni Wien und Peter Skalicky, dem langjährigen Rektor der TU Wien, setzte Karl dabei auf im Wissenschaftsbetrieb bekannte Namen.
<b>Betätigungsfeld für Multifunktionäre</b>
So ist Schroeder neben ihrer Professur für RNA-Biochemie auch fünf Jahre lang Mitglied der Österreichischen Bioethikkommission gewesen und ist seit 2005 Vizepräsidentin des Forschungsförderungsfonds FWF. Hengstschläger trat neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit als Autor populärwissenschaftlicher Bücher hervor, sitzt in der Österreichischen Gentechnikkommission und ist gerngesehener Gast auf Diskussionsveranstaltungen. Der Physiker Peter Skalicky wiederum stand von 1995 bis 1999 der Österreichischen Rektorenkonferenz vor. Der Öffentlichkeit etwas weniger bekannt dürfte Marianne Hilf sein. Die 1966 in Graz geborene Juristin hat derzeit an der Universität St. Gallen den Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht und Kriminologie inne und ist unter anderem Mitverfasserin der ersten Schweizerischen Strafprozessordnung.
Beatrix Karl sprach davon, durch diese vier Nominierungen den Interessen von Universitäten und Grundlagenforschung in der Arbeit des Rats entsprechende Bedeutung verleihen zu wollen. Infrastrukturministerin Doris Bures hatte mit Hannes Androsch, Gabriele Ambros, Gi Eun Kim und Karin Schaupp die von ihr nominierten Personen bereits im Rahmen der Alpbacher Technologiegespräche bekanntgegeben.
Uni Stuttgart holt Industriemanager an Kunststoff-Institut
Christian Bonten ist neuer Leiter des renommierten <a href=http://www.ikt.uni-stuttgart.de>Instituts für Kunststofftechnik (IKT)</a> an der Universität Stuttgart. Eine seiner Hauptaufgaben wird die inhaltliche, strukturelle und räumliche Zusammenführung mit dem bisherigen Institut für Kunststoffprüfung und Kunststoffkunde (IKP) sein.
Uni Stuttgart holt Industriemanager an Kunststoff-Institut<% image name="Bonten" %>
<small><b>Christian Bonten</b> bringt Biokunststoff-Kompetenz am IKT ein. (c)Uni Stuttgart</small>
Bonten hat in Duisburg, Aachen und Essen studiert und hat danach Karriere in der Industrie gemacht. Zuletzt war er bei dem Biokunststoff-Compoundierer FKuR für Technologie und Marketing verantwortlich, nachdem er zuvor im Geschäftsfeld „Specialty Polymers“ bei BASF gearbeitet hatte.
Inhaltlich möchte Bonten Akzente in den Bereichen Nano-Additivierung und Biokunststoffe setzen. Gemeinsam mit der von Gerhard Busse geleiteten Abteilung für zerstörungsfreie Prüfung sind in dem mit dem IKP vereinigten IKT rund 60 Mitarbeiter beschäftigt, die Lehre, Forschung und industrielle Dienstleistung in der Werkstofftechnik, Fertigungstechnik und Konstruktionstechnik von Kunststoffen anbieten.
Nilotinib (Tasigna) als Leukämie-Erstlinienbehandlung zugelassen
Knapp drei Jahre nach der Zulassung des Tyrosinkinase-Inhibitors Nilotibin (Handelsname Tasigna) als Zweitlinienbehandlung von chronischer myeloischer Leukämie wurde das Arzneimittel nun erstmals in einem europäischen Land auch als Erstlinien-Therapie zugelassen.
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<small><b>Nilotinib</b> (im Bild die molekulare Struktur) zeigte in einer Phase III-Studie besseren molekularen und cytogenetischen Response als die Standardbehandlung Imatinib. Bild: Public Domain.</small>
Die Schweizer Gesundheitsbehörde „Swissmedic“ hat die Zulassung für das von <a href=http://www.novartis.com>Novartis</a> entwickelte Medikament für die Behandlung erwachsener Patienten mit neudiagnostizierter Philadelphia-Chromosom-positiver myeloischer Leukämie gegeben. Dem ging ein Schnellverfahren (Fast-Track-Review) voran, dem die Ergebnisse der Phase III-Studie „ENESTnd“ nach 12 Monaten zugrundelagen. Die Studie zeigte Vorteile gegenüber der derzeitigen Standard-Behandlung mit Imatinib (Glivec) in der molekularen und cytogenetischen Antwort auf Nilotinib und in der Verzögerung des Krankheitsfortschritts.
In den USA erfolgte die Zulassung für diese Indikation bereits im Juni, andere Zulassungsverfahren sind im Gange. Tasigna ist ein selektiver Inhibitor des Proteins Bcr-Abl, das die Produktion von Krebszellen bei Philadelphia-Chromosom-positiver myeloischer Leukämie verursacht und ist auch gegen ein breites Spektrum an Mutationen von Bcr-Abl wirksam, die Resistenz gegen Glivec verursachen.
Nilotinib (Tasigna) als Leukämie-Erstlinienbehandlung zugelassen
Das auf industriell relevante Enzyme spezialisierte Wiener Biotechnologie-Unternehmen <a href=http://www.eucodisbioscience.com>Eucodis Bioscience</a> hat David Rozzell und Ulf Bethge in den neuausgerichteten Beirat berufen. Thomas Moser (Pontis Capital) und Harald Schürz (Wiener Wachstumsfonds) bleiben diesem Gremium auch weiterhin erhalten.
Eucodis: Neubesetzungen im Beirat<% image name="Eucodisteam1" %>
<small><b> Gut beraten:</b> Das Management-Team von Eucodis (v. l. Henryk Kalisz, CSO; Thomas Fischer, CEO; Bhupinder Hundle, Marketing & Sales) erhält Verstärkung durch einen neu formierten Beirat. Foto: Eucodis Bioscience/Petra Spiola</small>
David Rozzell ist derzeit CEO des in San Francisco beheimateten Unternehmens <a href=http://www.solidusbiosciences.com>Solidus Biosciences</a>, das Assays für die In-Vitro-Toxikologie in der Kosmetik- und Pharmaindustrie anbietet. Er war Gründer der auf Enzyme für die chemische Synthese spezialisierten Firma Biocatalytics, Inc., die er bis zum Verkauf an Codexis im Jahr 2007 begleitete.
Ulf Bethge ist Chief Operating Officer von <a href=http://www.miltenyibiotec.com>Miltenyi Biotec</a>, einem deutschen Pionierunternehmen auf dem Gebiet der magnetischen Zellseparation. Eucodis verspricht sich von der Expertise der neuen Beiratsmitglieder auf dem Gebiet der industriell nutzbaren Enzyme bzw. der biotechnologischen Produktion für sein eigenes Geschäft profitieren zu können. Erst im Februar erhielt das Unternehmen frisches Kapital von seinen Eigentümern, um sein Portfolio an Enzymen zu erweitern und die Produktionskapazitäten auszubauen.