Wissenschaftler am <a href=http://home.slac.stanford.edu>SLAC National Accelerator Laboratory</a> in Kalifornien haben entdeckt, dass sich in einem gut erhaltenen Fossil des Urvogels Archaeopteryx Reste der ursprünglichen Zusammensetzung von Federn und Knochen erhalten haben.
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<small>Falschfarbenbild eines Archaeopteryx-Fossils, bei dem Scans auf verschiedene chemische Elemente übereinander gelegt wurden. (c)K.G. Huntley/SLAC</small>
Seit seiner erstmaligen Entdeckung im Jahr 1861 gilt Archaeopteryx als evolutionäres Bindeglied zwischen Dinosauriern und Vögeln. Von den meisten Paläontologen wird angenommen, dass die heute lebenden Vögel direkt von der zweibeinigen Dinosauriergruppe der Theropoden abstammen und damit gewissermaßen die einzigen überlebenden Dinosaurier sind. Die Untersuchungen der Gruppe am SLAC in Menlo Park, Kalifornien, die in den „Proceedings of the National Academy of Science“ veröffentlicht wurden, zeigen nun, dass die Gattung Archaeopteryx auch chemisch zwischen Dinosauriern und Vögeln steht.
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<small>Uwe Bergmann, Phyiker am SLAC, beim Justieren von Archaeopteryx für einen Synchrotron-Scan. (c)Phil Manning/SLAC</small>
<b>Die Zusammensetzung von Federn und Knochen</b>
Bislang hatte man die Federn der einschlägigen Fossilienfunde weitgehend für Abdrücke im Gestein gehalten. Mithilfe von Röntgenstrahlung aus der sogenannten „Stanford Synchrotron Radiation Lightsource“ (SSRL) konnten nun aber Spuren von Elementen nachgewiesen werden, die aus dem organischen Material selbst stammen. So wurden in den Urvogelfedern etwa Phosphor und Schwefel gefunden, Elemente die auch in den Federn unserer heutigen Vögel enthalten sind. Die Knochen von Archaeopteryx enthalten wiederum Kupfer und Zink – auch das eine Parallele zu den modernen Vertretern der Tiergruppe.
Die Methode, die in Menlo Park angewandt wurde, könnte immer dann neue Erkenntnisse für die Paläontologie bringen, wenn die Fossilienfunde nicht von umgebendem Boden und Gestein getrennt werden. In diesem Fall kann die chemische Analyse eine neue Sicht auf ausgestorbene Organismen bringen. Roy Wogelius, Geochemiker an der Universität Manchester spricht sogar von einem Paradigmenwechsel, den die Chemie für die Paläontologie bedeutet.
Die Chemie des Archaeopteryx